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Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist? (4/11)

Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?, Teil 4/11
16.04.2025
SERIE - Teil 4 / 11Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?

Einführung: Zweifel und Fragen zum christlichen Glauben

Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?
Von Chris Morphew

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer und wie schon in den letzten Jahren gibt es zu Ostern eine exklusive Lesung.

Woher wissen wir, dass Jesu Nachfolger das alles nicht erfunden haben? Zeit für die nächste Quizfrage.

Nehmen wir an, ich will mich für einen Job als Chefkoch in einem schicken Restaurant bewerben. Ich habe zwar noch nie als Koch gearbeitet, aber ich bin wirklich scharf auf diesen Job. Also entscheide ich mich, einfach ein paar Sachen für meine Bewerbungsunterlagen zu erfinden.

Welche Lügen würde ich wohl eher erzählen? Dass ich schon jahrelang für die besten Restaurants in Paris und New York gearbeitet habe, von den besten Köchen der Szene ausgebildet wurde und schon zahlreiche Preise für meine unglaublichen Kochkünste abgeräumt habe? Oder dass ich von jedem Restaurant gefeuert wurde, in dem ich je gearbeitet habe, dass ich nur weiß, wie man Instantnudeln zubereitet, dass ich tollpatschig und nicht besonders sauber bin und dass ich einmal meine ganze Küche in Brand gesetzt habe?

Natürlich würde ich mich für Variante A entscheiden, oder nicht? Wenn ich schon Lügen erfinde, um an den Job zu kommen, dann doch wenigstens solche, die mich gut dastehen lassen und nicht solche, die mich in ein total schlechtes Licht stellen.

Die Glaubwürdigkeit der Jünger und ihre Schwächen

Im Kapitel zuvor haben wir gesehen, dass es handfeste historische Beweise dafür gibt, dass Jesu Jünger von Anfang an behauptet haben, Jesus sei von den Toten auferstanden. Aber woher wissen wir, dass sie sich das alles nicht einfach ausgedacht haben? Was, wenn Jesu erste Nachfolger die ganzen Geschichten über seine Auferstehung und alle seine anderen Wunder frei erfunden haben, um eigene Nachfolger zu gewinnen, eine neue Religion zu gründen und sich selbst an die Spitze der neuen Organisation zu setzen?

Das klingt vielleicht nach einer plausiblen Theorie. Doch die Sache hat einen großen Haken. Wenn Jesu Nachfolger Lügen über Jesus verbreiten wollten, hätten sie sich doch sicher Geschichten ausgedacht, bei denen sie gut wegkämen, oder? Wenn du allerdings die Biografien über Jesus liest, sieht es ganz anders aus.

Stattdessen findest du eine Vielzahl von Geschichten, in denen seine ersten Nachfolger einfach nur zum Fremdschämen sind. Jesus ist immer wieder verwundert darüber, wie begriffsstutzig seine Jünger sind, wenn er ihnen Dinge beibringen will (Markus 7,18). Er sagt, es sei, als wären sie blind und taub (Markus 8,18).

Wenn Jesus Geschichten erzählt, um zu veranschaulichen, wer er ist, verstehen seine Jünger überhaupt nicht, wovon er redet (Markus 4,13). In Gefahr verlieren sie die Nerven, anstatt darauf zu vertrauen, dass Jesus ihnen helfen wird. Sie scheinen ständig zu vergessen, wie mächtig er ist, obwohl er es ihnen immer wieder beweist.

Und wenn sie sich doch an seine Macht erinnern, fragen sie, ob sie davon Gebrauch machen können, um Gewalt auszuüben (Lukas 9,54). Als Jesus ihnen zum ersten Mal seinen Plan zur Rettung der Menschheit mitteilt, der darin besteht, dass er sterben und wieder auferstehen wird, versucht sein Freund Petrus, ihn von diesem Plan abzubringen (Markus 8,31-32).

Und egal, wie oft Jesus ihnen zu erklären versucht, dass das allein der Grund ist, warum er überhaupt gekommen ist, verstehen seine Jünger es immer noch nicht (Markus 9,30-32; 10,32-34).

