Einführung und persönliche Vorstellung des Redners
Nun freue ich mich sehr, euch den Redner dieses Vortrags vorstellen zu können. Viele werden ihn bereits kennen: Winrich Schäffbuch. Er ist langjähriger Gemeindepfarrer der Ludwig-Hofacker-Gemeinde in Stuttgart und Leiter der Hilfswerke „Hilfe für Brüder“ sowie „Christliche Fachkräfte International“, die er auch mitbegründet hat. Zudem ist er der Initiator der Jumiko.
Wir sind sehr dankbar, dass Winrich Schäffbuch heute bei uns ist, und freuen uns auf seinen Vortrag.
Bevor er beginnt, habe ich noch eine Frage von Winrich. Hier auf der Jumiko hören, sehen und sprechen wir viel zum Thema Mission im Ausland. Nun ist es so, dass nicht alle von uns die Möglichkeit haben werden, ins Ausland zu gehen. Viele haben ihren Lebensmittelpunkt hier in Deutschland und leben hier ihren Glauben.
Mich würde interessieren: Was hast du den Menschen mitzugeben, die als Christen hier in Deutschland leben?
Mission in Deutschland: Herausforderungen und persönliche Erfahrungen
Also alles, was heute gesprochen wird, ist ganz aktuell für das größte Heidenland der Welt, und das ist Deutschland. Ihr seid dorthin ausgesandt, und es soll niemand hinausgehen, der nicht hier als Evangelist und Missionar ganz hervorragend dasteht.
Wir haben das damals so organisiert, weil uns das sehr wichtig war. Aus der Weltmission kommen ganz wichtige Impulse für unsere Jugendarbeit hier und für unsere Gemeindearbeit.
Ich habe jedoch furchtbar schlechte Erfahrungen mit der Mission gemacht, das muss ich zunächst einmal erzählen. Ich bin ein Opfer der Mission. Schon im Studium war mir das wichtig, und das hat mich von Jugend an gelockt: die Berichte aus der Weltmission. Es gibt nichts in der Christenheit, das so aufregend ist wie das, was Jesus unter den Weltvölkern gewirkt hat.
In den Gemeinden sieht es dagegen oft trostlos aus. Dort wird gestritten, und es herrscht geistlicher Tod. Kaum Gemeinde leben. Aber was in der Weltmission aufgebrochen ist – unter Feindschaft und Hass – das ist in den letzten 300 Jahren ein aufregendes Kapitel.
Ich habe mich so gefreut. Schon im Studium habe ich gemerkt, dass die Theologen immer die Schnute runziehen, wenn es um Mission geht. Da wird gespottet und gehöhnt. Warum, das verstehe ich nicht.
Es ist eine Tragik: In vielen Gemeinden versagen die Christen. In all den Jahrhunderten haben sie es nicht geschafft, die herrliche Botschaft des Evangeliums in der Welt zu verkünden. Ich weiß nicht, wie es in deiner Gemeinde aussieht. Was wird dort missionarisch am Ort getan?
So eine Schande! Und wie oft wird in den Kirchen bloß Steine statt Brot geboten! Das ist ein geistliches Versagen, ja ein geistlicher Bankrott – ein theologischer Abfall vom Evangelium.
Persönliche Studien- und Berufserfahrungen mit Mission
Ich habe mich im Studium in Heidelberg befunden, wo hunderte von Studenten an einer Missionsvorlesung teilnahmen. Dort ging schon der Spruch um: Was ist der Unterschied zwischen einem Missionsprofessor und einem Telefon? Das Telefon hat einen Hörer, der Missionsprofessor hat zwei. Ich war einer der Hörer, der andere war mein Bruder Klaus.
Es war erschütternd. Eigentlich wäre es die Aufgabe des Missionsprofessors gewesen. Ich habe mich so gefreut, als ich mein Studium mit 22 Jahren abgeschlossen hatte. Es hat eilig gemacht, ich wollte raus in die Mission und bin in die größte deutschsprachige Mission gegangen.
Dort gab es einen Einführungstag, der sieben Tage lang dauerte. Am Ende haben wir gefragt: Wo werden wir gebraucht? Die Antwort war: Wir senden keine Missionare mehr aus. Das war im Jahr 1961.
Dann kam jemand zu mir, der ein trauriges Gesicht machte, und sagte, wir bräuchten vielleicht noch einen Akademieleiter für Kammer. Nein, für Volksbildung bin ich nicht zuständig, sagte ich. Dafür könnt ihr andere suchen, das hat ja gar keinen Wert.
Ich war in einer tiefen Depression. Ich möchte das nur sagen, weil es ja auch hier frustrierte Leute gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, dass sie nicht genommen wurden. Dann gab mir ein Seelsorger einen Tipp und sagte: Du, wir brauchen in Deutschland auch Missionare.
Langsam fiel der Groschen, und ich sagte: Gut, mit Feuereifer bin ich rangegangen, aber ich habe das auch durchgemacht. Dreizehnmal habe ich mich beworben, bis ich eine Pfarrei im Schwarzwald bekam.
Ich begann mit Feuereifer, Jugendarbeit zu machen und ein tolles Programm aufzustellen. Dann kam der Abend, ich schloss die Jugendräume auf, aber niemand kam. Damals gab es noch gar kein Fernsehen, und wir haben einfach niemanden erreicht.
Missionsarbeit und Frust – ich ging nach Hause, hatte einen freien Abend und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich schlug meine Bibel auf, und da stand in Jesaja 63, gerade so, wie man hinkommt vom Volk Israel: „Gott wurde ihr Feind und kämpfte wider sie.“
Ich bin an diesem Abend auf die Knie gefallen und habe gesagt: Herr Jesus, du musst etwas machen, ich kann nichts. Wenn ich ein Lebenszeugnis geben würde, würde ich sagen: Von allen Situationen meines Lebens, auch von meinem heutigen Vortrag, gilt: Herr Jesus, wenn du nicht redest, wird es nichts. Ohne dich kann ich nichts tun.
Später hatten wir Bezirksbibelstunden mit über hundert jungen Leuten dort. Das hat der Herr getan.
Die Bedeutung des Gebets und der Verkündigung des Wortes
Und du kannst die tollsten Methoden anwenden – und davon gibt es heute eine Fülle –, doch all die Ratschläge bringen nichts. Der Herr Jesus wirkt auf wunderbare Weise. Er hat alle Macht im Himmel und auf Erden und kann Herzen bewegen – und zwar allein.
Darum ist es so, was wir auch heute erleben: Christen versagen nicht nur in den vergangenen Jahrhunderten auf dem Gebiet der Mission, sondern heute ist es ganz schrecklich in unseren Großstädten. Wir müssen doch die herrliche Botschaft des Evangeliums von Jesus verkünden, von seiner Liebe und seinem Kreuzestod, dass er der Erlöser und Retter ist.
