Herr Jesus, dazu bist du erschienen, dass die Werke des Satans zerstört und aufgelöst werden – auch in unserem Leben geschieht dies.
Manchmal erstaunen wir, was du alles vermagst. Es ist wunderbar, dir zu gehören, und ebenso wunderbar und sonderbar sind deine Wege.
Denn es war stets dein Wesen von alten Tagen an, dass du dir diejenigen erwählst, die arm, gebeugt und leer sind. Mit zerbrochenen Stäben vollbringst du deine Wundertat, und mit geknickten Reben unterdrückst du die Feinde.
Es ist eigenartig, wie du mit uns umgehst. Deine Gnade verbindet sich immer mit unserer Ohnmacht, und dann offenbarst du dich auf eine ganz besondere Weise – so auch heute Abend.
Segne unseren Bruder, den du uns gegeben hast, segne alle, die hier sind, und lass uns deine Gegenwart erfahren. Amen.
Die Bedeutung der Adventszeit und das Kommen Jesu
Ich freue mich, dass Sie diese Adventszeit nutzen. Ich war völlig überrascht von der großen Anzahl der Teilnehmer und freue mich auch sehr darüber, wie wunderbar die Bibelkonferenzstätte hier gestaltet ist. Vor allem freut mich, dass die Bibel so im Mittelpunkt steht. Denn das Wort Gottes ist die Weise, wie Gott zu uns spricht.
Wir sollten auch daran denken, dass die Adventszeit eine ganz besondere Zeit ist, in der eigentlich alle Menschen auf Jesus angesprochen werden können. Selbst Menschen, die sonst kaum etwas mit Kirche zu tun haben, feiern im Sportverein oder im Schachverein Weihnachten. Und dann kann man ihnen erzählen, wie wunderbar es für einen selbst ist, dass Jesus da ist – auch in der Nacht, wenn man wach liegt. So ein Zeugnis weiterzugeben ist wichtig.
Manche denken vielleicht: „Spinnen die, dass sie glauben, Jesus sei wirklich da?“ Doch man kann sagen: Ja, er ist wirklich da. Er ist nicht nur damals als Kind in der Krippe gekommen.
In Stuttgart, im Alten Schloss, ist eine alte Tiroler Krippe aufgebaut. Sie ist mit allen Details wunderbar gestaltet. Man sieht die Weisen, die Hirten und vieles mehr. Dort habe ich einmal eine schwäbische Großmutter belauscht, die ihrem Enkelkind erklärte: „Guck, guck, guck, da sind die Hirten, da siehst du alles.“ Dann sagte sie: „Und da ist Christkindle.“
Da hätte ich am liebsten dazwischengefunkt und gesagt: Das ist der König und Herr, der König aller Könige, der Herr aller Herren. So müssen wir es den Leuten erklären: Er ist der, der wiederkommt in den Wolken des Himmels, in dem die ganze Welt besteht, das Universum. Dieser Jesus in der Krippe, der den Weg der Demut geht.
Wir Christen meinen oft, wir müssten große Sprüche machen, und begreifen nicht, dass der Weg Jesu ein Weg der Demut ist – durch die Niedrigkeit. Deshalb führt seine Gemeinde oft auch durch diese Niedrigkeit hindurch.
Die Prophetie Bileams und die besondere Stellung Israels
Und nun haben wir heute Abend 4. Mose 24,17. Das Volk Israel zog durch die Wüste vierzig Jahre – durch die Hitze, ohne Wasser, ohne Brot – in der großen Sehnsucht nach dem verheißenden Land. Jetzt sind sie endlich am Ziel angekommen. Sie lagern dort am Berg Piska, gegenüber von Jericho im Jordantal, kurz bevor es hinübergeht nach Jericho.
Die Kundschafter, das kommt ja später im Buch Josua, haben sich dort gelagert. Die Moabiter wollen Israel nicht ziehen lassen. Sie haben alles probiert – mit Schwert und allem – und gesagt, es hilft nur noch eine Waffe, die Geheimwaffe: dass sie mit einem Fluch belegt werden und nicht durchkommen können.
Zu diesem Zweck wird Bileam geholt. Wo war der zu Hause? Dort, wo Saddam Hussein regierte, im Irak, aus dem Zweistromland kommt Bileam. Er ist eine ganz merkwürdige Gestalt. Und doch hat Gott Menschen, durch die er reden kann. Bileam vernimmt die Stimme Gottes.
Sie erinnern sich noch: Bileam. Zunächst will er ziehen, dann verwehrt es ihm Gott noch einmal. Dann lässt Gott ihn ziehen, sagt aber: „Hör, was ich sagen will.“ Dann läuft die Eselin nicht weiter. Bileam schlägt sie, weil er den Engel nicht sieht, der in dem Hohlweg im Weg steht und den Durchgang versperrt.
Dann sagt Gott zu Bileam: „Du musst sagen, was ich sage, mein Wort.“ Der König Balak ist verzweifelt. Er sagt: „Ich habe doch einen ganzen Haufen Geld versprochen.“ Er sagt: „Mir geht es nicht um Geld. Ich muss reden, was der Herr mir sagt, und sein Wort verkünden. Gott ist nicht ein Mensch, dass er lügt.“
Die ganze Bileams-Geschichte ist ja toll, wie die da voll ist, und wie Bileam sieht, wie das Volk Israel sich gelagert hat. Dann kommt diese wunderbare Verheißung, nachdem er dreimal Israel gesegnet hat und nicht geflucht, sondern gesegnet hat. Er preist Israel und sagt: Israel hat ja ein Geheimnis.
