Einen schönen guten Morgen auch von mir.
Zunächst möchte ich herzlich für die Einladung danken, heute hier etwas sagen zu dürfen. Ich werde erläutern, warum ich als Wissenschaftler an Gott glaube.
Außerdem danke ich allen, die an der Organisation mitgewirkt haben. Ich habe gehört, dass über zweihundert Personen beteiligt waren – das ist eine große Zahl. Man sieht es auch daran, dass alles sehr gut läuft. Vielen herzlichen Dank dafür.
Ja, meine Frage lautet: Kann ich als Biologe an Gott glauben? Ich selbst bin Biologe. Zunächst möchte ich kurz etwas zu mir selbst sagen.
Ich bin gebürtiger Niederländer, das hört man noch immer. Diesen Akzent kann ich trotz Übung nicht loswerden – es geht einfach nicht. Also, Entschuldigung dafür zunächst. Ja, ich bin Niederländer, genauer gesagt komme ich aus Friesland, ganz im Norden. Ich war immer gerne draußen in der Natur, ich habe mich wirklich sehr gerne im Feld aufgehalten.
Ich bin nicht christlich aufgewachsen, sondern habe eine öffentliche Schule besucht. Nach und nach habe ich mich entschieden, Biologie zu studieren. Nachdem ich mein Abitur gemacht hatte, begann ich mit dem Biologiestudium. In den 90er Jahren hat mich das Fach wirklich fasziniert. Anschließend begann ich, meine Doktorarbeit zu schreiben.
Ich habe etwa vier bis fünf Jahre im Labor gearbeitet. Mein Thema war die genetische Expression, also wie Gene an- und abgeschaltet werden. Das klingt vielleicht etwas abstrakt, aber es geht um unsere Erbinformation. Wir bestehen aus vielen Milliarden, eigentlich Billionen von Zellen. Jede Zelle hat ein anderes Set von Genen, die exprimiert, also aktiviert, werden müssen.
Die Erbinformation ist natürlich nicht überall gleich verteilt. Sie muss in verschiedenen Zellen an- und abgeschaltet werden. Wie ihr wisst, stammen wir alle aus einer einzigen Zelle. Alle Erbinformationen sind von Anfang an vorhanden. Trotzdem gibt es Nierenzellen, Leberzellen, Hautzellen, Gehirnzellen – und all diese Zellen benötigen unterschiedliche Erbinformationen.
Ich habe mich etwa 25 Jahre lang damit beschäftigt, wie diese Erbinformationen, die richtigen Informationen, in den passenden Zellen an- und abgeschaltet werden. Ich kann euch sagen, das ist ein sehr komplizierter Prozess. Wir haben es hier mit Systemen zu tun, die Informationen verarbeiten. Man kann heute sagen: Eine Zelle ist ein Informationssystem. Sie verarbeitet und empfängt Informationen und muss die richtige biologische Reaktion in den passenden Zellen und Organen hervorrufen.
Dabei spielt die Genexpression eine zentrale Rolle. Das war 25 Jahre lang meine Arbeit. Ich kenne mich ziemlich gut aus mit dem, was im Genom vor sich geht. Das waren meine Studien.
Heute möchte ich etwas zu den Entdeckungen sagen, die ich damals gemacht habe und die in den 90er Jahren gemacht wurden, als ich im Labor tätig war. Diese Entdeckungen haben mich auch auf den Weg gebracht, Gott anzunehmen.
Vor 20 Jahren habe ich mich bekehrt und Gott angenommen. Ich kann auch sagen: Gott hat mich gesehen und aus dieser Welt herausgeholt. Ich hatte eine Offenbarung und habe eingesehen, dass wir erschaffen sind. Das war wirklich ein Wendepunkt in meinem Leben. Ich bin noch immer dankbar, dass Gott mir das damals gezeigt hat und mich herausgeholt hat.
Ich habe dann auch gesagt: Gott, ich möchte für dich arbeiten, für dein Reich tätig sein, in deinem Dienst stehen. Daraufhin begann ich, meine Erfahrungen in Büchern und Artikeln aufzuschreiben – wie ich jetzt durch Gott die Welt verstehe und wie ich die Biologie verstehe.
Wenn man sich im Internet umschaut, zum Beispiel auf unserer Website Wort und Wissen, wo ich seit drei Jahren arbeite, sieht man, dass wir viel darüber geschrieben haben, wie Gott geschaffen hat und wie wir das verstehen können.
Wir können die Welt viel besser verstehen, wenn wir an Schöpfung glauben, statt an die Evolutionsgeschichten, die man oft hört. Deshalb auch mein Titel: Kann ich als Biologe an Gott glauben? Denn wir bekommen natürlich meist nur eine Geschichte zu hören – die Evolution.
Diese Geschichte wird uns oft von Menschen mit bestimmten Meinungen präsentiert. Zum Beispiel kennen wir wohl alle Richard Dawkins. Was sagt Richard Dawkins in seinen Büchern? In seinem Buch „Der Gotteswahn“, das er vor vielen Jahren geschrieben hat, spricht er Klartext.
Er behauptet, Wissenschaft und Religion seien unvereinbar. Außerdem sagt er: „Wenn dieses Buch so funktioniert, wie ich es beabsichtige, werden religiöse Leser, die es aufschlagen, Atheisten sein, wenn sie es wieder zuklappen.“ Er verfolgt mit seinem Buch also eine klare Absicht. Er möchte die Welt mit Atheismus bekehren – mit seinen Meinungen.
Das ist eine Meinung. Aber es gibt auch andere Meinungen. Zum Beispiel gibt es einen bekannten Wissenschaftler, der das Human Genome Project geleitet hat. Er hat das gesamte Genom entschlüsselt und ist ein bekennender Christ.
Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „The Language of God“ – „Die Sprache Gottes“. Darin sagt er: „Der Gott der Bibel ist auch der Gott des Genoms. Er kann sowohl in der Kathedrale als auch im Labor angebetet werden. Seine Schöpfung ist majestätisch, ehrfurchtgebietend, kompliziert und schön.“ Da hat er völlig Recht.
Wir sehen also zwei sehr unterschiedliche Meinungen von zwei Wissenschaftlern. Es geht dabei nicht wirklich um Daten, sondern um die Meinungen der Wissenschaftler. Und anscheinend gibt es sehr unterschiedliche Ansichten.
Das haben wir in den letzten Jahren ebenfalls beobachtet: Der eine Wissenschaftler sagt dies, der andere etwas anderes, und ein weiterer Wissenschaftler hat wieder eine andere Meinung. Aber was sagen die Daten?
Und wie gesagt, ich habe 25 Jahre mit Daten gearbeitet und selbst Daten im Labor generiert und erzeugt. Was sagen diese Daten? Zunächst müssen wir klären, was eigentlich Wissenschaft ist, wenn wir über Wissenschaftler, ihre Meinungen und Daten sprechen.
Ich habe das einmal kurz zusammengefasst: Was ist Wissenschaft? Wissenschaft ist im Grunde nichts anderes als eine Methode, die die Welt beschreibt – eine Beschreibungsmethode. Diese kann beispielsweise mathematisch sein. Viele Naturgesetze lassen sich sehr gut mathematisch darstellen. Sie kann auch informatisch sein, also durch Informationsverarbeitung beschrieben werden. In der Biologie werden viele Sachverhalte beschrieben, und auch die historische Wissenschaft ist beschreibend.
Historische Wissenschaft versucht, Ereignisse zu rekonstruieren, die bereits vorbei sind. Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen historischer und empirischer Wissenschaft. Historische Wissenschaft beschreibt Dinge, die bereits geschehen sind. Man war bei diesen Ereignissen nicht dabei und hat sie nicht direkt beobachtet. Empirische Wissenschaft ist das genaue Gegenteil: Sie basiert auf Beobachtung.
Beispielsweise arbeiten Ingenieure so: Sie haben eine Idee, setzen diese um und beobachten dann, ob sie funktioniert. Durch Beobachtung kann die Idee verbessert werden. Im Labor arbeiten wir ähnlich. Wir nehmen Zellen, führen Experimente mit ihnen durch und beobachten sie. Daraus können wir dann Schlüsse ziehen. Das ist empirische Wissenschaft.
Bei der empirischen Wissenschaft muss man nicht rekonstruieren, was bereits vorbei ist, weil man die Vorgänge direkt beobachten kann. Außerdem kann man Experimente immer wiederholen, zum Beispiel im Labor, um die Ergebnisse zu überprüfen. Ein einzelnes Experiment ist nie schlüssig. Man muss oft zehn oder mehr Experimente durchführen, bevor man etwas wirklich weiß.
Das ist die empirische Wissenschaft. Wichtig ist auch, sich zu merken, dass Wissenschaft niemals voreingenommen sein darf. Sie ist weder ideologisch noch dogmatisch. Wissenschaft soll frei sein. Wir sollen frei forschen und uns nicht an vorgefasste Meinungen oder ideologische Vorstellungen binden. So muss Wissenschaft sein: frei von Vorurteilen.
Das sieht man oft, wenn Forschung nur darauf abzielt, eine Hypothese zu bestätigen. Das ist keine echte Wissenschaft. Wissenschaft muss frei von Ideologie und Dogmen sein. Nur so kommt man zu richtigen Einsichten und Schlüssen.
Seit ungefähr zweihundert Jahren hat sich die Wissenschaft von einer freien zu einer eher dogmatischen Wissenschaft gewandelt. Das bedeutet, dass vor etwa 200 Jahren der Naturalismus zur vorherrschenden wissenschaftlichen Philosophie wurde.
Naturalismus besagt im Wesentlichen, dass es nichts anderes gibt als Materie. Die Natur ist alles, was existiert, und darüber hinaus gibt es nichts. Später werden wir sehen, dass diese Annahme nicht wahr ist. Schon in unseren Beobachtungen erkennen wir, dass es mehr gibt als nur Materie.
Wichtig ist auch zu verstehen, dass die Wissenschaft heutzutage oft als Begründung für eine bestimmte Weltsicht dient, nämlich für den Atheismus und den sogenannten Scientismus. Scientismus kann man als eine neue Art von Religion betrachten.
Was ist Scientismus? Viele Menschen haben vielleicht noch nie davon gehört. Scientismus ist im Grunde der Glaube, dass die Naturwissenschaften die einzigen Quellen des Wissens sind. Es gibt verschiedene Arten von Scientismus, die man in stärkere und schwächere, enge und breite Formen einteilen kann.
Heutzutage wird in den Medien und von Journalisten häufig die Auffassung verbreitet, dass die Naturwissenschaften die einzigen legitimen Quellen des Wissens sind. Wenn man eine Zeitung oder Zeitschrift aufschlägt, liest man oft, dass die Wissenschaft dies oder jenes belegt, bewiesen oder gezeigt hat.
Dabei handelt es sich meist nur um Meinungen von Wissenschaftlern, die von Journalisten weitergegeben werden. So haben wir heute mit dem Scientismus zu kämpfen. Scientismus ist ein Glaube, der behauptet, dass nur die Wissenschaft eine Quelle des Wissens ist. Dabei spielen ausschließlich die Naturwissenschaften eine Rolle.