Mich erschüttert es immer wieder, dass dort, wo in den Kirchen noch von Mission gesprochen wird, diese oft umgedeutet wird. Mission wird dann als politischer Einsatz verstanden, um die Welt zu verändern. Oder gar ganz kühn: „Wir wollen die Welt verbessern.“ Aber was können wir denn wirklich verbessern? Wir tragen doch schon die Last unseres eigenen Lebens.
Darum möchte ich jetzt ein Wort aus der Bibel lesen: Was ist eigentlich Mission? Viele wissen gar nicht mehr, was Mission wirklich bedeutet. Manche sagen, Mission sei der Einsatz für die dritte Welt. In der Bibel steht es anders.
Ich lese aus Kolosser 4,2-4. Paulus sitzt im Gefängnis und schreibt an die Christen in Kolossä. Dort waren viele Sklaven, die hart gearbeitet haben. Paulus sagt: „Seid beharrlich im Gebet, haltet an dem Gebet fest und wacht darin mit Danksagung. Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue, und wir das Geheimnis Christi verkünden können, um dessen Willen auch in Fesseln liegen.“
Das eine ist klar: Das Wort muss man sagen. Es gibt viele, die sagen: „Ich will wortlos Zeugnis geben.“ Du, dein Gesicht ist sehr schön, und deine Lebensweise ist auch interessant, aber du kannst doch mit deinem Verhalten nicht für Jesus Zeugnis geben. Deine Klassenkameraden sehen doch deine Fehler. Deshalb sehen sie, dass Christen Heuchler sind.
Wir können doch nicht mit unserem Lebenswandel predigen. Die Gottlosen leben doch auch ganz toll, und sie engagieren sich auch viel in der dritten Welt. Ich habe großen Respekt vor „Ärzte ohne Grenzen“, vor UNICEF und all den Organisationen. Aber man muss das Wort sagen. Wie wird das denn möglich?
Jesus ist allein der Retter, er ist allein der Herr. Und darum muss man das Wort sagen, das Evangelium muss verkündet werden. Man muss einen geschickten Moment erwischen. Aber entscheidend ist, dass dieses Wort vom Gebet getragen wird. Denn nur Jesus kann dieses Wort richtig ankommen lassen – das Wort, das so dringend nötig ist.
Das Zweite, was an diesem Wort interessant ist, ist das „Geheimnis Christi“. Was heißt geheimnisvoll an Christus? Der Mensch ist verblendet und kann nur die Dinge dieser Welt erkennen. Er kann politische Vorgänge beobachten, am Computer sitzen und rechnen, Kunst machen – aber die göttlichen Dinge kann er nicht verstehen, weil er verblendet ist.
Wir haben eine Scheibe vor dem Kopf und vor den Augen und erkennen es nicht. Es ist noch nie ein Mensch anders Christ geworden, als dass Christus sich ihm durch den Heiligen Geist geoffenbart hat. Deshalb können wir mit noch so tollen Methoden gar nichts erreichen.
Darum haben sie gebetet, dass heute einige Jesus erkennen, sein Geheimnis, dass er der Retter ist, der Sohn Gottes, und dass es an Jesus allein keine Erlösung und keine Rettung gibt.
Eindrücke aus der Weltmission und Erweckungsbewegungen
Ich möchte noch ein wenig erzählen, wie das für uns war. Wir haben das eigentlich erst durch die Berichte aus der Dritten Welt gelernt. Ich bin heute immer noch ein Hörender, denn es gibt ja nichts Aufregendes. Ich sage: Wenn ein Missionsblatt nur von Geld schreibt, wirf es weg. Ich will in den Missionsstätten etwas hören von den großen Taten, die Jesus heute in der Welt tut.
Damals haben wir von der ostafrikanischen Erweckung gehört. Erweckung bedeutet, dass in jeder Generation der Glaubenseifer abnimmt. Dann bewegt man sich im altgewohnten Kreis, und es braucht ein Aufwecken, ein Wachwerden. Das war interessant. In Uganda gab es eine traditionelle anglikanische Kirche. Dort sind die Evangelisten zu uns gekommen und haben von Blasio Kigosi erzählt. Er war ein junger Prediger, der nachgedacht hat: Was läuft eigentlich bei uns falsch?
Plötzlich hat er entdeckt, dass es in unserem Leben Sünde gibt. Darüber predigt man heute kaum noch. Es gibt niemanden hier im Raum, der nicht massive Sünde in seinem Leben hat und darin ersäuft. Wenn du einmal in dein Herz blickst, hast du kein gutes Herz. Schau in diesen schrecklichen Abgrund, was in unserem Leib und Herzen vor sich geht.
Jesus hat davon gesprochen, in Matthäus 15, dass das Herz der Ursprung des Neids, der Missgunst, der Ichsucht, der Geltungssucht und der bösen Gedanken ist. Diese kommen nicht von außen, sondern aus deinem Herzen.
Die Evangelisten erzählten, wie sie wieder aufgebrochen sind und in den Gemeinden gesprochen haben. Es gibt nur einen Retter gegen die Sünde in deinem Leben: Jesus. Er will dein Herz besitzen und in deinem Herzen Wohnung machen. Das führte zu einem Aufbruch.
Später erzählte der Evangelist Festlucke Wentschritte, der auch im Daimlerstadion hier in Stuttgart so unvergesslich gesprochen hat, dass er Lehrer war und am Gymnasium schon ein verdrossener Christ mit all den Halbheiten seines Lebens war. Die jungen Leute von der Erweckungsbewegung fragten, ob sie heute die Morgenandacht halten dürfen. Ob das gut geht? Die jungen Leute sprachen eine halbe Stunde, und man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so aufmerksam hörten die jungen Leute zu.
Sie erklärten, wie Sünde ins Licht von Jesus kommen muss und dass Jesus der Retter und Erlöser ist. Ohne ihn gibt es nichts.
Mission unter Verfolgung und Widerstand
Ich war das erste Mal in Afrika zu Besuch. Dort waren wir eine Woche lang zu viert auf einem Erwägungsweg. Zu dieser Zeit herrschte Idi Amin, ein schrecklicher Diktator, mit Gewalt.
Diese Christen hatten Mut und schickten ihren Erzbischof zu Idi Amin. Er sagte: „Hier in Afrika wird getötet.“ Idi Amin ließ ihn erschießen. Dennoch wirkten die Christen in der Gesellschaft, denn Jesus war mächtig. Die Gemeinden blühten auf, weil Jesus durch Menschen etwas bewirkte.
