Ich möchte euch herzlich begrüßen. Schön, dass man Sie wiedersehen kann.
Ich werde versuchen, auf gehobenem Österreichisch zu sprechen. Normalerweise halte ich meine Vorträge jedoch auf Hochdeutsch. Manchmal falle ich dabei wahrscheinlich um – das müssen wir dann sehen.
Schweizerdeutsch kann ich immer noch nicht gut. Ja, schön, dass wir hier sein können.
Einführung in das Thema und biblische Grundlage
Ganz am Anfang möchte ich ein Bibelwort aus Zweiter Mose 20,1 zitieren.
Und Gott redete alle diese Worte und sprach:
Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe.
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Du sollst dir kein Bildnis machen, auch kein Abbild dessen, was oben im Himmel, was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist.
Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen.
Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen, aber der Gnade erweist an Tausenden von Generationen von denen, die mich lieben und meine Gebote halten.
So weitermachen.
Das zweite Gebot lautet: Du sollst dir kein Bildnis machen. Interessanterweise wurde dieses Gebot von der katholischen Kirche gestrichen. Die katholische Kirche kennt eigentlich nur neun Gebote, das zehnte haben sie dann verdoppelt.
Das Thema der Bilder hat die Kirche schon sehr beschäftigt.
Historische Entwicklung des Bilderstreits in der Kirche
In der Kirchengeschichte gab es den sogenannten Bilderstreit. Dabei führte ein Kaiser die Bilder ein, während ein anderer sie wieder verbot. Verschiedene Konzile, wie das Konzil von Nikaia im 8. Jahrhundert, beschäftigten sich mit diesem Thema. Zu bestimmten Zeiten wurden die Bilder in der Kirche verboten, später wieder eingeführt.
Ein weiteres wichtiges Konzil war das Tridentinische Konzil, das von 1545 bis 1563 stattfand. Dieses Konzil wollte den biblisch-reformatorischen Aufbruch eindämmen. Dabei wurde der Bilderdienst dogmatisch fest verankert.
Beim Zweiten Vatikanischen Konzil 1962 mussten die etwa 2.500 Konzilsväter die tridentinischen Verdammungen und Verfluchungen neu bekräftigen. Sie erklärten, dass ohne die Anerkennung der römischen Dogmen niemand gerettet werden könne. Dazu gehörte unter anderem die Überzeugung, dass man die Heiligen, die mit Christus regieren, verehren und anrufen müsse. Man glaubt, dass die Heiligen Gebete für uns vor Gott bringen.
Außerdem sollen ihre Überreste, die Reliquien, in Ehren gehalten werden. Ebenso wird versichert, dass man Bilder von Christus, der immer geliebten Jungfrau, der Muttergottes, und anderen Heiligen besitzen, aufbewahren und ihnen gebührende Hochachtung und Verehrung zuteilwerden lassen soll.
Das Thema Bilder war also schon immer ein wichtiger Bestandteil kirchlicher Diskussionen und wurde 1962 durch die katholische Kirche neu bestätigt und aufgefrischt.
Bedeutung der Bilder im Wandel der Zeit und ihre heutige Relevanz
Was hat dieses Thema mit uns zu tun? Medien zeigen ja ganz andere Bilder.
Bilder haben jedoch schon immer eine gewisse Faszination ausgeübt. Wir leben heute in einer neuen Zeit des Bilderkults – vielleicht etwas anders, aber dennoch ist es ein Bilderkult. Auch die Bibel spricht an verschiedenen Stellen von Bildern.
Ich habe einmal nachgeschaut, wann in der Bibel zum ersten Mal ein Altar gebaut wurde. Das war in 1. Mose 8,20. Dort wird das erste Mal ein Altar erwähnt, aber das Wort „Bild“ kommt nicht vor. Altar und Bild passen bei Gott eigentlich nicht zusammen.
In 1. Mose 8,20 heißt es: Noah baute Jachwe einen Altar. Er nahm von allen reinen Tieren und Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. In Kapitel 12, Vers 7 baute Abraham ebenfalls einen Altar. Jachwe erschien Abraham und sagte: „Deinem Samen will ich dieses Land geben.“ Abraham baute dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar – aber eben einen Altar ohne Bild.
Das bedeutet, es war eigentlich nur der Unterbau eines Altars, so wie ihn die Götzendiener damals kannten – kein Standbild, das Gott darstellt. Das eigentliche Bild von Gott fehlte. Gott hat gesagt, man soll kein Bild von ihm machen, weder zweidimensionale noch dreidimensionale Bilder.
Das Wort „Bild“ kann in der Bibel sowohl für Standbilder als auch für zweidimensionale Darstellungen verwendet werden. Wichtig ist auch, dass man ihnen nicht dienen soll. Es besteht offensichtlich die Gefahr, dass man Bildern dient.
Gott sagt, man soll kein Bild machen, vor allem nicht von irgendeinem Götzen oder von irgendetwas auf der Erde. Die Gefahr besteht darin, dass man sich vor dem Bild hinkniet, es verehrt oder ihm einfach dient.
Moderne Formen des Bilderdienstes und ihre Wirkung
Wir haben heute einen modernen Bilderdienst, der ganz anders ist als der antike.
Ich möchte hier etwas vorlesen von einem weltlichen Mann, Neil Postman. Ich habe das einmal gelesen in „Leben ist mehr!“. Dort wurde ein Zitat aus seinem Buch „Wir amüsieren uns zu Tode“ verwendet. Ich habe mir das Buch daraufhin gekauft und gelesen. Es war sehr, sehr interessant. Leider habe ich es dann weitergegeben, sonst hätte ich es heute mitgenommen.
Neil Postman schreibt: „Unsere Gesellschaft am Ausgang des zwanzigsten Jahrhunderts unterhöhlt ihre eigenen Fundamente, weil sie ihre Kommunikationsmedien umstellt – vom Wort hin zum Bild.“ Worte in geschriebener Form, aber auch in gesprochener Form, haben gewisse Auswirkungen auf das Denken. Sie regen an, sie fordern heraus und fördern eine Kultur des Diskutierens sowie der Auseinandersetzung mit der Welt. Fast alle unsere kulturellen Leistungen beruhen auf der Tradition des Wortes.
Bilder dagegen lösen starke Emotionen aus, die das Denken überlagern. Das erkennt man zum Beispiel sofort an der Werbung.
Die Schlussfolgerung von Neil Postman lautet: Unsere Kultur ist in Gefahr. Anstatt zu denken, werden wir verführt. Anstatt informiert zu werden, werden wir mit Gefühlen gefüttert. Anstatt zu leben, werden wir gelebt. Sogar unsere Demokratie gerät in Gefahr, denn die Kultur des Diskutierens und Nachdenkens gerät in Vergessenheit. Das fordert Diktaturen geradezu heraus.