Es gibt ein Volk, gesondert und zerstreut. Es ist das Geheimnis Israels. Es gibt kein Volk auf der Welt, von dem etwas Ähnliches gesagt werden kann. Israel ist immer abgesondert gewesen von den Völkern, zerstreut unter allen Völkern und doch unter der ganz besonderen Führung Gottes. Es ist nicht in der Assimilierung unter den anderen Völkern aufgegangen.
Das hat schon Bileam gesehen, was später im Buch Esther noch einmal vorkommt. Dort sagt Haman, der Israel vernichten will: „Es gibt ein Volk, dieses besondere Volk Israel, das er zur Störung erklärt.“
Die Vision des Sterns und des Zepters aus Jakob
Und jetzt haben wir aus Kapitel 24, Vers 17 ein Wort, das uns interessiert, weil wir uns ja in der Adventszeit befinden. Die Geschichte von Bileam sollte man sonst einmal in einer Bibelstundenreihe durchgehen.
Wir beginnen schon mit Vers 15: „Und er hob an mit seinem Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beor, es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind, es sagt der Hörer göttlicher Rede und der, der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht und dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet: Ich sehe ihn!“
Heute Morgen hatten wir den Schilo beim Jakob. „Ich sehe ihn“, aber nicht jetzt. „Ich schaue ihn“, aber noch nicht beim Namen. Zwischen dem Zeitpunkt, den Bileam sieht, und dem Kommen von Jesus liegen vielleicht 1400 Jahre. Doch Bileam sieht ihn schon.
„Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Set.“ Edom wird eingenommen und Seher sein. Der Feind wird unterworfen sein, aber Israel wird Sieg haben.
Nun stellen wir Vers 17 in den Mittelpunkt.
Persönliche Erfahrungen mit dem Kommen großer Persönlichkeiten
Ich war dreißig Jahre lang Gemeindepfarrer in der Stuttgarter Innenstadt. Mein Gemeindebezirk erstreckte sich zwischen Olgaegg und Bobscher, für diejenigen, die das kennen, unterhalb des Fernsehturms. Ich habe immer gesagt: Bis zum Fernsehturm, denn dort oben bei den Hasen im Wald endete meine Parochie. Das war das Wohngebiet unterhalb des Fernsehturms.
Wir kamen oft in den Genuss, wenn Stuttgart von Staatsgästen besucht wurde. Unsere Wohnung lag in einem dicht bevölkerten Bereich, in der Stitzenburgstraße, wo fünf Hinterhäuser hintereinander standen. Die Kinder sagten immer, es sei ein Privileg, denn wir mussten immer raus in die Hohenheimer Straße, auf die B27, wenn die Staatsgäste vom Flughafen kamen.
Das war immer eine besondere Sache. Charles de Gaulle war da, Königin Elisabeth ebenfalls. Einmal, als nur meine älteste Tochter noch zu Hause war, rief ich ihr zu: „Komm schnell, du siehst zum letzten Mal einen echten Kaiser.“ Das war, als Haile Selassie, schon als alter Mann, die Hohenheimer Straße herunterfuhr.
Es ist immer eine beeindruckende Zeremonie, wie die Polizei das organisiert. Innerhalb weniger Minuten ist kein Auto mehr auf der Straße. Alles wird abgesperrt. Dann kommen die Motorradfahrer, und man wartet darauf, dass der große Autokorso um die große Kurve fährt. Manchmal kommt auch noch ein Polizeioffizier, der noch mal schaut.
Einmal ist passiert, dass sich ein Radfahrer reingeschmuggelt hat. Das löste einen Aufruhr aus, als wäre Bin Laden höchstpersönlich da. Alles muss frei sein auf der Straße.
So ist auch der Advent: Erster Advent, zweiter Advent – macht den Weg frei! Macht den Weg frei, jetzt kommt er, der große Autokorso. Wer kommt? In den großen Adventsverheißungen heißt es: Er kommt, der Heiland der Welt, der lang erwartete und ersehnte Jesus.
Deshalb muss uns das in diesen Adventstagen bewegen, dass wir es allen Menschen sagen. Ich wünsche mir, dass die Menschen um Sie herum sagen: „Ich will es meinen Nachbarn noch einmal sagen.“ Nicht mit langen Geschenken, sondern indem sie sagen: „Wissen Sie, das ist mir das Große.“
Ob man einen Liedvers abschreibt oder ein eigenes Zeugnis gibt – das ist die Lösung aller Weltprobleme, die Welterlösung, die in Jesus zu finden ist. Generationen haben darauf gewartet und gehofft, dass er endlich kommt und da ist.
Die Bescheidenheit Jesu und die Bedeutung des Sterns aus Jakob
Der Erwartete kommt natürlich ganz anders, als wir es erwartet haben. Wenn schon Charles de Gaulle und Haile Selassie mit so schönen Mercedes 600 vorfahren, dann erscheint der Heiland der Welt so verborgen, wie er in unserem Leben anklopft. Da müssen wir aufpassen, dass die Leute das nicht überhören.