Wie gesagt, ich habe Naturwissenschaften studiert, und zwar in den Achtziger- und Neunzigerjahren. Ich möchte euch dazu noch ein wenig Hintergrund geben. Ich bin gebürtiger Niederländer und war schon immer sehr gerne in der Natur, wie man hier auch sieht. Ich habe meine Eltern noch einmal gezeigt, weil sie in diesem Jahr 60 Jahre verheiratet sind – das hört man heutzutage nicht mehr so oft. Sechzig Jahre Ehe sind wirklich etwas Besonderes. In der Mitte seht ihr meine Frau. Sie war ein wichtiger Faktor für mich, meinen Weg zu Jesus zu finden.
Die Biologie spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. Wie gesagt, in den 90er Jahren habe ich meine Forschungsarbeiten durchgeführt. Dabei stellte ich fest, dass die Biologie oft nicht durch darwinistische Hypothesen und Vorstellungen erklärbar ist. Das hat mich auf den Weg zum Herrn gebracht. Ich sage deshalb auch, dass ich Christ geworden bin, weil ich Wissenschaftler bin. Die Molekularbiologie ist für mich der beste Gottesbeweis.
In den 90er Jahren forschte ich daran, wie Gene, also unsere Erbinformation, an- und abgeschaltet werden und wie die Programme in unserem Genom funktionieren. Eines der Werkzeuge, die man dafür entwickelte, war ein System, bei dem man versuchte, in Mäusen bestimmte Funktionen von Genen nachzuweisen. Gene sind die Erbinformation unserer Werkzeuge. Unsere Zellen sind im Grunde Lager von Werkzeugen, deren Informationen in den Genen gespeichert sind. Man kann ein Gen als die Information für ein Werkzeug verstehen.
In den 90er Jahren begann man, sogenannte Knockouts herzustellen. Das sind Mäuse, bei denen ein bestimmtes Gen abgeschaltet oder zerstört wurde. Durch Kreuzungsexperimente erhält man Nachkommen, bei denen dieses Gen nicht mehr vorhanden ist. Man dachte, durch die Beobachtung dieser Mäuse könne man die Funktion der abgeschalteten Gene erkennen.
Es wurden viele solcher Mäuse erzeugt. Eine interessante, aber auch sehr unerwartete Beobachtung war, dass manche Mäuse, denen bestimmte Gene fehlten, keinerlei auffällige Merkmale zeigten. Sie hatten keinen Phänotyp. Man suchte lange nach Unterschieden, doch die Mäuse waren genauso gesund wie ihre Geschwister. Es ließ sich kein Unterschied feststellen. Das bedeutet, diese Gene zeigten keine detektierbare Funktion und hatten keinen Phänotyp.
Das war eine große Überraschung, denn man hatte angenommen, dass Gene sich im Genom vor allem durch Selektionsdruck erhalten. Der Gedanke war: Wenn man diese Gene abschaltet, findet man bestimmte Erkrankungen oder Mankos. Natürlich gab es auch Gene, bei denen das zutraf, aber bei einem Großteil fand man nichts. Das war ein großes Rätsel.
Ich habe das in meinem Buch, das ich damals schrieb, besonders hervorgehoben. Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre wurde viel dazu veröffentlicht, zum Beispiel in den Fachzeitschriften Science und Nature. Hier ist ein Beispiel aus Nature: Es wird dort gesagt, dass mutierte Mäuse, also Knockout-Mäuse, in vielen Fällen keine offensichtlichen Merkmale oder Phänotypen zeigen.
Eine der Grundlagen dieser Technologie ist Mario Capecchi, der die Knockout-Strategie erfunden hat. Er selbst sagt, er glaube nicht, dass es eine einzige Maus gibt, die keinen Phänotyp hat. Doch die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache. Warum glaubt er das nicht? Das hat mit seinem Weltbild zu tun.
Er wurde so erzogen und ausgebildet, dass die ganze Welt und das Leben sich durch darwinistische Prozesse entwickelt haben. Ich habe das so formuliert: Evolution ist gemeinsame Abstammung plus Mutationen oder Veränderungen. Das ist im Grunde die ganze Geschichte. Die wichtigste Rolle spielt die natürliche Selektion. Alles, was hervorgebracht wird, entsteht durch Mutationen und wird dann von der Natur selektiert. Das ist Darwinismus, auch Selektionismus genannt.
Daher müssen alle Gene im Genom durch Selektion erhalten bleiben. Manche dieser Gene finden sich sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen. Für Evolutionsbiologen bedeutet das, dass diese Gene seit fast 100 Millionen Jahren existieren und deshalb sehr wichtig sein müssen. Doch wenn man diese Abschnitte aus dem Genom entfernt, findet man oft keinen Phänotyp. Für einen Evolutionsbiologen, einen Darwinisten oder Selektionisten ist das äußerst merkwürdig.
Sie konnten das zunächst nicht glauben und entwickelten deshalb die Technologie weiter. Sie sagten: „Ich glaube es einfach nicht, es kann nicht wahr sein.“ Denn laut Darwin hat die Selektion doch alles hervorgebracht, wie er uns in seinem Buch darlegte.
Darwin selbst bezieht sich auf William Paley, einen Wissenschaftler seiner Zeit, der argumentierte, dass die Merkmale biologischer Systeme auf einen Schöpfer schließen lassen. Wenn man eine Uhr am Strand oder im Wald findet, weiß man, dass sie von jemandem entworfen und gemacht wurde. Das war ein starkes Argument und ist es auch heute noch.
Darwin sagt jedoch, dass Paleys Designargument für einen Schöpfer durch die Entdeckung der Evolution mittels natürlicher Selektion hinfällig geworden sei. Wer denkt, er habe einen Schöpfer widerlegt, irrt sich laut Darwin.
Ich habe gerade erklärt, dass wir in den 90er Jahren entdeckten, dass man bestimmte Gene abschalten kann, ohne dass sich eine Funktion nachweisen lässt. Das wirft die Frage auf: Was ist dann ein biologisches System?