Es ist sehr interessant, dass ein Gesellschaftskritiker aus Amerika in einem Buch, das er ungefähr 1975 geschrieben hat, seiner Zeit weit voraus war. Er hat vorausgeblickt, was kommen wird. Damals hatte der Einfluss der Bilder erst begonnen. Seitdem hat sich vieles mächtig verändert.
Entwicklung der digitalen Medien und deren Einfluss
Unser Thema lautet: Die neuen Medien in Konkurrenz zum Wort Gottes – die digitale Invasion und wie wir damit umgehen.
Ich möchte zunächst aufzeigen, was sich in unserer Gesellschaft seit der Erfindung des Fernsehens in den USA verändert hat. Übrigens war die Entwicklung dort explosionsartig. 1947 gab es in Amerika nur acht Fernsehgeräte in Betrieb. Drei Jahre später waren es bereits 800. Man kann sich das vorstellen: In nur drei Jahren stieg die Anzahl von acht auf 800 Geräte an. Noch einmal drei Jahre später, im Jahr 1953, waren es bereits 19 Millionen Fernsehgeräte. So breitete sich das Fernsehen in kürzester Zeit aus. Man sieht, die Menschen waren fasziniert.
Heute gehen wir noch ein Stück weiter. Im Jahr 2000 wurden täglich 100 Millionen Suchanfragen bei Google gestellt. Menschen saßen also vor einem Bildschirm – oder besser gesagt vor einem Schirm mit einigen Buchstaben. Das mag uns heute unspektakulär erscheinen, aber damals war es der Beginn einer neuen Explosion: der Computer und das Internet.
Im Jahr 2000 steckte das Internet noch in den Kinderschuhen. Es war noch nicht in jedem Haushalt vorhanden. Im Jahr 2013 stieg die Anzahl der täglichen Google-Suchanfragen auf 4,7 Milliarden – das ist eine Verfünfzigfachung gegenüber dem Jahr 2000.
Auch die Nutzung von SMS stieg drastisch an. Im Jahr 2000 wurden täglich 14 Milliarden SMS verschickt, 2013 bereits 188 Milliarden. Wie man diese Zahlen genau einordnen soll, ist schwer zu sagen, aber deutlich wird eine gewaltige Explosion in der Nutzung.
2012 besaß eine Milliarde Menschen weltweit ein Smartphone. Im Jahr 2015 schätzte man, dass es bereits zwei Milliarden waren – das entspricht etwa jedem vierten Menschen auf der Erde, inklusive Babys und älteren Menschen.
Im Jahr 2012 nutzten etwa eine halbe Million Menschen soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Im Februar 2013 waren es allein bei Facebook bereits eine Million Nutzer mehr. Heute sind es noch deutlich mehr.
In den USA sind über 7,5 Millionen Kinder unter 13 Jahren auf Facebook aktiv, obwohl das Mindestalter für die Nutzung 13 Jahre beträgt. Diese 7,5 Millionen Kinder sind also illegal auf Facebook registriert.
Einige weitere Zahlen sind etwas durcheinander, aber interessant: Laut einem Bericht von CNN in Amerika spielen die meisten Kinder im Alter von sieben bis acht Jahren regelmäßig Videospiele. Teenager versenden durchschnittlich drei SMS pro Monat. Kinder über zehn Jahren verbringen mehr Zeit in der digitalen Welt als mit Eltern und Lehrern zusammen – das heißt, die Zeit mit Eltern und Lehrern zusammen ist geringer als die Zeit, die sie online verbringen.
Psychische Krankheiten und Depressionen nehmen rasant zu. Einstein fragte zu seiner Zeit: Warum bringt diese faszinierende angewandte Wissenschaft, die Arbeit spart und das Leben erleichtert, uns so wenig Glück? Die Antwort lautet: Weil wir nicht gelernt haben, richtig damit umzugehen.
Wirkung der bewegten Bilder auf Denken und Urteilskraft
Wenn man die Zahlen liest, fällt auf, wie stark bewegte Bilder auf die menschliche Vorstellungskraft wirken. Ich darf dazu einige Passagen aus der Zeitschrift Faktum aus dem Jahr 2000 zitieren, Ausgabe zwei: Bewegte Bilder üben Macht auf die menschliche Vorstellungskraft aus. Von Bildern ausgelöste Gefühle bestimmen unser Urteil bald mehr als Wort, Schrift und Reflexion.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Symbole und Bilder kennzeichnen Produkte – das weiß auch die Werbung. Wir sehen galoppierende Pferde und denken sofort an Zigaretten, weil diese Verbindung so einfach hergestellt wurde. Seit der Erfindung des Buchdrucks beeinflussen Wörter und Sätze unsere Geschichte. Doch mit dem Aufkommen der Bildmedien verändert sich das alles grundlegend. Der Mensch geht jetzt ganz anders vor, um seine Meinung zu bilden.
Wir leben in einer Zeit, in der die Meinung sehr schnell durch das Bild gebildet wird. Ein weiteres interessantes Bild aus Faktum zeigt, wie faszinierend das Bild wirkt: Im Bruchteil einer Sekunde fällt der Mensch sein Urteil über den Mitmenschen, obwohl dieser noch kein Wort gesagt hat. Wir schauen sehr stark auf äußere Eindrücke. Wir sind trainiert, von unseren Gefühlen her zu bestimmen, wie ein Mensch ist – sympathisch oder nicht sympathisch.
Das sieht man auch bei Fernsehduellen. Wenn eine Wahl ansteht, ist nicht entscheidend, was der Kandidat sagt, sondern wie er vor der Kamera wirkt. Das ist das Wichtigste überhaupt. Gefühle, also Bilder, bestimmen unsere Meinungsbildung.
Der Herr Jesus hat gesagt: Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern sprecht das gerechte Urteil (Johannes 7,24). Er betont, dass man nicht vorschnell urteilen soll. Wenn man etwas sieht, muss man zuerst überlegen, nachdenken und sich Zeit nehmen, um Fakten zu sammeln. Man soll nicht nach dem Augenschein urteilen, sondern ein gerechtes Urteil sprechen (Johannes 7,24).
Wir werden durch das Bild leicht getäuscht – besonders durch bewegte Bilder. Das bewegliche Bild hat noch viel mehr Macht als das stehende Bild. Vielleicht verstehen wir dann besser, warum Gott sagt: Du sollst dir kein Bildnis machen und ihm nicht dienen. Denn die Gefahr besteht darin, einem Bild zu dienen. Gott sieht diese Gefahr von Anfang an.
Das Wort als Medium Gottes und die Bedeutung des Denkens
Und deshalb hat Gott uns Menschen so geschaffen, dass das Medium, das er verwendet hat, um zu uns zu sprechen, das Wort ist. Wenn ein Mensch sich bekehrt, nennt die Bibel das mit einem griechischen Wort: Metanoia. Dieses griechische Wort bedeutet Sinnesänderung, Änderung des Denkens, Buße oder Umkehr – also eine Änderung des Denkens.