Jesus kommt so bescheiden und demütig, dass die meisten Menschen es gar nicht bemerken. Ich bin überzeugt, auch nach vielen Jahren – nach 40 Jahren Seelsorgetätigkeit mit vielen ungläubigen Menschen – behaupte ich immer, jeder Mensch hat schon eine Christusbegegnung gehabt. Die meisten reden kaum darüber. Man kann sie fast daran erkennen, wenn man sie in schwerer Krankheitsnot oder im Krieg anspricht. Irgendwo haben die Menschen einmal, durch eine fromme Großmutter oder auf andere Weise, schon eine Beziehung zu Christus gehabt.
Wir sind ja gar nicht Menschen, die in ein Neuland hineintreten. Es ist auch so wichtig, dass wir seinem Kommen den Weg bereiten, damit er Einzug halten kann. Und was sieht denn jetzt dieser Bileam? Er sieht den Stern aus Jakob. Wunderschön, Manfred, dass du das so schön in dem Lied „Der Stern aus Jakob“ ausgedrückt hast.
Meine Frau hat auch Adventssterne in unserer kleinen Wohnung aufgehängt, im Treppenhaus hat sie noch ein paar Sterne angebracht. Da kommt der Stern ja her. Wir sind sonst keine Sterngucker. Andere Leute unterhalten sich über Sternbilder, wir normalerweise nicht. Aber der Stern aus Jakob gehört zur Adventszeit. Das ist auch schön. Warum haben wir denn so einen Brauch mit dem Adventsstern? Manche hängen sogar den schönen Herrnhuter Stern auf, der ist ganz besonders schön.
Wir müssen aber noch wissen, was die Symbole bedeuten, was es mit dem Stern aus Jakob auf sich hat. Jetzt muss ich noch einmal ausholen, denn für unsere jungen Leute spielen Sterne eine ganz wichtige Rolle – nur sagen sie nicht „Sterne“. Ihre Enkel sagen immer, wenn sie etwas super finden: „Das ist Opa, das ist cool.“ Sie sprechen alles auf Englisch, oder? Bei ihnen muss alles Englisch sein.
Und wie sagen sie für Stern? Sie sagen „Star“. Ob sie nun einen „Star“ vom Fußball meinen, einen „Star“ aus der Musik oder vom Fernsehen – für unsere Welt sind die Stars ganz wichtig. Keiner hat einen Politiker als Vorbild, das glaube ich nicht. Keiner hat einen Philosophen oder einen Universitätsprofessor als Vorbild. Für unsere Jugend sind die Stars ganz wichtig.
Wenn Sie mal mit Ihren Kindern darüber sprechen, sagen sie, dass ein Sternchen nur ein Stern ist, der ganz schnell vergeht. So ist das mit den Personen, zu denen man aufschaut: Sie sind wie Sterne, die schnell verglühen. Michael Jackson war schon stark. Er wurde ein bisschen von der Polizei abgeholt, heute lacht jeder darüber. Er war einer der Größten in der Musikszene. Es ist eigentlich toll, wie schnell solche Stars wieder verglühen.
Stars sind Personen, zu denen man aufschaut, Vorbilder, die aber oft gar nicht viel aussagen oder bringen, weil sie keine große Bedeutung haben. Jetzt ist es herrlich, wenn man das Bild aufnimmt: Jesus ist der große Star unter den Sternen, der aufleuchtet, unser großer Lichtträger, unser Hoffnungszeichen, ein Star, an dem wir nicht enttäuscht werden.
Warum ist das Bild mit dem Stern so wichtig? Weil der Stern geheimnisvoll ist. Er hat ja keine eigene Lichtquelle. Er strahlt und kündet das Licht an, das irgendwo dort leuchtet, im Weltall. Das ist bescheidenes Licht in der dunklen Nacht.
In Deutschland kann man Sterne oft nicht richtig beobachten. Da muss man schon einmal in die Wüste gehen oder nach Afrika oder nach Sibirien. Bei uns ist der Horizont auch in der Nacht immer hell erleuchtet durch die vielen Straßenbeleuchtungen. Es gibt bei uns gar keine dunkle Nacht mehr. Aber wenn man in Afrika ist, in der dunkelsten Nacht, dann leuchten die Sterne am wunderbarsten hell.
Das ist wichtig für uns: In der dunkelsten Nacht leuchten die Sterne am hellsten. Je tiefer wir geführt werden – und das ist so wichtig für die Adventszeit – desto dunkler ist es in unserem Leben. Umso wunderbarer leuchtet der Adventsstern auf.
Viele Menschen können das kaum aufnehmen, weil sie so viel Licht in ihrem Leben haben. Aber es ist nur Glitzerlicht und Flunkerlicht, hinter dem nichts bleibt. Da wollen wir den Menschen immer helfen, damit dieses Licht leuchtet.
Hoffentlich denken Sie, wenn Sie zurückkehren, noch einmal an die Kranken, denen es heute schwerfällt, die nicht mehr in die Kirche kommen können, weil sie so behindert sind. Bringen Sie ihnen das Licht des Adventssterns hinein.