Man dachte lange, biologische Systeme seien linear, also dass A zu B führt, B zu C und schließlich N aktiviert wird. Sind biologische Systeme linear? Nein. Schon in den 90er Jahren und auch früher wussten wir, dass sie nicht linear sind, sondern vernetzt. Biologische Systeme bestehen aus komplexen Vernetzungen.
Diese Vernetzungen kennen wir auch aus der Technik. Dort ist Fehlertoleranz notwendig. Redundanz bedeutet, dass mehrere Systeme zusammenarbeiten und sich gegenseitig ersetzen können. Das kennen wir aus der Ingenieurskunst. So lassen sich robuste Systeme schaffen.
Das finden wir auch in der Biologie. Biologische Systeme sind nicht linear, sondern vernetzt. Sie sind holistisch oder ganzheitlich. Man sieht zum Beispiel, wenn man von Punkt A nach Punkt N gelangen will, gibt es mehrere Wege. Das bedeutet, man kann viele Gene verlieren und trotzdem funktioniert der Weg noch.
Alle Punkte, die ich hier zeige, sind Gene oder Genprodukte. Man kann viele dieser Gene verlieren und dennoch einen funktionierenden Weg herstellen. Das ist ein unglaubliches Ingenieursprinzip, das wir hier vorfinden.
Diese Entdeckungen wurden in den 90er Jahren gemacht und sind der Grund, warum Mäuse ohne bestimmte Gene keinen Phänotyp zeigen. Man kann große Stücke des Genoms entfernen, von denen man dachte, sie hätten sehr bedeutsame Funktionen, ohne dass sich ein Effekt zeigt.
Das hängt mit diesen ingenieurmäßigen Strukturen zusammen. Die natürliche Selektion hat auf diese Gene keinen Einfluss. Eigentlich wurde damit die Selektionstheorie widerlegt – und damit auch Darwins Evolutionstheorie.
Wie funktioniert das? Es gibt immer einen Weg. Das gilt auch für Flugzeuge oder Züge. Wenn mal ein Zug oder ein Flugzeug ausfällt – und das kommt häufig vor, wie ich gestern in Deutschland erfahren habe –, kann es zu Verzögerungen von ungefähr einer Stunde kommen. Aber es gibt immer eine Alternative. Ich bin hierher mit einem anderen Zug gekommen, einem Umweg-Zug. Es gibt immer einen Weg.
In der Biologie ist es genauso. Das sind Befunde aus den 1990er Jahren, die eine große Überraschung darstellten. In der Biologie ist alles miteinander verbunden, und alles kooperiert. Zwischen Genen findet Zusammenarbeit statt. Diese Ganzheitlichkeit markiert das Ende des Konzepts vom egoistischen Gen.
Die Evolutionsbiologen haben in den 1970er Jahren die Theorie vom egoistischen Gen aufgestellt – auf Englisch heißt sie "the selfish gene". Diese Theorie wurde inzwischen widerlegt, weil Gene nicht egoistisch sind, sondern kooperieren. Ich sage immer, das zeigen auch meine Studien: In der Zelle wird nichts dem Zufall überlassen. Alles wird durch Prozesse geregelt und gesteuert. Diese Prozesse verstehen wir jedoch noch nicht vollständig.
Jeden Tag werden diese Prozesse untersucht, und jede Woche erscheinen neue Veröffentlichungen darüber. Wir entdecken ständig neue Dinge. Ich habe meine Arbeit einmal als eine Reise nach Lilliput beschrieben, das Zwergenland. Dort konnte ich jeden Tag etwas Neues entdecken, weil zuvor niemand dort gewesen war. So habe ich meine Arbeit erlebt: Jeden Tag habe ich Entdeckungen gemacht. Das war wirklich eine sehr interessante Zeit, besonders in den 1990er Jahren.
In den 1990er Jahren begann ich auch, bestimmte Bücher zu lesen. Damals wurde klar, dass die gängige weltliche Entstehungsgeschichte, wie sie erzählt wird, nicht stimmt. Viele Wissenschaftler beschäftigten sich damit und zeigten, dass das so nicht sein kann. Die Evolutionstheorie geriet damals in eine Krise.
Ich habe bekannte Vorbilder und Beispiele mitgebracht, zum Beispiel Michael Behe, der viel darüber geschrieben hat. Auch Liz Patner, Autorin von "Not by Chance", betont, dass Zufallsprozesse in unseren Zellen nichts bewirken – alles ist gesteuert. Michael Denton war einer der Ersten, der darüber schrieb und erklärte, dass die Evolutionstheorie sich in einer Krise befindet. Natürlich war auch Werner Gitt dabei. Ich fühle mich hier herzlich willkommen, auch Werner, super! Er hat damals viel darüber geschrieben und anerkannt, dass es Informationssysteme sind.
In den 1990er Jahren wurde die sogenannte Blackbox, also die Zelle, geöffnet. Was wir darin vorfanden, entsprach nicht der Evolutionstheorie. Stärker noch: Die Evolutionstheorie wurde dadurch widerlegt. Ich möchte etwas von Behe zeigen. Er hat zum Beispiel nachgewiesen, dass die Systeme, die wir in der Biologie finden, Nanotechnologie sind.
Wenn man Biochemie studiert – und ich habe selbst Biochemie studiert –, weiß man, dass diese kleinen Maschinen aus manchmal 200 unterschiedlichen Komponenten bestehen. Diese sind komplexer als eine Maschine oder der Motor eines Autos.
Wie findet man so etwas vor? Hier sieht man eine solche Maschine, das ist ein Geißelapparat, mit dem sich Bakterien fortbewegen. Sie bewegen sich damit wie mit einem Außenbordmotor. Heutzutage kann man diese Geißeln sogar mit Elektronenmikroskopen fotografieren. Man sieht dann, wie so ein Ding aufgebaut ist. Es besitzt alles, was ein menschlich konstruierter Motor hat. Ingenieure würden ihn genauso bauen, denn er sieht genau so aus.
