Einleitendes Gebet und biblische Grundlage der Gotteserkenntnis
Wir wollen noch einmal beten. Lieber Vater, wir danken dir, dass wir dich kennen dürfen und dass du den Wunsch hast, dass wir dich noch mehr kennenlernen. Vermehr auch unseren Wunsch, dich besser zu verstehen und noch viel mehr Gemeinschaft mit dir zu haben.
Hilf uns auch jetzt an diesem Abend, dass wir uns gut auf dein Wort konzentrieren können, auf die Verse und auf das, was du über dich selbst sagst. Amen.
Einen kurzen Nachtrag habe ich noch: Den Bibelvers habe ich nicht genannt. Der Bibelvers, der zeigt, dass es Gottes Ziel ist, dass wir Christus ähnlich werden, ist ein klassischer Vers aus Römer 8,28-29. Dort heißt es:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind; denn die er zuvor erkannt hat, hat er auch zuvor bestimmt, seinem Sohn gleichgestaltet zu sein, damit er der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei.“
Hier steht, dass Gott diejenigen, die sich zu ihm bekehren, vorausbestimmt hat, seinem Ebenbild, dem Sohn, gleichgestaltet zu werden. Das ist seine Vorherbestimmung für jeden, der sich bekehrt.
Gott hat nicht vorherbestimmt, wer sich bekehren wird – das steht nirgends in der Bibel. Aber Gott hat vorherbestimmt, dass die, die sich bekehren und gläubig an Jesus Christus werden, dem Sohn gleichgestaltet werden, nämlich dem Ebenbild Gottes.
Die vier Ebenbilder Gottes und die Bedeutung der Gemeinde
Es gibt vier Ebenbilder Gottes. Das erste Ebenbild Gottes war Adam, das zweite Ebenbild Gottes ist Jesus Christus. Das dritte Ebenbild Gottes ist der erlöste Mensch, wenn er am Ziel angekommen ist. Das vierte Ebenbild Gottes ist die Gemeinde als Ganzes.
Die Gemeinde als Ganzes wird ebenfalls die Herrlichkeit Jesu Christi widerspiegeln, wenn sie ihr Ziel erreicht hat. Im Epheserbrief 2, Vers 15 wird sie als „ein neuer Mensch“ bezeichnet. Dort heißt es, dass Gott einen neuen Menschen geschaffen hat, indem er die Gemeinde geschaffen hat.
Von der Gemeinde wird in Offenbarung Kapitel 21 gesagt, dass sie die Herrlichkeit Gottes hatte. Dort wird die Gemeinde als Stadt beziehungsweise als Braut beschrieben. Es heißt ausdrücklich, dass sie die Herrlichkeit Gottes besitzt.
Das, was ihr fehlte – gemäß Römer 3, Vers 23 –, das, was sie nicht hatte, nämlich die Herrlichkeit, als sie noch unerlöst war, hat sie nun am Ziel. Sie besitzt die Herrlichkeit Gottes, und somit ist das Ebenbild Gottes wiederhergestellt.
Deshalb ist es wichtig, dass wir Gott erkennen. Es ist ebenso wichtig, dass wir uns beim Bibelstudium immer wieder die Frage stellen: Was lerne ich hier über Gott?
Die Bedeutung der Gotteserkenntnis für das geistliche Wachstum
Das lernen wir schon als geistliche Babys in der Wiege. Wenn du stille Zeit machst, stellst du dir Fragen über den Text. Eine der wichtigsten Fragen ist: Was lerne ich hier über Gott, über den Herrn Jesus, über den Heiligen Geist? Das ist immer wichtig.
Ich bin einmal durch die ganze Bibel gegangen und habe mir immer Namen Gottes, Bezeichnungen und Bilder von Gott angestrichen, wo ich etwas über Gott lerne. Dafür habe ich eine eigene Bibel verwendet, von vorne bis hinten. Dann habe ich gesammelt – nicht alles, aber viele Namen. Das war schon sehr schön. Ich habe das im Computer, beziehungsweise ich habe sogar eine Kopie hier von allen Namen und Bezeichnungen Gottes. Das hat mir richtig Spaß gemacht. So hat man Gott viel kennengelernt und viel über ihn gelernt.
Wenn also unsere Gotteserkenntnis wächst, wird unsere Ethik geprägt, und wir werden Christus ähnlicher, je mehr wir ihn kennenlernen. Bei den Moslems ist es interessant: Der Allah, den sie im Koran haben, ist nicht treu. Das ist eine Eigenschaft, die er nicht hat. Sie sagen, Allah kann immer tun, was er will, deshalb muss er sich nicht an das halten, was er sagt. Die oberste Lehre im Islam ist die Souveränität Gottes – er kann tun, was er will. Deshalb ist er in ihrer Vorstellung nicht treu, weil er eben tun kann, was er will.
Es heißt, Allah sei der beste Listenschmied, der die Menschen täuscht. Da hat er getäuscht. Diese Vorstellung prägt die Menschen. Die Vorstellung, die wir von Gott haben, wird uns prägen und unser Wesen formen. Bei den Moslems darf Gott lügen, weil er alles tun darf. Deshalb darf auch der Moslem lügen, wenn es dem Islam dient. Es steht ganz klar drin: Wenn es der Sache des Islam dient, darf er die Unwahrheit sprechen.
Weil das so ist, kann man nicht vertrauen. Wenn ich keinen Gott kenne, der wirklich treu ist, sondern einen Gott, der lügt, und wenn auch der Anhänger Gottes lügen darf, dann kann ich ihm nicht vertrauen. Deshalb hat der Moslem Schwierigkeiten, Gott wirklich zu vertrauen. Er hat keine persönliche Beziehung zu Gott. Das kennt er nicht und ist auch nicht vorgesehen, weil Allah erhaben und transzendent ist. Eine Beziehung kann man so nicht beginnen.
Wenn man darüber nachdenkt, ist das eine schreckliche Religion. Ich sage das nur, weil ich mich in letzter Zeit näher damit befasst habe.
Wir haben jetzt sieben Punkte betrachtet, warum es wichtig ist, Gott zu kennen: Erstens, damit wir ihm Freude machen; zweitens, damit wir ihm Ehre bereiten; drittens, damit wir nicht verloren gehen; viertens, damit wir vor Sünde bewahrt bleiben; fünftens, damit wir an ihm Freude haben; sechstens, damit wir ihn mehr lieben; und siebtens, damit wir das Ziel erreichen, ihm ähnlich zu sein. Das sind die sieben Gründe, warum es wichtig ist, Gott zu erkennen.
Was es heißt, Gott zu kennen: Es heißt, richtige Gedanken über ihn zu haben, so zu denken über ihn, wie er selbst über sich denkt. Das können wir nur durch die Bibel, durch die Offenbarung. Zweitens heißt es auch, einen vertrauensvollen Umgang mit ihm zu haben. Das habe ich schon gesagt. Es heißt, einen engen Umgang mit ihm zu haben, das heißt, ihn zu erkennen.
Gotteserkenntnis hat Grenzen für den Menschen. Weil wir Geschöpfe sind, können wir ihn nur in dem Maße erkennen, wie er sich uns offenbart. Mehr können wir nicht erkennen. Mit unserem Denken können wir Gott nicht ergründen. Das steht in Jesaja 40,28: „Weißt du es nicht oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jahwe, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand, sein Denken ist für andere unergründlich.“ Seine Intelligenz – man könnte es auch so übersetzen – ist für andere, die nicht Gott sind, unergründlich. Er ist der einzige, der sich selbst wirklich kennt.
Das Schöne ist, er hat sich entschieden, sich uns zu offenbaren. Seine Offenbarung ist gewaltig. Er ist sehr weit gegangen, indem er Mensch geworden ist in Jesus Christus. Deshalb können wir in Jesus Christus alles erkennen, was es für uns zu erkennen gibt – und das ist ungeheuer viel. Aber wir werden nie Gott sein.
Es wird immer eine unendliche Kluft bestehen zwischen Geschöpfen und Schöpfer, auch wenn wir in die Ewigkeit eingehen. Dann werden wir uns mit den Engeln auf gleicher Stufe finden – oder ich weiß nicht, ob wir über den Engeln sind oder unter ihnen. Aber zwischen Engeln und Gott ist eine unüberbrückbare Kluft, was Größe und Erkenntnis betrifft, und auch zwischen uns und Gott. Wir werden nie Götter werden, aber wir werden im Charakter Christus ähnlich sein – nicht in der Größe, sondern im Charakter.
Darauf kommen wir gleich noch zurück.
Gott hat uns verschiedene Mittel gegeben, um ihn zu erkennen. Ich sage nur kurz, welche Mittel wir haben: Die Schöpfung, die Gott gemacht hat, hilft uns schon etwas, Gott zu erkennen (Römer 1). Aber das Wichtigste ist Jesus Christus, der geoffenbart worden ist, und die Bibel, die uns darüber Auskunft gibt, das Wort Gottes. Außerdem haben wir den Geist Gottes, der uns dabei hilft, und das Gebet, in dem wir bitten können. Wir haben die Geschwister, andere Christen, die uns auch helfen können. Ein Glied reicht dem anderen die helfende Hand, auch in der Sache von Erkenntnis.
In 1. Korinther 12,6-8 heißt es: Eine der Gnadengaben ist die Erkenntnis. Dem einen wird Erkenntnis gegeben, je nachdem, wie es übersetzt wird.
Nun zu dem Blatt, das ich euch gegeben habe. Auf der einen Seite steht das Wesen Gottes als Grobgliederung. Was wir jetzt gemacht haben, war die Einleitung. Den letzten Punkt habe ich ausgelassen. Wenn wir das Blatt umdrehen, sehen wir die Detailgliederung dessen, was wir jetzt betrachten wollen: das Wesen Gottes.
