Einführung in den zweiten Petrusbrief und die Bedeutung der Erinnerung
Wir wollen uns jetzt mit Kapitel drei beschäftigen. Ich lese nicht das ganze Kapitel, sondern zunächst einige Verse und möchte dann kurz etwas dazu sagen.
Zweite Petrus 3: Diesen zweiten Brief, Geliebte, schreibe ich euch bereits, in welchem ich durch Erinnerung eure laute Gesinnung aufwecke. Damit ihr gedenkt der von den heiligen Propheten schon vorhergesprochenen Worte und des durch eure Apostel übermittelten Gebotes des Herrn und Heilandes.
Zunächst sollt ihr wissen, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.
Denn denen, die dies behaupten, ist verborgen, dass von jeher Himmel war und eine Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte, und zwar durch das Wort Gottes. Durch dieses Wort wurde die damalige Welt vom Wasser überschwemmt und ging unter.
Die jetzigen Himmel und die jetzige Erde aber sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.
Zunächst einmal bis hierhin.
Wir haben durch die Vorredner schon gehört, wie wichtig die Erinnerung im Hinblick auf lebenswichtige Fragen ist. Ich finde, auch solche Konferenzen bieten eine gute Gelegenheit, noch einmal etwas zu hören, was uns hoffentlich nicht völlig unbekannt ist. Das wäre nämlich ein schlechtes Zeichen – entweder für die Redner oder für die Zuhörer.
Wir werden also sicher an vieles erinnert, was wir kennen. Wenn man sich das aber einmal so konzentriert in ein oder zwei Stunden noch einmal zu Gemüte führt, bleibt doch das eine oder andere stärker haften. Das ist hilfreich für die Zukunft, wenn wir uns daran erinnern, dass wir nicht mehr viel Zeit haben.
Das hat eine ernste und auch eine fröhliche Komponente. Ernst im Hinblick auf das Los der Verlorenen, fröhlich für uns, weil wir wissen: Mit jedem Tag kommen wir der Begegnung mit unserem Herrn, dem Eintreffen der Verheißung seiner Ankunft, näher.
Dabei meint die Ankunft des Herrn bei Petrus nicht in erster Linie die Entrückung, sondern seine Ankunft in Macht und Herrlichkeit. Auf den Unterschied werde ich im Laufe meiner Ausführungen noch eingehen.
Am Ende werden wir sehen, dass diese verschiedenen Ereignisse, von denen die Heilige Schrift uns mitteilt, alle sehr eng miteinander zusammenhängen. Petrus ordnet manche Dinge von hinten her und schaut nach vorne, also wieder mehr in unsere Nähe hinein.
Er macht deutlich: Von einem bestimmten Zeitpunkt an können wir den Tag des Herrn beschleunigen durch ein bestimmtes Verhalten. Das soll auch das Ende meiner Ausführung an diesem Tag bilden.
Ich glaube, dass der Petrusbrief von diesem Ziel her seinen Höhepunkt findet: Wie wir den Tag des Herrn, die Wiederkunft des Herrn, beschleunigen können und was wir selbst dazu beitragen können.
Die verlorene Generation und die Widerlegung der Evolutionslehre
Ich möchte jetzt nicht auf jeden Vers einzeln eingehen, sondern einige Stichworte hervorheben.
Unter der Überschrift „Die verlorene Generation“ wird uns hier eine besondere Gruppe vorgestellt, nämlich die verlorene Generation der Kinder gläubiger Eltern. Wieso ich das behaupten kann, werde ich gleich versuchen zu beweisen.
In Verbindung mit dieser verlorenen Generation möchte ich auch auf einen zweiten Punkt eingehen, nämlich auf die Widerlegung der Evolutionslehre. Diese wurde hier bereits von Petrus vor 2000 Jahren initiiert. Ich finde sehr interessant, was hier im Hinblick auf die Sintflut gesagt wird – auf das, was vor der Sintflut existierte und wie es danach aussah.
Es wird deutlich, dass man von heutigen Ereignissen keineswegs ohne Weiteres auf naturwissenschaftliche Vorgänge vor der Sintflut schließen kann und warum das so ist, ist hochinteressant.
In weiteren Ausführungen möchte ich auf das eingehen, was Petrus hier in Verbindung mit dem Gericht, dem Feuer und auch der Verschmelzung sagt. Wir hörten das eben schon; einige waren doch schon sehr bemüht, uns darüber etwas zu sagen, und ich finde das gar nicht so schlecht.
Wir merken, wie das eine ins andere hineingreift. Man kann auch das Ende des zweiten Petrusbriefes eigentlich nur richtig einordnen, wenn man weiß, was vorher über die Verführung gesagt wurde und über die Bedeutung von Gottes Wort als Licht für unseren Weg.
Hier ein Punkt, den hat Wolfgang Nestvogel auch erwähnt, wenn ich mich recht erinnere: Das prophetische Wort einerseits und das von den Aposteln übermittelte Gebot des Herrn werden hier zusammengefasst.
Ich glaube tatsächlich auch an dieser Stelle, dass hier ein Hinweis auf die Einheit der beiden Testamente, des Alten und des Neuen Testaments, gebracht werden soll.
Für das Alte Testament steht das Wort der Propheten, und ich denke, dass hier in erster Linie die alttestamentlichen Propheten gemeint sind. Natürlich können wir, wenn wir wollen, auch neutestamentliche Propheten hinzunehmen. Doch der Hauptprophet des Neuen Testaments, nämlich Johannes, hatte seine Offenbarung zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschrieben. Bleibt dann eigentlich nur Paulus übrig, und wenn man will, auch der Judasbrief.