Das heißt, Gott spricht den Menschen auf einer ganz anderen Ebene an, nicht auf der Ebene der Emotionen, sondern auf der Ebene des Denkens. Ich habe einmal Studien gemacht und viel darüber nachgedacht, was die Bibel über das Denken sagt. Vielleicht ist das ein guter Start.
Hier einige Bibelverse: Was sagt die Bibel über unser Denken? Zuerst einmal: Was ist die Quelle unserer Gedanken? Woher kommen sie? Wer ruft sie hervor und wer schickt sie uns? Wir müssen uns klar sein, dass wir verantwortlich sind für das, was wir denken.
Matthäus 15,19 ist die erste Stelle, die ich hier nennen möchte. Dort heißt es: Wir sind verantwortlich für unsere Gedanken. Der Herr Jesus sagt, aus dem Herzen kommen hervor böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche und so weiter. Also kommen die Gedanken aus dem Herzen.
Jetzt stellt sich die Frage: Was ist denn das Herz in der Bibel? Manche Christen missverstehen das Wort „Herz“, aber eigentlich ist es sehr einfach. Das Wort „Herz“ sagt nichts anderes als das Innere des Menschen. Das Herz sieht man nicht, das physische Herz sieht man nicht, es ist drinnen.
Genauso ist es mit uns Menschen: Wir haben einen äußeren Teil und einen inneren Teil. Der äußere Teil heißt Leib, und der innere Teil wird in der Bibel Herz genannt. Er wird auch Geist genannt oder der innere Mensch, das sind verschiedene Begriffe.
Wenn man dann das Thema Herz in der Bibel durchforscht, merkt man sehr schnell, dass das Herz sehr häufig für das Denken steht. Herz und Verstand werden synonym verwendet. Manche Übersetzungen übersetzen dort, wo in der Bibel „Herz“ steht, mit „Verstand“. Das ist aber nicht ideal, weil wir wissen sollten, was mit Herz gemeint ist. Wenn dort „Herz“ steht, dann ist damit das Denken gemeint.
Vor kurzem habe ich über Hosea gesprochen, und da fiel mir auf, dass in der Elberfelder Übersetzung, glaube ich, das Wort dort, wo Hosea spricht, heißt es: Alkohol nimmt den Verstand weg. Vielleicht in Hosea 4 oder 5. Hat das jemand? Dürft mir gerne helfen.
Hurerei und Alkohol nehmen den Verstand weg – so steht es in Hosea 4,11. Danke, Hosea 4,11: „Wein und Most nehmen den Verstand weg.“ Ihr könnt das gerne korrigieren. Dort steht „Herz“, nehmen das Herz weg, aber das versteht niemand auf Anhieb. Was heißt das? Sie nehmen das Herz weg. Das Herz ist der Sitz des Denkens oder, besser gesagt, der Sitz des Menschen. Das Entscheidende im Herzen des Menschen ist das Denken.
Wenn in der Bibel „Herz“ steht, wird es sehr häufig synonym für das Denken verwendet. Also mehr als alles andere gilt: Achte auf dein Herz! Aber was ist gemeint? Das Denken ist gemeint.
Mehr als alles, worauf du achten kannst, achte auf dein Herz. Das steht in Sprüche 4. Ich denke, Vers 23. Jedenfalls ist das das Wichtigste, worauf man achten soll: Was denke ich? Was kommt in mein Denken hinein und was kommt heraus?
Sprüche 4,23 sagt: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt: Behüte dein Herz, denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“ Aus dem Inneren, und zwar regiert vom Verstand, vom Denken, kommt alles hervor.
Lass weichen von dir die Falschheit des Mundes und die Verdrehtheit der Lippen. Entferne von dir das Böse. Lass deine Augen geradeaus blicken und deine Blicke gerade vor dich gehen. Gib Acht auf die Bahn deines Fußes, alle deine Wege seien geordnet. Bieg nicht ab zur rechten noch zur linken. Lass deinen Fuß vom Bösen weichen.
Und wie macht man das alles? Es heißt immer wieder: „Mein Sohn, horche auf meine Weisheit.“ Kapitel 5, Vers 1: „Horche auf meine Weisheit, neige dein Ohr zu meiner Einsicht.“
Gott hat den Weg über das Ohr gewählt. Er hat den Weg gewählt, um uns zu erreichen, nämlich den Weg des Wortes. Das Wort geht durch das Ohr in unser Denken hinein. Und unser Denken steuert unser Sein, unser ganzes Wesen.
Gott weiß, warum er diesen Weg geht: das Ohr. Das heißt, wenn wir natürlich Buchstaben lesen, geht es über das Auge, aber es geht auch direkt ins Denken, weil es Buchstaben sind. Wir sind verantwortlich für unser Denken, für unsere Gedanken.
Verantwortung und geistliche Führung im Denken
Gott hat den Menschen im Ebenbild Gottes geschaffen. Dazu gehört unsere Fähigkeit, selbständig zu denken, zu wollen und zu empfinden. Die Sünde hat vieles zerstört, aber diese Fähigkeit hat sie nicht zerstört. Wir sind immer noch verantwortlich für alles, was wir denken – auch nach dem Sündenfall.
Wir sind also nicht notwendigerweise von außen gesteuert und müssen uns auch nicht von außen steuern lassen. Als Christen haben wir den Geist Gottes und die Kraft des Herrn Jesus, um unsere Gedanken zu lenken. Wir können steuern, was wir denken. Wir müssen nicht einfach irgendetwas denken. Ja, Gedanken kommen aus uns hervor, aber wir können steuern, welche Gedanken das sind.
Wir tragen die Verantwortung, unser Denken vom Herrn prägen zu lassen. Gleichzeitig dürfen wir dem Feind nicht Raum geben, damit er seine bösen Gedanken in uns hineingibt. In Epheser 4,27 heißt es: „Gebt auch nicht Raum dem Teufel.“ Das ist ein zentraler Vers für dieses Thema.
Zuvor möchte ich noch Epheser 4,26 anführen: „Zürnet ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn.“ Hier ist die Rede vom Zorn. Man kann über etwas sehr zornig sein, vielleicht auch berechtigt, aber es wird davor gewarnt, zu lange zornig zu sein. Denn wenn du zu lange zornig bist, beherrscht dieser Zorn deine Gedanken.
Du sollst deinen Zorn nicht mit in die Nacht nehmen. Wenn die Sonne untergeht, gib den Zorn dem Herrn ab. Dein Zorn kann dich richtig packen – und zwar in deinen Gedanken. Dann wirst du gesteuert. Deshalb heißt es: „Gebt nicht Raum dem Teufel.“ Der Teufel hat auf diese Weise Raum, nämlich über unsere Gedanken.
