Einführung: Schwierige Zeiten im Leben verstehen
Wie können schwierige Zeiten in meinem Leben ein Segen sein? Fünf Punkte, die du wissen solltest
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um unsere Verherrlichung.
Ein wenig hoffe ich, dass euch die Überlegungen dieser Woche zu schwierigen Zeiten nicht mutlos gemacht haben. Wenn man jeden Tag hört, dass Leid zum Leben dazugehört, kann das schon etwas deprimierend sein. Aber genau das war nicht mein Ziel.
Mir persönlich hilft es ungemein, wenn ich weiß, was ich erwarten kann. Ich fahre zum Beispiel gern im Herbst nach Griechenland. Warum? Weil es dort noch warm ist und ich im Mittelmeer noch schwimmen kann.
Bevor es losgeht, checke ich immer den Wetterbericht. Ich möchte wissen, was mich in meiner Urlaubswoche erwartet. Wie warm ist das Meer? Regnet es vielleicht? Ich freue mich, wenn die Wettervorhersage „Sonne satt“ verkündet, und ich stelle mich darauf ein, wenn weniger gutes Wetter angesagt ist. Ich möchte es einfach wissen.
Die Realität des Leids im Leben
Und beim Thema schwierige Zeiten weiß ich, was angesagt ist. Ich weiß es, weil ich Bibelleser bin. Und angesagt ist für dieses Leben Leid. Leid in allen Formen und Farben, das volle Programm – von Versuchung über Verfolgung bis zum Versagen.
Hast du gerade „Versagen“ gesagt? Ja, auch das gehört zum Leid dazu. Oft genug stehe ich mir selbst im Weg und bereite mir meine schwierigen Zeiten durch Dummheit und Sünde selbst.
Aber keine Sorge: Auch dort, wo wir uns das Leben selbst schwer machen, hält der Herr Jesus Segen bereit. Sei es nur, dass wir in dem Moment, in dem wir unsere Sünde bekennen, seine Gnade erleben dürfen. Oder dass wir das ganze Ausmaß unserer Verlorenheit und seiner Liebe besser verstehen.
Der Herr Jesus hat gesagt, dass jeder Tag an seinem Übel genug hat, und er hat damit Recht. Jeder Tag hat an seinem Übel genug. Ich werde nie ins Bett gehen und mir denken: „Schade, das war so ein schöner Tag, aber etwas mehr Sorgen und Schmerzen wären schon schön gewesen.“
Es wird immer andersherum sein. Ich werde eher denken: „Das war eigentlich ein schöner Tag, aber schade, dass auch noch das und das passiert ist. Das hätte ich wirklich nicht gebraucht.“
Die Bedeutung von Leid: Verherrlichung als Ziel
Und so kommen wir zum fünften Segen in schwierigen Zeiten. Ich habe diesen Segen Verherrlichung genannt.
Leid ist im Leben von Menschen immer dann besonders schwer zu ertragen, wenn es sinnlos erscheint. Leid, das einen Sinn hat, verliert seine Grausamkeit. Wenn eine Frau bei der Geburt furchtbare Schmerzen erleidet, aber danach ihr Neugeborenes im Arm halten darf, dann bekommen die Schmerzen einen Sinn.
Erst wenn der Schmerz völlig sinnlos erscheint und nichts Gutes daraus erwächst, wird er zu einem grausamen Begleiter meiner Existenz. Er lehrt mich Hilflosigkeit, Todesfurcht und Bedeutungslosigkeit.
Aber genau hier setzt Gott an. Er gibt meinem Schmerz eine Bedeutung. Er lässt meinen Schmerz im doppelten Sinn nicht unbeantwortet. Zum einen, weil er mich als Immanuel, als Gott mit uns, durch das Leid hindurch begleiten will. Jesus ist der gute Hirte, der nicht von meiner Seite weicht, der meine Gebete hört und mich zu gegebener Zeit so retten wird, wie es in seine Pläne passt.