Das ist für mich wahre Mission, alles andere interessiert mich nicht. Mich interessieren keine Etablierten und kein Geld, sondern was Jesus in schwachen Menschen wirkt. Und das ist so groß.
Als ich noch Gemeindepfarrer war, gab es bereits ein kleines Blättchen. Ich bin der Meinung, Mission muss nicht auf Hochglanz mit Farbdruck präsentiert werden. Ganz schlichte Blätter genügen.
Dieses kleine Missionswerk arbeitete damals unter dem kommunistischen Regime in der Sowjetunion. Viele Christen hier sagten, in Russland gäbe es keine Christenverfolgung. Doch dieses Missionswerk lag im Osten, und das faszinierte mich.
Die sowjetische Regierung, die Menschen mundtot machte und uns alle vor den Amerikanern warnte, konnte nicht ertragen, dass Bibeln importiert wurden. Erst dadurch erkennt man, was das Evangelium wirklich ist, nämlich an den Feinden des Evangeliums.
Bei uns verstauben die Bibeln im Schrank, doch dort herrschte ein großer Hunger danach. Die Begegnungen in Osteuropa riefen bald die Verantwortung hervor.
Das hat mich fasziniert: Menschen können wüten, Menschen können hassen, und Menschen können in Straflager gesteckt werden. Oft saßen sie acht bis zwölf Jahre dort, nur weil sie Kindern biblische Geschichten erzählten.
Die Welt hasst das Evangelium. Kein Wunder, dass es Widerstand in der Umgebung gibt. Wer mit einem ungläubigen Partner verheiratet ist, weiß, wie schwierig das sein kann. Das beginnt oft schon in der Familie.
Wenn dann noch der Staat wütet, wird es noch schwerer. Doch das Interessante ist: Wenn Jesus wirkt, gibt es Wachstum auch trotz Verfolgung.
Ich kann heute sagen, dass in allen Verfolgungsländern der Welt – es sind etwa sechzig – die Jesusgemeinde wächst, obwohl Menschen grausam umgebracht werden.
In Nordnigeria sind seit 1988 noch 15 unschuldige Frauen, Männer und Kinder von Boko Haram ermordet worden. Nirgendwo bekehren sich so viele Muslime wie dort. Das ist das stille Zeugnis des Evangeliums.
Wir haben es kürzlich wieder gehört: Edea berichtete von einem Überfall auf einen Bus in Ägypten durch Terroristen. Diese riefen „Ala Uqachba“, den Glaubensbekenntnis des Islam. Die Opfer aber riefen „Jesus, mein Heiland“. So starben Kinder und Frauen.
Vor wenigen Wochen wurden Gastarbeiter aus Ägypten in Libyen ermordet. Sie trugen orangefarbene Kleidung und riefen „Jesus, mein Retter“. Das ist ein Evangelium, das die Welt überwindet.
Das Wichtige ist: Niemals das Evangelium an unsere Zeit anpassen. Das ist das Schreckliche, was gerade passiert, wie Ulrich Barzany beschreibt. Er sagt, wir müssten uns doch der Welt anpassen.
Doch wir müssen uns nicht an die Welt anpassen. Die Welt ist ein verkehrtes Geschlecht. Wir müssen uns am Wort Gottes ausrichten. Und wenn die Welt gegen uns Sturm läuft, dann sterben wir auch im Namen Jesu.
Jesus will, dass wir treu sind bis zum Tod.
Die Kraft des Wortes Gottes und die Rolle des Glaubens
Es war interessant in Russland, dass die Christen gesagt haben: „Bibeln brauchen wir, Bibeln.“ Glaube lebt nur aus der Bibel, aus dem Wort Gottes. Und das Wort Gottes ist das Werkzeug, durch das Jesus wirkt – nur das Wort Gottes.
Das merkst du in deinem Leben: Ohne Wort Gottes kannst du kein Christ sein. Dort wirkt Christus, weil die Kraft des Heiligen Geistes in diesem Wort wirkt.
Das Wunderbare ist, dass Jesus immer mit ganz schwachen Leuten große Dinge im Reich Gottes bewirkt hat. Diese Dinge sind nicht durch studierte Theologen geschehen, sondern immer durch Handwerker, Bauern oder Geschäftsleute, die Jesus gedient haben – auch in der Weltmission, die für Jesus brannten.
Darum ist es so wichtig, dass wir beten, damit Jesus in unserem Leben wirken kann. Denn er allein kann Menschen aus der Macht der Finsternis herausreißen. Darum geht es in der Mission: dass Menschen die Kraft von Jesus erfahren und seine Zeugen in der Welt sind.
Ich denke, heute sind auch viele unter uns, die hier mit einer Last im Leben gekommen sind. Sie tragen viele unbereinigte Dinge mit sich. Jesus ist Sieger, und er will deine Schuld in die Tiefe des Meeres versenken, wo sie nie mehr hervorgeholt wird – auch nicht am Jüngsten Tag.
Ich darf dir heute die Vergebung von Jesus zusprechen, damit du als ein befreiter, geheilter und neu gewordener Mensch nach Hause gehen kannst. Ohne Jesus bin ich verloren, auch als alter Mensch, weil die Sünde uns umgibt und bedroht. Nur allein durch Jesus haben wir Halt.
Mission als persönlicher Auftrag und Zeugnis
Und darum, weil heute Missionstag ist, möchte ich noch etwas ergänzen. Einer der Pioniermissionare in Ostafrika war ein Mann, dessen Arbeit Dr. Ludwig Kraft mit einem Ehrendoktor würdigte. Die Schneeberge in Ostafrika wurden damals als geisteskrank bezeichnet, weil man meinte, in der Hitze Afrikas könne es keinen Schnee geben. Doch dieser große Forscher sagte: „Der erste Heide, den du bekehrst, bist du selbst.“
Du trägst dein gottloses Herz bis zum Tod mit dir herum und willst deinen Erfolg immer im Reich Gottes messen. Dabei lernst du nie, dass allein Jesus der Befreier und die Kraft deines Lebens ist. Der erste Heide, der bekehrt werden muss, bist du selbst.
Darum ist es wunderbar, wie der Herr wirkt. Uns hat damals sehr beeindruckt, wie Christen aus der sogenannten Dritten Welt uns 1972 gesagt haben: Die äthiopische lutherische Kirche hat den Amerikanern eine Denkschrift überreicht. Darin stand, dass sie bei ihrer Hilfe immer an Traktoren und Saatgut denken. Doch das Wichtigste, was sie brauchen, ist das Wort Gottes.