Der Satan hat Judas den Gedanken eingegeben, den Herrn Jesus zu verraten. Das steht in Johannes 13, Vers 2: „Als er das Mahl nahm, hatte der Teufel schon Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, ins Herz gegeben, dass er ihn verraten sollte.“
Beachte, dass hier das Wort „ins Herz“ verwendet wird. Das bedeutet: in die Gedanken, ins Innere. Das Schaltzentrum unseres inneren Menschen ist unser Denken.
Die digitale Welt verändert unser Denken. Später werde ich auch zeigen, dass die digitale Welt sogar unser Gehirn verändert. Das haben Manfred Spitzer und andere bewiesen. Unser Verhalten wird verändert, unsere Gewohnheiten werden verändert und unsere Kultur wird durch die digitale Welt der Bilder massiv beeinflusst. Diese Welt kostet uns sehr viel Zeit, Kraft und Energie.
Aber wir sind ja beim Thema Denken.
Gefahren der Gedankenverführung und geistliche Wachsamkeit
Paulus schreibt in 2. Korinther 11,3: „Ich fürchte, ob nicht etwa wie die Schlange in ihrer List Eva betrog, so eure Gedanken verdorben sein könnten, weg von der Einfalt gegen Christus.“
Dies ist eine recht wörtliche Übersetzung. Paulus drückt hier seine Sorge aus, dass jemand unsere Gedanken verderben möchte – und zwar so, dass sie weggezogen werden von der Einfalt gegenüber Christus. Man kann auch sagen, sie werden „weggezogen“. Der Feind geht so vor, dass er unsere Gedanken verderben will, indem er sie von der Einfalt gegenüber Christus ablenkt.
Was bedeutet das? Einfalt ist das Gegenteil von Doppeldeutigkeit oder Vielschichtigkeit. Einfalt heißt, dass das Auge nur auf Christus gerichtet ist, die Gedanken sich nur auf Christus konzentrieren und völlig auf ihn ausgerichtet sind – auf das, was er möchte und wie er denkt.
Jetzt kommt Satan und versucht, unsere Gedanken von dieser einfältigen Ausrichtung abzuziehen. Nur Christus, nur das Wort Gottes soll im Mittelpunkt stehen. Es gibt Christen, die vernachlässigen das Wort Gottes, die stille Zeit oder das beständige Bibellesen, zum Beispiel das Lesen der ganzen Bibel. Und dann wundern sie sich, dass ihre Gedanken immer fleischlicher werden. Das dürfen wir nicht zulassen.
Christen müssen sehr stark Menschen des Wortes Gottes sein. Sie müssen ihre Gedanken ganz stark auf das Wort Gottes konzentrieren, denn die Gedanken des Satans sind überall in der Welt verstreut. Sie sind so stark zerstreut, dass wir keine Chance hätten, sie zu durchschauen, wenn wir unsere Einfalt, also unsere Gedanken, nicht einfältig auf Christus gerichtet hätten.
Damals hat die Schlange Eva beeinflusst – wie? Mit Worten, die ihr Denken über Gott verändert haben. Die Schlange kam nicht zuerst mit einem Bild, sondern mit Worten, allerdings mit einer falschen Aussage über Gott. Der Gedanke war: „Gott liebt euch nicht.“ Oder: „Gott enthält euch das Wichtigste vor. Du verpasst das Leben, Eva, du verpasst das Wichtigste im Leben.“
Und Eva ging darauf ein. Die Schlange sagte: „Sollte Gott gesagt haben, ihr dürft nicht essen? Er weiß genau, wenn ihr davon esst, dann werdet ihr sein wie Gott.“ So beeinflusste die Schlange das Denken der Eva.
Eva hätte das nicht zulassen dürfen. Sie hätte sich nicht von diesen falschen Gedanken steuern lassen dürfen. Wir dürfen es auch nicht zulassen, sagt der Apostel Paulus, dass der Feind unser Denken von der Einfalt gegenüber Jesus Christus wegzieht.
Wenn wir das tun, machen wir uns schuldig, und wir laufen große Gefahren.
Geistliche Realität und der Einfluss dämonischer Mächte
Nächste Stelle: 1. Korinther 12,2
Die Bibel sagt, dass unsere Welt angefüllt ist von Dämonen, dämonischem Denken und dämonischem Wirken. Im 1. Korinther 12 finden wir eine Aussage, die ich vorlesen möchte:
„Ihr wisst, dass ihr von den Völkern, also von den Heiden, wart und dass ihr weggeführt wurdet zu den stummen Götzen hin, so wie ihr geführt wurdet, wie ihr geleitet wurdet.“
Die Christen von Korinth waren, bevor sie gläubig wurden, weggeführt zu den stummen Götzen hin. So steht es im Griechischen: „weggeführt zu den stummen Götzen hin“. Das beschreibt den natürlichen Menschen von heute. Auch heute noch wird der Mensch weggeführt zu den stummen Götzen hin. Hinter diesen Götzen stecken aber Dämonen.
Der Mensch wurde geleitet, das heißt, er war ausgeliefert einem anderen Geist – dem Geist, der in der Luft herrscht. An diese Stelle erinnert man sich sofort, wenn man Epheser 2 liest. Dort heißt es:
Epheser 2,1-2: „Ihr wart tot in euren Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet, nach dem Lauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Macht der Luft, nach dem Geist, der jetzt in den Kindern des Ungehorsams wirkt.“
Wir haben es also mit einem Geist in der Welt zu tun, der in den Kindern des Ungehorsams wirkt – das sind die ungläubigen Menschen. Dieser Geist treibt und führt sie.
Im Epheserbrief, Kapitel 4, Vers 17, steht dazu:
„Dies sage ich und bezeuge es im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt wie auch die anderen, die von den Völkern sind, in der Nichtigkeit ihres Denkens.“
Vielleicht steht bei euch „Sinnes“? Im Griechischen heißt das „nous“. „Nous“ wird im Englischen oft mit „mind“ übersetzt, was das Denken meint. Ich bevorzuge das Wort „Denken“ gegenüber „Sinn“, weil „Sinn“ oft mit den fünf Sinnen assoziiert wird – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken. Doch hier ist das Denken gemeint, der Verstand, mit dem wir denken.
Die Menschen wandeln also in der Nichtigkeit, das heißt in der Leere ihres Denkens. Sie sind im Denken verfinstert und dem Leben Gottes entfremdet, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, und wegen der Verhärtung ihres Herzens.
Weiter heißt es:
„Sie sind unwissend, und Wissen bekommt man nur durch Information. Diese Information kommt von Gott, nicht über Bilder.“
Die Menschen sind unwissend und deshalb verfinstert in ihrem Denken. Sie sind dem Leben Gottes entfremdet, wegen der Unwissenheit und der Verhärtung ihres Herzens.
In Vers 19 wird beschrieben, dass sie sich abgestumpft haben und sich selbst der Ausschweifung hingegeben haben. Weil sie vom Fleisch regiert werden, geben sie sich dem Fleisch hin.