Wenn man das betrachtet, erkennt man, dass es ein Nanorotationsmotor ist. Er besteht aus zwanzig zusammenwirkenden Teilen, die sich sogar selbst zusammensetzen. Die Teile sind so konstruiert, dass sie ineinandergreifen und von alleine einen Motor bilden. Die Einzelteile passen exakt zusammen. Der Motor verbraucht biologische Energie und kann dadurch rotieren und eine Bakterie antreiben.
Dieser Motor wird als nicht reduzierbar komplex bezeichnet, wie Behe beschrieben hat. Das bedeutet, dass alle zwanzig Teile gleichzeitig vorhanden sein müssen, sonst funktioniert das Ganze nicht. Man kann sich fragen, wie so etwas schrittweise entstehen kann. Erst ein Teil, dann das zweite, dritte und so weiter? Nein, so kann das nicht funktionieren. Alle zwanzig Gene, die für die Teile verantwortlich sind, müssen zusammen vorhanden sein, damit das System funktioniert.
Ich habe noch ein weiteres Beispiel aus der Nanotechnologie, das ebenfalls eine sehr schöne Konstruktion darstellt. Es handelt sich um einen Motor, der keine Energie verbraucht, sondern Energie erzeugt. Man kann ihn als energieerzeugenden Nano-Elektromotor bezeichnen. Auch diesen Motor kann man fotografieren, und wir wissen heute, wie er aufgebaut ist.
Er besteht aus einundzwanzig zusammenarbeitenden Teilen, die sich ebenfalls selbst zusammensetzen. Die Teile sind so geformt, dass sie sich selbstständig zusammenfügen. Wenn man eine Spannung über eine Membran anlegt, beginnt der Motor zu drehen – und zwar unaufhörlich. Dabei erzeugt er ATP, die biologische Energie. Alle Organismen benötigen diesen Nanomotor, auch die einfachsten, denn ohne ihn gibt es keine Energie.
Dieser Motor war von Anfang an vorhanden und hat sich nicht entwickelt. Behe beschreibt dieses Prinzip mit dem Bild einer Mausefalle. Eine Mausefalle benötigt etwa sieben bis acht Teile. Wenn ein Teil fehlt, funktioniert die Falle nicht. Paul hat gestern eine Kugelschreiberfeder gezeigt, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Man braucht vier oder fünf Unterteile, die nur zusammen die Feder formen können. Fehlt ein Teil, funktioniert das Ganze nicht.
Das ist nicht reduzierbar komplex, und wir finden dieses Prinzip nicht nur bei diesen zwei Beispielen, sondern überall. Auch die Genexpression, also wie Gene an- und abgeschaltet werden, zeigt diese nicht reduzierbare Komplexität. Das entsteht nicht von alleine und auch nicht schrittweise, wie es in darwinistischen Prozessen angenommen wird.
So ist der aktuelle Wissensstand: Solche komplexen Systeme entstehen nicht von selbst und können nicht allein durch darwinistische Prozesse erklärt werden. Deshalb können auch Bücher wie "Eine Theorie in der Krise" geschrieben werden. Ich sage immer: Die darwinistische Theorie wurde in den 1990er Jahren durch unsere Beobachtungen und empirischen Wissenschaften widerlegt.
Als ich dann in Australien war – ich habe dort zwei oder drei Jahre gelebt – habe ich auch eine schöne Reise nach Tasmanien gemacht. Dort haben wir uns eine Vogelkolonie angeschaut, und diese Vögel heißen Kurzschwanz-Pfeilsturmtaucher. Ich sage das Wort nur einmal, Paul.
Genau, das ist ein Vogel, ungefähr so groß wie eine Möwe. Er fliegt in achtförmigen Kreisen über den Pazifischen Ozean. Einmal im Jahr fliegt er nach Tasmanien, um dort seinen Partner oder seine Partnerin zu treffen. Dann legen sie ein Ei in eine Höhle. Diese Vögel sind Höhlenbrüter. Sie kriechen in eine Höhle und legen dort ein Ei.
Anschließend fangen die Eltern an, das Küken zu füttern. Das Küken wird immer dicker und dicker, bis es so dick wird, dass es nicht mehr in die Höhle passt. Die Höhle ist nämlich kleiner als der Vogel – das Küken wird wirklich sehr fett.
Das Interessante ist: Dann fliegen die beiden Eltern einfach davon. Sie fliegen zu einer Insel vor der Küste Japans und lassen ihr kleines, dickes Küken zurück. Das ist doch unglaublich, habe ich damals schon gedacht – warum machen die das?
Dann beginnt das Küken, seine Flügel und Federn zu entwickeln. Es verbraucht all das Fett, das es als Reserven hat. Schließlich hat es voll entwickelte Flügel und Federn. Nun lernt es selbstständig fliegen. Die Küken üben gegenseitig das Fliegen und fliegen schließlich davon.
Wohin fliegen sie? Sie fliegen zu der gleichen Insel vor der Küste Japans, wo die Eltern bereits warten. Da habe ich gedacht: Wow, es ist fast so, als hätten sie ein Handy dabei und könnten sagen: „Wo seid ihr? Wir kommen auch.“ Aber nein, das ist alles vorprogrammiert – im Genom vorprogrammiert.
Wir haben es hier mit Informationen zu tun, die im Genom vorhanden sind und das Verhalten steuern. Wir können uns keine Selektionsgeschichte ausdenken, die das erklärt. Solche Beispiele gibt es überall in der Natur.
Diese Vögel sind wahre Navigationskünstler, und das ist angeboren. Aber wir finden noch mehr solcher Beispiele, wenn wir genau hinschauen. Wir entdecken Ingenieurskunst, nicht nur auf der Nano- oder Mikroebene, sondern auch auf einer höheren Ebene.