Unser Volk hungert nach Jesus, und wir brauchen die Botschaft des Evangeliums. In Deutschland geschieht nichts in den Kirchen als Reaktion auf diesen großen Aufruf. Man sagt, das bekommen wir doch auch vom Roten Kreuz und anderen Organisationen – Traktoren und ähnliches. Aber das Wichtigste ist: Unser Volk hungert nach Jesus, und das brauchen wir.
In unseren Tagen höre ich oft: „Du weißt gar nicht, wie schwer es heute ist, im 21. Jahrhundert Menschen zu bekehren.“ Es ist nicht nur schwer, es ist unmöglich – weil es immer unmöglich war. Doch Jesus kann noch Menschen bekehren. Du kannst nur ein Zeuge für Jesus sein. Du kannst anderen erzählen, wie du ihn erlebt hast und wie du allein bei Jesus Befreiung gefunden hast. Das Bekehrungswerk muss Jesus selbst tun.
Livingstone, der große Afrikamissionar, sagte, dass er erst in Afrika erlebt habe, wie schwer es ist, einen Menschen zum Glauben an Christus zu führen. Sicher, dort ist die Dämonenkraft stark und Zauberei verbreitet. Aber er sagte auch: Es kann nur Jesus. Und Jesus will. Jesus will Menschen retten – in unserer Welt, in unseren Städten und in deiner Umgebung. Jesus will doch etwas tun.
Die Bedeutung der Jumiko und die biblische Mission
Ich freue mich sehr, dass wir heute das 25. Jumiko feiern. Tatsächlich haben wir vor 40 Jahren damit begonnen, nicht erst vor 25 Jahren. Am Anfang fand das Jumiko nur alle zwei Jahre statt. Viele hatten damals Angst und fragten sich, ob das gut gehen würde und wie das funktionieren soll.
Doch er sagte, das Thema müsse sein, wie Jesus Menschen befreit. Deshalb machen wir Jumiko. Dabei geht es um den echten biblischen Missionsbegriff. Jesus sagt: „Ihr sollt meine Zeugen sein.“ Außerdem sagt Jesus: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Deshalb kannst du mit Jesus arbeiten, auch wenn du keine besonderen Gaben hast.
Deshalb haben oft Menschen ohne besondere Begabung in der Mission große Erfolge mit Jesus erlebt. Sie wussten: „Ich kann es nicht, aber er kann.“ Und sie vertrauten ihm und rechneten mit seiner Kraft. Deshalb ist es so wichtig, dass in der Mission nur Menschen arbeiten, die wirklich mit Jesus zusammenarbeiten.
Heute sind viele kirchliche Mitarbeiter bereits ausgereist, auch in unserer Diakonie. Wir brauchen missionarische Diakonie, so wie es beim Stefano schon war. Stefano wurde sogar um seines Zeugnisses willen gesteinigt. So etwas brauchen wir heute auch.
Wo ein Mensch Jesus im Herzen trägt und Christus in euch die Hoffnung der Herrlichkeit ist, wo Christus unser Leben beherrscht, da folgen gute Taten nach. Ein guter Baum bringt gute Früchte. Das ist so großartig.
Einfache Definition von Mission und die Bedeutung des Evangeliums
Ich habe damals die Parolen eines indischen Evangelisten aus Sri Lanka gehört und mir diese vorne in meine Bibel hineingeschrieben. Was ist Mission? Wenn wir von Jesus reden, ist es so, als würde ein Bettler dem anderen zurufen, wo es Brot gibt. Das ist Mission. Und das ist Evangelisation. Dafür brauchen wir gar nicht viel.
Deshalb haben wir bei der Yumiko gesagt, dass wir die Leute auch nicht mit einer Disco locken wollen – einer frommen Disco, bei der Musik gemacht wird. Wir haben ja tolle Bands und Jugendchöre. Die Zeit wollen wir nutzen, um den biblischen Missionsbegriff jungen Leuten zuzurufen. Ich freue mich, dass ihr gekommen seid und das hören wollt.
Ein anderer Satz von Deetje Niles, den er auch in meine Bibel geschrieben hat: „Eine Christenheit, die keine anderen Sorgen mehr kennt als die politischen, karitativen und moralischen Aufgaben unserer Zeit, tut besser daran, sich aufzulösen und ihren Betrieb dem Roten Kreuz zu vermachen.“
Christen haben in erster Linie eine Botschaft. Sie haben die Nachricht von Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, weiterzutragen. Wenn das der einzelne Christ nicht mehr persönlich schafft, dann hat er kein Recht, den Namen von Christus zu tragen.
Trag die Botschaft weiter!
Die Bedeutung der inneren Umkehr und der biblischen Grundlage
Ein anderer hat mir im Tschako geholfen, einer verarmten Siedlung, in der es viele gestrandete Menschen gibt. Er hat dort gearbeitet und gesagt, dass uns dieses Thema immer noch und überall in der Diskussion beschäftigt – auch hinter den Kulissen unserer Jumiko. Wir müssen mehr über Sozialarbeit sprechen. Er brachte es auf den Punkt: Wenn ein Fass keinen Boden hat, kannst du hineinschütten, was du willst – es fließt alles wieder unten heraus.
Aber wenn ein Mensch durch Jesus bekehrt wurde und unter der Königsherrschaft von Jesus steht, dann hat das Fass einen Boden. Ohne diese Grundlage wird weiter gehurt, gesoffen, gelogen und bestochen wie vorher. Da erreichst du nichts, du kommst nicht weiter. Das ist ganz wunderbar, wie wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben. Ich hätte das nie für möglich gehalten. Ich war dann nur noch Zuschauer.
Wer Gemeindefahrer war, profitierte von erzählenden Gottesdiensten, in denen berichtet wurde, wie in Südamerika eine ganze Kultur umgekrempelt wurde – durch das Evangelium. In Mittelamerika, in Guatemala, in Brasilien und überall gab es oft zweistellige Zuwachsraten bei der Bekehrung, einer wirklichen Jesus-Bekehrung.
Ein amerikanischer Soziologe sagte, was in Südamerika passiert ist, sei viel, viel größer als das, was die Islamisten je in der Welt erreicht haben. Ein ganzer Kontinent steht kurz davor, vom Evangelium geprägt zu werden. Und dann hat man uns immer wieder beschimpft. „Ach, das haben wir doch schon gehört“, hieß es in allen kirchlichen Pressen.
Präsident, es war ein Glück, dass es dann Ideen gab – und das brauchen wir. Evangelikal – warum willst du nicht mehr evangelisch sein? Weil große Unklarheit herrschte. Und dann haben wir uns plötzlich die Augen gerieben, als wir sahen, was Jesus tut.
Im Duden stand: „Evangelikal“ gleichbedeutend mit der unbedingten Autorität des Wortes Gottes verpflichtet. Kann man es besser sagen? Das hat uns Jesus geschenkt, keiner von uns hat das gemacht. Das steht in deinem Duden daheim, wenn du nachschlägst und es findest.