Aber in erster Linie denke ich an das Alte Testament. Es wäre schon hilfreich und sehr interessant, auch dort nach Glauben stärkenden Aussagen zu suchen. Im Alten Testament wird zum Beispiel 333 Mal vom Herrn gesprochen. Einige glauben, dass von Jesus Christus im Alten Testament die Rede ist.
Auch die Prophetie des Alten Testaments im Hinblick auf die Enderfüllung, also die Zeit des Endes, ist hochinteressant. Dort steht eine ganze Menge, sowohl im Propheten Jeremia, im Jesaja sowieso, als auch in Ezechiel, wenn ich an Gog und Magog denke.
Ich habe eine Broschüre dabei, die Sie gleich mitnehmen können. Einige von Ihnen haben sie vielleicht schon, vielleicht heute, aber den neuesten Artikel habt ihr wahrscheinlich noch nicht. Er heißt „Die Russen kommen“.
Die Unterschrift darunter lautet „Wirklich?“ Wie das beantwortet wird, könnt ihr dann in dieser Broschüre lesen. Dort steht ja auch einiges im Alten Testament über das Tausendjährige Reich und natürlich auch über die Himmel, die vergehen, und darüber, dass Gott etwas Neues schafft. Hochinteressant!
Wir sehen also, wie eng das Neue Testament und die Schriften des Neuen Testaments mit den Aussagen des Alten Testaments verwoben sind. Vieles im Alten Testament, wenn ich an den Propheten Daniel zum Beispiel denke, wird im Neuen Testament wieder aufgegriffen, etwa in der Offenbarung. Dort kommen viele Erklärungen hinzu, von denen Daniel noch nichts wusste. Es wird ihm ja gesagt, dass er noch nicht alles begreifen kann und spätere Generationen mehr darüber wissen werden.
Ich denke, gerade für Menschen, die in dieser Zeit leben, in der sich so vieles erfüllt, ist es von ganz besonderer Bedeutung, dass wir wirklich nachweisen können, wie Gottes Wort bereits vor teilweise Tausenden von Jahren im Alten Testament mitgeteilt wurde und sich nun in unserer Zeit erfüllt.
Die Erwartung des Messias und die Bedeutung der biblischen Prophetie
Wozu das führen kann, zeigt ein Beispiel aus der Heiligen Schrift: Als Jesus auf die Erde kam, gab es im Judentum durchaus eine Erwartung des Messias. Diese Erwartung war nicht nur allgemein, sondern hatte auch einen historischen Grund.
Zur Zeit der Geburt Jesu lebten einige Leute, die das Alte Testament wörtlich nahmen. Wir gehören ja zu den etwas verrufenen christlichen Fundamentalisten, die die Bibel dort wörtlich nehmen, wo es sinnvoll ist. Natürlich kennen wir Allergien – Entschuldigung, Allegorien – sowie Metaphern und andere bildhafte Ausdrucksweisen, die die Heilige Schrift braucht. Ein gut beratender Exeget geht jedoch immer davon aus: Wenn eine Stelle wörtlich genommen einen Sinn ergibt, ist sie auch so gemeint.
So verstanden die Exegeten des Alten Testaments das Buch Daniel, Kapitel neun, mit den siebzig Jahrwochen. Sie wussten, dass nach neunundsechzig Jahrwochen – das sind 483 Jahre – der Messias sterben würde. Wie er sterben würde, wussten sie aus Daniel und Psalm 22, wo dies beschrieben wird. Auch wie alt er sein würde, wussten sie durch einen anderen Propheten, wenn auch nicht ganz genau: in der Hälfte seiner Tage.
Außerdem wussten sie durch Mose und Psalm 90, welches das normale Lebensalter aus göttlicher Sicht ist – siebzig oder achtzig Jahre. Durch Division durch zwei konnten sie ungefähr bestimmen, wann der Messias sterben würde, plus oder minus zehn Jahre. Daraus konnten sie zurückrechnen, wann er etwa geboren werden würde, auch wenn eine genaue Angabe des Tages oder Jahres nicht möglich war.
So befanden sich viele Menschen in einer spannenden Erwartung: Der Messias musste jetzt irgendwo erscheinen. Sie waren bereit, ihn aufzunehmen. Im Tempel sehen wir die zwei alten Leute Simeon und Hannah, die auf den Trost Israels warteten.
Wenn wir darauf hingewiesen werden, wie es in den letzten Tagen vor der Wiederkunft Jesu aussehen wird – etwa in Matthäus 24, Markus 13, Lukas 21, 2. Timotheus und 2. Petrus 3 –, dann soll das nicht nur dazu führen, dass wir gewisse Fragen klären können. Es soll uns auch selbst vorbereiten.
Es könnte heute sein, dass wir unseren letzten Tag erleben. Es kann aber auch noch dauern. Wir wissen es nicht und können uns nicht festlegen. Wir wissen nicht, ob Jesus dieses Jahr wiederkommt. Aber nach dem Verständnis vieler Ausleger der Schrift ist es möglich – und das sollten wir im Auge behalten.
Vielleicht geschieht noch das eine oder andere, das werden wir sehen. Doch ich glaube, wenn wir jeden Tag so leben, als wäre es der letzte, dann leben wir optimal und nutzen unsere Zeit bestens. Ich denke, das ist das Hauptanliegen des Vermächtnisses des Apostels Petrus, ebenso wie bei Paulus: die Zeit zu nutzen.