Die Schwäche der Jünger vor Jesu Tod

In der Nacht, bevor Jesus ans Kreuz genagelt wird, schwören ihm alle seine Jünger, dass sie ihn niemals im Stich lassen werden (Markus 14,31).

Doch als Jesus sie bittet, mit ihm wach zu bleiben, während er betet, schlafen sie alle ein – und zwar dreimal (Markus 14,32-41).

Als Jesus dann festgenommen wird, laufen alle davon und lassen ihn im Stich (Markus 14,50). Einer von ihnen will in seiner Verzweiflung so sehr von dort wegkommen, dass er, als die Wächter ihn an seinen Kleidern festhalten, diese einfach in deren Händen zurücklässt und nackt davonrennt (Markus 14,51-52).

In derselben Nacht tut Petrus, der kurz zuvor noch geschworen hat, dass er lieber sterben würde, als Jesus zu verlassen (Markus 14,31), so, als würde er ihn nicht einmal kennen (Markus 14,66-72).

All das wirft eine Frage auf: Wenn Jesu Jünger die Biografien über Jesus wirklich erfunden hätten, hätten sie dann wohl all das mit aufgenommen?

Die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu

Und da sind wir noch nicht einmal beim Kreuz angekommen. Wenn du mit der Geschichte von Jesus vertraut bist, ist die Tatsache, dass er am Kreuz gestorben ist, wahrscheinlich kein Schock für dich. Das liegt nur daran, dass die Welt zweitausend Jahre Zeit hatte, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen.

Damals, im ersten Jahrhundert, hielt man die Vorstellung, dass jemand irgendeine Art Retter oder König sein sollte und dann am Kreuz starb, für lächerlich. Der Tod durch Kreuzigung war die brutalste und schändlichste Strafe, die man sich nur vorstellen konnte – ganz zu schweigen davon, dass Gekreuzigte am Ende tot waren. Und wer will schon sein Leben in die Nachfolge eines Toten investieren?

Die Schreiber der Bibel wussten, wie verrückt ihre Geschichte in den Ohren der Menschen um sie herum klang. In einem seiner Briefe gibt Paulus zu, dass die Vorstellung, Jesus habe die Welt dadurch gerettet, dass er am Kreuz starb, wie eine Dummheit klingt (1. Korinther 1,18). Jesu eigenes Volk, die Israeliten, erwartete, dass Gott ihnen einen rettenden König schicken würde. Aber der Gedanke an einen König, der am Kreuz stirbt, erschien ihnen unsinnig. Denn warum sollte Gott zulassen, dass sein Auserwählter brutal ermordet wird?

Auch für die Menschen außerhalb Israels war die Vorstellung eines gekreuzigten Retters ebenso lächerlich. Wenn du das Palatinmuseum in Rom besuchst, kannst du ein antikes Graffiti sehen, in dem ein Mann namens Alexamenos verspottet wird, weil er Jesus nachfolgt. Es zeigt Jesus am Kreuz, doch anstelle eines menschlichen Kopfes ist er mit einem Eselskopf dargestellt. Neben dem Kreuz steht ein Mann, der in Anbetung seine Hände hebt. Darunter hat der Künstler die Bildunterschrift „Alexamenos betet seinen Gott an“ eingeritzt.

Wer auch immer dieser Künstler war, hielt Alexamenos offensichtlich für ziemlich dumm, weil er jemanden anbetete, der gekreuzigt worden war. Wie wir bereits festgestellt haben, gibt es sowohl in der Bibel als auch in anderen Quellen handfeste Beweise dafür, dass Jesus wirklich an ein Kreuz genagelt wurde.

Ein weiterer guter Grund, darauf zu vertrauen, dass das der Wahrheit entspricht, ist die Tatsache, dass es total peinlich ist. Wenn Jesu Nachfolger sich eine Geschichte hätten ausdenken wollen, ist schwer vorstellbar, warum sie ausgerechnet diese Geschichte erfunden hätten.

Die Auferstehung als zentrale Herausforderung

Das wiederum führt uns zur Auferstehung. Wenn die Biografien über Jesus erfunden sind, dann ist die Auferstehung die größte Lüge von allen. Klar, die Menschen damals wussten vielleicht weniger über die Naturwissenschaften als wir, aber sie wussten genauso gut wie wir, dass tote Menschen normalerweise tot bleiben.