Dann haben wir auf einmal Missionare erlebt, die gekommen sind – Amerikaner, Deutsche – und uns erzählt haben, wie alles im Norden Nigerias angefangen hat. Das ist ja der schlimmste Moslemgürtel ganz dicht im Norden, im Sahelgürtel. Um 1900 sind die ersten aufgebrochen.
Ich habe das in meinem Missionsbuch beschrieben – jenseits endloser, sehr aufregender Geschichten, in denen viele umgekommen sind. Aber dann muss man doch das Evangelium von Jesus bringen.
Herausforderungen und Zeugnisse von Konvertiten
Das ist ja interessant. Ich habe oft mit Konvertiten gesprochen, weil das ja auch eine Frage ist: Soll man überhaupt missionieren? Das habe ich auch in schwäbischen Dörfern erlebt. Da oben in Böhringen hat mich eine Frau gefragt: "Lasst doch die Muslime, sie haben doch auch den Herrgott. Braucht es da keine Mission?"
Die vielen Muslime in der Welt haben eine Frage nach Jesus. Das wirst du hier in Deutschland feststellen, wenn du ganz schlicht von ihm erzählst. Unsere türkischen Konvertiten sagen, was das bei ihnen ausgelöst hat: eine Sehnsucht.
Ich erinnere mich noch an Burma, dort waren Buddhisten. Ich fragte sie: "Was hat euch denn gelockt?" Die Gottesdienste? "Nö." Die Christen? "Nicht wirklich." Dann fragte ich: "Was hat euch denn gelockt?" Wie war das, als ihr das erste Mal von Jesus hörtet und von seinem Erlösungstod? "Wir wollten mehr hören." Dann hielten sie einfach ein Neues Testament in der Hand.
Ich vergesse nie einen chinesischen Professor, der mit einer Regierungsdelegation in Stuttgart war und getauft werden wollte. Er sagte: "Ich kann mich doch dort taufen lassen, ich verliere doch meinen Job." Bis heute muss in China jeder öffentliche Dienstbeamte Atheist sein. Als Mitglied der Partei, und damit Atheist, darf er sich nicht taufen lassen. Wenn das öffentlich wird, verliert er sein Amt.
Und Sie wissen, was mit einem Muslim passiert, denn in der Scharia steht, dass er sterben muss, wenn er konvertiert. Ich habe einmal einen Konvertiten gefragt: "Bist du dir bewusst, was das kostet, weil du Christ geworden bist? Die werden dich doch töten." Er antwortete: "Der Herr hat gesagt, ich soll nichts tun. Ich habe doch Jesus."
Hast du das begriffen? Was das Evangelium ist? Dort im Norden Nigerias sind ganz viele Gemeinden entstanden, evangelische Kirchen. Westafrika hat ganz schnell wachsende Gemeinden. Aber dort sind über 1500 Missionare im Einsatz, in fremden Kulturen. Sie haben nicht viel gemacht, sondern ein Jahr lang gebetet. Ein Jahr lang nichts gesprochen, nur gebetet für ihre Nachbarn. Dann haben sie einen kurzen Besuch gemacht.
An diesem Tag wurden so viele Menschen Christen, dass in den Buchhandlungen keine Bibeln mehr zu kaufen waren. Und das ist das Gebiet, wo Boko Haram ansetzt, um diese christlichen Gemeinden niederzubrennen.
Ich sage: Im Jahr 2015, das ist die letzte Zahl, die ich habe, gab es 15 unschuldige Opfer. Sie stehen immer in den Gräbern und beten für ihre Verfolger. Sie beten für uns, dass wir keine Rache üben. Wir wissen, wer die Täter sind, wir wissen auch von den entführten Mädchen. Das ging ja immer wieder durch die Presse.
Wir beten für unsere Verfolger. Und nichts wühlt Muslime so sehr auf wie die Liebe von Jesus. Ungläubige, ja sogar Feinde, sterben für die Liebe Jesu. Auch du gehörst zu den Feinden Jesu, bis du ihn lieb hast und er dein Herz mit Liebe erfüllt. Das ist so wunderbar.
Mission unter Verfolgung in Indonesien
Indonesien. Ich erinnere mich noch genau, wie die Menschen von den Molukkeninseln kamen. Das konnte doch nicht wahr sein, denn in der Zeitung stand kein Wort darüber.
Ich habe dann die Insel Halmahera aufgesucht. Dort flog während der großen Unruhen im Jahr 2001 kein Flugzeug mehr hin. 100 Christen sind geflohen, Tausende wurden getötet. Sieben wurden zwangsweise zum Islam bekehrt. Männer und Frauen wurden beschnitten. Die Frauen wurden beschnitten und danach, mit ihren blutenden Wunden, in das salzige Meerwasser getrieben, was schreckliche Schmerzen verursachte.
Fast 500 Kirchen wurden niedergebrannt, ebenso die gesamte christliche Universität von Ambon mit ihren zehn Standorten. Aber warum all das? Weil das Gebiet christenfrei werden sollte, damit die Scharia eingeführt werden kann.
Wisst ihr eigentlich, dass auch in der UNO alle Menschenrechte unter dem Vorbehalt der Scharia stehen? Das wollen wir ja nicht wissen. In der Kairoer Konferenz könnt ihr das nachlesen – alle muslimischen Staaten der Welt haben das festgelegt.
Darum ist es ein Wunder, dass das Liebesevangelium von Jesus verbreitet wird. Wir lieben doch Muslime und wollen ihnen von Jesus erzählen, weil viele Muslime nach Jesus hungern und ihn suchen.
Dort haben sie mir Geschichten erzählt. Der Sohn eines Ratsprofessors der Universität von Ambon, Nanere, berichtete, dass sie auf dem Flüchtlingsschiff junge Männer gefragt haben: „Bist du Christ?“ Dann haben sie mit der Machete ihren Kopf gespalten. Der Kapitän wollte noch schnell in Surabaya einen Hubschrauber anfordern, doch es hat nicht geklappt.
Das Flüchtlingsschiff mit 500 Flüchtlingen lief von Surabaya aus. Als das Fernsehen nach den Übergriffen fragte, die auf dem Schiff passiert waren, waren die Täter wieder untergetaucht in der Menge. Da sagte der Vater: „Ich will den Feinden vergeben, weil sie die Vergebung Jesu erfahren sollen.“
Der fünfjährige Robby Punt wurde bei einer Jugendfreizeit von Terroristen auf Ambon gefasst und sollte Jesus verleugnen. Er sagte: „Das kenne ich doch nicht, ich gehöre doch Jesus.“ Sie haben ihn geköpft.