Paulus schreibt: „Du aber…“ – wenn alle den Glaubensweg verlassen und sich lossagen, du aber bleibst standhaft. Wir haben dieselben Möglichkeiten wie die Christen zur Zeit der Apostel. Wir haben den Heiligen Geist und sogar mehr als sie. Wir besitzen das ganze Wort Gottes und wissen mehr als Paulus. Das ist keine Überheblichkeit, sondern Tatsache, denn Paulus kannte nicht die Schriften des Johannes, die erst später entstanden sind. Wir kennen diese Schriften.
Wir brauchen also nicht zu bedauern, dass wir damals nicht gelebt haben. Wir haben die ganze Offenbarung Gottes. Deshalb sollten wir viel treuer sein als die Apostel und eine viel größere Sehnsucht haben. Paulus schreibt gegen Ende des Römerbriefs, dass wir heute schon näher sind am Kommen des Herrn, als wir damals geglaubt haben – und das schrieb er vor zweitausend Jahren.
Was wollen wir heute sagen? Wenn wir von der Bibel her gefestigt sind und sagen können: Ja, es stimmt, was die Bibel über Jesus von Nazaret sagt – dass er eine historische Persönlichkeit ist, so wie beschrieben, der Retter der Welt und vor allem auch mein persönlicher Herr und Heiland –, dann hoffe ich, dass wir das alle so sagen können.
Wenn die Schrift auch über die Zukunft die Wahrheit sagt – Stichwort erfüllte Prophetie – kann man sagen, dass die Bibel sich als Gottes Wort durch die erfüllte Prophetie beweist. Das soll uns stärken im Hinblick auf unser Zeugnis, damit wir Menschen Mut machen, es mit Jesus zu wagen.
Aber auch im Hinblick auf die Heiligung, von der wir gleich noch am Ende hören werden, wie Petrus dazu steht. Es geht um das von den Propheten vorhergesagte Wort und das von den Aposteln überlieferte Gebot des Herrn und Heilandes.
Die Bedeutung der Wiedergeburt und die Herausforderung für gläubige Kinder
Übrigens ein kleiner Nachtrag im Hinblick auf das, was wir eben hörten: Es ging um diejenigen, die einmal die Erkenntnis hatten und dann abgefallen sind. Im Hebräerbrief ist ebenfalls von der Erkenntnis die Rede. Ich glaube, dass sich viele sogenannte Christen im Hinblick auf die Wiedergeburt täuschen, wenn sie meinen, dass allein das Kopfwissen oder die Zustimmung zu den biblischen Wahrheiten bereits die Wiedergeburt bewirken würde. Das ist ein großer Irrtum.
Ich sage das besonders für die Eltern von gläubigen Kindern, auf die wir im zweiten Teil noch zu sprechen kommen. Warum müssen sich gläubige Kinder bekehren, wenn sie doch kindergläubige Eltern haben? Sie waren doch immer gläubig, sagen sie. Ich bin immer gläubig gewesen und habe in meinem ganzen Leben nie einen ungläubigen Zustand gekannt. Und trotzdem musste ich mich bekehren. Warum?
Weil es bei der Bekehrung nicht nur um den Heiland geht, sondern auch um den Herrn, den Gebieter. Und genau diesen haben viele verleugnet. Ihr kennt ja die Geschichte von Karl Marx und Friedrich Engels. Karl Marx schrieb wörtlich in seinen gesammelten Schriften: „Ich werde mich an dem da oben rächen, ich werde die gesamte Menschheit in meinen Untergang mit hineinreißen.“ Er war kein Atheist, sondern ein Satansanbeter. Aktiv wirkte er gegen Gott und wollte die Menschheit ins Verderben stürzen.
Das waren kindergläubige Eltern, zumindest stammten sie aus einem christlichen Elternhaus. Ob die Eltern wirklich wiedergeboren waren, weiß ich nicht. Aber sie wurden christlich erzogen. Marx verfasste christliche Gedichte über Jesus Christus und die Nachfolge, ebenso Friedrich Engels. Als sie mit der Evolutionslehre konfrontiert wurden, schlugen sie sich auf diese Seite. Die Argumentation lautete: Wenn es keinen Gott und keinen Schöpfer mehr gibt, dann gibt es auch keinen Richter. Dann kann ich tun und lassen, was mir gefällt. Wie das in der 68er-Generation ausgesehen hat, haben wir eben gehört.
Bei kindergläubigen Eltern ist der entscheidende Punkt: Die Kinder müssen sich irgendwann entscheiden. Soll dieser Heiland, dieser gute Hirte, mein persönlicher Herr werden? Soll er mein Leben regieren, in seine Hand nehmen und der Führer meines Lebens sein? Will ich in seine Fußstapfen treten? Soll er über mich bestimmen? Das ist die entscheidende Frage.
Lest einmal die Bergpredigt am Ende: Nicht jeder, der zu mir sagt: „Herr, Herr“, wird in das Himmelreich eingehen, sondern nur der, der den Willen meines Vaters tut. Und den Willen Gottes können wir nur tun, wenn wir wirklich wiedergeboren sind. Wiedergeboren werden wir, wenn wir diesen Willen tun wollen und ausführen. Dazu gibt uns Gott dann die Wiedergeburt. Aber diese Entscheidung, dass wir Gottes Willen tun wollen, müssen wir selbst fällen.