Römisch I: Gott ist Geist – über die drei eine Person Gottes. Gott ist Geist, so heißt es in Johannes 4,24.
Römisch II: Gott ist groß. Es gibt viele Stellen dazu, sein Name ist groß, Jahwe ist groß, viele Stellen sprechen von der vierfachen Größe Gottes.
Römisch III: Gott ist Licht und Gott ist Liebe. Das könnte man auseinandernehmen oder zusammenfassen. Ich habe es jetzt zusammengenommen, aber man könnte es auch getrennt betrachten. Gott ist Licht heißt es im 1. Johannesbrief am Anfang, und Gott ist Liebe am Ende desselben Briefes. Diese beiden – Licht und Liebe – fassen den Charakter Gottes zusammen.
Der Herr Jesus ist beides. Wir sahen seine Herrlichkeit, und es heißt, er ist voller Gnade und Wahrheit. Gnade ist die Liebe Gottes, Wahrheit ist das Licht, die Gerechtigkeit Gottes, die Heiligkeit Gottes. Unter dem Wort Licht gehört die Heiligkeit. Die Heiligkeit Gottes beinhaltet seine Gerechtigkeit, seine Wahrheit, seine Treue, seine Zuverlässigkeit, sein Richten, sein richtiges Handeln – all das.
Unter Liebe gehören seine Güte, Freundlichkeit, Gnade, Erbarmen, Barmherzigkeit, Geduld und Sanftmut. Das sind die zwei Pole des Charakters Gottes. Das hilft uns, Gott zu verstehen, und auch den Menschen. Es ist so wichtig, dass wir den Charakter Gottes verstehen. So will Gott, dass wir werden: Licht und Liebe sollen in wunderbarer Harmonie und im richtigen Verhältnis bei uns zum Vorschein kommen.
Jetzt möchte ich ganz kurz zum ersten Punkt gehen: Gott ist Geist. Er ist eine Geistperson, persönlich, nicht materiell und nicht sichtbar, aber persönlich. Gott ist die einzige wirklich vollkommene Person.
Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere: „Gott hat ja keinen Leib, also ist er keine Person.“ Das ist nicht ganz richtig. Eine Person braucht keinen Leib, um Person zu sein. Auch wenn wir unseren Leib ablegen, bleiben wir Personen. Wir sterben eines Tages und legen den Leib ab, bleiben aber trotzdem Personen. Dann gibt uns Gott einen neuen Leib. Aber in der Zwischenzeit sind wir auch Personen.
Gott hat drei Arten von Geschöpfen geschaffen: Die einen haben Geist oder sind Geist – das sind die Engel. Die anderen haben Leib oder sind Leib – das sind die Tiere. Die Krone der Schöpfung hat beides, Leib und Geist vereint. Der Geist ist das Innere, der Leib das Äußere.
Eine Person ist jemand, der denken kann, empfinden kann, etwas wollen kann und Selbstbewusstsein hat – das heißt, sie weiß, dass sie existiert, dass sie ist. Da muss man nicht philosophieren wie Descartes, der sagte „Ich denke, also bin ich.“ Das ist eigentlich nicht so klug. Man kann einfach wissen, dass man ist.
Eine Person denkt, hat Selbstbewusstsein, weiß „Ich bin und ich bin da.“ Sie hat auch Selbstbestimmung, das heißt, sie weiß, was sie will. Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, eine Selbstbestimmung. Das gehört zum Personsein dazu.
Der Mensch bestimmt selbst. Nicht alles, aber einiges darf er auch nach dem Sündenfall noch selbst bestimmen. Ob ich jetzt einen Schluck Wasser trinke oder nicht, darf ich entscheiden – bis zu einem gewissen Grad. Es sei denn, Gott schlägt mich mit einer Krankheit oder ich falle ohnmächtig um, dann kann ich das Glas nicht mehr halten. Aber normalerweise lässt er mich frei entscheiden, ob ich trinke oder nicht.
Er hat sich entschieden, uns diese Freiheit zu lassen: Wir können uns für ihn oder gegen ihn entscheiden. Es ist nicht so, dass der Mensch keine Möglichkeit mehr hat, sich für Gott zu entscheiden. Das gehört zum Menschsein dazu, dass er eine Entscheidung treffen darf.
Die Entscheidung, Gott zu gehorchen oder nicht, trifft der Mensch. Es ist nicht so, dass Gott bestimmt, ob ich ihm jetzt gehorche oder nicht. Das würde dem Menschsein das Entscheidende nehmen. Wenn Gott bestimmt, ob ich ihm gehorche, bin ich fast wie eine Marionette, die auf Knopfdruck gehorcht oder nicht. Nein, das ist nicht so.
Die Bibel lehrt uns etwas anderes. Sie sagt, wenn sie uns aufruft zu gehorchen, dann ist das ein ehrlicher Aufruf. Es ist nicht vorherbestimmt, dass du sowieso gehorchen musst, weil Gott es bestimmt hat. Auch bei der Bekehrung ist es so: Wir können uns nicht aus uns selbst bekehren, aber Gott hat uns in seiner wunderbaren Gnade die Möglichkeit gegeben, uns jetzt zu bekehren. Jetzt sind wir dran. Wenn wir es nicht tun, sind wir schuldig.
Insofern liegt die Bekehrung letztlich auch an uns. Ob wir die Gelegenheit wahrnehmen, die Gott uns gibt, oder nicht.
Gott ist eine Geistperson. Er ist persönlich: Er sieht, hört, kennt, fühlt, will, spricht, denkt, plant, eifert, leidet mit, schafft, hält, bewahrt, trägt, lenkt, richtet, regiert. Er ist eine Person. Er ist nicht sichtbar. Er ist nicht materiell, hat keinen materiellen Leib. Das stimmt. Aber trotzdem ist er eine Person.
Er ist für uns nicht sichtbar, das heißt, wir können ihn mit unseren Augen nicht sehen, nicht so, wie er ist. Wir können ihn aber mit den inneren Augen sehen. Es gibt Bibelstellen dazu, zum Beispiel 2. Korinther 3,18: „Wir alle aber schauen mit entschleiertem Angesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn an.“
Wir können die Herrlichkeit des Herrn anschauen – jetzt! Jesus hat zu den Jüngern gesagt: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Gott hat sich geoffenbart, wir können ihn schon sehen. In Jesus Christus können wir ihn sehen, und wenn wir von Jesus Christus lesen und lernen, können wir Gott sehen.
Der beste Weg, Gott kennenzulernen, ist, die Evangelien zu lesen. Deshalb evangelisiere ich mit dem Johannesevangelium. Willst du Gott kennenlernen, lies das Johannesevangelium. Dort kannst du Gott kennenlernen.
Wir können ihn heute nicht mit unseren physischen Augen sehen, wie er ist. Das geht nicht. Es gibt viele Bibelstellen dazu, zum Beispiel 1. Timotheus 6,16: „Der allein Unsterblichkeit hat und in einem unzugänglichen Licht wohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann.“ Dem sei Ehre und ewige Macht.
Keiner der Menschen auf Erden hat ihn gesehen. Was Mose, Adam, Jakob, Manoah und seine Frau, die Eltern von Simson, gesehen haben, waren Gotteserscheinungen, sogenannte Theophanien. Gott hat sich sichtbar gemacht in einer Gestalt, manchmal als Engel des Herrn. Abraham erschien er als Engel. Zwei Engel und der Herr kamen zu Abraham auf Besuch. Aber das heißt nicht, dass Abraham Gott in seinem Wesen gesehen hat. Das war nur eine Erscheinung Gottes, eine Theophanie.
Erst wenn wir am Ziel sind, in der Ewigkeit, werden wir ihn sehen. Dann werden wir ihn schauen.
Einige Bibelstellen dazu: Psalm 17,15: „Ich aber werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, ich werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bild.“ Ich werde Gott schauen, wenn ich auferstehe nach dem Tod.
Offenbarung 22,4: „Sie werden sein Angesicht sehen, den, der auf dem Thron sitzt, und das Lamm.“
Ein wunderschöner Vers ist Hiob 19,25-26. Vers 25 hat mich oft erquickt: „Doch ich weiß, mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub bestehen.“ Er wird der Letzte sein, er wird immer da sein, wenn alles in Staub zerfällt.
Vers 26: „Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch heraus Gott sehen.“ Nicht in meinem Fleisch steht da, sondern aus meinem Fleisch heraus. Das heißt, ich werde auferstehen, einen neuen Leib bekommen und Gott sehen.
Ich werde ihn für mich sehen, und meine Augen werden ihn sehen – aber nicht als Fremden. Den, den ich da sehe, wird mir gar nicht fremd sein. Den kenne ich. Das haben wir schon gesehen: Gott kennen ist die Eintrittskarte für den Himmel.
1. Johannes 3,2: „Wir wissen, wenn er offenbart wird, werden wir ihm gleich sein, weil wir ihn sehen werden, wie er ist.“ Wir werden seinen Vater sehen, wie er ist.
Sind Fragen dazu? Zur Person oder zum Personsein Gottes?
Ja, tatsächlich. Wie ist das mit dem Abstand? Das ist auch ein bisschen ähnlich, aber es ist doch noch eine gewaltige Erhöhung. Auf jeden Fall wird eine große Erhöhung stattfinden, wenn wir verherrlicht werden, wenn der Herr Jesus wiederkommt. Aber es wird gleichzeitig auch dann noch ein großer Unterschied zwischen Geschöpfen und Schöpfer bestehen. Das bleibt.