Auch wir als Christen müssen aufpassen, dass wir nicht abstumpfen. Wir leben in einer Welt, in der das Fleisch sehr stark regiert. Und es beginnt mit dem Denken.
Wir müssen umdenken und unser Denken ständig erneuern lassen, wie es in Römer 12,2 heißt.
Erneuerung des Denkens durch Gottes Geist
Römer 12, Vers 2: Formt euch nicht nach dieser Welt, sondern lasst euch umgestalten durch die Erneuerung eures Denksinnes.
Diese Verse sollten wir nicht vergessen, denn wir wollen sie im Zusammenhang mit den neuen Medien betrachten. Diese prägen unser Denken, beeinflussen uns und rauben uns auch die Zeit.
Nochmal: Römer 12, Vers 2 sagt, dass wir uns nicht nach dieser Welt formen sollen, sondern uns durch die Erneuerung unseres Denkens umgestalten lassen sollen. Dabei ist mit „Denksinn“ der Sinn gemeint, mit dem wir denken. Dieser muss erneuert werden, um zu prüfen, was Gottes Wille ist.
Wenn ich das nicht tue, kann ich nicht erkennen, was Gottes Wille ist, was ihm wohlgefällig, angenehm, vollkommen und gut ist. Deshalb muss unser Denksinn beständig erneuert werden. Das bedeutet nicht, dass man sich einmal zu Christus bekehrt und dann für immer im Denken erneuert ist.
Epheser 4 zeigt, dass diese Erneuerung ständig geschehen muss. Auch die Stelle „lasst euch erneuern“ steht im Präsens Imperativ. Das heißt: Werdet ständig erneuert oder lasst euch immer wieder umgestalten. Im Griechischen ist dies eine beständige Befehlsform, etwas, das man immer wieder tun muss.
Das Gleiche finden wir in Epheser 4, Vers 23: „Erneuert zu werden am Geist eures Denksinnes.“
Ich lese ab Vers 20: „So habt ihr Christus nicht kennengelernt, wenn ihr wirklich ihn gehört habt und in ihm gelehrt wurdet, wie er die Wahrheit in Jesus ist, nämlich abzulegen, was die frühere Lebensführung betrifft, den alten Menschen, der zugrunde geht infolge der trügenden Lüste.“
Vers 23: „Aber erneuert zu werden am Geist eures Denksinnes.“
Das Wort „erneuert zu werden“ steht hier im Infinitiv Präsens, was das Beständige und Fortwährende betont. Das heißt, wir sollen stets, immer wieder und ständig erneuert werden am Geist unseres Denkens.
Unser Denken, unser Denksinn hat einen Geist, das ist unsere Persönlichkeit. Diese wird gesteuert, das ist der innere Mensch, das, was wir sind. Das ist mein Geist.
Hier wohnen laute Geister, die wir Persönlichkeiten nennen würden, die Bibel jedoch bezeichnet sie als Geister, umhüllt mit einem Körper. Entscheidend ist die Persönlichkeit.
Und da will der Heilige Geist regieren. Der Heilige Geist möchte uns innerlich umgestalten.
Geistliche Ausrichtung des Denkens
Römer 8 ist die nächste Stelle, insbesondere Römer 8, Vers 5. Es sind solche Stellen, über die man leicht hinwegliest: „Die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; aber die, die nach dem Geist sind, sinnen auf das, was des Geistes ist.“ Hier kommt das Wort „Sinnen“ vor, nach Luther und den alten Elberfelder Übersetzungen „Sinnen“. Das Wort wird übersetzt mit „sich die Gedanken ausrichten auf etwas“. „Sinnen“ bedeutet eigentlich Nachdenken oder die Gedanken auf etwas richten.
Also, Vers 5: Die Menschen, die nach dem Fleisch sind, also für die das Lebenselement ihr diesseitiges Leben ist – die Kräfte des irdischen Lebens –, die sinnen auf das, was des Fleisches ist. Das heißt, deren Gedanken sind ausgerichtet auf die Dinge des Fleisches, auf die diesseitigen Dinge, auf die Lust dieser Welt und auf alles Mögliche, was in dieser Welt ist.
Aber die, die nach dem Geist sind, also Menschen, deren Lebenselement der Heilige Geist ist, deren Gedanken sind ausgerichtet auf die Dinge des Heiligen Geistes. Das heißt, sie beschäftigen sich in ihrem Denken mit den Dingen, mit denen sich der Heilige Geist beschäftigt.
Das Sinnen des Fleisches ist Tod, das Sinnen des Geistes aber ist Leben und Friede. Hier geht es um den Heiligen Geist. Vers 7 sagt: Das Sinnen des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott. Vers 8: Die im Fleisch sind, die dort ihr Lebenselement haben, vermögen nicht, Gott zu gefallen.
Vers 9: Ihr aber seid nicht im Fleisch, das ist nicht euer Lebenselement, sondern im Geist. Euer Lebenselement ist im Geist, im Heiligen Geist, unter der Voraussetzung, dass Gottes Geist in euch wohnt. Wenn jemand Christi Geist nicht hat, dann gehört er nicht ihm, ist nicht sein Eigentum.
Hier ist also immer wieder die Rede vom Sinnen, und das zeigt, dass es sehr wohl wichtig ist, worauf wir unsere Gedanken ausrichten.
2. Korinther 10, Vers 3-5: Obwohl wir im Fleisch wandeln, das heißt im Körper, in einem Körper aus Fleisch und Blut, führen wir Krieg nicht nach dem Fleisch, nach den diesseitigen Dingen. Denn die Waffen unserer Kriegsführung sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zum Abreißen von Festungen. Dabei stürzen wir Vernunftschlüsse und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen in den Gehorsam Christi.
Um diese letzten Worte geht es: „Und wir nehmen jeden Gedanken gefangen in den Gehorsam Christi“ oder „unter den Gehorsam Christi“. Christen können jeden Gedanken gefangen nehmen in Jesus, in einem herrlichen Gefängnis, und das Gefängnis heißt Gehorsam Jesu Christi.
Ich möchte nur so denken und das Denken, das Jesus Christus denkt. Genau das ist es, was wir tun sollen: Seine Gedanken, Christi Gedanken nehmen und unsere eigenen Gedanken einsperren in den Gedanken Christi. Dass sie das denken, was Christus denkt, und nicht freien Lauf lassen.
Das Bildmedium führt zur Zerstreuung. Bild, vor allem das bewegliche Bild, führt zur Zerstreuung, das heißt Abschalten, freien Lauf lassen. Da werden wir später noch davon sprechen.
Aber hier macht der Christ das nicht, der soll das nicht tun. Paulus spricht hier von sich selbst und möchte, dass die Korinther es auch so machen: Die Gedanken gefangen nehmen in den Gehorsam Christi. Das heißt, wir dürfen nicht unabhängig von Gott denken. Wir müssen lernen, unser wichtigstes Denken in dieses Gefängnis Gottes zu nehmen. Das ist ein herrliches Gefängnis.