Wie oft hat Jesus davon gesprochen: Ich bin das Licht der Welt, der helle Morgenstern, der leuchtet. Wir sagen es immer wieder in diesen Adventstagen, in den ganz wunderbaren Bildern beim Jesaja: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.
Und das mit dem Licht – ich sage es noch einmal – bei uns ist durch die technischen Funzeln, die wir haben, bis zu Energiesparlampen, das mit dem Licht gar nicht mehr so. Aber die Menschen brauchen ein Licht, das die Dunkelheit des Todes bei ihnen überstrahlt, das die Vergänglichkeit ihres Lebens hell macht, das Licht des Lebens.
Das ist so wunderbar, dass Jesus gerade dieses Bild vom Licht immer wieder aufnimmt: Wer mir nachfolgt, der hat das Licht des Lebens. Wer in die Spuren dieses Jesus tritt, hat das Licht. Es gibt in dieser Welt kein anderes Licht und keinen anderen Stern, der dieses Licht geben kann.
Es gibt keine Religion, die den Menschen Befriedigung geben kann. Man kann aus Religion vielleicht etwas lernen für die Bewältigung des Arbeitsalltags. Was die Leute im Buddhismus suchen, ist, dass man sich vom Stress nicht so anstecken lässt und Abstand hält zu den Dingen. Aber kein Licht in das Rätsel meines Lebens, keine Erlösung, keine Hoffnung, keine Überwindung des Todes.
Und das ist so herrlich, dass Bileam das herausstellt und sagt: Ich sehe ihn, eine Person, eine Gestalt, ganz geheimnisvoll. Er zeigt Israel so wunderbar die Messias-Erwartung. Was uns so schwerfällt: Alle Juden, und seien sie noch so säkular, wissen, dass diese Erwartung in ihrem Volk drin ist – die Erwartung des Messias. Aber sie erkennen den nicht, der gekommen ist.
Und wie ist das bei uns, die wir alles von Jesus und dem Evangelium gehört haben, von seinem furchtbaren Tod und seiner Lehre? In den Gemeinden sieht man, dass viele dieses Licht nicht mehr aufnehmen und diesen Stern nicht mehr in ihrem Leben leuchten lassen.
„Mache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.“ (Jesaja 60) Die großen Verheißungen der Bibel – ganz oft kommt das immer wieder: vom Stern, vom Leuchten und von dem, was Jesus bringt.
Er hat diese Zusage gegeben: Er macht meine Finsternis Licht. Meine Finsternis ist stockdunkel, erst wenn Jesus hineinkommt und ich ihn erkenne, dann werde ich in meiner Finsternis das Licht des Lebens haben.
Und die Adventszeit ist so herrlich, weil sie uns wieder an diese großen Zusagen erinnert – und auch zum Weitersagen ermutigt, damit das Licht weitergeht.
Maria Magdalena als Beispiel für Befreiung und Nähe zu Jesus
Im Neuen Testament wird von einer Frau erzählt, die ganz nah bei Jesus war: Maria von Magdala. Magdala ist ein kleiner Ort am See Genezareth, der zur Zeit von Jesus vom Fischfang lebte.
Es ist tragisch, dass viele Menschen Maria Magdalena mit der großen Sünderin verwechseln. Das haben auch schon andere erlebt. Brigitte Bardot und ähnliche Persönlichkeiten haben gesagt: „Ich bin eben nur die Maria Magdalena.“ Schön wäre es, wenn sie die Maria Magdalena als die große Sünderin erkennen würden. Das ist ein Unterschied in der Bibel. Obwohl die große Sünderin ebenfalls den Heiland gefunden hat, wünsche ich mir das auch für Brigitte Bardot. Aber vielleicht sind wir dafür schon zu spät.
Maria von Magdala hat nach allem, was wir wissen, eine schwere seelische Not gehabt – sieben böse Geister quälten sie. Das ist schrecklich, wenn Dunkelheit auf der Seele lastet, wenn man unter großen schweren Depressionen leidet. Jesus hat sie freigemacht. Es waren unheimliche Mächte, die sie gefangen hielten. Sie konnten die Schönheit der Welt nicht mehr sehen. Dann kam Jesus, das Licht, und hat sie befreit.
Deshalb blieb sie so nah bei Jesus. Am Ostermorgen finden wir Maria Magdalena wieder bei ihm. Ich brauche doch Jesus, ich brauche das Licht. Ohne Jesus ist in meinem Leben alles finster.
Herrlich, dass wir den Adventsstern haben – nicht wie die weltlichen Stars, die verglühen und nur eine äußere Bedeutung haben. Wenn man einmal darüber nachdenkt, wie oft das Bild vom Stern vorkommt, ist es wunderbar. In ganz vielen Liedern wird es besungen. Zum Beispiel im Lied „Lobet den Herrn, den mächtigen König der Ehren“ heißt es: „Er ist dein Lichtseele, vergiss es ja nicht!“ So sagt es Joachim Neand: Er ist ein Licht, das finstere Orte erhellt. Du kannst es erfahren.