Das ist gewaltig, ja, unvorstellbar für uns, welche Herrlichkeit die Gemeinde Jesu Christi haben wird, wenn wir bei ihm sind. Gleichzeitig wissen wir, dass wir nie Gott sein werden.
Man muss zwei Dinge auseinanderhalten: die Größe Gottes und den Charakter Gottes. In der Größe Gottes ist er unerreichbar. Niemand wird je die Größe Gottes erreichen, niemand wird je so groß werden wie Gott, niemand wird je so allwissend oder allmächtig sein wie Gott. Das bleibt ihm vorbehalten.
Aber im Charakter – auch da wird es eine Begrenzung geben – werden wir ihm ähnlich sein, im Charakter, in der Liebe und in der Heiligkeit. Seine Heiligkeit wird größer sein und seine Liebe wird größer sein. Aber die Qualität der Heiligkeit und die Qualität der Liebe ist seine Liebe in uns. Das ist dieselbe Liebe, die der Herr Jesus durch uns liebt, mit seiner Liebe durch uns jeden einzelnen Menschen liebt.
Wir verlieren nicht unsere Individualität, niemand wird sie verlieren. Wir bleiben genau wir selbst, mit unserem Namen, der im Himmel eingetragen ist. Der Name wird nicht ausgelöscht. Der Name steht für die Person, das heißt, die Person wird nie ausgelöscht. Wir werden immer sein, wer wir sind, als Person, Individuum, jeder einzelne Mensch.
Aber der Charakter wird veredelt, weil Jesus Christus seinen Charakter durch uns leben kann – ungehindert. Dann wird überall Jesus’ Schönheit an uns sichtbar sein.
Es ist gut, über solche Dinge nachzudenken, denn das hat Auswirkungen auf unser Leben. Wenn wir so eine Würde haben, so würdevoll sind vor Gottes Augen, soll uns das anspornen, hier schon entsprechend zu leben.
Paulus sagt genau das: „Wandelt als Himmelsbürger auf der Erde, als solche, die Könige und Prinzen sind.“
Römisch I b: Gott ist ein Lebender, Gott lebt. In der Offenbarung Kapitel 4 ist das ein großes Thema. Der Apostel Johannes wird im Geist in den Himmel versetzt, nicht im Leib. Es ist also kein Bild für die Entrückung, er wird im Geist dahin versetzt, nicht im Leib.
Offenbarung 4: Dort sieht Johannes Gott sitzen auf dem Thron. Der, der auf dem Thron sitzt, wird nie beschrieben. Das ist interessant. Es ist ihm nicht möglich, ihn zu beschreiben. Er beschreibt, was rundherum ist, darunter, davor und dazwischen. Er beschreibt alles Mögliche, aber ihn selbst, der auf dem Thron sitzt, beschreibt er nicht.
Dafür werden verschiedene Wesen dargestellt, zum Beispiel vier lebende Wesen (Vers 6, Vers 8 usw.). Manchmal wird das griechische Wort als „Lebewesen“ übersetzt, eigentlich heißt es einfach „Lebende“. Diese vier lebenden Wesen werden beschrieben, und jedes trägt einen Charakter Gottes.
Auf das komme ich später noch zurück. Was mich jetzt interessiert, ist, dass immer betont wird: Gott lebt, Gott ist ein Lebender.
In Vers 10 heißt es: „Dann werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt, und den anbeten, der in alle Ewigkeit lebt.“ Wörtlich: „Sie werden den Lebenden in alle Ewigkeit anbeten.“ Die Betonung liegt darauf, dass er lebt.
Das ist für Johannes und die Leser der Offenbarung wichtig. Denn sie standen unter Druck und waren vom Tod bedroht. Nun wird ihnen Gott gezeigt: Er lebt in alle Ewigkeit, und ihr werdet mit ihm leben in alle Ewigkeit.
Der, der lebt, ist die Quelle des Lebens, das Leben schlechthin. Psalm 36,10: „Bei dir ist die Quelle des Lebens.“ Das heißt, in deinem Wesen ist die Quelle des Lebens.
Im Alten Testament wird oft vom lebendigen Gott gesprochen, es gibt viele Stellen. Auch im Neuen Testament, zum Beispiel 1. Thessalonicher 1,9: „Ihr habt euch bekehrt von den toten Götzen, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen.“
Gott lebt, das heißt, er ist unabhängig von irgendwelchen Lebensquellen. Er hat Leben in sich selbst. Er existiert durch sich selbst. Er ist von niemandem abhängig.
Der Herr Jesus hat gesagt: „Der Vater hat Leben in sich selbst.“ (Johannes 5,26) Sein Leben ist ewig.
Unser Denken hört auf, wenn wir uns vorstellen, dass Gott ewig lebt – ewig in der Vergangenheit. Gehen wir Millionen Jahre zurück: Da war noch kein Mensch, kein Engel, aber Gott war da. Noch weiter zurück: Er war da. Unendlich in die Vergangenheit war er immer da.
Er ist die Quelle des lebendigen Wassers und die Quelle des Lebens. Er ist von niemandem abhängig, sondern alles hängt von ihm ab. Wir alle existieren nur, weil er uns existieren lässt.
Würde er nur einen Augenblick seine Hand zurückziehen, würden wir zusammenfallen und zu Staub werden. Das steht in Hiob 34,14-15: „Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richten würde und seinen Geist und Odem an sich zurückzöge, würde alles Fleisch vergehen und der Mensch zum Staub zurückkehren.“
Wenn er nur einen Augenblick abließe, uns Leben zu geben, wäre alles vorbei.
Er ist unabhängig, keinem Gesetz unterworfen, keinem Naturgesetz, niemandem verantwortlich. Er kann wirklich tun, was er will. Und hier liegt der Fehler der Moslems: Sie meinen, weil Gott tun kann, was er will, tut er Dinge, die nicht gut sind. Das ist der Fehler.
Gott hat sich entschieden, sich selbst treu zu sein. Das will er. Gott will sich an das halten, was er sagt, und weil er das will, tut er es auch. Er könnte, wenn er wollte, sagen, er hält sich nicht dran, aber er tut es nicht. Das ist der Fehler der Moslems, ein falsches Gottesbild.
Er ist absolut unabhängig, wird von niemandem beeinflusst, ist selbstgenügsam. Er braucht uns nicht, um glücklich zu sein. Er hat genug in sich selbst.
Apostelgeschichte 17,25: „Noch wird er von Menschenhänden bedient, als bedürfte er etwas.“ Gott ist absolut glücklich in sich selbst. Er braucht nichts und niemanden, um zu sein, was er ist.
Er fragt niemanden: „Könntest du mir helfen?“ Er braucht nichts.
Gott, der uns nicht nötig hätte, hat sich entschieden, nicht ohne uns sein zu wollen. Er hat sich entschieden, uns zu brauchen, aber er braucht uns nicht. Er hat kein Muss. Er muss nicht sagen: „Das muss ich jetzt machen.“ Er müsste nicht.
Aber er hat sich entschieden, den Menschen zu lieben. Wenn Gott sagt: „Ich muss Israel lieben, ich kann nicht anders“, dann heißt das, er hat sich entschieden zu lieben. Weil er sich entschieden hat, Israel zu lieben, muss er es innerlich lieben. Aber er müsste nicht.
Er könnte jeden Menschen in die Hölle stürzen, jeden Menschen, den er schafft. Er ist ja Gott. Das ist auch das Denken der Moslems. Aber er tut es nicht. Seine Liebe hat sich entschieden, in seiner Liebe den Menschen einen freien Willen zu lassen, sich zu entscheiden.
Er hat sich einfach so entschieden. Er müsste nicht.
Römer 9 wird oft nicht verstanden. Dort heißt es: „Er erbarmt sich, über wen er will, und verhärtet, wen er will.“ Ja, da hast du es, genau wie die Moslems sagen.
Aber wie will er denn? Was wissen wir aus anderen Stellen der Bibel über Gottes Erbarmen?
Er erbarmt sich über den, der reuig ist, der sich zu ihm wendet und fleht: „Herr, erbarme dich.“ Über Pharao hat er sich lange Zeit erbarmt. Dann hat Pharao sich verhärtet – fünfmal. Gott hat gesagt: „Ich könnte dich umbringen, aber ich tue es nicht, ich bin gnädig.“ Er verhärtet den, den er will, und den nicht, den nicht.
Die Bibel sagt, er will es. Durch die ganze Bibel lesen wir, dass er den verhärtet, der sich mit Gott verscherzt. Irgendwann gibt es einen Punkt, an dem man nicht mehr zurück kann. Pharao hat ihn erreicht – den Punkt ohne Wiederkehr.
Wir wissen aber nicht, wann dieser Punkt erreicht ist. Es gibt Menschen, die sich verhärten, aber Gott wirbt immer noch um sie. Einmal kommt der Tod, und dann ist es vorbei.
Er ist unabhängig, frei in seinen Entscheidungen, kann tun, was er will, und ist in sich selbst genug. Er kennt keinen Mangel.
Die Erde ist des Herrn und was darauf ist. Die ganze Erde gehört ihm.
Du tust Gott keinen Gefallen, wenn du ihm sagst: „Okay, Gott, ich bekehre mich.“ Das war lustig: Eine Schwester erzählte bei ihrer Taufe im Salzburger Land, dass sie dachte: „Jetzt hast du einen guten Fang gemacht.“ Aber sie merkte selbst, es war Gottes Gnade, dass sie überhaupt zu ihm kommen durfte. Von wegen guter Fang. Gott macht lauter schlechte Fänge – faule, stinkende Fische. Aber er verändert sie, und sie werden gut. Er kommt hinein und macht sie wertvoll.