Aber das Tollste ist, was die Christen erzählen: Inzwischen gibt es in Indonesien eine ganze Reihe von Evangelisten, die sagen: „Ich war bei diesen Terroristen, aber Jesus ist mir begegnet und ich habe das Evangelium gefunden.“ Ich kann es kaum glauben. Ist Jesus wirklich Herr? Er ist der Herr.
Wir haben in Indonesien Wachstumszahlen bei der christlichen Bevölkerung von etwa 3 auf 11 Prozent. Diese Zahlen werden von der Regierung seit Jahren nie veröffentlicht. Es gibt ein großes Wachstum auf den Inseln, und das geschieht ganz einfach durch die Botschaft des Evangeliums.
Weißt du, was Jesus in Berlin, in Stuttgart, in Nürtingen und in Ulm tun könnte, wenn wir Zeugen von Jesus werden? Ganz schlicht, in ganzer Schwachheit und unter Gebet.
Zeugnisse aus China und anderen Ländern
Professor Nannere, der auch in Württemberg unterwegs war und in Gemeinden von seinen Erfahrungen berichtete, stellte fest, dass nur wenige Menschen daran interessiert waren, zu hören, was heute in der Welt geschieht. Der damals genannte tote Märtyrer hat den Boden einer erstarrten und toten Kirche fruchtbar gemacht. Es gab eine protestantische Kirche, die von den Holländern eingeführt wurde, doch es fehlte jegliches Leben und die Botschaft von Jesus. Man sollte ein Zeugnis für Jesus sein.
Dann gab es dort die Parole: „Moslems hassen Christen.“ Das stimmt tatsächlich! Moslems hassen und verachten Christen. Glaubt niemals, dass ihr eine Bekennung bekommt. Moslems beanspruchen für sich allein die Wahrheit. Ich habe mit Erschütterung gesehen, wie in niedergebrannten Kirchen im Chor hinten mit Sprühdosen der Schriftzug „Jesus die Eiterbeule“ angebracht wurde. Jesus ist der springende Punkt, und das zeigt die ganze Not unserer Kirchen.
In vielen Gemeinden wird kaum noch von Jesus und seiner Rettungstat gesprochen. Kinder werden getauft und konfirmiert – ist das vielleicht Mission, ohne sie zu fragen, ob sie Jesus nachfolgen wollen? Gegen Missionsvereinigungen, die entstehen, wird polemisiert, sie seien nicht kirchlich. Doch unser Herr ist souverän, wenn er beruft. Ich freue mich über jeden, der in diesem Dienst steht, und ebenso über Gemeinden, in denen biblische Mission betrieben wird.
Ich war selbst in einer Gemeinde, die ein großes Erntefeld ist, und wir wollen dort leben, auch wenn uns Anfeindungen drohen. Das ist nichts Schlimmes, sondern ganz selbstverständlich in dieser Welt. Besonders beeindruckend war für mich China, neben vielen Begegnungen in Kuba und anderen Orten, auch im Ostblock. Wenn man sieht, was dort in Afrika und Algerien geschehen ist: Zehntausende von evangelischen Christen haben heute Muslime bekehrt.
In der französischen Stadt Kapillei gibt es kein Dorf mehr, in dem es keine evangelikale Versammlung gibt. Dabei geht es nicht um Versammlungen oder Organisation, sondern um Menschen, die Jesus finden, so wie er es verheißen hat, und die erleben, dass er der Herr ist.
Ich war zunächst in Hongkong im Auftrag unterwegs. Eigentlich sollte Ernst Vater mit mir reisen. Wir wollten einfach wissen, ob das, was man hört, wirklich wahr ist – das enorme Wachstum in den Untergrundgemeinden. Später hat das auch der Spiegel aufgegriffen. Die chinesische Regierung führt einen Kampf gegen Christus, hat das der Spiegel verstanden? Es ist nichts anderes als ein Kampf gegen Christus. Christus ist wirklich der Herr und spricht auch dort.
Ich traf eine Vertreterin der staatlich anerkannten Kirchen in China, die in Hongkong war. Sie sagte zu mir, man habe ihr Märchen erzählt, es gäbe keine Untergrundgemeinden in China. Daraufhin ging ich zum größten Evangeliumssender der Welt in Hongkong, „Fa'i's Brautkasten“. Dort zeigten sie mir Briefe, die mich erschütterten. Sie sagten, sie könnten hochrechnen, dass es Millionen seien – allein aus dieser Hörerpost.
Eine Frau schrieb, sie seien nur noch drei alte Frauen gewesen, die sich jeden Abend zum Gebet versammelten. Das ist das Thema unserer Konferenz. Heute, nach drei Jahren, gibt es 18 Gemeinden mit mehreren Hunderten Mitgliedern, darunter 80 junge Leute. Das müsst ihr wissen: In China dürfen junge Leute niemals an Gottesdiensten teilnehmen, erst recht nicht an nicht registrierten Versammlungen. Jesus macht das ganz allein zu seinem Markenzeichen, trotz aller Schwachheit und des größten Widerstands in der Welt.
Ein Chinese führte mich durch Peking. Er war 23 Jahre im Straflager. Als er zurückkam, stand seine Frau am Bahnsteig, die sich kaum wiedererkannte. Er musste sich wöchentlich einmal bei der Polizei melden. Er sagte, es sei furchtbar gewesen, weil sie keine Gemeinde mehr hatten. Doch was war das, als er endlich einen Katholiken fand, mit dem er beten konnte?
Das ist die kirchliche Reife in China am Höhepunkt der Mao-Verfolgung. Mao hatte alle 24 Gemeinden in China komplett ausgelöscht. Es gab keine Bibel mehr, keine Kirche, nichts, was noch „kirchlich“ arbeitete. Doch dann bekehrten sich die ersten Funktionäre der Roten Garden, hohe Prominente. Das können wir heute in Filmen sehen, die auch im Internet zu finden sind.
Was Jesus dort in China getan hat, ist kaum zu glauben: 130 Millionen Jesusjünger, ohne dass Boten vor Ort waren! Als wir damals zum ersten Mal davon hörten, war es unser Gerald Müller, den ihr heute erlebt habt. Er wollte nach Afrika. An einem Abend stand unser Freund aus der Nähe der nordkoreanischen Grenze bei uns in der Küche. Es war halb elf nachts, und er sagte: „Gerald, Jesus ruft dich.“ Ich habe Respekt vor jemandem, der nicht von einer Wunschvorstellung spricht, sondern sagt: „Gerald, ich bin sicher, dass ich Jesus brauche.“
Jetzt sagt Gerald Müller: Es war die größte Zeit seines Lebens in Jenschi, in der Mandschurei. Dort konnte man kein Wort von Jesus reden, der Geheimdienst überwachte alles sorgfältig. Trotzdem sind unter vier Augen 80 Studenten an der Universität in Jenschi zum Glauben an Jesus gekommen. Die Wirkung reicht bis nach Nordkorea. Die Dienste zeigen: Jesus ist stärker als alles, was die Feinde tun.