Zum Beispiel gibt es die Keberzikade. Wenn wir ihre Larven mit einem Elektronenmikroskop betrachten, sehen wir etwas Erstaunliches: Zahnräder. Das ist Ingenieurskunst.
Stell dir vor, wie das durch schrittweise kleine Schritte entstanden sein soll! Erst ein Zahn, dann noch ein Zahn, bis sich die Zahnräder an beiden Seiten schließen und die Larve damit springen kann. So eine Zikadenlarve.
Nein, das kann nicht durch kleine Schritte entstanden sein. Das muss völlig ausgebildet sein. Die Zahnräder befinden sich an der Innenseite der Beine und synchronisieren diese, wenn die Larve wegspringt. Diese Zahnräder sind nur kurzzeitig vorhanden.
Auch beim Menschen finden wir erstaunliche Dinge. Zum Beispiel den Schwimmreflex. Woher kommt dieser Schwimmreflex? Was ist das eigentlich?
Das ist ein Reflex bei Babys unter sechs Monaten. Wenn sie ins Wasser fallen, halten sie sofort den Atem an. Das Schluckzäpfchen verschließt die Luftröhre, sodass kein Wasser eingeatmet wird. Das ist ein Reflex.
Woher kommen solche Reflexe? Haben Affen früher ihre Kinder immer ins Wasser geworfen? Ich habe nie verstanden, woher so ein Reflex kommt.
Reflexe sind entweder da oder nicht da. Sie entwickeln sich nicht langsam. Woher kommt also der Schwimmreflex? Es gibt keinen halben Reflex.
Das bringt mich zu einer sehr wichtigen Aussage für heute: Paleys altes Design-Argument ist nie veraltet gewesen. Wenn man am Strand eine Uhr findet, ist die richtige Schlussfolgerung, dass es einen Uhrmacher gibt.
Der Uhrmacher ist nicht blind, er weiß, was er gemacht hat. Dieses alte Argument wurde nicht widerlegt und ist auch nicht veraltet. Paleys Design-Argument ist noch immer gültig – es ist das beste Argument, das wir haben.
Es wurde auch sicher nicht durch biologische Beobachtungen widerlegt. Die Beobachtungen zeigen uns, dass es ein sehr gutes Argument ist.
Die natürliche Selektion ist nicht allmächtig. Sie erklärt die Biologie überhaupt nicht und ist kein Ersatz für Gott. Darwin lag einfach ganz und gar falsch.
Das können wir sagen, weil wir die Beobachtungen haben – empirische Daten. Wir können sie betrachten und analysieren.
In den 1990er Jahren wurde die Blackbox geöffnet, und was wir darin fanden, entsprach nicht der Evolutionstheorie. Was haben wir noch entdeckt?
Wir wissen das schon viel länger, seit 1953, als wir die DNA als Molekül entdeckten und beschrieben – durch Watson und Crick in Nature damals.
Einer der Entdecker der DNA schrieb in einem Brief an seinen Sohn: „Wir glauben, dass die DNA ein Code ist.“ Das heißt, die Reihenfolge der Basen – die Buchstaben, mit denen die DNA geschrieben wird – unterscheidet ein Gen von einem anderen Gen, so wie sich eine bedruckte Seite von einer anderen unterscheidet.
Was haben wir hier 1953 herausgefunden? Es gibt Informationen im Genom, in der DNA. Die DNA ist ein Informationsmolekül. Information ist das Geschriebene. Zwar wird es auf Papier mit Tinte geschrieben, aber die Information ist etwas ganz anderes als nur Papier und Tinte. Wernigk hat das in seinen Büchern sehr gut beschrieben. So versteht man, dass Information über der Materie steht, dass sie darüber hinausgeht. Information ist etwas anderes als nur Materie.
DNA ist ein Code, ein Code. Wie sieht dieser Code aus? Sehr vereinfacht gesagt, ist es eigentlich ein digitaler Code, man kann auch von einem quadritalen Code sprechen. Er hat vier Buchstaben: A, C, T und G. Diese bilden dann einen Code. Man kann das auch so darstellen: A ist 00, C ist 01, G ist 10 und T ist 11. Das ist ein Computerkode, ein digitaler Code. Das heißt, es gibt dort kodierte Information, die gespeichert ist.
Ich nenne das immer die neue Epoche der Biologie. Die neue Epoche der Biologie beschäftigt sich nicht mehr nur mit Bienen und Blumen, sondern mit Information. In den letzten zehn Jahren habe ich mich ausschließlich mit Information beschäftigt, um zu verstehen, wie das alles zusammen funktioniert. Es ist Informationstechnologie geworden. Wir verstehen schon vieles von dieser Information im Genom, aber noch lange nicht alles.
Warum verstehen wir nicht alles? Weil wir dachten, dass viel Junk, viel Schrott dabei sei. Aber auch das ist falsch, ein falscher Ansatz, um die DNA vollständig zu verstehen. In den 90er Jahren haben auch Evolutionsbiologen das erkannt. Sie wissen, dass wir es mit zwei unterschiedlichen Dingen zu tun haben.
Ich habe hier ein Zitat von George Williams, einem Evolutionsbiologen, der 1995 schrieb: Er sagt, die Evolutionsbiologen haben nicht realisiert, dass sie mit zwei nicht vergleichbaren Größen zu tun haben – Information und Materie. Er sagt, das Gen ist ein Informationspaket. Wenn in der Biologie über Gene, Genotypen oder Genpool gesprochen wird, geht es um Information und nicht um physische, objektive Realitäten. Es geht nicht um Materie, sondern um Information. Das geht darüber hinaus.