Der Mensch ist in sich selbst wertvoll, weil Gott ihn geschaffen hat. Aber auch im Charakter wird der Mensch wertvoll, wenn Jesus Christus hineinkommt.
Gott ist auf nichts angewiesen, existiert durch sich selbst, ist völlig unabhängig. Er braucht nicht einmal unsere Anbetung. Das hat er nicht nötig.
Aber er hat sich entschieden, Freude daran zu haben, wenn seine Geschöpfe erkennen, wie herrlich er ist. Dann beten sie ihn an. Heute gibt es ein großes Missverständnis über Anbetung. Viele glauben, man müsse ein Lied singen, in dem man halb in den Wolken schwebt und die Seele sich in schöne Stimmung schwingt. Dann meint man, das sei Anbetung gewesen.
Weit gefehlt.
Wer das meint, sollte die Bibel über Anbetung studieren. Das Wort „anbeten“ heißt im Hebräischen und Griechischen „niederfallen“. Jemand kann anbeten, ohne ein einziges Wort zu sagen.
Hiob erkennt, dass Gott alle Rechte hat und er selbst kein Recht hat, irgendetwas zu besitzen. Dann fällt er nieder und sagt: „Der Herr hat es gegeben, alles kommt vom Herrn, und wenn er es nimmt, hat er das Recht dazu.“ Dann fällt er nieder und betet an, weil er erfahren hat, dass Gott das Recht hat über seine Gesundheit, seinen Besitz, über alles.
Manchmal nimmt uns der Herr etwas weg, damit wir etwas von seinem Wesen kennenlernen – dass er das Recht dazu hat.
Anbetung heißt: „Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Lobpreis und Ruhm.“ Gottes Name ist höher als jeder Lobpreis, den wir äußern könnten. Das steht in Nehemia 9,5. Nehemia hat Gewaltiges erkannt: „Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Lobpreis.“ Das heißt, du bist größer, als wir dich preisen können. Wir können nicht mit Worten ausdrücken, wie du bist. Du bist immer noch mehr.
Manchmal knie ich einfach nieder und sage: „Herr, du bist würdig, dass man dich anbetet, vor dir niederfällt, dich achtet und sagt, du bist einzigartig – ganz egal, wie ich mich fühle.“ Gott ist immer anbetungswürdig, ganz egal, wie ich mich fühle.
Wenn ich meine Anbetung bringe, weiß ich, ich kann sie gar nicht ermessen, ich kann ihm nicht gebührend anbeten.
Gehorsam braucht er auch nicht. Gott hat es nicht nötig. Es nützt ihm nichts, wenn ich gehorche. Wenn ich als Sklave diene und meine Pflicht erfülle, muss ich am Schluss sagen: „Herr, ich bin ein unnützer Knecht.“ Er bräuchte mich nicht.
Aber er hat sich entschieden, und das ist das Wunderschöne – das verstehen die Moslems nicht. Er hat sich entschieden, uns brauchen zu wollen. Er hat sich entschieden, Freude daran zu haben, wenn seine Geschöpfe ihm dienen.
Er braucht niemandes Dienst, auch die Engel nicht. Aber er hat sich entschieden, Freude daran zu haben, wenn wir ihm dienen.
Noch eine Minute: Was sagt man in einer Minute, wenn man über Gott reden soll? Ich möchte nur kurz erzählen: Man kommt heim, der kleine Dreijährige will helfen. Ich putze das Fahrrad oder mache etwas, und er möchte helfen. Ich lasse ihn helfen und freue mich. Er macht alles schlimmer und schmutziger als vorher, aber ich freue mich, weil er mir helfen will.
So ist es mit Gott. Er freut sich, wenn wir ihm dienen. Manchmal machen wir es falsch, aber er freut sich, weil wir es aus gutem Willen tun. Und er belohnt uns noch dafür.
Das ist Gott, das ist die Art Gottes. Das verstehen die Moslems nicht. Er hat sich entschieden, so zu sein.
Wir müssen schließen. Wollen wir noch kurz danken?
Vater, wir danken dir, dass du so bist. Es macht uns Freude, darüber nachzudenken, darüber zu reden, zu sehen, was du gemacht hast, indem du uns Menschen gemacht hast, die du gar nicht brauchst. Aber wir wollen dir Lob und Ehre bringen, Herr. Wir wollen dir sagen, dass wir sehr glücklich sind über dich. Amen.
Sieben Gründe für die Wichtigkeit der Gotteserkenntnis
Wir haben also jetzt sieben Gründe betrachtet, warum es wichtig ist, Gott zu kennen. Erstens, damit wir ihm Freude machen. Zweitens, damit wir ihm Ehre bereiten. Drittens, damit wir nicht verloren gehen. Viertens, damit wir vor Sünde bewahrt bleiben. Fünftens, damit wir an ihm Freude haben. Sechstens, damit wir ihn mehr lieben. Und siebtens, damit wir das Ziel erreichen, ihm ähnlich zu sein.
Das sind die sieben Punkte, warum es wichtig ist, dass wir Gott erkennen.
Was es bedeutet, Gott zu kennen, ist, richtige Gedanken über ihn zu haben – so zu denken über ihn, wie er selbst über sich denkt. Das können wir nur durch die Bibel, durch die Offenbarung.
Zweitens bedeutet es aber auch, einen vertrauensvollen Umgang mit ihm zu haben. Das habe ich auch schon gesagt. Es heißt, einen engen Umgang mit ihm zu pflegen, also ihn wirklich zu erkennen.
Die Gotteserkenntnis hat jedoch Grenzen für den Menschen. Weil wir Geschöpfe sind, können wir ihn nur in dem Maße erkennen, in dem er sich uns offenbart. Mehr können wir nicht erkennen.
Mit unserem Denken können wir Gott nicht ergründen. Das steht in Jesaja 40,28. Dort heißt es: „Weißt du es nicht oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Yahweh, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht. Unergründlich ist sein Verstand, sein Denken ist für andere unergründlich.“
Seine Intelligenz – man könnte es auch so übersetzen – ist für alle, die nicht Gott sind, unergründlich. Das heißt, er ist der Einzige, der sich selbst wirklich kennt. Er ist der Einzige.
Die Offenbarung Gottes in Jesus Christus
Aber das Schöne ist, dass er sich entschieden hat, sich uns zu offenbaren. Seine Offenbarung ist gewaltig. Er ist sehr weit gegangen, um sich uns zu zeigen, indem er Mensch wurde – in Jesus Christus.
Deshalb können wir in Jesus Christus alles erkennen, was es für uns zu erkennen gibt, und das ist ungeheuer viel. Doch wir werden niemals Gott sein. Zwischen den Geschöpfen und dem Schöpfer wird immer eine unendliche Kluft bestehen, auch wenn wir in die Ewigkeit hineingehen.
Dann werden wir uns mit den Engeln auf gleicher Stufe befinden – oder vielleicht, ich weiß es nicht genau, sogar unter ihnen oder sie unter uns. Aber zwischen den Engeln und Gott gibt es eine unüberbrückbare Kluft, was Größe und Erkenntnis betrifft. Das gilt auch zwischen uns und Gott.
Wir werden niemals Götter werden. Aber wir werden im Charakter Christus ähnlich sein – nicht in der Größe, sondern im Charakter. Darauf kommen wir gleich noch zu sprechen.
Mittel zur Gotteserkenntnis und Gliederung des Wesens Gottes
Ja, Gott hat uns verschiedene Mittel gegeben. Ich möchte noch ergänzend darauf eingehen, welche Mittel wir haben, um Gott zu erkennen.
Das wisst ihr natürlich selbst. Wir haben einige Mittel, die Gott uns gegeben hat. Er hat die Schöpfung gemacht, und diese hilft uns bereits, etwas von Gott zu erkennen. Das steht im Römerbrief Kapitel 1.
Aber das Wichtigste ist, dass wir Jesus Christus haben. Er ist uns offenbart worden. Außerdem haben wir die Bibel, die uns darüber Aufschluss gibt beziehungsweise uns das Wort Gottes sagt.
Wir haben auch den Geist Gottes, der uns dabei hilft. Ebenso haben wir das Gebet, durch das wir bitten können. Und nicht zuletzt haben wir die Geschwister, andere Christen, die uns ebenfalls helfen können.
Ein Glied reicht dem anderen eine Darreichung, eine helfende Hand, auch in Bezug auf Erkenntnis. Im 1. Korinther 12, Vers 8 heißt es: Einer der Gnadengaben ist die Kenntnis. Dem einen wird Kenntnis oder Erkenntnis gegeben, je nachdem, wie es übersetzt wird.
Nun kommen wir zu dem Blatt, das ich euch gegeben habe. Es soll eine Gliederung sein, auf der auf der einen Seite das Wesen Gottes steht – die Grobgliederung.
Was wir jetzt gemacht haben, war die Einleitung. Den letzten Punkt habe ich ausgelassen. Wenn wir das Blatt umdrehen, sehen wir die Detailgliederung von dem, was wir jetzt wollen.
Wir wollen also einige Punkte zum Wesen Gottes betrachten.
Grundlegende Eigenschaften Gottes: Geist, Größe, Licht und Liebe
Römisch I: Gott ist Geist. Über die eine Person Gottes heißt es in der Bibel in Johannes 4,24: „Gott ist Geist.“
Römisch II: Gott ist groß. Dazu gibt es viele Stellen. Sein Name ist groß, Jahwe ist groß – das finden wir an zahlreichen Stellen, die die vierfache Größe Gottes betonen.