Wer noch einen passenden Bibelvers sucht, wenn es darum geht, Menschen zu Jesus zu führen, für den ist das für mich der wichtigste Vers überhaupt. Wenn Leute zögern und vielleicht sagen, sie wüssten nicht, ob sie erwählt sind, ist das manchmal auch nur eine Entschuldigung. Dann lasse ich sie Johannes 7,17 lesen. Dort steht: Unser Herr spricht von sich selbst: „Wer den Willen meines Vaters tun will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst rede.“ Das ist der entscheidende Punkt.
Jesus Christus als Herr in meinem Leben – das werden wir merken, wenn wir die Kinder der Gläubigen betrachten, die hier geschildert werden. Bei ihnen war das anders. Sie hatten einen anderen Herrn, nämlich die Begierde, die Lust. Heute nennt man das oft Selbstverwirklichung, was in der Pädagogik das Hauptziel ist. Dieses Prinzip stammt von Jean-Jacques Rousseau und ist bereits 300 Jahre alt. Über die Frankfurter Schule ist es bis heute überkommen. Pädagogen unter uns werden das wissen.
Hier heißt es, dass das von den Aposteln übermittelte Gebot gilt. Es gibt Schriftausleger, die der Meinung sind, dass im Neuen Testament mehr Gebote stehen als im Alten Testament. Ich habe das noch nicht genau geprüft, aber auf jeden Fall habe ich auch eine Menge Gebote im Neuen Testament kennengelernt.
Paulus sagt zwar, er sei nicht dem Gesetz unterworfen, und erklärt das damit, dass wir, wenn wir Christus angenommen haben, für das Gesetz tot sind. Wir sind dem Gesetz gestorben und deswegen regiert das Gesetz nicht mehr über uns. Das Gesetz selbst bleibt jedoch in Ewigkeit und wird nicht aufgelöst. Aber wir existieren nicht mehr unter dem Gesetz, weil wir jetzt ein neues Gesetz haben.
Das sagt Paulus in diesem Vers: „Ich bin zwar nicht unter dem Gesetz, den zehn Geboten usw., aber ich bin auch nicht ohne Gesetz. Christus ist mein Gesetz, Christus bestimmt mein Leben, ihm will ich gefallen.“ Ich bin überwältigt von seiner Liebe. Die Gnade Gottes kann ich nicht vergessen. Die Reinigung von den Sünden beschäftigt mich immer wieder, macht mich immer wieder froh und bringt mich immer wieder zum Staunen. Welch einen wunderbaren Herrn habe ich doch!
Darum geht es auch Petrus: Gebot des Herrn und Heiland – und diese Reihenfolge ist wichtig. Nur wenn er der Herr wird, ist er auch der Heiland. Als Heiland vergibt er mir die Schuld, und als Herr führt er mich durch dieses Leben dem Ziel entgegen. „Du führst mich auf rechter Straße um deines Namens willen“, dichtet schon David im Psalm 23.
Die Haltung der Spötter und die Rolle der Begierde
Ihr sollt zuerst wissen, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln.
Es ist interessant, sich damit zu beschäftigen. Wir haben ja auch einen oder mehrere Wissenschaftler, einen habe ich gesehen, den Alexander hier unter uns vom Stein, der ja öfter über diese Themen spricht. Sie werden bestätigen können, dass, wenn Leute an die Evolutionslehre glauben und sich dafür einsetzen, das nicht unbedingt daran liegt, dass sie von den wissenschaftlichen Beweisen dieser eigenartigen Theorie überzeugt sind. Diese ist an sich ja noch nicht einmal eine Theorie, sondern lediglich eine Hypothese. Vielmehr stehen sehr oft andere Dinge dahinter.
Ich persönlich kann mir das nur so erklären, dass im Zuge des Humanismus und der Aufklärung der Drang, sich von Gott zu lösen, so stark in der Gesellschaft war. Vielleicht wurde dieser Drang auch durch das Versagen der Kirche hervorgerufen, was heute wieder augenscheinlich ist. Die Menschen waren bereit, alles anzunehmen, was irgendwie den Anschein hatte, Gott zu eliminieren. So nach dem Motto: „Darauf so schloss er messerscharf, dass nichts sein kann, was nicht sein darf.“ Das steckt oft dahinter, keine großen wissenschaftlichen Erwägungen.
Hier heißt es ganz einfach die Begierde. Die Begierde will natürlich nichts davon wissen, dass Jesus eines Tages wiederkommt, denn dann muss jeder Mensch Rechenschaft abgeben. Für die Wiedergeborenen heißt es: Gott sei Dank, wir sind aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Wir brauchen das Gericht nicht mehr zu fürchten.
Aber für die anderen gilt: Kein unnützes Wort wird vergessen sein. Die Bücher werden aufgetan, alles bloß vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben. Das kann man sich heute schon fast vorstellen mit dem Computer. Wer etwas damit zu tun hat, weiß, dass man auch löschen kann, soviel man will. Es bleiben immer noch Spuren, wenigstens für den Spezialisten, auch wenn der Normalverbraucher sie nicht sieht.
Das Geniale ist: Was einmal reingekommen ist, bleibt drin. Auch wenn nicht jeder es sofort sehen kann, der Spezialist kommt dahinter. So in etwa müssen wir uns das vorstellen, wenn die Bücher aufgetan werden. Das Verborgene kommt ans Licht, und wer hat das schon gerne? Wie dankbar ist man, wenn man dann seinen Computer noch mal aufräumen kann.