Und dann noch ein Vers aus 2. Timotheus 2, Vers 25: Dort ist die Rede von Menschen, die in der Schlinge des Teufels sind. Es heißt, Menschen, die sich dagegenstellen, sollen in Zucht genommen werden, ob Gott ihnen etwa Buße gebe, Sinnesänderung, Änderung des Denkens, zur Erkenntnis der Wahrheit. So sollen sie wieder nüchtern werden aus der Schlinge des Teufels, von dem sie lebendig gefangen genommen worden sind, um ihm zu Willen zu sein, um seinen Willen zu tun.
Das heißt, die Menschen sind gefangen genommen, um seinen Willen zu tun. Und der Teufel hat ein Medium, um dieses Denken und seinen Willen mächtig in der Welt auszubreiten. Hier haben wir das Bildmedium, das heute ganz stark dazu verwendet wird.
Das ist deshalb so gefährlich, weil es sich auf unsere Emotionen auswirkt und uns vom selbständigen Denken ablenkt.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch etwas Positives: Lukas 24, Vers 45. Der Herr Jesus tat ihnen den Denksinn auf, um die Schriften zu verstehen. Ist das nicht herrlich?
Lukas 24, Vers 45: „Er tat ihnen den Sinn auf“ – wie heißt es bei euch, Elberfeller? „Er tat ihnen das Verständnis.“ Das ist dasselbe Wort, das griechische Wort für Denken, der Sinn, mit dem wir denken. Gott, der Herr Jesus, tat ihnen den Sinn auf, mit dem sie dachten, um die Schriften zu verstehen.
Wir gehen an die Bibel heran und sagen: Herr, bitte tu mir den Denksinn auf. Ich möchte so denken, wie du denkst. Ich möchte eine göttliche Gehirnwäsche, eine Gehirnwäsche von Gott. Ich möchte dein Denken übernehmen.
Paulus betet dafür in Epheser 1, Vers 18. Er betet dort, dass die Augen eures Denkens erleuchtet seien, oder die Augen eures Herzens – es ist so oder so, aber es betrifft genau dasselbe, denn das Herz ist das Denken. Die Augen eures Herzens, die Augen eures Denkens, erleuchtet seien, um zu wissen, welches die Hoffnung unseres Rufes sei usw. Er betet dafür, dass die Christen in Ephesus im Denken erleuchtet werden.
Noch eine Stelle: 2. Timotheus 2, Vers 7-8. Wenn man anfängt, die Stellen zu sammeln, sieht man, dass das ganze Neue Testament voll davon ist.
2. Timotheus 2, Vers 7-8: „Bedenke, was ich sage!“ Nicht fühle oder empfinde, sondern bedenke, was ich sage. Paulus ruft Timotheus zum Denken auf: „Bedenke, was ich sage!“ Der Herr gebe dir Verstehen in allem. Wenn du denkst, brauchst du das Verstehen vom Herrn. Dann muss der Herr dir helfen, dass du verstehst.
„Der Herr gebe dir ein Verständnis oder Verstehen in allem. Halte im Gedächtnis Jesus Christus.“ Was muss im Gedanken drin sein? Was muss ich ganz festhalten im Gedächtnis? Jesus Christus, den Auferstandenen.
Also wir sind dazu verantwortlich. Und wenn wir das tun, und wenn wir auch beten, wenn wir Sorgen haben – denn was sind Sorgen? Sorgen sind Gedanken. Da drehen sich Gedanken um irgendetwas, man stellt sich vor, was dann und dann sein wird, und es kommen alle möglichen Gedanken.
Was sagt Paulus in Philipper 4, Vers 6-7? Wir sollen beten. Wir sollen alle unsere Bitten und mit Danksagung vor Gott bringen. Und dann wird der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, eure Herzen und eure Gedanken in Gewahrsam halten in Christus Jesus.
Eure Herzen ist der allgemeine Begriff, und speziell eure Gedanken werden in Gewahrsam gehalten, das heißt, unter ein Gefängnis genommen in Christus Jesus. Unsere Übersetzungen sind manchmal nicht so exakt, aber hier braucht man eine genaue Übersetzung.
Der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Jesus Christus fest gefangen nehmen. Das heißt nicht nur bewahren, sondern fest gefangen nehmen.
Unsere Gedanken müssen gefangen genommen werden. Und wie machen wir das? Wir beten und richten uns auf Gott aus. Dann sind wir wieder bei ihm. Wenn wir beten, denken wir natürlich an ihn.
Ja, das waren jetzt doch ziemlich viele Verse über das Denken.
Wie spät haben wir? Ah, da ist die Uhr. Wir haben noch vier Minuten.
Was passt jetzt für vier Minuten? Ich möchte am besten noch etwas zitieren:
Unser optischer Apparat misst allein schon den Bewegungen der Kopfhaltung ein enormes Gewicht bei. Bei Einschätzung und Zuteilung der Eigenschaften eines Menschen spielen Bewegungsmerkmale eine größere Rolle als das Äußere. Deshalb ist die Macht des Äußeren groß.
Der Mensch urteilt oft nach dem Augenschein: „Der trägt die Nase oben, der ist stolz.“ Das ist ganz sofort. Wir schlussfolgern von dem, was wir sehen, auf die Motive eines Menschen. Das dürfen wir nicht.
Aber wenn wir jetzt ein Bild sehen und wenn wir konzentriert sind auf Bilder, und dann die Bilder sogar ganz viele werden, dann sind wir nur noch auf so etwas konzentriert. Das heißt, wir urteilen immer stärker nach dem Augenschein, und deshalb ist die Macht des Bildes so groß.
Mühelos in kurzer Zeit bilden wir aufgrund von Nachrichtensendungen unser Urteil, ohne groß darüber nachzudenken. Die öffentliche Meinung wird wesentlich von den Massenmedien geprägt. Sie ist nicht mehr das Ergebnis von ausgetragenen Diskussionen oder Meinungskämpfen, sondern von Stimmungen und Gefühlen.
Warum? Du siehst die Nachrichten, du siehst die Panzerrollen, du siehst die bösen Palästinenser oder vielleicht die bösen Israelis – oder ich weiß nicht, wer gerade auf welcher Seite die „Bösen“ sind. Meistens sind heute die „bösen“ Israelis dran. Aber du wirst auf irgendeine Seite hin stimuliert, und die Kameraeinstellung wurde gemacht. Das ist doch nicht neutral, und der Journalist ist nicht neutral.
Und was du siehst, sind meistens – ich habe oft gehört –, dass das, was man gesehen hat, nicht die authentischen Bilder waren, sondern oft Bilder von einem anderen Krieg. Das wurde aber nicht gesagt. Dass das Bild, das du jetzt siehst, genau das Bild war, wurde nicht gesagt. Es wurde nur zur Untermalung des Gehörten ein Bild hinzugefügt – von einem anderen Krieg.