Römisch III: Gott ist Licht und Gott ist Liebe. Diese beiden Eigenschaften könnte man getrennt betrachten, ich habe sie jedoch zusammengefasst. Im 1. Johannesbrief heißt es am Anfang, dass Gott Licht ist, und gegen Ende, dass Gott Liebe ist. Diese beiden Eigenschaften fassen den Charakter Gottes zusammen.
Der Herr Jesus ist beides. Wir sahen seine Herrlichkeit, und es heißt, er sei „voller Gnade und Wahrheit“. Gnade steht hier für die Liebe Gottes, Wahrheit für das Licht, die Gerechtigkeit Gottes und die Heiligkeit Gottes.
Unter dem Wort „Licht“ gehört die Heiligkeit. Die Heiligkeit Gottes beinhaltet seine Gerechtigkeit, seine Wahrheit, seine Treue, seine Zuverlässigkeit, sein Richten und sein richtiges Handeln – all das.
Zur Liebe gehören seine Güte, seine Freundlichkeit, seine Gnade, sein Erbarmen und seine Barmherzigkeit. Ebenso zählen Geduld und Sanftmut dazu.
Diese beiden Pole – Licht und Liebe – bilden den Charakter Gottes. Sie helfen uns, Gott zu verstehen, und sie helfen uns auch, den Menschen zu verstehen.
Es ist sehr wichtig, den Charakter Gottes zu verstehen. So will Gott, dass wir werden: Licht und Liebe sollen in wunderbarer Harmonie und im richtigen Verhältnis bei uns zum Vorschein kommen.
Die persönliche Natur Gottes als Geist
Jetzt möchte ich ganz kurz auf den ersten römischen Punkt eingehen: Gott ist Geist. Er ist eine Geistperson, persönlich, nicht materiell und nicht sichtbar. Dennoch ist er persönlich. Gott ist die einzige wirklich vollkommene Person.
Vielleicht denken manche jetzt: „Aber Gott hat ja keinen Leib, also ist er keine Person.“ Das ist nicht ganz richtig. Eine Person braucht keinen Leib, um Person zu sein. Auch wenn wir unseren Leib ablegen, bleiben wir Personen. Wir sterben eines Tages und legen dann den Leib ab, bleiben aber trotzdem Personen. Danach gibt uns Gott einen neuen Leib. In der Zwischenzeit sind wir dennoch Personen.
Gott hat drei Arten von Geschöpfen geschaffen. Die einen haben einen Geist oder sind Geist, das sind die Engel. Die anderen haben einen Leib oder sind Leib, das sind die Tiere. Die Krone der Schöpfung aber vereint beides: Leib und Geist. Der Geist ist das Innere, der Leib das Äußere.
Eine Person ist jemand, der denken kann, empfinden kann, etwas wollen kann und ein Selbstbewusstsein hat. Das heißt, sie weiß, dass sie existiert, dass sie ist. Man muss hier nicht philosophieren wie Descartes, der sagte: „Ich denke, also bin ich.“ Das ist eigentlich nicht ganz richtig. Er hätte nur wissen können, dass er ist. Aber gut.
Also: Eine Person, die denkt, hat ein Selbstbewusstsein und weiß: „Ich bin und ich bin da.“ Sie hat auch eine Selbstbestimmung, das heißt, sie weiß, was sie will. Ja, sie bestimmt selbst. Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, eine Selbstbestimmung. Das gehört zum Personsein, und das ist wichtig.
Der Mensch bestimmt selbst. Nicht alles, aber einiges darf er sogar nach dem Sündenfall noch selbst bestimmen. Ob ich jetzt gerade einen Schluck Wasser trinke oder nicht, das darf ich bis zu einem gewissen Grad selbst entscheiden. Es sei denn, Gott schlägt mich gerade mit einer Krankheit oder ich falle ohnmächtig um. Dann kann ich das Glas nicht mehr halten und auch nicht mehr trinken. Da hat er die Oberhand. Aber normalerweise lässt er mir die Freiheit, ob ich trinke oder nicht.
Er hat sich entschieden, uns diese Freiheit zu lassen, dass wir uns entscheiden können – für ihn oder gegen ihn zum Beispiel. Es ist nicht so, dass der Mensch keine Möglichkeit mehr hätte, sich für Gott zu entscheiden. Das ist nicht der Fall.
Zum Menschsein gehört, dass er bestimmen darf und eine Entscheidung treffen kann. Die Entscheidung, Gott zu gehorchen oder nicht, trifft der Mensch. Es ist nicht so, dass Gott bestimmt, ob ich ihm jetzt gehorche oder nicht. Das würde dem Menschsein das Entscheidende nehmen.
Versteht ihr? Wenn Gott bestimmen würde, ob ich ihm gehorche oder nicht, dann wäre ich fast wie eine Marionette. Er drückt einfach auf den Knopf: „Jetzt gehorchst du, jetzt nicht, jetzt wieder.“ Nein, so ist es nicht. Die Bibel lehrt uns etwas anderes.
Die Bibel sagt: Wenn sie uns aufruft, zu gehorchen, dann ist das ein ehrlicher Aufruf. Es ist wirklich so, nicht einfach vorherbestimmt, dass du sowieso gehorchen musst, weil Gott es bestimmt hat. Nein, so ist es nicht. Auch bei der Bekehrung ist es nicht so, obwohl wir wissen, dass wir uns nicht aus uns selbst bekehren können.
Gott hat uns in seiner wunderbaren Gnade die Möglichkeit gegeben, uns jetzt bekehren zu dürfen. Aber jetzt sind wir dran. Wenn wir es nicht tun, sind wir schuldig. Versteht ihr? Insofern liegt die Bekehrung letztlich auch an mir, ob ich diese Gelegenheit, die Gott mir gibt, wahrnehme oder nicht. Wenn ich mich nicht bekehre, liegt das an meiner Entscheidung.
Gottes Persönlichkeit und Unsichtbarkeit
Gott ist eine Geistperson. Er ist persönlich: Er sieht, hört, kennt, fühlt, will, spricht, denkt, plant, eifert, leidet mit, schafft, hält, bewahrt, trägt, lenkt, richtet und regiert. Er ist eine Person.
Gott ist nicht sichtbar. Er ist nicht materiell und hat keinen materiellen Leib. Das stimmt, er besitzt keinen materiellen Körper. Trotzdem ist er eine Person. Für uns ist er nicht sichtbar, das heißt, wir können ihn mit unseren Augen nicht sehen. Wir können ihn nicht so sehen, wie er wirklich ist.
Wir können ihn jedoch mit den inneren Augen sehen. Es gibt auch Bibelstellen, die das belegen. Zum Beispiel heißt es in 2. Korinther 3,18: „Wir alle aber schauen mit entschleiertem Angesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn an.“ Das bedeutet, wir können die Herrlichkeit des Herrn anschauen – jetzt!
Jesus hat zu den Jüngern gesagt: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Gott hat sich offenbart, und wir können ihn sehen. In Jesus Christus können wir Gott sehen. Wenn wir von Jesus Christus lesen und von ihm lernen, dann können wir Gott kennenlernen.
Der beste Weg, Gott kennenzulernen, ist, die Evangelien zu lesen. Deshalb evangelisiere ich mit dem Johannesevangelium. Wer Gott kennenlernen will, sollte das Johannesevangelium lesen. Das ist der beste Weg, Gott zu erkennen, denn in Jesus können wir Gott sehen.
Heute können wir Gott nicht mit unseren physischen Augen sehen, so wie er wirklich ist. Das ist nicht möglich. Es gibt viele Bibelstellen, die das bestätigen. Eine davon ist 1. Timotheus 6,16: „Der allein Unsterblichkeit hat und in einem unzugänglichen Licht wohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht.“
Mit „keiner der Menschen“ sind die Menschen hier auf Erden gemeint. Keiner hat Gott in seinem Wesen gesehen. Was Mose, Adam, Jakob, Manoah und seine Frau, die Eltern von Simson, gesehen haben, waren Gotteserscheinungen – sogenannte Theophanien. Gott hat sich manchmal sichtbar gemacht, zum Beispiel in der Gestalt eines Engels, dem Engel des Herrn. Abraham erschien er als Engel. Zwei Engel und der Herr kamen zu Abraham auf Besuch.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Abraham Gott in seinem Wesen gesehen hat. Es war nur eine Erscheinung Gottes, eine Theophanie. Erst wenn wir am Ziel sind, wenn wir in der Ewigkeit sein werden, dann werden wir Gott sehen. Dann werden wir ihn wirklich sehen.
Die zukünftige Schau Gottes und die unüberbrückbare Kluft
Einige Bibelstellen dazu:
Psalm 17,15:
Ich aber werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, ich werde gesättigt werden, wenn ich erwache, in deinem Bilde. Ich werde Gott schauen, wenn ich aufstehe nach dem Tod.
Offenbarung 22,4:
Sie werden sein Angesicht sehen, also den, der auf dem Thron sitzt, und das Lamm; das werden sie sehen.
Ein wunderschöner Vers steht in Hiob 19,25-26:
Hiob 19,25 hat mich schon oft erquickt:
Doch ich weiß, mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub bestehen. Er wird der Letzte sein, er wird immer noch da sein, wenn alles in Staub zerfällt.
Vers 26:
Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch heraus Gott sehen.
Es steht nicht „in meinem Fleisch“, sondern „aus meinem Fleisch heraus“. Das heißt, ich werde auferstehen. Das ist ein Auferstehungsvers. Hier werde ich aus dem Fleisch herauskommen, dann bekomme ich einen neuen Leib und werde Gott sehen.