Meiner hatte vor einiger Zeit einen Virus. Da hat ein Spezialist alles rausgenommen und wieder ganz neu geladen. Jetzt läuft das Ding wie geschmiert. Und wenn man weiß, da ist einer, der diese schmutzige Festplatte meines Lebens total reinigt, dass ich reiner werde, weißer wie Schnee, was die Stellung vor Gott angeht. In der praktischen Gemeinschaft ist das eine andere Frage, aber wenn es um die Errettung geht, ist alles gut gemacht durch unseren Herrn.
Ich sage noch einmal, und wir wollen uns fragen: Ist Jesus wirklich Herr in meinem Leben? Hat er das Sagen? Und zwar nicht nur, weil ich Angst habe, vielleicht verloren zu gehen, sondern weil ich überwältigt bin von der Liebe dessen, der für mich litt und starb. Das Gericht, das mich hätte treffen müssen, hat ihn getroffen. Er war der Stellvertreter über meine Schuld im Gericht Gottes über die Sünde.
Und diese Spötter? Ihre eigene Begierde steht im Vordergrund. Es geht um sie selbst, darum, was ihnen Spaß macht. Es wird eben nicht mehr nach dem Gebot des Herrn gefragt.
Wir haben das eben schon gehört im Hinblick auf die Homosexualität, was sich da in der evangelischen Kirche tut, bis hin zur homoem im Pfarrhaus. Da hört man eigentlich kaum mal einen Hinweis, dass die Bibel etwas dazu sagt. Natürlich gibt es gläubige Pastoren, die erheben ihre Stimme, aber viel Erfolg haben sie nicht. Zumindest sagen sie etwas. Ich freue mich über jeden, der da ein klares Wort hat.
Aber bei den verantwortlichen Leuten wird überhaupt nicht mehr darüber gesprochen, was die Bibel sagt. Oder man hört tatsächlich, wie wir es eben hörten, dass die Bibel veraltet sei, nicht mehr zeitgemäß für ein veraltetes Menschenbild, ein veraltetes Weltbild und so weiter. Man redet von Zeitgeschichte und Heilsgeschichte, es gibt alle möglichen Slogans, die man dann hört, aber Gottes Wort wird nicht mehr ernst genommen. Gott selbst wird nicht mehr ernst genommen.
Nun sind wir nicht hier, um über die Fehler der anderen nachzudenken, zumindest nicht zu lange, sondern uns selbst zu fragen: Wie sieht es in unserem Leben aus? Die Gebote des Herrn – tun wir sie, weil wir ihn lieben?
Die Haltung der Spötter und die verlorene Generation der Gläubigenkinder
Was sagen diese Spötter? Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung her war.
Das ist für mich der Hinweis, dass es Kinder gläubiger Eltern sind. Sie reden von entschlafenen Vätern, und das ist die Sprache Kanaans. Ungläubige entschlafen nicht, Ungläubige sterben. Der Ausdruck "entschlafen" kommt, soweit mir bekannt, nur für Gläubige vor. In der Heiligen Schrift ist es ein Spezialausdruck für das Heimgehen von Kindern Gottes. Sie schließen hier die Augen und öffnen sie in der Ehrlichkeit.
„Ich habe Lust, abzuscheiden, um bei Christus zu sein“, sagt Paulus in Philipper 1, denn es ist weit besser. Oder Hiob, in der tiefsten Verzweiflung, wendet sich an den Herrn: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Und als der Letzte wird er auf der Erde stehen. Er hat auch schon diese Sicht nach vorne. Das älteste Buch der Heiligen Schrift spricht schon vom Ende und sagt, dass sein Erlöser als der Letzte auf der Erde stehen wird, und er selbst wird ihn anschauen.
Das ist nicht großartig, das gibt ihm Kraft, in dieser schwierigen Lage auszuharren. Diese Leute sprechen von Vätern, die entschlafen sind, und es hat sich nichts geändert. Deshalb sind sie zu Spöttern geworden.
Wie kann man das erklären? Hier möchte ich ein ernstes Wort an die etwas ältere Generation richten, mich selbst mit eingeschlossen. Inwieweit sind und waren wir Vorbilder für unsere Kinder? Inwieweit war unsere Unterweisung im Hinblick auf die Wiederkunft des Herrn?
Ich hatte einen sehr gottesfürchtigen Großvater, der auch, wie man so sagt, im vollzeitlichen Dienst der Reichsgottesarbeit stand. Er sagte uns: „Der Jesus wird zu meinen Lebzeiten wiederkommen.“ Er war hundertprozentig sicher, und wir haben ihm das geglaubt. Was der Großvater sagt, wird schon stimmen.
Nun wurde er sehr alt. Wir haben also weiter gewartet und gedacht: Der Großvater lebt ja noch, aber irgendwann kann es nicht mehr allzu lange dauern. Und dann kam die Enttäuschung: Der Großvater starb, und der Herr war noch nicht wiedergekommen. Er hatte sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Er hatte etwas behauptet, was die Bibel nicht sagt beziehungsweise die Bibel sagt schon etwas dazu, nämlich dass wir nicht wissen können, wann er wiederkommt. Das müssen wir Gott überlassen.
Die Bibel sagt zwar etwas über die Zeit, die der Wiederkunft des Herrn vorausgeht, aber sie sagt nicht, wie lange diese Zeit dauern wird, bis der Herr dann kommt. Das wissen wir nicht. Nur sagt der Herr Jesus: Wenn ihr das seht, wie sich das erfüllt, eins nach dem anderen – die zwanzig Endzeitzeichen – das ist ja charakteristisch für unsere Zeiten. Das hat es nie vorher gegeben. Sie erfüllen sich heute sukzessiv, hintereinander.