Umso seltsamer ist es, dass alle vier Jesubiografien in der Bibel ein Detail enthalten, das die Auferstehung, falls sie überhaupt möglich ist, noch schwerer zu glauben erscheinen lässt. Das hätten zumindest die damaligen Autoren und Leser gedacht. Darin steht nämlich, dass die ersten Menschen, die Jesus lebendig gesehen haben, Frauen waren.

Damals besagte das Gesetz Israels, dass nur Männer vor Gericht Zeugenaussagen abgeben konnten; Frauen durften das nicht. Warum? Weil die Männer an der Spitze entschieden hatten, dass Frauen in unheimlichen oder bedrohlichen Situationen zu emotional wären, als dass man ihnen Glauben schenken könnte. Ich selbst halte dieses Gesetz natürlich für absolut lächerlich und unfair, und ich hoffe, das gilt auch für dich. Aber zum damaligen Zeitpunkt waren das nun mal die Spielregeln.

Wenn du also damals eine Geschichte darüber erfinden wolltest, wie Jesus wieder auferstanden war, und du wolltest, dass man dir das wirklich abnimmt, wen hättest du als die ersten Zeugen von Jesu Auferstehung angegeben? Du hättest gesagt, es seien Männer gewesen, oder nicht? Doch in den Erzählungen über Jesus finden wir etwas anderes.

Wir finden eine Gruppe von Frauen, die am Morgen von Jesu Auferstehung auf dem Weg zum Grab waren. Als sie dort ankamen, fanden sie das Grab leer vor, und plötzlich stand Jesus höchstpersönlich vor ihnen und zeigte ihnen, dass er wieder lebte (Matthäus 28,5-10).

Die Bedeutung der Frauenzeugenschaft und der Wahrheitsanspruch

Diesen Teil liebe ich aus verschiedenen Gründen. Erstens schätze ich, wie Jesus mit dem damaligen Misstrauen gegenüber Frauen umgeht. Er sagt: „Wie auch immer, Leute, ich vertraue Ihnen. Ja, mehr noch, Ihnen werde ich mich als Erstes zeigen.“ Jesus verschwendet keine Zeit mit dem Gedanken, dass Frauen als Zeugen weniger vertrauenswürdig seien als Männer.

Zweitens gefällt mir dieser Abschnitt, weil er einen weiteren handfesten Hinweis darauf liefert, dass die Auferstehung von Jesus ein echtes historisches Ereignis war. Denn noch einmal: Wenn die ersten Jünger von Jesus sich das ausgedacht hätten, warum hätten sie die Geschichte ausgerechnet so erzählt?

Es gäbe noch viel mehr darüber zu sagen, warum wir uns darauf verlassen können, dass die Jünger sich Jesu Auferstehung nicht nur ausgedacht haben. Aber vorerst möchte ich vor allem auf eines hinaus: Wenn du einer von Jesu ersten Nachfolgern gewesen wärst, warum um alles in der Welt hättest du dir eine Geschichte ausdenken sollen, in der du immer wieder wie ein Idiot dastehst?

Warum hättest du deinen Anführer dafür gerühmt, dass er am Kreuz starb? Warum hättest du überhaupt versucht, andere von einer Auferstehung zu überzeugen? Und wenn du es schon versucht hättest, warum hättest du in der damaligen Kultur auch noch behauptet, dass die ersten Zeugen der Auferstehung Frauen waren?

Es sei denn, es wäre wahr. Es sei denn, du wolltest die ganze Wahrheit über Jesus mit der Welt teilen, egal wie peinlich das für dich wäre. Es sei denn, du wüsstest, dass die Auferstehung von Jesus wirklich passiert war.

Abschluss und Segen

Die Bücher von Chris Morphew richten sich an Jugendliche. Bitte bete dafür, dass sie vielen jungen Menschen zum Segen werden.

Das war's für heute. Neben „Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?“ gibt es auch noch die Titel „Wer bin ich?“ und „Wie kann ich Gott erleben?“

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

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