Ja, ich werde ihn für mich sehen, und meine Augen werden ihn sehen, aber nicht als Fremden, nicht als Fremden. Den, den ich da sehen werde, der wird mir gar nicht fremd sein. Den kenne ich. Das haben wir schon gesehen, denn Gott kennen ist ja die Eintrittskarte für den Himmel.
„Ich werde ihn nicht als Fremden sehen.“
Oder 1. Johannes 3,2:
Wir wissen, wenn er offenbart wird, werden wir ihm gleich sein, weil wir ihn sehen werden, wie er ist. Wir werden ihn, seinen Vater, sehen, wie er ist.
Sind Fragen dazu? Zur Person oder ja zum Personsein Gottes? Ja, tatsächlich. Wie ist das noch ein Abstand? Denn das ist auch ein bisschen ähnlich, nicht gleichzeitig jetzt in der Werke, aber das ist doch noch eine gewaltige Erhöhung.
Also auf jeden Fall wird noch eine gewaltige Erhöhung stattfinden in dem Moment, wo wir verherrlicht werden, wenn der Herr Jesus wiederkommt. Aber es wird gleichzeitig auch dann noch ein gewaltiger Unterschied sein zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer. Das wird bleiben.
Das ist gewaltig, ja, es ist unvorstellbar für uns, welche Herrlichkeit die Gemeinde Jesu Christi haben wird, wenn wir bei ihm sein werden. Gleichzeitig wissen wir, dass wir nie Gott sein werden.
Also dann sieht man, da muss Gott noch viel größer sein, noch größer, noch herrlicher, noch gewaltiger. Das wird sich auf den Charakter beziehen. Wir werden ihm im Charakter ähnlich sein, aber nicht in der Größe.
Wir müssen die zwei Dinge auseinanderhalten: die Größe Gottes und den Charakter Gottes. In der Größe Gottes ist er unerreichbar. Niemand wird je die Größe Gottes erreichen, niemand wird je so groß werden wie Gott, niemand wird je so allwissend werden wie Gott, niemand wird je so allmächtig sein wie Gott. Das bleibt ihm vorbehalten.
Aber im Charakter – gut, auch da wird es eine Begrenzung geben – aber wir werden ihm ähnlich sein im Charakter, in der Liebe und in der Heiligkeit. Seine Heiligkeit wird größer sein und seine Liebe wird größer sein.
Aber die Qualität der Heiligkeit, die Qualität der Liebe ist seine Liebe in uns, und das ist die gleiche. Das ist seine Liebe, dass der Herr Jesus seine Liebe durch uns lieben kann, mit seiner Liebe durch uns lieben kann in jedem einzelnen Geschöpf.
Wir werden nicht alle unsere Individualität verlieren, keiner wird sie verlieren. Wir werden genau wir selbst bleiben mit unserem Namen, der ja im Himmel eingetragen ist, unser Name. Der Name wird nicht ausgelöscht. Der Name steht aber für die Person, das heißt, die Person wird nie ausgelöscht.
Wir werden immer sein, wer wir sind, als Person, Individuen, jeder einzelne Mensch. Aber der Charakter wird veredelt, weil Jesus Christus seinen Charakter durch uns leben kann – und dann ungehindert. Dann wird überall von Jesus seiner Schönheit zu sehen sein an uns.
Es ist gut, wenn wir über solche Sachen nachdenken, weil uns das auch Auswirkungen auf unser Leben hat. Wenn wir so eine Würde, so würdevoll sind vor Gottes Augen, dann soll uns das anspornen, hier schon dementsprechend zu leben.
Genau das sagt Paulus: Wandelt als Himmelsbürger auf der Erde, wandelt auf der Erde wie solche, die Himmelsbürger sind, wie solche, die Könige und Prinzen sind.
Röm 1,1b:
Habt ihr das? Gott ist ein Lebender, Gott lebt.
In der Offenbarung, Kapitel 4, scheint dies das große Thema zu sein.
Offenbarung 4: Der Apostel Johannes wird im Geist in den Himmel versetzt, nicht im Leib. Es ist also kein Bild für die Entrückung. Er wird im Geist dorthin versetzt, nicht im Leib, er wird also nicht entrückt. Manche meinen, das sei die Entrückung – nein, er ist nur im Geist dorthin versetzt.
Offenbarung 4: Dort sieht Johannes Gott sitzen, den Gott auf dem Thron. Der, der auf dem Thron sitzt, wird nie beschrieben. Das ist interessant. Er ist nicht in der Lage, und es ist ihm gar nicht möglich, ihn zu beschreiben – der, der auf dem Thron sitzt.
Er schreibt, was rundherum ist und was darunter und davor und dazwischen. Er beschreibt alles Mögliche, aber ihn selber, der auf dem Thron sitzt, wird nicht beschrieben.
Aber es werden verschiedene Wesen dargestellt oder Wesen kommen hier vor, ich denke an Vers 6, Vers 8 usw. Er sieht vier Lebewesen. Manchmal übersetzen die Übersetzer hier „Lebewesen“, das griechische Wort heißt einfach „Lebende“, vier Lebende.
Und dann werden diese vier Lebenden beschrieben, und jedes trägt einen Charakter Gottes. Jedes dieser vier Lebenden.
Was jetzt – darauf komme ich später noch zu sprechen – aber was mich jetzt interessiert, ist, dass immer betont wird: Gott lebt, Gott ist ein Lebender.
Und dann heißt es in Vers 10:
Dann werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt, und den anbeten, der in alle Ewigkeit lebt.
Wörtlich: Sie werden den Lebenden in alle Ewigkeit, den in alle Ewigkeit Lebenden, den werden sie anbeten. Die Betonung liegt darauf, dass er lebt. Das ist für Johannes so wichtig und auch für die Leser der Offenbarung, denn denen ging es schlecht, sie standen unter Druck und wurden immer wieder vom Tod bedroht.
Und jetzt wird ihnen Gott gezeigt: Er lebt in alle Ewigkeit, und ihr werdet mit ihm leben in alle Ewigkeit. Der, der lebt, ist die Quelle des Lebens, ja, er ist das Leben schlechthin.
Psalm 36,10:
Bei dir ist die Quelle des Lebens, und zwar bei dir, das heißt bei deinem Wesen, in dir selber ist die Quelle des Lebens.
Und wie oft wird im Alten Testament von dem lebendigen Gott gesprochen! Da gibt es viele Stellen. Auch im Neuen Testament, wie 1. Thessalonicher 1,9:
Ihr habt euch bekehrt von den toten Götzen, um den lebendigen und wahren Gott zu dienen.
Gott ist einer, der lebt. Das heißt, er ist unabhängig von irgendwelchen Lebensquellen. Er hat Leben in sich selber. Er existiert durch sich selber. Er ist von niemandem abhängig.
Der Herr Jesus hat mal gesagt: Der Vater hat Leben in sich selber (Johannes 5,26). Er hat Leben in sich selber, ist von niemandem abhängig, sein Leben ist ewig.
Und jetzt hört unser Denken auf, wenn wir uns Gott vorstellen müssen, dass er ewig lebt – und zwar ewig in der Vergangenheit. Er war da, gehen wir Millionen Jahre zurück, da war noch kein Mensch, da war kein Engel, aber Gott war da. Ja, da gehen wir noch weiter zurück. Er war da. Noch weiter. Er war da. Unendlich in die Vergangenheit, er war immer da.
Er ist die Quelle des lebendigen Wassers und die Quelle des Lebens. Er ist von niemandem abhängig, sondern alles hängt von ihm ab.
Wir alle existieren nur, weil er uns existieren lässt. Würde er nur einen Augenblick seine Hand zurückziehen, würden wir zusammenfallen und zu Staub werden. Das steht in Hiob 34,14-15:
Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richten würde und seinen Geist und seinen Odem an sich zurückzöge, würde alles Fleisch insgesamt vergehen und der Mensch zum Staub zurückkehren.
Wenn er nur einen Augenblick ablassen würde, uns Leben zufließen zu lassen, wäre alles sofort vorbei.
Er ist unabhängig. Keiner ist ihm unterworfen, keinem Naturgesetz, überhaupt niemandem verantwortlich. Er kann wirklich tun, was er will. Er ist frei und kann wirklich tun, was er will.
Hier ist der Fehler der Muslime: Sie meinen, weil Gott tun kann, was er will, tut er Dinge, die nicht gut sind. Das ist der Fehler. Gott hat sich entschieden, sich selbst treu zu sein. Das wollte er.
Gott will sich an das halten, was er sagt, und weil er das will, tut er es auch. Er könnte, wenn er wollte, sagen: Ich halte mich nicht dran. Aber er tut es nicht. Das ist der Fehler der Muslime, falsches Gottesbild.
Also er ist absolut unabhängig, er wird von niemandem beeinflusst, er ist sich selber genug. Er ist selbstgenügsam, sagt man. Das heißt, er hat genug, er braucht uns nicht, um glücklich zu sein, er hat genug in sich selber.
Eine Bibelstelle dazu: Apostelgeschichte 17,25:
Gott ist absolut glücklich in sich selber, er braucht nichts und niemanden, um das zu sein, was er ist. Er braucht keine Menschen, keine Engel, er braucht nichts.
Apostelgeschichte 17,24-25:
Der Gott, der die Welt machte und alles, das darin ist, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht, noch wird er von Menschenhänden bedient, als bedürfe er etwas. Er, der allem Leben und Odem gibt.
Er braucht doch nichts. Es ist nicht so, dass er irgendjemanden fragt: Du könntest mir ein bisschen helfen, du könntest mich am Rücken kratzen, ich komme da nicht hin. Er braucht nichts.