Erdbeben hat es schon immer gegeben, Hungersnöte ebenfalls. Aber alles zusammen, in Verbindung mit der Rückkehr des Volkes Israel ins Land ihrer Väter und manches andere mehr, passiert gleichzeitig. Das ist eine Erneuerung für unsere Zeit.
Und Jesus sagt: „Ich sage es noch einmal: Wenn ihr das alles seht, hebt eure Häupter empor, denn eure Erlösung naht.“ So sollte es sein, und so kann es sein.
Wenn wir aber vielleicht den Kindern gegenüber Dinge von uns gegeben haben, auch über die Schrift hinaus, werden wir unglaubwürdig. Es kann auch sein, dass wir als Kinder Gottes sehr gut über Heiligung reden konnten. Unter uns sind ja auch eine ganze Reihe Prediger, vielleicht in der Wortverkündigung.
Und die Kinder zu Hause bemerken, dass wir zwar gut reden, aber unser Leben unser Reden durchstreicht und nicht dahintersteht. Wenn Kinder eigene Wege gehen oder sogar zu Spöttern werden, ist es immer gut, wenn die Eltern sich zunächst selbst fragen und nicht von vornherein die Zeichen der Zeit dafür verantwortlich machen. Die böse Welt!
Es muss nicht sein, dass die Eltern versagt haben. Aber wir sind immer gut beraten, wenn wir uns zunächst ernsthaft prüfend vor dem Herrn fragen. Und wenn wir selbst nichts entdecken, sollten wir vielleicht auch den Mut haben, Geschwister zu fragen: „Könntest du dir vorstellen, dass ich vielleicht selbst mit Schuld habe, dass mein Sohn so eigene Wege geht?“
Wollen wir diesen Mut aufbringen? Ich bin überzeugt, dass, wenn wir offen sind für Korrektur von oben, der Herr auch an diesen Kindern noch wirken kann. Obwohl, wenn ein Mensch schon ein Spötter geworden ist, ist es sehr, sehr selten, dass Spötter zum Glauben finden. Das ist genauso schwer wie bei Pharisäern.
Pharisäer sind frommer als die Heilige Schrift und brauchen keine Buße. Das sind die beiden Extreme, die wir haben.
Aber ich möchte noch einmal sagen: Wenn wir damit konfrontiert werden, sollten wir nicht sofort den Finger auf die böse Welt zeigen oder auf gewisse Jugendkonferenzen, wo mehr los ist und wo man manche Dinge hört, die wir nicht so toll finden. Der Einfluss der Schule, des Kindergartens, der Gesellschaft, der Gesetzgebung – das hat alles seine Bedeutung. Ich will das nicht minimieren.
Es ist so furchtbar, was sich heute in unserem Volk abspielt, dass ich mich wundere, dass Gott nicht schon auf schärfste Art und Weise eingegriffen hat. Aber vielleicht hat er das schon, ohne dass wir das Recht haben, das einzuschätzen. Vielleicht sind wir bereits auf dieser Ebene, wo Gott sagt: „Lass sie gewähren.“
Es wäre das schlimmste Gericht, wenn Gott Menschen laufen lässt und nicht mehr eingreift.
Ich sage nur einmal, ihr lieben Brüder und Schwestern: Ich gehe mal davon aus, dass hier doch alle, die hier sitzen – ich hoffe es zumindest – wirklich bewusst in der Nachfolge des Herrn stehen. Wenn wir um Erweckung beten, auch in unserer Umgebung – wir wissen, weltweit wird es keine Erweckung geben, das ist Verführung, das ist einfach vorhergesagt – aber in unserer Umgebung kann der Herr vielleicht den einen oder anderen erwecken.
Wenn wir darum beten, müssen wir auch so beten, dass der Herr bei uns selbst beginnt.
Die Verblendung der Spötter und die Bedeutung des Wortes Gottes
Seht, sie behaupten von Anfang an, dass Himmel und Erde immer gleich geblieben sind. Betus sagt, es sei ihnen verborgen. Warum ist es ihnen verborgen? Ist das Gottes Schuld?
Es ist ihnen verborgen, weil sie vom Lustprinzip und der Begierde erfüllt sind und dieser Begierde frönen wollen – wo immer sie ansetzt. Das ist natürlich nicht nur Sexualität, es kann auch auf anderen Gebieten sein. Aber Sexualität ist sicher das Hauptgebiet, vor allem für die Männer unter uns. Das sollten wir uns schon eingestehen.
Wenn die Begierde alles andere ausschaltet, wird auch der Verstand verdunkelt. Paulus schreibt im Epheserbrief, dass der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verdunkelt hat. Wir haben eben gehört, wie das Licht durch das Wort hineinkommt. Aber wenn ich das Wort nicht mehr annehmen will, dann glauben diese Leute wirklich. Die Evolutionslehre ist ja auch ein Glaube – ein enormer Glaube.
Der Verstand spielt dabei keine große Rolle, und die Leute merken es nicht. Sie sind total verwirrt. Der Diabolos, der Durcheinanderwerfer, sorgt dafür, dass sie nicht mehr wissen, was unten und oben ist.
Die Bibel macht deutlich: Erst wenn Gottes Wort unter der Leitung des Heiligen Geistes gelesen wird, mit der Bitte, dass der Herr unseren Verstand erleuchtet, gibt es uns das Licht, das wir brauchen. Denn unser Herr Jesus Christus ist die Wahrheit. Er ist das Licht, die Lampe, der Morgenstern, auf den die Gemeinde wartet. Er ist die Sonne, die für Israel aufgehen wird, mit Heilung unter ihren Flügeln. Das ist so wunderbar!