Wisst ihr, was die Gemeinde Jesus zerstört? Der Unglaube der Christen, die Zerstörung des Bibelworts. In der Bibel steht doch, dass Jesus alle Macht und Gewalt hat. Wenn er Herzen bekehrt, werden wir es eines Tages in der Ewigkeit erleben, wie sein Wort und alles, was er gesprochen hat, sich erfüllt.
Ein Mann erzählt aus der Gefangenschaft, was für ihn wichtig war im extrem kalten Winter bei Schnee und Eis. Er sagt: „Ich habe immer nur das auswendig gelernt, was ich wollte. Lernt doch auswendig!“ Ist es so schlimm, dass heute viele junge Leute keine Bibelverse mehr auswendig lernen? Ihr betrügt euch selbst um einen großen Schatz, auch für eure Krankenzeiten, wenn ihr auf der Intensivstation liegt.
Das war mein Wort aus Psalm 27,3: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meine Lebenskraft, vor wem sollte mir grauen? Wenn auch ein Heer wider mich lagert, so fürchtet sich mein Herz nicht. Wenn Krieg gegen mich entbrennt, so verlasse ich mich auf ihn.“
So aktuell ist das Wort der Bibel – immer zeitnah, immer! Und der Psalm ist dreitausend Jahre alt, von David. Das wirst du erleben, wenn du mit der Bibel lebst. Du kannst erleben, wie das Wort Gottes dich trägt und wie wunderbar das ist – auch die herrlichen Lieder.
Ausbildung und Verbreitung des Wortes Gottes
Er hat mich dann zu den Bibelschulen in der Wüste gebracht. Es war ganz toll organisiert, draußen auf dem Land. Wir konnten nur in der Nacht fahren, haben die Taxis gewechselt, und dann haben wir das Erlebnis wieder draußen gehabt. Die Leute wurden ausgebildet, alles war sehr gut organisiert. Das machen die Chinesen, sie sind wahnsinnig fähig.
Immer ging es nur darum, das Wort Gottes zu unterweisen. Die Kassetten, die sie weitergegeben haben, benötigen nicht viel Geld. Das läuft, weil das Evangelium läuft. Und Menschen, die sich mit dem Opfer ihres ganzen Lebens einbringen, das muss man immer tun – egal ob man hier als Geschäftsmann in Stuttgart ist, Student oder Schüler oder was auch immer, mit dem Einsatz seines ganzen Lebens.
Macht mit Jesus klare Sache. Ich kann euch sagen: Keine Stunde wird euch bereuen. Es ist völlig gut, dass ich so alt bin, dass ich euch das sagen kann, denn ich habe Erfahrung. Man kann sagen: Jede Stunde ist vergeudet, die man nicht mit Jesus lebt. Und es ist so herrlich, was er gibt.
Eine Frau hat auf dem Grabstein ihres Mannes ein Bibelwort schreiben lassen. Sie hat deshalb ihren Arbeitsplatz verloren – das ist China heute. In einer chinesischen Stadt wurden Kranwagen aufgeboten, um überall die Kreuze zu entfernen. Es erstaunt, dass die Kreuze der Untergrundgemeinden öffentlich aufgestellt werden dürfen. Die Religionspolitik in China ändert sich immer wieder.
Eine junge Frau erzählte, dass sie jetzt schon viermal verhaftet wurde, weil sie Christ ist. Viele junge Leute im Alter zwischen 15 und 20 Jahren kommen zum Glauben. Sie sagen immer wieder: Betet, betet, weil Jesus etwas tun will für die vielen Millionen Chinesen.
Das hat uns damals schon ganz am Anfang sehr bewegt, als wir so traurig waren, dass in den vielen christlichen Kirchen die Mission nur ein Randdasein führt. Es hieß, 2,8 Milliarden Menschen haben noch nie ein Wort von Jesus gehört. Das war der Antrieb für den Jumukko, und davon soll gesprochen werden, weil das so bleibt.
Die Chinesen sagen immer: Betet auch für die politischen Führer des Landes. Gott hat einst einen Kyrus benutzt, um Israel zu helfen. Gott kann auch heute die Herzen der Menschen bekehren. Ich bete oft für die obersten Führer der islamistischen Terroristen. Gott kann ihre Herzen bekehren. Und ich bete auch für alle Feinde des Evangeliums.
Ermutigende Berichte aus Afrika und Gebetserhörungen
Da kam mit der Weihnachtspost ein Gruß aus China. Ein bekannter chinesischer Wissenschaftler hat im Namen Jesu unerschrocken Grüße an die Christen in Deutschland gesandt. Sein Vater war ein enger Vertrauter Maos in den ersten Jahren des chinesischen Bürgerkriegs gewesen.
Er schrieb mit Dank für manche Hilfe, die wir erfahren haben: Möge der Herr Jesus auch im neuen Jahr mit euch sein und mit seinem Schutz und Segen. Wir stehen auf Felsengrund.
Ich möchte noch zwei Geschichten erzählen, weil es ein Erlebnisbericht sein soll, was die Christen durch das Gebet erleben. Die großen Unruhen Afrikas sind ja furchtbar – die Bürgerkriege gehen fortwährend weiter.
Zaire, ein Riesenstaat und einer der reichsten Staaten der Welt, wurde ausgebeutet und missbraucht. Das Geld wurde abgezweigt, und Bürgerkrieg herrschte. Mobutu war 1997 ein grausamer Diktator und Ausbeuter mit Konten in der Schweiz. Die Rebellenbewegung unter Kabila hat alles niedergerungen, die Armee Zaires besiegt, und stand dann vor der Einnahme von Kinshasa.
In Kinshasa leben fünf Millionen Menschen. Mobutu sagte: „Ich werde Kabila und seine Soldaten in einem Meer von Blut ertränken.“ Die Leute hörten zum Radio. Das war ein kleiner Evangeliumssender, nur in einem Container für Kinshasa. Dort wurde durchgegeben: „Wir beten, geht auf die Knie!“
Was passiert? Der oberste Armeichef – das könnt ihr im Internet nachschlagen – Mahele, Kommandeur der ganzen zaristischen Armee, gibt eine Armeeanweisung: Kein Schuss fällt. Doch es fällt ein Schuss. Von der Präsidentengarde hat ihn einer erschossen. Er stirbt in dieser Nacht, der einzige Tote.