Er ist absolut glücklich. Er sitzt nicht einsam da und denkt: Oh, wenn doch nur bald das nächste Zeitalter beginne.
Gott, der uns nicht nötig hätte, hat sich entschieden, nicht ohne uns sein zu wollen. Gott, der uns nicht nötig hätte, will doch ohne uns nicht sein.
Er hat sich entschieden, uns zu brauchen, aber er braucht uns nicht, bräuchte uns nicht. Er hat kein Muss. Er muss nicht sagen: Ah, ich muss jetzt, das muss ich jetzt machen. Er müsste nicht.
Aber er hat sich entschieden, den Menschen zu lieben. Und wenn Gott sagt: Ich muss Israel lieben, ich kann nicht anders, dann heißt das, er hat sich entschieden zu lieben. Und weil er sich entschieden hat, Israel zu lieben, muss er es innerlich lieben, ja, aber er müsste nicht.
Er könnte jeden Menschen in die Hölle stoßen, jeden Menschen, den er schafft, er ist ja Gott. Das ist auch das Denken der Muslime.
Nur jetzt ist er wiederum der Fehler: Herr Muslim, er tut es nicht. Seine Liebe – er hat sich entschieden, in seiner Liebe es nicht zu machen. Er hat sich entschieden, in seiner Liebe den Menschen einen freien Willen zu lassen, sich zu entscheiden usw.
Da hat er sich einfach so entschieden, er müsste nicht.
Römer 9 wird oft nicht verstanden von vielen Leuten. Dort heißt es: Er erbarmt sich über den, über den er will. So erbarmt er sich, wessen er will, und verhärtet, wen er will.
Ja, da hast du es, genau wie die Muslime sagen. Nein, nein, nein, wie will er denn? Was will er denn? Was wissen wir denn aus anderen Stellen der Bibel über Gottes Erbarmen?
Ja, er erbarmt sich über den, über den er will. Ja gut, und über wen will er sich erbarmen? Über wen will er sich denn erbarmen?
Was sagt die Bibel? Über den reuigen Sünder, oder? Über den, der wirklich zu dem sich erbarmenden Gott hinwendet und zu ihm fleht: Herr, bitte erbarme dich. Oh, da will er sich gern erbarmen.
Über Pharao hat er sich lange Zeit erbarmt. Und dann hat der Pharao halt nicht mehr gewollt. Pharao hat sich verhärtet fünfmal, und dann hat Gott gesagt: Okay, jetzt könnte ich dich umbringen, aber ich tue es nicht, ich bin gnädig.
Ja, den verhärte ich, den nicht, den verhärte ich, den nicht. Wiff da.
Nein, die Bibel sagt, er will es. An anderer Stelle lesen wir durch die ganze Bibel, dass er den verhärtet, der sich verscherzt mit Gott. Irgendwann gibt es einen Punkt, wo man nicht mehr zurück kann. Pharao hat ihn erreicht.
The point of no return – der Punkt, wo man nicht mehr zurück kann. Aber wir wissen nicht, wann der erreicht ist.
Also es gibt Leute, die haben sich verhärtet und verhärtet, aber Gott wirbt immer noch um den Menschen. Aber einmal kommt der Tod, und dann ist es vorbei.
Also, er ist unabhängig, er ist frei in seinen Entscheidungen, er kann wirklich tun, was er will, und er ist in sich selber genug. Er kennt keinen Mangel, das gehört auch dazu, er kennt keinen Mangel.
Die Erde ist des Herrn und was auf ihr ist. Die ganze Erde gehört ihm.
Du tust Gott keinen Gefallen, wenn du ihm sagst: Ja, okay Gott, ich bekehre mich.
Das war so lustig: Eine Schwester war im Salzburgerland, hat ein Zeugnis gegeben anlässlich ihrer Taufe. Sie hat erzählt, da hat sie gesagt: Also, wie ich mich bekehrt habe, dachte ich mir so: Gott, jetzt hast du einen guten Fang gemacht.
Oh, dann dachte ich: Oh mei. Aber sie selber hat es dann schon gemerkt, es war Gottes Gnade, dass sie überhaupt zu ihm kommen durfte. Von wegen guter Fang gemacht.
Es ist eher so, dass Gott lauter schlechte Fänge macht. Das sind jetzt alles faule, stinkende Fische und so weiter. Aber er verändert sie, und dann werden sie gut. Er kommt hinein, und dann werden sie wertvoll.
Also der Mensch ist in sich selber wertvoll, weil er ihn geschaffen hat, das sowieso. Aber auch im Charakter wird dann der Mensch wertvoll, weil dann Jesus Christus hineinkommt.
Ja, also, er ist auf nichts angewiesen, er existiert durch sich selbst, er ist völlig unabhängig. Er hat nicht einmal unsere Anbetung nötig, das hat er nicht nötig.
Es ist nicht nötig, dass die Christen ihn anbeten, das ist nicht nötig von ihm aus gesehen nicht. Aber – und jetzt kommt das Schöne – er hat sich entschieden, seine Freude daran zu haben.
Wenn seine Geschöpfe erkennen, wie herrlich er ist, dann werden sie nämlich anbeten. Wenn seine Geschöpfe niederfallen vor ihm und erkennen, wer er ist, das ist Anbetung.
Heute gibt es ja ein furchtbares großes Missverständnis über das Thema Anbetung, ein furchtbares Missverständnis.
Da meint man, man müsse irgendwie so ein Lied singen, wo man halb in den Wolken schwebt und irgendwie, wo die Seele sich in schöne Stimmung schwingt, und da meint man, das sei jetzt Anbetung gewesen. Weit gefehlt.
Wer das meint, der sollte mal die Bibel studieren über das Thema Anbetung. Das Wort „anbeten“ heißt nämlich „niederfallen“ im Hebräischen, auch im Griechischen: niederfallen.
Es kann sein, dass jemand anbetet, ohne ein einziges Wort zu sagen.
Hiob erkennt, dass Gott alle Rechte hat und dass er selber kein Recht hat, irgendetwas zu haben. Dann fällt er nieder und sagt: Der Herr hat es gegeben, alles kommt vom Herrn, und wenn er es nimmt, hat er das Recht dazu. Dann fällt er nieder und betet an, weil er erfahren hat, dass Gott das Recht hat über seine Gesundheit, über seinen Besitz, über alles.
Manchmal nimmt uns der Herr etwas weg, damit wir etwas von seinem Wesen kennenlernen, dass er das Recht hat.
Anbetung:
Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Lobpreis und über allen Ruhm.
Gottes Name ist höher als jeglicher Lobpreis es irgendwie äußern könnte. Das steht in Nehemia 9,5.
Nehemia hat Gewaltiges erkannt:
Nehemia 9,5: Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Lobpreis. Das heißt, du bist größer, als wir dich preisen können. Wir können nicht ausdrücken mit unseren Worten, wie du bist. Du bist immer noch mehr.
Manchmal knie ich mich einfach hin und sage: Herr, du bist einfach würdig, dass man dich anbetet, dass man vor dir niederfällt, dass man dich achtet, dass man dir sagt: Du bist einzigartig, ganz egal, wie ich mich fühle.
Gott ist immer anbetungswürdig, ganz egal, wie ich mich fühle. Und dann, wenn ich meine Anbetung bringe, dann weiß ich, ich kann es gar nicht ermessen, ich kann es ihm gar nicht gebührend tun, ich kann nicht gebührend ihm anbeten.
Gehorsam braucht er auch nicht. Gott hat es nicht nötig, das nützt ihm nichts, mein Gehorsam. Wenn ich als Sklave ihm diene und mal alle meine schuldige Pflicht erfülle, dann muss ich zum Schluss sagen: Herr, ich bin ein unnützer Knecht.
Er bräuchte mich nicht. Aber er hat sich entschieden, und das ist das Wunderschöne – und das verstehen die Muslime nicht: Er hat sich entschieden, uns brauchen zu wollen.
Er hat sich entschieden, Freude zu haben an meinem Dienst. Er bräuchte doch nicht meinen Dienst. Niemandes Dienst braucht er, auch die Engel braucht er nicht.
Aber er hat sich entschieden, Freude zu haben, wenn seine Geschöpfe ihm dienen.
Ah, ja, eine Minute noch. Okay, was sagt man in einer Minute, wenn man über Gott reden soll?
Na, ich möchte es nur ganz kurz erzählen: Man kommt heim, und der kleine Dreijährige sagt, er möchte mir helfen. Was weiß ich, ich putze das Fahrrad oder ich tue irgendwas, ja, er möchte mir helfen.
Ja, dann lasse ich ihn halt helfen. Und ich freue mich, wenn er mir hilft. Er macht alles schlimmer und schmutziger, als es vorher war, aber ich freue mich, er tut mir helfen.
So ist es mit Gott. Er freut sich, wenn wir ihm dienen, und manchmal machen wir es ganz falsch und so. Und er freut sich, weil wir es aus gutem Willen getan haben, wir haben ihm gedient.
Und er belohnt uns noch dafür. Das ist Gott, das ist die Art Gottes. Das verstehen die Muslime nicht. Da hat er sich entschieden, so zu sein.
Ja, wir müssen schließen.
Wollen wir noch kurz danken?
Vater, wir danken dir, dass du so bist. Und es macht uns Freude, darüber nachzudenken, es macht uns Freude, darüber zu reden, es macht uns Freude, wenn wir sehen, was du da gemacht hast, indem du uns Menschen gemacht hast, die du gar nicht bräuchtest.
Aber wir wollen dir Lob und Ehre bringen, Herr, wir wollen dir sagen, dass wir sehr glücklich sind über dich. Amen.