Das heißt, wir verbinden das so, dass es jetzt genau dort so zutrifft, dass es authentische Bilder sind. Aber das wird nicht immer gemacht. Und dann ist man natürlich im Gefühl und in der Stimmung ganz stark gesteuert durch die Bildmedien.
Fernsehen, Computerspielen, Filmschauen überhaupt sind emotionale Medien. Sie haben die Tendenz, die Welt auf das Sehen einzuschränken, das heißt, auf Bilder zu reduzieren.
Das unbewusst arbeitende Gefühlssensorium wird über die Bilder angeregt, und das bewusste Denken bleibt desorientiert und wie betäubt.
Neil Postman sagt: Für Bilder ist es ein Leichtes, sich gegen Worte durchzusetzen und die Besinnung kurzzuschließen.
Ein gewisser Eduard Zwierlein sagt: Durch die Informationsüberflutung kommt es zu einem Verlust der Urteilskraft und zu Passivität, Verlust der Wahrheit in einem Meer von Banalitäten.
Zerstreuung und Unterhaltung präparieren den Konsumenten zu einem Kandidaten für eine Diktatur.
Das sind alles Leute, die nicht gläubig sind, die hier zitiert haben: Zwierlein, Postman.
Ja, unser Schutz ist das Wort Gottes. Unser einziger Schutz ist, dass wir richtig denken und uns zur Besonnenheit aufrufen lassen.
Hier noch etwas vom IABC, Internationaler Arbeitskreis bekennender Christen, 1983. Es ist interessant: Man liest da etwas, das vor 30 Jahren geschrieben wurde, und denkt: Das passt heute noch viel, viel besser.
Sie sagen hier: Das Bild schaltet das eigenständige Denken aus. Die Entwicklung des Menschen zum neuen Menschen als Baustein der neu zu schaffenden Gesellschaft ist vordringliche Aufgabe der neuen Medien bei der weltumspannenden Kulturrevolution.
Das Bewusstsein des neuen Menschen heißt Globalismus. Globalismus beansprucht, im Namen der gesamten Welt zu sprechen.
Ein gewisser Toffler, der auch nicht gläubig ist, soweit ich weiß, schreibt: Man betrachtet den Menschen als eine evolutionäre Notwendigkeit, einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem kosmischen Bewusstsein, das auch das All umfassen würde. Toffler, Die Zukunftschance, geschrieben 1980.
Totale Manipulation und schlussendlich totale Kontrolle – das hat man 1983 geschrieben. Heute sind wir 30 Jahre später und längst durchdrungen von all diesem Denken.
Ja, das Bild hat das letzte Wort. „Bilder lügen nicht“, sagt man, oder? Das ist ein riesengroßer Irrtum. Man meint ja: Bild, was willst du gegen ein Bild machen? Das ist ja schwarz auf weiß oder schwarz auf Farbe, das ist ja vor dir.
Bilder lügen nicht? Doch gerade die Bilder, weil sie unser Denken kurzschließen, prägen uns etwas ein, was wir denken sollen. Wir werden also gelenkt, wir werden gesteuert.
Gut, die Zeit ist um. Wir haben jetzt eine halbe Stunde Pause. Wenn Fragen sind, kann man natürlich gerne welche stellen.
Befreiung aus der Gedankenfalle und geistliche Zucht
In 2. Timotheus 2,25 ist die Rede von Menschen, die in der Schlinge des Teufels gefangen sind. Dort heißt es, dass Menschen, die sich dagegenstellen, in Zucht genommen werden sollen. Ziel ist es, dass Gott ihnen Buße schenkt, eine Sinnesänderung und eine Änderung des Denkens bewirkt. Dadurch sollen sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen und wieder nüchtern werden aus der Schlinge des Teufels, von dem sie lebendig gefangen genommen wurden, um ihm zu Willen zu sein.
Das bedeutet, dass die Menschen gefangen genommen sind, um den Willen des Teufels zu tun. Der Teufel nutzt ein Medium, um sein Denken und seinen Willen mächtig in der Welt zu verbreiten. Dieses Medium ist heute besonders stark und wird intensiv eingesetzt.
Das ist deshalb so gefährlich, weil es sich auf unsere Emotionen auswirkt und uns vom selbständigen Denken ablenkt.
Ermutigung zum geistlichen Verständnis und Gebet
Ja, denn es gibt auch einiges Positives auf der anderen Seite.
Lukas 24,45: Der Herr Jesus öffnete ihnen den Verstand, um die Schriften zu verstehen. Ist das nicht herrlich?
Er tat ihnen den Sinn auf – wie heißt das bei euch, Elberfeller? Er gab ihnen das Verständnis. Das ist dasselbe Wort, das griechische Wort für „denken“ oder „Sinn“. Gott, der Herr Jesus, öffnete ihnen den Sinn, mit dem sie denken, damit sie die Schriften verstehen konnten.
Wir gehen an die Bibel heran und sagen: Herr, bitte öffne mir den Verstand. Ich möchte so denken, wie du denkst. Ich möchte eine göttliche Gehirnwäsche – eine Gehirnwäsche von Gott. Ich möchte dein Denken übernehmen.
Paulus betet dafür im Epheserbrief 1,18. Er bittet, dass die Augen eures Denkens erleuchtet werden, oder die Augen eures Herzens. Es ist beides dasselbe, denn das Herz ist das Denken. Die Augen eures Herzens, die Augen eures Denkens sollen erleuchtet sein, damit ihr wisst, welche Hoffnung euer Ruf ist, und so weiter.
Er betet dafür, dass die Christen in Ephesus im Denken erleuchtet werden.
Noch eine Stelle: 2. Timotheus 2,7-8. Wenn man anfängt, solche Stellen zu sammeln, sieht man, dass das ganze Neue Testament voll davon ist.
2. Timotheus 2,7-8: „Bedenke, was ich sage.“ Nicht fühle oder empfinde, sondern bedenke, was ich sage. Paulus ruft Timotheus zum Denken auf: „Bedenke, was ich sage!“
„Der Herr gebe dir Verstehen in allem.“ Wenn du denkst, brauchst du das Verstehen vom Herrn. Dann muss der Herr dir helfen, dass du verstehst.
„Der Herr gebe dir ein Verständnis oder Verstehen in allem. Halte im Gedächtnis Jesus Christus.“
Was muss im Gedanken festgehalten werden? Was muss ich ganz bewusst im Gedächtnis behalten? Jesus Christus, den Auferstandenen.
Also sind wir dazu verantwortlich. Wenn wir das tun und auch beten, wenn wir Sorgen haben, dann sollen wir beten, sagt Paulus in Philipper 4,7.