Das ist die alte Epoche. Man dachte, Materie plus Energie plus viel Zeit würden irgendwann Leben ergeben. Wir wissen jetzt, dass das falsch ist. Das ist reiner Materialismus, der noch aus dem 19. Jahrhundert stammt. Wir leben jetzt in der Informationszeit, aber Information wird in den Evolutionstheorien nicht berücksichtigt.
Das ist die neue Epoche der Biologie seit 1953: Materie plus Energie plus eine Idee ergeben erst etwas. Materie plus Energie plus ein Bauplan ergeben erst etwas. Das ist die neue Biologie. Woher kommen diese Ideen, woher kommen diese Baupläne? Das ist die Frage.
Wir wissen, wie das alles hervorgebracht wurde. Wir glauben, dass das, was im Buch Genesis geschrieben steht, wahr ist: Gott hat es erschaffen. Gott ist eine Intelligenz, eine Supersuperintelligenz. Er kann sich diese Ideen ausdenken, hervorbringen und erzeugen. Es ist nicht weit hergeholt, an Gott zu glauben. Wir sehen es in den Zellen, durch Beobachtungen und empirische Wissenschaft.
Dem alten Konzept fehlte die Information, und sie fehlt eigentlich noch immer, obwohl die Evolutionsbiologen verstanden haben, dass Information in den Zellen vorhanden ist. Trotzdem wird uns das nicht vermittelt. Die Konsequenzen daraus werden uns nicht erzählt.
Diese Konsequenzen hat Wernigk sehr gut beschrieben. Er sagt, die Codes des Lebens sind wie eine menschliche Sprache. Biologen haben die Codes des menschlichen Genoms mit linguistischen Methoden entschlüsselt, das heißt mit Sprachanalysen. Die Methoden, mit denen man Sprachen analysiert, werden auch verwendet, um das Genom zu verstehen.
Information ist immateriell. Jetzt haben wir verstanden, dass über der Materie etwas anderes existiert, das den Materialismus widerlegt. Wir leben in einer materialistischen Welt, reden aber den ganzen Tag über Informationen. Wie passt das zusammen? Es passt nicht zusammen.
Wir sollten uns bewusst machen, dass wir es mit Informationen zu tun haben, mit etwas Immateriellem, mit etwas Geistlichem, das von einem Geist, von einer Intelligenz hervorgebracht wird. Information und Sprache können nur von Intelligenz erzeugt werden – das ist das Urheberargument. Ich stimme dem voll zu.
Ich habe viel aus den Büchern von Wernigk gelernt. Bereits in den 90er Jahren habe ich gesehen, dass im Genom Information überschrieben wurde, zwar sehr wenig, aber ich habe das von Wernigk gefunden. Ich habe diese Bücher damals auf Englisch gelesen. Diese Buchreihe hat Darwins Blackbox geöffnet, beschrieben und gezeigt, dass das, was vorhanden ist, die Evolutionstheorie widerlegt.
Das ist nicht nur eine Theorie in der Krise, sondern eine widerlegte Theorie. Man versucht immer wieder, sie zu beleben, aber es ist zu spät. In den 90er Jahren wurde das schon alles widerlegt.
Man kann sich fragen, warum die Evolution dann immer noch überall präsent ist. Das liegt daran, dass Evolution nicht klar definiert ist. Sie kann alles bedeuten. Wenn wir irgendwo eine Mutation oder eine Adaption sehen, wird von Evolution gesprochen. Dann wird das gleichgesetzt mit einer höheren Entwicklung, etwa dass sich eine Bakterie höher entwickelt hat als ein Mensch.
Aber das sind ganz verschiedene Prozesse. Bei Adaptionen werden keine neuen Informationen benötigt. Wenn wir etwas höher entwickeln wollen, brauchen wir Unmengen an Neuinformationen.
Wenn wir unterschiedliche Organismen anschauen, sehen wir, dass die Grenze durch Neuinformationen gesetzt wird – nicht durch ein oder zwei Gene, sondern durch viele, manchmal Hunderte bis Tausende.
Menschen und Affen, Schimpansen und Menschen – wir kennen die Genome. Wie unterscheiden sie sich? Durch ein, zwei, drei oder vier Gene? Nein, es sind Tausende von Genen. Und darunter sind Gene, von deren Existenz wir überhaupt nichts geahnt hatten. Diese wurden erst in den letzten zwanzig Jahren entdeckt.
Ich sage auch, die ganze Abstammung von Affen zu Menschen hat ein riesiges Problem. Sie hat nicht nur ein Problem, sie ist auf der Ebene der Informationen widerlegt.
Wissenschaft wird seit etwa zweihundert Jahren oft mit Naturalismus gleichgesetzt. Das bedeutet, dass keine Schlussfolgerung gezogen werden darf, die über das Natürliche hinausgeht. Der Naturalismus ist eine Philosophie des 19. Jahrhunderts, die besagt, dass bestimmte wichtige Schlussfolgerungen nicht erlaubt sind.
Welche Schlussfolgerung ist damit gemeint? Es geht um das intelligente Design. Man darf nie sagen, dass bestimmte biologische Systeme so ausgeklügelt sind, dass sie von einem Intelligenzmuster stammen. Diese Möglichkeit ist von vornherein ausgeschlossen. Das ist der Kern des Naturalismus. Er ist eine Philosophie, keine reine und unvoreingenommene Suche nach Wahrheit. Stattdessen sucht man eine Erklärung ohne Gott.
Naturalismus spielt auch eine wichtige Rolle als Grundlage für die moderne Weltanschauung, wie Atheismus und Scientismus. Diese Sichtweisen sind heute weit verbreitet, zum Beispiel in den Medien. Schätzungsweise 99 Prozent der Journalisten sind Atheisten. Ich habe viel mit diesen Menschen diskutiert und tue das auch weiterhin, etwa auf Twitter.