Der Advent ist nicht nur ein äußerliches Feiern. Wir freuen uns doch auch, wenn die Leute Kerzen anzünden. Weißt du auch, warum wir Kerzen anzünden? Weil Jesus viel, viel mehr Licht gibt als diese Kerze. Er ist das Licht des Lebens – dort, wo man ihn aufnimmt und einlässt.
Wenn Sie das tun, werden Sie plötzlich erleben, welche wunderbare Missionschance wir in unserem Land haben, gerade in diesen Festtagen. Wir wünschen uns immer wieder, dass in unseren Gottesdiensten, besonders am Heiligen Abend, nicht nur über die Hungernden der Welt gesprochen wird – das ist ein völliger Blech. Vielmehr muss man vom Heiland reden, der am Heiligen Abend gekommen ist. Nicht nur über die sozialen Nöte der Welt, sondern vom Heiland, der unsere Finsternis erhellt und das Licht in unsere Welt bringt.
Der Stern als Orientierungshilfe und die Bedeutung von Gehorsam
Jetzt hat der Stern eine andere Bedeutung: Er gibt Orientierung. Bei uns ist das heute nicht mehr so. Keiner von Ihnen wird zu den Sternen aufschauen. Aber wir haben es ja heute, wenn die Autofahrer das GPS, das Navigationssystem, nutzen. Kennen Sie das? Ja, toll! Da geht es zu den Satelliten hoch, die da oben drüber fliegen. Das ist ja unglaublich, dass man da einstellt: Langenstein, Barhöhe und die Hausnummer. Dann führt ein Gerät Sie zum Ziel. Kommt die schöne Frauenstimme und sagt: „Sie sind da.“
Ich hatte einen Bekannten, der Pilot bei der Lufthansa war. Als ich ihn im Alter fragte, was er macht, weil er nicht mehr die schweren großen Flugzeuge flog, sagte er in Bremen: „Ich bilde die Piloten in Sternkunde aus.“ Ich fand das lustig und fragte: „Wozu brauchen Piloten Sternkunde?“ Er erklärte: „Jeder Lufthansa-Pilot muss an den Sternen seinen Kurs noch finden können, auch wenn alle seine Instrumente ausfallen.“ Also können Sie unbesorgt fliegen.
Ich weiß nicht mehr, ob das heute noch so ist, aber so war es, wie er mir erzählte: Navigation, so wie es die Seeleute machen, mit dem Sextanten. Die gehen dorthin und schauen nach dem Stern.
Jetzt ist es ganz wichtig, dass ich an dem Stern Jesus meinen Kurs bestimme. Es ist ganz schlimm in unserem christlichen Leben, dass wir oft mit unserem Kopf unseren Kurs gehen und schrecklich in die Wüste kommen, den Weg nicht mehr finden. Wissen Sie, Jesus sagt: „Selig seid ihr, so ihr es tut.“ Der Gehorsam im Glauben ist eines der größten Probleme.
Unsere Glaubensnöte kommen alle daher, dass wir nicht gehorsam die Wege mit Jesus gehen. Jesus hat uns klipp und klar gesagt: Es gibt gar nicht die Möglichkeit, dass ich das nach meinen Wünschen umdeute, weil Jesus uns so klare Weisungen gibt, wie wir gehen müssen. Und es gibt nur einen hundertprozentigen Gehorsam.
Wir sitzen ja da schön beim Essen an dem Tisch, wo auch die vom anderen Kurs sind. Das war ganz interessant, dass Conny Straub heute Morgen die Morgenandacht im Kurs der Familie gehalten hat. Sie hat über die Weisen aus dem Morgenland gesprochen. Ich habe mir die Ohren gespitzt, weil das ja so schön ist.
Die Weisen aus dem Morgenland kommen aus dem Heidentum. Gott hat ihnen durch die Sterne den Weg gezeigt. Es ist ja verrückt, keiner von ihnen guckt in die Sterne, wenn er den Willen Gottes lesen will – sie lesen die Bibel. Aber Gott führte diese Weisen aus dem Morgenland damals über die Sternbilder nach Bethlehem.
Wenn Sie mal nach Wilderstadt gehen, besuchen Sie das Kepler-Museum. Kepler hat nachgerechnet, dass es kein Spruch war, dass man das sehen kann. Wenn Sie an Weihnachtstagen ins Planetarium in Stuttgart gehen, wird noch einmal am Sternenhimmel dargestellt, wie die Sternkonstellation beim Stern von Bethlehem war. Die Welt kann sich also darauf verlassen: Gott hat die Sterne benutzt.
Für unser Glaubensleben spielen die Sterne ganz bestimmt keine Rolle mehr, oder? Nichts mehr? Doch! Warum heißt es denn: „Mein Weg ist dem Herrn verborgen, heb deine Augen auf die Höhe“? Bei solchen Bibelworten brauchen wir die Sterne. Sonst brauchen wir die Sterne nicht mehr. Sie sind nur noch ein Bild für uns.
Aber Gott hat die Sterne benutzt, und so führte er die Weisen direkt bis zur Krippe, bis zu Jesus hin. Jetzt ist es wunderbar, dass wir Orientierung am Wort Gottes haben. Gottes Wort steht im Buch Daniel so schön: „Und die Lehrer werden leuchten wie die Sterne am Himmel.“
Das ist so wichtig, dass wir Lehrer haben, die uns die ganze Wahrheit des Wortes Gottes zeigen und verkünden, damit wir den Weg richtig gehen können. Sonst geht man ja irre in dieser Welt. Man kann sich nicht auf sein Gefühl verlassen. Man kann nicht einfach irgendwo sein und sich von den Leuten leiten lassen.