Es ist ihnen verborgen, weil sie die Belehrung des Wortes bewusst von sich weisen und mit Füßen treten. Die Bereitwilligen beschreibt diese Leute, nachdem sie die Erkenntnis der Wahrheit erkannt haben und abgefallen sind. Es ist ärger als je zuvor.
Aber die Erkenntnis der Wahrheit zu haben – ich sage noch einmal – ist mit dem Kopf noch nicht identisch mit der Wiedergeburt. Die Frage für diese Leute entscheidet sich an der Herrschaftsfrage: Soll Jesus der Herr in meinem Leben sein?
Und, ihr Lieben, ich bin überzeugt, dass in unseren, sagen wir mal, strengeren Kreisen, die bibeltreu sein möchten – ich wage nicht, vor meiner Gemeinde als einer bibeltreuen Gemeinde zu sprechen, aber wir möchten gerne bibeltreu sein – die Gefahr sehr groß ist, dass viele sich in Bezug auf die Echtheit des ewigen Lebens täuschen. Ob sie es wirklich haben, ob Jesus Christus wirklich der Herr in ihrem Leben ist, heißt Gewissheit aufgrund der klaren Aussage der Heiligen Schrift.
Nun, wir haben nicht mehr so viel Zeit.
Die Verzögerung der Wiederkunft und Gottes Geduld
Petrus sagt, die damalige Welt wurde vom Wasser überschwemmt und ging unter. Diese Welt wird jedoch nicht mehr untergehen. Sie wird durch das Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben, das am Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen kommen wird.
Jetzt folgt ein interessanter Einschub: Ein Tag ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag. Manche haben gedacht, man könnte dadurch die Evolutionslehre auf einem Hintertürchen irgendwie mit einbringen, die Schöpfungstage auseinanderziehen und so weiter. Ich glaube jedoch nicht, dass das hier gemeint ist. Es geht vielmehr um die Erfüllung der Verheißung.
Einige Leute denken, der Herr habe uns vergessen und fragen, warum er noch nicht gekommen ist. Petrus sagt: Denkt einmal daran, wie Gott kalkuliert, wie Gott zählt. Was sind denn die zweitausend Jahre? Für Gott sind sie wie zwei Tage. Das ist doch gar keine Zeitspanne. Er selbst weiß, wann es so weit ist.
Ich denke auch, dass der Apostel hier deutlich machen will, dass Gott die Zeiten vom Anfang bis zum Ende überschaut. Er hat alles im Griff, ihm entgleitet nichts. Wenn er sagt, tausend Jahre sind wie ein Tag oder andersherum ein Tag wie tausend Jahre, dann glaube ich, dass der Heilige Geist deutlich machen will: Gott kann auch einen Tag so auseinanderziehen, dass er jede Sekunde des Tages genau weiß, was passiert. Es entgeht ihm nichts.
Die eine Schau verkleinert das Große auf einen überschaubaren Punkt, und die andere vergrößert das Kleine. Auch die kleinen Episoden werden alle sichtbar. Gott entgeht nichts. Das ist für Gläubige etwas Wunderbares: Wir wissen, dass wir jede Sekunde in seiner Hand gehalten sind. Jede Sekunde ist er ansprechbar und will uns Schritt für Schritt leiten.
Er zeigt nicht nur das Ende und überlässt uns die Zwischenschritte, sondern bei jedem Schritt sind wir an seiner Hand. Der Herr verzögert die Verheißung nicht, wie es einige als Verzögerung ansehen. Sondern er ist langmütig euch gegenüber. Er will nicht, dass irgendjemand verloren geht, sondern dass alle zur Buße kommen. Das ist der Grund.
Paulus schreibt den Römern: Wenn die Vollzahl der Nationen eingegangen ist, wird ganz Israel gerettet werden. Gott hat sich eine Zahl gesetzt, die wir nicht kennen. Er weiß, wenn diese Zahl erreicht ist, wird er seinen Sohn senden und auch mit Israel zu seinem Ziel kommen.
Wenn er noch zögert, dann merken wir etwas von dem Herzen Gottes, der nicht will, dass jemand verloren geht, sondern dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. In 1. Timotheus 2 schreibt Paulus etwas Ähnliches: Wir sollen für alle Menschen beten. Gott möchte, dass sie zur Buße kommen und gerettet werden. Das ist der entscheidende Punkt.
Wenn Gott das will, wollen wir das auch? Dazu habe ich eine schöne Gelegenheit mitgebracht, die bisher kaum genutzt wurde. Auf dem Tisch neben dem Infostand für Malachi liegt „Go for Jesus“. Das sind Einsätze im Balkan in diesem Jahr – ganz großartige evangelistische Einsätze.
Wenn Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, wollen wir das auch? Und wenn ja, was tun wir dazu? Was ist unser Beitrag, angefangen mit Gebet für die vielen Verfolgten oder für die offenen Türen?
In unserem Missionswerk ist uns jetzt angeboten worden, 15 Schulen, die gesamten protestantischen Schulen im Kongo, mit unseren Emmaus-Kursen zu beliefern und den Religionsunterricht zu halten. Was für offene Türen, ihr Lieben! Lasst uns die Augen öffnen für die Ernte, die weiß ist, wie der Herr das den Jüngern sagt: Sie reift zur Ernte.