Man sieht, dass man oft von Atheisten angegriffen wird. Das ist ein geistlicher Streit, meine Lieben, kein rein wissenschaftlicher Streit.
Bin ich der Einzige, der sich kürzlich bekehrt hat und seinen Weg zu Jesus gefunden hat – durch die Wissenschaft oder weil die Wissenschaft eine wichtige Rolle gespielt hat? Die wirkliche Wissenschaft, die beobachtbare und empirische Wissenschaft? Nein, ich bin nicht der Einzige.
Ein bekanntes Beispiel ist Günter Bechly. Günter Bechly ist Kurator eines Museums und Experte für Libellen, insbesondere für fossilierte Libellen. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten auf diesem Gebiet. Bechly betont auch, wie wichtig es ist, sich selbst zu informieren.
Eine kurze Geschichte dazu: Im Jahr 2009 hatten wir das Darwinjahr. Darwin wurde überall gefeiert und verehrt. Bechly musste für sein Museum eine Ausstellung vorbereiten. Dabei kam ihm eine Idee: Er stellte eine Waage auf und legte ein Buch von Darwin auf die eine Seite. Auf die andere Seite legte er einen Stapel Bücher von Autoren wie Behe und Demski, also von Kritikern Darwins. Er war überzeugt, dass das eine Buch schwerer sein würde als all diese Bücher zusammen.
Dann begann er, die Bücher der Darwin-Gegner zu lesen. Am Ende, nachdem er alle gelesen hatte, dachte er: „Wow, die Leute haben Recht.“ Er erkannte, dass der Darwinismus nicht funktioniert und dass er überholt ist. Daraufhin verließ er den Darwinismus, gab dies offen zu und bekehrte sich zum Christentum.
Bechly sagt, er sei Christ geworden, gerade weil er Wissenschaftler ist. Für ihn ist Wissenschaft nicht gegen die Bibel, sondern sie unterstützt sie. Die Wissenschaft zeigt uns, dass es eine Schöpfung gibt. Besonders die Biologie und die Molekularbiologie sind für ihn ganz klar Beweise dafür. Er hat diese Fachgebiete 25 Jahre lang studiert und sagt: Für mich ist es so klar wie Glas – wir haben einen Schöpfer.
Früher war Bechly ein überzeugter Evolutionist und sogar Bewunderer von Richard Dawkins, einem der bekanntesten Atheisten der Welt. Seit 2009, als er begann, die kritischen Bücher zu lesen, die Zweifel an der Evolutionstheorie äußern, ist er ein entschiedener Gegner des reinen Naturalismus und Materialismus geworden. Er ist nun ein entschiedener Verfechter des Intelligent Design.
Bechly sagt: „Was wir sehen, kommt von einer Intelligenz. Das können wir nur verstehen, wenn wir an eine dahinterstehende Intelligenz glauben.“ Er hat auch verstanden, wie komplex die Informationssysteme sind, über die in den letzten 20 Jahren viel geschrieben wurde. Das hat er klar erkannt.
Ich stelle Bechly hier als Beispiel für Wissenschaftler vor, die an Gott glauben können. Als Biologe kann ich sogar sehr gut an Gott glauben. Die Molekularbiologie ist ein Zeugnis für Gott. Gott zeigt sich uns in diesen Zellen. Wenn wir in die Zellen hineinschauen, können wir die Blumen und die Bienen beobachten. Je tiefer wir diese Dinge erforschen, desto deutlicher wird das Design. Es ist immer vorhanden, immer ausgeklügelter, komplexer und komplizierter.
Nach 25 Jahren Forschung kann ich bezeugen: Diese Zelle ist ein Produkt von Intelligenz. Alle Systeme, die wir studieren, sind zielorientiert. Sie verfolgen ein Ziel, nämlich die Zellen lebendig zu erhalten. Und diese Zellen verfolgen wiederum das Ziel, einen Organismus zu bilden.
Die Biologie ist überhaupt nicht gegen die Schöpfung, sie unterstützt sie.
Am Schluss möchte ich noch einem Bekannten etwas sagen lassen. Wir kennen ihn heute alle: Tesla. Viele Menschen fahren heute sogar Tesla. Tesla war einer der klügsten Köpfe, die je existiert haben. Er hat sich all diese elektronischen Maschinen ausgedacht. Er lag einfach im Bett und dachte sich: „Hey, ich mache diese Maschine so und so.“ Dann hat er alles zusammengebaut, und das Ding hat funktioniert.
Er verstand den gesamten Elektromagnetismus. Und was sagt er? Er sagt: „Das Geschenk der Geisteskraft kommt von Gott.“ Er hatte verstanden, woher seine Gedanken kamen – von dem göttlichen Wesen. Wenn wir unseren Geist auf diese Wahrheit konzentrieren, werden wir mit dieser großen Kraft in Einklang gebracht.
Meine Mutter hatte mich gelehrt, alle Wahrheit in der Bibel zu suchen. Ich habe gestern schon gesagt: Alle Wahrheit, alle Weisheit ist in Jesus. Mehr braucht ein Mensch nicht zum Leben und zum Glücklichsein. Das ist heute mein Glaube. Früher war das nicht so.
Ich danke dem Herrn noch immer nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für meine Existenz, für eure Existenz und dafür, dass wir ihn durch unsere Vorträge erhöhen können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Zum Schluss noch etwas: Ich arbeite seit drei Jahren bei Wort und Wissen. Wir haben oben auch einen Stand. Wenn es dort noch Fragen zu anderen Themen gibt, könnt ihr immer zu uns kommen. Ich bin regelmäßig dort zu finden und helfe gerne, um Dinge aufzuklären. Es gibt dort auch Bücher, DVDs und weitere Materialien, die diesen Themen auf den Grund gehen.
Vielen herzlichen Dank nochmal.