Wir leben mitten in einem verkehrten Geschlecht. Wir können nicht auf die Meinungen der Leute oder der Gesellschaft um uns herum hören. „Herr, leite mich!“ Das ist auch so schön im Lied, auf den ich schaue: dass er mich führt und leitet und ich das erfahren kann.
Es gibt ein schönes Neujahrslied, ich weiß nicht, ob Sie es kennen. Da heißt es: „Unsere Wege wollen wir nur in Jesu Namen gehen. Geht uns dieser Leitstern vor, so wird alles wohl bestehen und durch seinen Gnadenschein alles voller Segen sein. Was auch im neuen Jahr liegen kann, vor uns ein dunkles, hinterher führt uns großartig hindurch.“
Ich will nur ihn als Leitstern haben. Ich will sein Wort haben. Das erinnert uns am Adventsstern nicht bloß an ein Symbol, das wir an die Wand kleben, sondern an eine wunderbare Orientierung für unser Leben. Wir dürfen auch die Bestätigung Gottes erleben.
Wir dürfen ihn darum bitten, dass er uns führt. Sagen wir: Wie ein Blindgaul sehen wir nicht viel, aber Herr, führe du mich. Nimm du die Zügel in die Hand und führe mich, damit ich nicht verkehrt laufe und die richtigen Entscheidungen treffe.
Zeugnisse aus dem Missionsfeld und das Vertrauen auf Gottes Führung
Einer unserer Mitarbeiter von unserem Missionswerk Christliche Fachkräfte International war als Arzt im völlig zerstörten Ostkongo tätig. Dort gibt es seit 25 Jahren keine funktionierende Währung mehr. Die Polizei, das Militär und die Zollverwaltung sind die größten Diebe. Die gesamte Kirchenstruktur ist zusammengebrochen.
Sie können darüber in den Zeitungen lesen, wenn von Goma berichtet wird, wo immer noch Kämpfe zwischen Hutus und Tutsi stattfinden. Heute ist ein Ehepaar aus Ebershardt bei Nagold mit kleinen Kindern dort unterwegs. Es gibt keine Verkehrsverbindung mehr. Der schnellste Weg ist zu Fuß. Kein Auto fährt schneller als ein Fußgänger, weil die gesamte Infrastruktur zerstört ist.
Es ist sehr wichtig für die Christen vor Ort, dass man bleibt und ihnen mit den Resten des Krankenhauses und anderen Diensten hilft. Vor ihnen war ein Doktor Müller von uns dort. Er hat sehr gelitten und gesagt, dass es mit den Kindern in dieser totalen Wüste sehr schwierig war. Es gab keinen Postverkehr, keine Elektrizität – alles war kaputt. Die Kinder fragten sogar, ob Jesus wirklich da sei.
Das war eine sehr schwierige Situation, besonders bevor das Gepäck ankam. Das Gepäck war ein großes Problem, bis es beim Zoll durchging. Ich habe schon erwähnt, dass dort am meisten gestohlen wird, weil es keine anderen Verbindungen gibt. Der Arzt erzählte, dass es ihm fast das Herz brach, als die Kinder am Abend beteten: „Herr, du kannst auch unser Gepäck behüten.“
Das Gepäck war das Letzte, was die armen Kinder mitnehmen konnten, und darin war auch ein Teddybär. Kaum hatten sie ihr Abendgebet beendet, kam ein afrikanischer Pastor und sagte: „Ich habe euer Gepäck in Goma gesichert.“ Die Zöllner wollten einen hohen Preis verlangen. Doch nachdem ich mit ihnen gesprochen hatte, sagten sie: „Nehmt alles mit, es kostet euch nichts.“
Das geschah inmitten dieser völlig verwüsteten Gegend voller Unglauben. Wenn uns Jesus solche Zeichen gibt – Zeichen seiner Güte, seiner Fürsorge und seiner Hilfe in all der Not dieser Welt –, dann erleben wir ein Leuchten in der Nacht seiner Hilfe. So wie die Weisen aus dem Morgenland den Stern sahen und sagten: „Herr, lass uns diesem Stern folgen und ihn sehen.“
Das gehört auch dazu: Wir haben das Licht gesehen, den Glanz, den Jesus bringt. Er leidet mit uns und führt uns auch auf schwierigen Wegen. Ich denke, viele hier sagen: „In diesen Tagen bin ich zerrissen, wie geht es weiter?“ Dann kommt der Jahreswechsel, und alles sieht so dunkel aus, als wäre der Motor kaputt. Und dann kommt das Schreckliche: die hohen Rechnungen, was alles wieder kostet.
Herr Jesus, du führst uns durch diese Zeiten, sodass wir nur staunen können. Du hast alles wohlgemacht. Du bist der Stern, der uns vorangeht – der Stern in allen Nächten, der Stern in allen Nächten.
