Einführung: Die Frage nach der Schuld an Jesu Tod
Wer ist schuld an Jesu Tod? Fünf Verdächtige, die du kennen solltest
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um meinen Beitrag.
Der bekannteste Vers der Bibel stammt aus dem Johannesevangelium, Johannes 3,16: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Das war unser Gedanke von gestern: Gott ist schuld.
Gott plant das Opfer seines Sohnes – und damit das Opfer Gottes, denn der Sohn ist niemand anderes als Gott in menschlicher Gestalt. Gott plant das Opfer seines Sohnes, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht.
Die Bedeutung des Glaubens an den gestorbenen und auferstandenen Messias
Der Glaube eines Menschen braucht ein Gegenstück, etwas, woran man glauben kann. Dieses Etwas ist eine Person – und natürlich auch das, was diese Person getan hat.
Es reicht also nicht aus, dass ein Mensch nur daran glaubt, dass Jesus eine reale Person der Weltgeschichte war. Für die Rettung eines Menschen braucht es mehr. Jesus muss als er selbst in das Leben eines Menschen treten, nicht als eine verkürzte oder idealisierte Version seiner selbst.
Deshalb hat der Glaube derjenigen, die nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben empfangen, viel damit zu tun, dass sie an einen gestorbenen und auferstandenen Messias glauben. Im Römerbrief Kapitel zehn, Verse neun und zehn, heißt es: Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.
Ein ganz interessanter Vers: Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit. Woran wird geglaubt? Dass Gott Jesus aus den Toten auferweckt hat. Es wird also an einen Jesus geglaubt, der gestorben und wieder lebendig geworden ist.
Warum steht dieser Moment so im Zentrum? Weil er einfach alles verändert. Ohne das Kreuz wird die Weltgeschichte zu einer Tragödie. Ohne das Kreuz gewinnt am Ende das Böse, und es gibt für niemanden ein Happy End.
Aber Jesus ist gestorben, und Gott hat ihn auferweckt. Deshalb gibt es einen König, dem wir folgen können, ein Kreuz, an dem er gekrönt wurde, und ein leeres Grab, das seinen Anspruch auf ewige Herrschaft belegt.
Die Schuldfrage: Gott, Menschen und das Schuldopfer Jesu
Wer ist schuld an Jesu Tod? Kommen wir zu unserer letzten Episode, und die Antwort lautet: Ich bin schuld. Es ist Gott der Vater, der zusammen mit dem Sohn die Idee eines Schuldopfers entwirft und in die Tat umsetzt.
Aber für wen bringt Jesus dieses Schuldopfer? Die Antwort lautet: Für mich, für mich und für jeden, der sich als verloren ansieht und durch den Glauben an Jesus gerettet werden will.
Am Kreuz findet ein Tausch statt. Der Herr Jesus nimmt meine Sünde mit ans Kreuz und bezahlt mit seinem Tod für meine schmutzigen Gedanken, für meine bösen Worte und hässlichen Taten. Er tut das für mich, an meiner Statt, damit ich nicht verloren gehen muss.
Jesaja schreibt in Jesaja 53,5-6: „Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg, aber der Herr ließ ihn treffen unser aller Schuld.“
Jesaja schreibt von Jesus. Er beschreibt, dass unsere Schuld, unsere Vergehen, unsere Sünden und unsere Strafe die Gründe sind, die ihn ans Kreuz bringen. Deshalb wird er durchbohrt und zerschlagen.
Die menschliche Schuld und die Erlösung durch Jesus
Wer ist schuld an Jesu Tod? In letzter Konsequenz sind es wir Menschen. Es war unsere Sündhaftigkeit und unsere Verlorenheit, die Jesus aus Liebe dazu brachte, am Kreuz für uns zu sterben.
Jesus ist derjenige, der, wie Petrus es ausdrückt, unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz getragen hat. Paulus beschreibt unser Leben unter der Sünde als ein Leben mit einem Schuldschein. Schuldig sein bedeutet, Schulden zu haben.
Nun nimmt Jesus den Schuldschein, der mich zum ewigen Tod verurteilt, weil ich niemals in der Lage sein werde, ihn zu bezahlen. Er nimmt ihn und bezahlt ihn für mich.
Kolosser 2,14: Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte.
Jesus wird ans Kreuz genagelt – und mit ihm meine Schuld. Der Schuldschein wird gelöscht, wir sind befreit, erlöst.
Wer ist schuld an Jesu Tod? Ich bin es, mit meiner Sünde.
Die Unbezahlbarkeit des Lösegelds und die Hoffnung durch Jesus
Jesus fragt einmal seine Jünger: Was könnte ein Mensch als Lösegeld für sein Leben geben? Die Antwort ist klar: Nichts!
Egal wie erfolgreich wir in diesem Leben sind, ohne das Evangelium haben wir nicht genug, um uns zu retten. Es ist wie in dem Film, in dem die Entführer eines Kindes zu viel Lösegeld fordern. Man sieht in den entsetzten Augen der Eltern, als die Lösegeldforderung hereinkommt, dass sie keine Möglichkeit haben, so viel Geld aufzubringen. Pure Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Genau das ist der Zustand jedes einzelnen Menschen. Deshalb heißt es in den Seligpreisungen auch: „Glückselig die Armen im Geist.“ Wenn ich nämlich verstanden habe, dass ich im Hinblick auf das geistliche Leben mit Gott ein Armer bin – bettelarm, völlig unfähig, mich selbst zu retten – dann besteht Hoffnung.
Hoffnung, weil einer gekommen ist mit der Bereitschaft, das Lösegeld für mich zu bezahlen. Markus 10,45: „Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“
Oder 1. Timotheus 2,6 über den Herrn Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als Zeugnis zur rechten Zeit. Ein Lösegeld für alle – das ist der Herr Jesus.
Abschluss: Die persönliche Verantwortung und der Aufruf zum Glauben
Und so beenden wir diese Reihe „Wer ist schuld an Jesu Tod?“ Wir haben uns fünf Verdächtige angeschaut: einen gierigen Dieb, eine neidische Geistlichkeit, einen feigen Prokurator und einen liebenden Vater im Himmel. Sie bereiten den Weg für den Tod Jesu am Kreuz.
Aber wenn es darum geht, warum er dort hängt, warum er das alles durchmacht, warum er sich verraten, verurteilen und kreuzigen lässt, dann läuft alles auf mich hinaus. Es ist meine Schuld und die Schuld dieser Welt, die ihn ans Kreuz bringt. Wir sind schuld, wir haben ihn dorthin gebracht. Er stirbt für uns.
Was könntest du jetzt tun? Lerne Markus 10,45 auswendig. Es ist wichtig, dass wir nicht vergessen, wofür Jesus auf die Welt kam.
Das war es für heute. Wenn du sie noch nicht haben solltest, dann lege dir heute doch eine kleine Gebetsliste mit Namen von Freunden an, die noch nicht gläubig sind. Auch für sie ist Jesus gestorben.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.