Was ist unser Beitrag? Als die Malachi-Konferenzen anfingen, war für mich auf jeden Fall – und ich denke, ich spreche auch für die übrigen Brüder unseres Kreises – ein großes Ziel, neben der Ermutigung in der persönlichen Nachfolge auch neu den Einzelnen aufzuzeigen, wie wichtig es ist, dass wir jetzt die Zeit nutzen, Menschen zum Kreuz zu rufen.
Wir sollen nicht aufgeben oder resignieren und denken, dass alles keinen Zweck hat. Wenn sich in unserer Nachbarschaft wenig tut, öffnet der Herr woanders Türen. Von Saulus wissen wir nicht, dass es irgendwann eine Erweckung in Tarsus gegeben hätte. Dort hat es offensichtlich wenig getan, zumindest wird nichts davon berichtet.
Gott hat ihn woanders hingeschickt. Aber es gibt immer noch offene Türen. Lasst uns die Augen dafür öffnen. Hier habt ihr einen Weg, wie man solche Türen kennenlernen kann: das Journal. Dort liegen noch eine ganze Reihe Ausgaben hinten aus, die zeigen, was Gott heute tut – auf einfachste Art und Weise und mit wenig finanziellen Mitteln.
In manchen Ländern laufen die Leute uns hinterher, so begierig sind sie nach dem Wort Gottes, ihr Lieben. Leider ist die Zeit schon fast vorbei.
Die Zukunft der Welt und der Aufruf zur Heiligung
Und jetzt kommen die letzten Worte. Diese wollen wir noch gemeinsam lesen.
Es wird der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb. An diesem Tag werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen. Die Elemente aber werden im Brand aufgelöst, und die Erde sowie die Werke auf ihr werden gerichtet werden.
Ja, der Tag des Herrn – hier könnte man denken, dass sofort, wenn der Herr wiederkommt, die Erde aufgelöst wird. Doch wenn wir alle Bibelstellen hinzunehmen, sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament, die unter „Tag des Herrn“ oder „Tag JHWHs“ aufgelistet sind, dann stellen wir fest: Der Tag des Herrn beginnt mit der Entrückung.
Dann gehört die siebzigste Jahrwoche Daniels zum Tag des Herrn. Auch das tausendjährige Reich gehört dazu. Der Tag des Herrn findet seinen Abschluss praktisch vor dem großen weißen Thron nach dem tausendjährigen Reich. Dort wird der Herr die Menschen richten, die ohne ihn gestorben sind.
Das letzte Gericht, der sogenannte Jüngste Tag, das ist alles Teil des Tages des Herrn. In Verbindung mit dem Jüngsten Tag und diesem Thron berichtet Johannes, was Petrus noch nicht wusste. Johannes gibt die Ergänzung.
Wenn der Herr Jesus sich auf diesen Thron setzen wird, offenbart uns das der letzte Abschnitt. Dann heißt es: „Dann werden Himmel und Erde entschwinden vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt.“
Das ist gewaltig! Und genau das steht hier: In dem Moment wird das gesamte Weltenuniversum im Brand aufgelöst – unvorstellbar!
Dann sagt Petrus: „Da dies alles so aufgelöst wird, was für Leute müsst ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit, indem ihr die Ankunft des Tages Gottes erwartet und beschleunigt!“
Um dessen willen werden die Himmel im Feuer aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmolzen.
Seht ihr, liebe Brüder und Schwestern, wenn wir diesen Tag erwarten, dann leben wir in der Heiligung. Diese Heiligung, der heilige Wandel, wird hier in Verbindung mit Gottseligkeit gebracht.
Gottseligkeit bedeutet: Ich habe volles Genüge in Gott. Ein alter Ausdruck sagt: „Gott genügt mir, ich brauche nicht mehr.“ Wenn ich dich nur habe, sagt der Psalmist, mehr brauche ich nicht.
Dahin will der Heilige Geist uns führen: Christus über alles. „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“, wird schon in Nehemia gesagt.
Dann wird unser Wandel dem Herrn gefallen. Und dann werden wir auch das tun, was ein Bruder schon erwähnte: Wenn wir tatsächlich in Sünde fallen, nicht aufgepasst haben oder überrascht wurden – was Johannes schreibt:
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Wir werden nicht bis abends warten. Sobald uns ein unsauberer Gedanke, ein unsauberer Blick, vielleicht ein Wort, das nicht gut war, oder sogar eine böse Tat bewusst wird – was auch immer – werden wir es dem Herrn sagen.
Er reinigt uns, stellt die Gemeinschaft wieder her und gibt uns neue Kraft, neue Sicht, neue Freude und Zuversicht. So geht es weiter dem Ziel entgegen.
Ihr Lieben, wir sind leider nicht ganz so weit gekommen, wie ich gerne wollte. Die Zeit vergeht immer so schnell. Aber lest das mal weiter bis zum Schluss.
Es ist so großartig, wie nach diesem wirklich traurigen Kapitel – das haben wir eben gemerkt, als Alexander keine große Lust hatte, darüber zu reden, was ich gut nachempfinden kann – wie jetzt sozusagen das Herz des Apostels sich öffnet.
Er schaut bereits in die Ewigkeit hinein, in die Herrlichkeit. Er weiß: In den nächsten Tagen ist es so weit, ich gehe zu ihm. Keine Angst vor dem Tod, kein Selbstmitleid.
Deshalb heißt es: „Geliebte, da ihr dies erwartet, befleißigt euch, unbefleckt und tadellos von ihm in Frieden befunden zu werden.“
Und am Ende schreibt er: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus! Ihm sei die Herrlichkeit sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit!“