Das Zepter als Symbol der Macht Jesu und die Hoffnung trotz weltlicher Bedrängnis
Jetzt noch das Letzte, was Bileam sieht – was sieht er denn? Es ist beeindruckend, dass er das alles schon sieht. Er hat eine tiefe Heilserkenntnis von Jesus.
Das Letzte, was er sieht, ist ein Zepter, ein Zepter aus Israel, das aufkommt. Dieses Zepter gibt es heute nicht mehr, aber wir kennen es von alten Bildern. Wir kennen es von Laienspielen aus dem Mittelalter, wenn der Kaiser einen Zepter, einen Stab in der Hand hält. Auch bei afrikanischen Häuptlingen gibt es so einen Wedel mit Haaren dran – ein Zepter, ein Zeichen ihrer Macht.
Es ist ganz wichtig, dass wir nie vergessen, dass Jesus, das Kind in der Krippe, der mächtige König ist, der das Zepter in der Hand hält. In unserer Welt sieht es oft so aus, als hätte der Teufel die Macht, als hätte er das Zepter in der Hand – und als hätten die Menschen keine Kontrolle.
Am 28. November fanden die Wahlen in Nordnigeria statt, in der Stadt Chos, die halb Christen, halb Muslime bewohnt. Ich habe Ihnen noch nicht erzählt, wie es dort zugeht. Die Wahlen waren noch nicht beendet, da begannen die Muslime mit einer Taktik, die sie überall anwenden. Mit einem Plan starteten sie Unruhen in der Stadt: christliche Läden wurden angezündet, Kirchen zerstört und Christen getötet.
Die Regierung reagierte zum ersten Mal. Seit Jahren war das nicht mehr passiert, obwohl Tausende Christen in diesen Gebieten bereits umgekommen sind. Die Muslime hatten einseitig die Scharia ausgerufen, die öffentliche Ordnung war völlig außer Kraft gesetzt.
In allen 13 Provinzen wurden bei den Wahlen Christen gewählt, kein einziger Muslim bei den freien Wahlen. Daraufhin kam es zu Unruhen, und das Militär schoss erstmals. 300 Muslime, die sich nicht an die Ausgangssperre hielten, wurden getötet.
In unseren Zeitungen wurde das nur als Unruhen zwischen Christen und Muslimen dargestellt. Doch das Wunderbare ist: Unsere Christen in Nordnigeria sagen seit Jahren immer wieder, „Wir beten – betet mit uns –, dass wir nicht zurückschlagen. Wir wollen für Jesus leiden und unsere Feinde lieben.“ Und wir haben gerade wieder nachgefragt und die Nachricht erhalten: Von den Christen geht keine Gewalt aus, auch nicht dort, wo sie getötet wurden.
Es gibt erschütternde Berichte mit Namensnennungen: Pastoren, Väter von fünf Kindern, deren Frauen jetzt allein dastehen, ohne Einkommen und Versorgung. Häuser wurden abgebrannt, Männer getötet, Kirchen zerstört.
Was ist dort los? Ist Jesus wirklich der König? Dort findet gegenwärtig eine der größten Erweckungen der Welt statt. In Nordnigeria wachsen die Gemeinden.
Vor ein paar Jahren war der Generalsekretär bei der Jugendkonferenz für Weltmissionen und erzählte, dass die Zahl von fünf Millionen Mitgliedern überschritten wurde. Diese Menschen taufen erst, nachdem sie ein halbes Jahr Jüngerschaftstraining absolviert haben. Das sind alles Muslime aus Nordnigeria, einem Gebiet voller Hass.
Wir müssen das immer wissen: Wir müssen anders hinschauen, denn Jesus hält die Dinge in der Hand.
Ich muss jedes Mal auf China zu sprechen kommen, wo Mao Zedong die Gemeinden so verfolgt hat, wie es im ganzen zwanzigsten Jahrhundert nirgendwo sonst geschah – viel schlimmer noch als in Russland unter Stalin. Dennoch ist daraus der größte Triumph für Jesus entstanden.
Wie haben die Christen im Straflager gelitten, wie viele sind durch Gehirnwäsche umgekommen? Wir dürfen nicht vergessen: Unter Mao gab es keine einzige offene Kirche mehr. Heute gibt es in China mehr gläubige Jesusnachfolger, Bibelchristen, die fest verankert sind, als Mitglieder der Kommunistischen Partei. Mehr Jesusnachfolger als Parteimitglieder.
Ich benutze das Wort „Bekenntnis“, weil es nicht um eine Konfession geht. Das hat der Herr in der Verfolgung bewirkt.
Und was ist mit der Mauer heute? Sie ist weg. Man kann nur noch beschauen, wie Mao in der Kiste liegt, in einem Mausoleum. Aber verstehen Sie: Die Herren dieser Welt haben nicht das Sagen. Das ist ja das, was Maria sagt: Er stößt die Gewaltigen vom Thron.
Deshalb ist es so schlimm, wenn man sich an die Mächtigen der Welt anpasst. Es ist eine Schande, wie Christen im Dritten Reich sich vor der Ideologie Hitlers gebeugt haben.
Denn das vergeht doch. Wir dürfen uns nicht vor den irdischen Mächtigen beugen, sondern nur vor dem mächtigen Gott.