Was sind Sorgen? Sorgen sind Gedanken. Gedanken drehen sich um etwas, man stellt sich vor, was dann und dann sein wird, und dann kommen alle möglichen Gedanken.
Was sagt Paulus in Philipper 4,6-7? Wir sollen unsere Gedanken nicht in Sorge versinken lassen, sondern beten. Vers 6: Wir sollen alle unsere Bitten mit Danksagung vor Gott bringen.
Vers 7: Dann wird der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.
Eure Herzen ist der allgemeine Begriff, und speziell eure Gedanken sollen in Gewahrsam gehalten werden. Das heißt, sie sollen unter ein Gefängnis genommen werden in Christus Jesus.
Unsere Übersetzungen sind manchmal nicht so exakt, aber hier braucht man eine präzise Übersetzung.
Der Friede Gottes, der alle Denkfähigkeit oder alles Denken übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Jesus Christus fest gefangen nehmen. Das heißt nicht nur bewahren, sondern fest gefangen nehmen.
Unsere Gedanken müssen gefangen genommen werden.
Wie machen wir das? Wir beten und richten uns auf Gott aus. Dann sind wir wieder bei ihm. Wenn wir beten, denken wir natürlich an ihn.
Ja, das waren jetzt doch ziemlich viele Verse über das Denken.
Einfluss von Bildern auf die Wahrnehmung und Urteilskraft
Wie spät ist es? Ah, da ist die Uhr. Wir haben noch vier Minuten. Vier Minuten – was passt jetzt für diese Zeitspanne?
Ich möchte am besten noch etwas zitieren. Unser optischer Apparat misst allein schon den Bewegungen der Kopfhaltung ein enormes Gewicht bei. Bei der Einschätzung und Zuteilung der Eigenschaften eines Menschen spielen Bewegungsmerkmale eine größere Rolle als das Äußere. Deshalb ist die Macht des Äußeren groß.
Der Mensch urteilt oft nach dem Augenschein: Wer die Nase oben trägt, gilt als stolz. Das passiert ganz sofort. Wir schlussfolgern von dem, was wir sehen, auf die Motive eines Menschen. Das dürfen wir nicht.
Wenn wir nun ein Bild sehen und uns auf Bilder konzentrieren, und wenn es dann sogar sehr viele Bilder werden, dann sind wir nur noch auf solche Eindrücke fokussiert. Das heißt, wir urteilen immer stärker nach dem Augenschein. Deshalb ist die Macht des Bildes so groß.
Mühelos und in kurzer Zeit bilden wir aufgrund von Nachrichtensendungen unser Urteil, ohne groß darüber nachzudenken. Die öffentliche Meinung wird wesentlich von den Massenmedien geprägt. Sie ist nicht mehr das Ergebnis von ausgetragenen Diskussionen oder Meinungskämpfen, sondern von Stimmungen und Gefühlen.
Warum ist das so? Du siehst die Nachrichten, die Panzerrollen, die vermeintlich bösen Palästinenser oder vielleicht die bösen Israelis – oder ich weiß nicht, irgendjemand, auf irgendeiner Seite sind meistens die bösen Israelis heute. Aber du wirst auf irgendeine Seite hin stimuliert. Die Kameraeinstellung wurde gemacht – das ist doch nicht neutral. Und der Journalist ist auch nicht neutral.
Was du siehst, sind meistens – ich habe oft gehört – nicht die authentischen Bilder. Oft sind es Bilder von einem anderen Krieg. Aber das wird nicht gesagt. Man sagt nicht, dass das Bild, das du jetzt siehst, genau das Bild ist. Es wird nur zur Untermalung des Gehörten ein Bild von einem anderen Krieg gezeigt.
Das heißt, wir verbinden das so, als träfe es genau dort zu, als wären es authentische Bilder. Das wird aber nicht immer klargestellt. So wird man im Gefühl und in der Stimmung stark durch die Bildmedien gesteuert.
Fernsehen, Computerschauen, Filmschauen überhaupt sind emotionale Medien. Sie haben die Tendenz, die Welt auf das Sehen einzuschränken, das heißt, auf Bilder zu reduzieren. Das unbewusst arbeitende Gefühlssensorium wird durch die Bilder angeregt, während das bewusste Denken desorientiert und wie betäubt bleibt.
Neil Postman sagt: Für Bilder ist es ein Leichtes, sich gegen Worte durchzusetzen und die Besinnung kurzschließen zu lassen. Ein gewisser Eduard Zwierlein sagt: Durch die Informationsüberflutung kommt es zu einem Verlust der Urteilskraft und zu Passivität, zu einem Verlust der Wahrheit in einem Meer von Banalitäten.
Zerstreuung und Unterhaltung präparieren den Konsumenten zu einem Kandidaten für eine Diktatur. Das sind alles Leute, die nicht gläubig sind, die hier zitiert werden: Zwierlein und Postman.
Ja, unser Schutz ist das Wort Gottes. Unser einziger Schutz ist, dass wir richtig denken und dass wir uns zur Besonnenheit aufrufen lassen.
Warnung vor der Macht der Bilder und globalen Manipulation
Hier noch etwas vom IABC, Internationaler Arbeitskreis bekennender Christen, aus dem Jahr 1983. Es ist interessant: Man liest dort Texte, die vor 30 Jahren geschrieben wurden, und denkt, dass sie heute noch viel, viel besser passen.
Dort heißt es, das Bild schalte das eigenständige Denken aus. Die Entwicklung des Menschen zum neuen Menschen – als Baustein der neu zu schaffenden Gesellschaft – ist die vordringliche Aufgabe der neuen Medien bei der weltumspannenden Kulturrevolution. Das Bewusstsein des neuen Menschen nennt man Globalismus.
Globalismus beansprucht, im Namen der gesamten Welt zu sprechen. Ein gewisser Toffler, der, soweit ich weiß, auch nicht gläubig ist, schreibt: Man betrachtet den Menschen als eine evolutionäre Notwendigkeit, einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem kosmischen Bewusstsein, das auch das All umfassen würde (Toffler, Die Zukunftschance, 1980).
Totale Manipulation und schlussendlich totale Kontrolle – das hat man 1983 geschrieben. Heute, dreißig Jahre später, sind wir längst von all diesem Denken durchdrungen. Ja, das Bild hat das letzte Wort. „Bilder lügen nicht“, sagt man, oder?
Das ist ein riesengroßer Irrtum. Man meint ja: Bild – was willst du gegen ein Bild sagen? Das ist ja schwarz auf weiß oder schwarz auf Farbe, das liegt ja vor dir. Bilder lügen nicht.
Doch gerade die Bilder, weil sie unser Denken kurzschließen, prägen uns etwas ein, das wir denken sollen. Wir werden also gedacht, wir werden gesteuert.
Gut, die Zeit ist um. Wir haben jetzt eine halbe Stunde Pause. Wenn Fragen sind, können diese natürlich gerne gestellt werden.