Kabila rückt in Kinshasa ein, und ein schreckliches Sterben wird vermieden. Gibt es das wirklich? Der kleine Evangeliumssender hat die Bevölkerung von Kinshasa zum Gebet aufgerufen.
Wir machen einen Dankgottesdienst, drei Monate später. Da gab es ein großes Stadion, das die Chinesen mit 80.000 Plätzen gebaut hatten. Es war noch nie bei einer Sportveranstaltung voll. An dem Tag, als der Dankgottesdienst stattfand, standen doch 30.000 Menschen draußen vor dem Stadion und fanden keinen Einlass mehr. Gott tut Großes in unserer Welt, aber er tut auch im Kleinen viel.
Das muss ich noch anfügen, weil wir heute das Jubiläum haben: Der Yumiko, der auch durch viele Schwierigkeiten geht. Die Veranstaltungen waren mal so klein, dass wir sie nur noch bei uns in der Hofacker Kirche feiern konnten. Die Kirche war nicht mal voll.
Aber Charlie Moore sagt: „No Back Return“ – niemals zurück. Das müsst ihr euch merken. Auch wenn es Misserfolg gibt, auch wenn Frustration da ist, bei Jesus gibt es keinen Rückweg mehr. Es geht nur noch vorwärts.
Erlebnisse bei Jumiko-Konferenzen und die Bedeutung des Gebets
Bei einer der ersten Yumiko-Konferenzen, die wir hatten, war es uns von Anfang an wichtig, Menschen aus der Dritten Welt einzuladen. Es herrschte damals ein typischer Eisregen, der alles mit einer dicken Eisschicht überzog. Wir erwarteten aus London einen der bekanntesten Evangelisten Afrikas, Osementsa, sowie den messianischen Juden und Bibellehrer Martin Goldsmith.
Ich rief am Flughafen an, um zu fragen, ob das Flugzeug aus London pünktlich ankommt. Die Antwort war: Heute geht kein Flugzeug von London ab. Ich fragte, wie das sein könne, da wir die Gäste dringend brauchten. Man riet mir, zu versuchen, ob noch ein Flugzeug nach Frankfurt fliegt, vielleicht würden die Flüge umgeleitet. Ich rief in Frankfurt an, aber man konnte mir keine Auskunft geben, da in London alles vom Eis bedeckt war.
Nun erzähle ich, was die beiden erlebt haben: Sie standen in der großen Abflughalle, dort, wo man eincheckt. Viele Menschen waren dort versammelt, weil kein Flugzeug abging. Die beiden standen ganz hinten und sagten sich, wenn sie nicht reisen könnten, dann sei das so. Wir waren verzweifelt, weil wir die Gäste dringend brauchten.
Plötzlich kam die Nachricht, dass doch eine Maschine nach Frankfurt fliegt, allerdings mit einem Ticket nach Stuttgart. Die beiden hatten es gar nicht versucht, doch viele Menschen standen noch hinten. Dann winkte plötzlich eine Frau vom Schalter sie heran. Sie verstanden nicht, was sie wollte. Die Frau sagte: „Sie wollen nach Stuttgart? Dann fahren Sie doch mit dieser Maschine nach Frankfurt.“
Sie stiegen in die Maschine ein, die enteist wurde. Doch das Enteisen klappte nicht richtig, das Eis ließ sich nicht entfernen. Dann hieß es, man versuche es mit einer kleineren Maschine nach Frankfurt. Und das Wunder geschah: Sie bekamen den Boarding-Pass für die kleinere Maschine, obwohl nicht alle, die schon in der anderen Maschine saßen, mitgenommen wurden.
Wir wussten von all dem nichts. Ich rief nochmal in Frankfurt an, ob noch eine Maschine komme. Es kam eine kleine Maschine, die jedoch erst nach 24 Uhr in Frankfurt ankommen sollte. Da gilt Nachtflugverbot, und sie konnte nicht landen. Niemand wusste, wo man sie landen lassen sollte.
Ich sagte, unsere Leute seien an Bord. Der Mitarbeiter antwortete, er dürfe es eigentlich nicht sagen, aber er könne mir Hoffnung machen. Er schaute in der Namensliste nach. Dann sagte er: „Das ist schlimm, der letzte Zug vom Flughafen Frankfurt ist schon abgefahren, falls das Flugzeug überhaupt landen kann.“
Es gäbe aber die Möglichkeit, mit der S-Bahn nach Mainz zu fahren. Allerdings käme die S-Bahn in Mainz erst an, wenn der letzte Schnellzug schon durchgefahren sei. Ich rief beim Stationsvorstand in Mainz an und erklärte die Situation. Er antwortete, dass auch die Deutsche Bundesbahn mitspiele und er den Schnellzug so lange anhalten werde, bis die Leute aus der S-Bahn angekommen seien.
Morgens um fünf Uhr kamen sie in Stuttgart an. Sie waren todmüde und wurden ausgeladen. Warum erzähle ich das? Weil es ums Beten geht. Wenn es um die Sache Jesu geht und Jesus etwas will, dann dürfen wir große Dinge erleben. Wir beten selten für unsere eigenen Anliegen. Ich will auch nicht sagen, dass wir Jesus umstimmen wollen, sondern: Dein Wille geschehe.
Ich möchte Mut machen, an deinem Platz ein Zeuge Jesu zu sein. Es ist sehr wichtig, dass dein Leben ein Lobpreis für Jesus ist, ein Lobpreis Gottes, und dass Jesus dich gebrauchen kann. Die meisten großen Missionare haben nie erlebt, was Gott aus ihrem Wirken gemacht hat. Viele starben, wie der erste Missionspionier Ludwig Krapff. Jedes Schulkind in Kenia kennt seinen Namen, im letzten Kral kennt Ludwig Krapff jeder. Bei uns hingegen kennt kaum jemand diesen Namen, obwohl er viele Menschen zu Jesus geführt hat.
Doch er hat schon damals gesagt: Es wird eine große Erweckung geben, bei der Jesus sein Leben gebrauchen kann, um viele zur Herrlichkeit zu führen.
Schlussgebet und Ermutigung
Wir wollen noch beten, Herr Jesus. Vielen Dank, dass du Herr bist, und wir wollen deine Knechte sein.
Wo du uns brauchst, ist nicht wichtig – hier oder dort. Aber mit unserem ganzen Leben, wo du uns noch Raum gibst, ob alt oder jung, sollst du etwas daraus machen zum Lob deiner Herrlichkeit.
Wir wollen jetzt auch für die Menschen draußen beten, dass sie nicht vor den Schwierigkeiten resignieren, sondern auf dich blicken und voller Zuversicht sind.
Amen.