Jesus hat das Zepter dieser Welt in der Hand, und er wird sein herrliches Werk vollenden – auch in der Weltmission.
Es ist immer wieder schwierig, wenn wir sagen: „Aber es sieht so schlimm aus.“ Bleibt treu und dient dem Herrn Jesus. Freut euch, dass er trotz all der mächtigen Gegner sein Zepter aufrichtet.
Die bleibende Herrschaft Jesu und die Bedeutung des Glaubenszeugnisses
Ich habe in Stuttgart eine kleine Bibelstunde. In der letzten Woche haben wir als Adventspsalm den Psalm 110 gelesen. Dieser Psalm verdient es, als großer Königspsalm bezeichnet zu werden. Jesus ist der König! Er herrscht mitten unter seinen Feinden, nicht über seine Feinde, sondern mitten unter ihnen.
Je mehr der antichristliche Hass wütet, desto mehr baut Jesus seine Gemeinde. Das dürfen wir wissen. Dafür dürfen wir beten und heute auch für die verfolgte Gemeinde beten. Aber nicht, damit sie sich duckt, sondern damit sie fröhlich den Namen Jesu bekennt.
Wir müssen wissen, dass auch heute, in unserer Zeit, wo Menschen Jesus verkünden, dies nicht vergeblich ist. In aller Stille, wo das geschieht, wird Gemeinde gebaut. Nicht dort, wo das große Theater ist und die große Propaganda, denn das ist nichts. Sondern in ganzer Stille und Verborgenheit, wo Menschen sich zu Jesus bekehren und wo der Dienst geschieht.
Machen Sie da fröhlich weiter: in Ihrem Hauskreis, in Ihrem Bibelstundenkreis, wo immer Sie sind. Seien Sie ein Zeuge von Jesus! Dann wird eine Spur ausgehen, die der mächtige Jesus benutzt.
In diesem Psalm stehen auch erschütternde Verse, wie die schläfenden Moorbüter zerschmettert werden. Man fragt sich: Geht das wirklich? Ja, es ist schlimm, dass man sich an Jesus auch den Tod holen kann. Viele Menschen, wie Nietzsche, sind an Jesus gescheitert, und ihre ganze Herrlichkeit ist zerbrochen.
Wie viele Lästerer und Spötter, die gegen Jesus gespuckt haben, sind versunken im Grab, und es bleibt nichts von ihnen übrig. Allein Jesus behält das Reich, hat Gewalt und Herrlichkeit. Das wollen wir wissen: In dieser Welt bleibt nichts übrig von dem antichristlichen Spott.
Wenn wir die Geschichte betrachten, etwa das Römische Reich und andere Reiche, sehen wir, dass sie zerfallen sind und keine Bedeutung mehr haben. Doch das Zeugnis des Evangeliums ist geblieben. Auch die Hugenotten, von denen eine Million Franzosen damals im Hass gegen Jesus umgebracht wurden, zeigen das. Die Spur des Evangeliums ging weiter.
Jesus herrscht in all diesen schrecklichen Auseinandersetzungen, die um ihn entbrannt sind. Er baut sein Reich. Die Offenbarung zeigt uns bis zur Vollendung die Herrlichkeit dieses Reiches.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir das nicht verschweigen, sondern sagen: Ja, es ist wichtig, dass Jesus unser Herr ist und in meinem Leben das Sagen hat. Dass das Zepter von Jesus anbricht und er mächtig wirkt.
In unseren Gemeinden soll Jesus das Sagen haben, nicht Menschen, auch nicht fromme Menschen. Jesus muss das Sagen haben, sein Wort muss uns bestimmen, leiten und führen. Das ist so herrlich, wenn wir durch die Bibel und ihre Prophetie dorthin gewiesen werden, was in dieser Zeit so wichtig ist.
Es ist schön, dass Sie diese Adventstage nutzen, um sich von der Bibelbotschaft ausrichten zu lassen auf das kommende große Weihnachtsfest. Es ist Freude: Jesus ist da, der große Herr, der Heiland und der König.
Schlussgebet und Segenswunsch
Ich möchte noch beten. So ist es richtig:
Lieber Herr Jesus, wir wollen dir danken, dass du das Licht in der Nacht bist.
Wir beten jetzt auch für all die Menschen, an die wir denken, die in der Finsternis leben – im Zweifel, in der Anfechtung und auch in der Krankheit. Wir bitten, dass dein Wort sie aufrichtet, dass dein Geist sie fröhlich macht und im Glauben erhält.
Gleichzeitig bitten wir, dass wir diese Botschaft in diesen Tagen weitergeben können. Dass du als der Herr regierst, auch dort, wo Mächte des antichristlichen Hasses versuchen, dich vom Thron zu stürzen.
Wir bitten dich für unsere Gemeinden, aus denen wir kommen, wo viel Menschenkult herrscht. Mögest du dort wieder als König und Herr wirken und Menschen zu dir rufen.
Herr, mach auch die Weihnachtsgottesdienste, wo sie stattfinden, zu Gelegenheiten, dass Menschen dein Evangelium hören – sei es durch Radio und Fernsehen oder durch unser Zeugnis.
Lass schon unsere Kinder die Freude an dir haben und ihr Leben dir schenken. Amen.