Zum anderen verspricht er mir, das Leid in Freude zu verkehren.
Gottes Trost und Verheißung für die Zukunft
Dazu tut er zwei Dinge. Zuerst einmal wird er mich trösten. So heißt es über den Moment, wenn der neue Himmel und die neue Erde Realität werden, in Offenbarung 21,4: „Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“
Auf der Erde hatten wir Angst und haben geweint. Gott selbst hat jede Träne gesehen und sie sich gemerkt. Wie David es in Psalm 56 formuliert, stehen meine Tränen in Gottes Verzeichnis.
Wozu tut Gott das? Warum merkt sich Gott meine Tränen? Ganz einfach: um eine nach der anderen abzuwischen und uns so viel Trost zu spenden, wie wir nach unserem Leben brauchen.
Aber dabei bleibt Gott nicht stehen. Es reicht ihm nicht, uns über das erlittene Unrecht zu trösten; er will mehr. Es ist gut zu wissen, dass Gott mein Leid sieht, es sich merkt und weiß, wie er jede Träne abwischen kann.
Doch Gott will uns überreich beschenken. Wir säen Leid und ernten Verherrlichung.
Mitleiden und Mitverherrlichtwerden als göttliche Verheißung
Es ist genau wie beim Herrn Jesus: Erst musste er leiden, dann wurde er verherrlicht. Bei uns ist es ebenso. Es besteht ein innerer Zusammenhang zwischen dem Mitleiden und dem Mitverherrlichtwerden.
Hören wir dazu den Apostel Paulus in Römer 8,16-17: Der Geist, gemeint ist der Heilige Geist, bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn wir Kinder sind, dann sind wir auch Erben, Anteilseigner, Erben Gottes und Miterben Christi. Aber nur, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.
Als Kinder Gottes sind wir Erben und erhalten eine phantastische Ewigkeit geschenkt. Genau genommen nicht wir selbst, sondern der Herr Jesus, doch wir sind Miterben Christi. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.
Es sind die schwierigen Zeiten unseres Lebens, die uns für die Ewigkeit qualifizieren. Gott hält eine phantastische Ewigkeit für uns bereit, wie wir es vorhin gelesen haben: kein Tod, keine Trauer, kein Geschrei, kein Schmerz – Shalom pur. Er will sie uns schenken, wenn wir bereit sind, den Christusweg zu gehen.
Erst das Leid, und dann die Verherrlichung.
Abschluss: Das Leid aus ewiger Perspektive betrachten
Und lasst uns diese Woche mit einem Blick auf das heutige Leid aus einer ewigen Perspektive beenden. Wie werden wir einmal über die schlimmsten Momente unseres Lebens denken?
In Römer 8,18 heißt es: „Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ Das ist ein wichtiges Fazit.
Egal, wie schwer es mir heute geht, es wird einen Punkt in der Zukunft geben, an dem ich mein ewiges Leben betrachte und zurückdenke. Dann wird das Leiden der jetzigen Zeit völlig bedeutungslos erscheinen. Rückblickend war es nur das Mittel, um Gottes zukünftige Herrlichkeit zu erlangen.
Ich leide mit, weil ich mitverherrlicht werden will. Mein Leiden ist nicht sinnlos. Es ist die Voraussetzung dafür, dass ich die Herrlichkeit Christi und mit ihm die Ewigkeit teile.
Persönliche Empfehlung und Segen zum Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest die Skripte auf Frogwords herunterladen und sie noch einmal überfliegen, um dir die Bibelverse herauszuschreiben, die du auswendig lernen möchtest.
Glaub mir, das Thema ist wichtig. Das war's für heute.
Wenn du für mich beten möchtest, findest du in der App unter der Rubrik „mehr“ den Button „Gebet“. Nimm dir doch jetzt zwei Minuten Zeit, um für mich zu beten.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