Gottes Leben und Unabhängigkeit
B, Römisch 1b, habt ihr das gesehen: Gott ist ein Lebender, Gott lebt. In der Offenbarung, Kapitel 4, scheint dies das große Thema zu sein.
In Offenbarung Kapitel 4 wird der Apostel Johannes im Geist in den Himmel versetzt, nicht im Leib. Es ist also kein Bild für die Entrückung. Er wird im Geist dorthin versetzt, nicht im Leib; er wird also nicht entrückt. Manche meinen, das sei die Entrückung, aber nein, er ist nur im Geist dorthin versetzt.
In Offenbarung 4 sieht Johannes Gott auf dem Thron sitzen. Der, der auf dem Thron sitzt, wird nie beschrieben. Das ist interessant. Johannes ist nicht in der Lage, ihn zu beschreiben, und es ist ihm auch gar nicht möglich. Er schreibt, was rundherum, darunter, davor und dazwischen ist. Er beschreibt alles Mögliche, aber ihn selbst, der auf dem Thron sitzt, wird nicht beschrieben.
Es werden jedoch verschiedene Wesen dargestellt oder Wesen kommen vor. Ich denke an Vers 6, Vers 8 und so weiter. Johannes sieht vier Lebewesen. Manchmal übersetzen die Übersetzer hier mit „Lebewesen“, aber das griechische Wort heißt einfach „Lebende“, vier Lebende. Diese vier lebenden Wesen werden beschrieben, und jedes trägt einen Charakter zu Gottes. Jedes dieser vier lebenden Wesen hat eine besondere Bedeutung.
Darauf komme ich später noch zu sprechen. Was mich jetzt interessiert, ist, dass immer betont wird: Gott lebt, Gott ist ein Lebender. In Vers 10 heißt es: Dann fallen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron sitzt, und beten den an, der in alle Ewigkeit lebt. Wörtlich: Sie werden den Lebenden in alle Ewigkeit anbeten, den in alle Ewigkeit Lebenden. Die Betonung liegt darauf, dass er lebt.
Das ist für Johannes so wichtig und auch für die Leser der Offenbarung. Denn ihnen ging es schlecht, sie standen unter Druck und waren immer wieder vom Tod bedroht. Jetzt wird ihnen Gott gezeigt, der in alle Ewigkeit lebt. Und sie werden mit ihm in alle Ewigkeit leben.
Der, der lebt, ist noch mehr: Er ist die Quelle des Lebens, ja, er ist das Leben schlechthin. Psalm 36 nennt ihn die Quelle des Lebens: „Bei dir ist die Quelle des Lebens“, und zwar bei dir, also in deinem Wesen, in dir selbst ist die Quelle des Lebens (Psalm 36,10).
Wie oft wird im Alten Testament der lebendige Gott genannt! Es gibt viele Stellen. Auch im Neuen Testament heißt es: „Wie ihr euch bekehrt habt von den toten Götzen, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“ (1. Thessalonicher 1,9).
Gott ist einer, der lebt. Das heißt, er ist unabhängig von irgendwelchen Lebensquellen. Er hat Leben in sich selbst. Er existiert aus sich selbst heraus. Er ist von niemandem abhängig.
Der Herr Jesus hat einmal gesagt: Der Vater hat Leben in sich selbst (Johannes 5,26). Er ist von niemandem abhängig, sein Leben ist ewig.
Unser Denken stößt hier an seine Grenzen, wenn wir uns vorstellen müssen, dass Gott ewig lebt – und zwar ewig in der Vergangenheit. Gehen wir Millionen Jahre zurück, da war noch kein Mensch, kein Engel, aber Gott war da. Noch weiter zurück, er war immer da. Unendlich in die Vergangenheit war er immer da.
Er ist die Quelle des lebendigen Wassers und die Quelle des Lebens. Er ist von niemandem abhängig, sondern alles hängt von ihm ab. Wir alle existieren nur, weil er uns existieren lässt. Würde er nur einen Augenblick seine Hand zurückziehen, würden wir zusammenfallen und zu Staub werden.
Das steht in Hiob 34,14-15: Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richten und seinen Geist und Odem an sich zurückziehen würde, würde alles Fleisch insgesamt verscheiden und der Mensch zum Staub zurückkehren.
Wenn er nur einen Augenblick abließe, uns Leben zufließen zu lassen, wäre alles sofort vorbei.
Er ist unabhängig, niemandem unterworfen – keinem Gesetz, keinem Naturgesetz, überhaupt niemandem verantwortlich. Er kann wirklich tun, was er will. Er ist frei und kann wirklich tun, was er will.
Hier liegt der Fehler der Moslems: Sie meinen, weil Gott tun kann, was er will, tut er Dinge, die nicht gut sind. Das ist der Fehler. Gott hat sich entschieden, sich selbst treu zu sein. Das wollte er.
Gott will sich an das halten, was er sagt, und weil er das will, tut er es auch. Er könnte, wenn er wollte, sagen: „Ich halte mich nicht dran.“ Aber er tut es nicht. Das ist der Fehler der Moslems – ein falsches Gottesbild.
Er ist absolut unabhängig, wird von niemandem beeinflusst, er ist sich selbst genug. Er ist selbstgenügsam – das heißt, er hat genug in sich selbst. Er braucht uns nicht, um glücklich zu sein.
Eine Bibelstelle dazu ist Apostelgeschichte 17,25: Gott ist absolut glücklich in sich selbst, er braucht nichts und niemanden, um das zu sein, was er ist. Er braucht keine Menschen, keine Engel, er braucht nichts.
In Apostelgeschichte 17,24 heißt es: „Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, noch wird er von Menschenhänden bedient, als bedürfte er etwas. Er, der allem Leben und Odem gibt.“
Er braucht nichts. Es ist nicht so, dass er irgendjemanden fragt: „Könntest du mir ein bisschen helfen? Du könntest mich am Rücken kratzen, ich komme da nicht hin.“ Er braucht nichts.
Gott ist absolut glücklich, er sitzt nicht einsam da und denkt: „Oh, wenn doch nur bald das nächste Zeitalter aufhört.“
Gott, der uns nicht nötig hätte, hat sich entschieden, nicht ohne uns sein zu wollen. Gott, der uns nicht nötig hätte, will doch ohne uns nicht sein.
Er hat sich entschieden, uns zu brauchen, aber er braucht uns nicht. Er hat kein Muss. Er muss nicht sagen: „Ah, ich muss jetzt, das muss ich jetzt machen.“ Er müsste nicht.
Aber er hat sich entschieden, den Menschen zu lieben. Wenn Gott sagt: „Ich muss Israel lieben, ich kann nicht anders“, dann heißt das, er hat sich entschieden zu lieben. Und weil er sich entschieden hat, Israel zu lieben, muss er es innerlich lieben. Ja, aber er müsste nicht.
Er könnte jeden Menschen in die Hölle stoßen, jeden Menschen, den er schafft. Er ist ja Gott. Das ist auch das Denken der Moslems. Aber hier liegt wiederum der Fehler: Herr Moslem, er tut es nicht.
In seiner Liebe hat er sich entschieden, es nicht zu tun. Er hat sich entschieden, den Menschen freien Willen zu lassen, sich zu entscheiden usw. Da hat er sich einfach so entschieden. Er müsste nicht.
Römer 9 wird oft nicht verstanden von vielen Leuten. Dort heißt es: „Er erbarmt sich, über wen er will. So erbarmt er sich, wessen er will, und verhärtet, wen er will.“
Ja, da hast du es, genau wie die Moslems sagen. Nein, nein, nein, wie will er denn? Was will er denn? Was wissen wir denn aus anderen Stellen der Bibel über Gottes Erbarmen?
Ja, er erbarmt sich über wen er will. Gut, und über wen will er sich erbarmen? Über wen will er sich denn erbarmen? Die Bibel sagt: Über den reuigen Sünder, oder? Über den, der sich wirklich zum erbarmenden Gott hinwendet und zu ihm fleht: „Herr, bitte erbarme dich.“
Oh, da will er sich gern erbarmen. Über Pharao hat er sich lange Zeit erbarmt. Dann hat Pharao nicht mehr gewollt. Pharao hat sich fünfmal verhärtet, und dann hat Gott gesagt: „Okay, jetzt könnte ich dich umbringen, aber ich tue es nicht. Ich bin gnädig.“
Ja, den verhärte ich, den nicht, den verhärte ich, den nicht. Nein, die Bibel sagt, er will es. An anderer Stelle lesen wir durch die ganze Bibel, dass er den verhärtet, der sich mit Gott verscherzt hat.
Irgendwann gibt es einen Punkt, wo man nicht mehr zurück kann. Pharao hat ihn erreicht – den „point of no return“, den Punkt, wo man nicht mehr zurück kann. Aber wir wissen nicht, wann dieser Punkt erreicht ist.
Es gibt Leute, die haben sich verhärtet und verhärtet, aber Gott wirbt immer noch um den Menschen. Aber einmal kommt der Tod, und dann ist es vorbei.
Also, er ist unabhängig, frei in seinen Entscheidungen, er kann wirklich tun, was er will, und er ist in sich selbst genug. Er kennt keinen Mangel.
Das gehört auch dazu: „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist.“ Die ganze Erde gehört ihm.
Du tust Gott keinen Gefallen, wenn du ihm sagst: „Ja, okay Gott, ich bekehre mich.“ Das war so lustig: Eine Schwester gab im Salzburgerland ein Zeugnis anlässlich ihrer Taufe. Sie erzählte, wie sie sich bekehrt hatte, und sagte: „Da dachte ich mir, so Gott, jetzt hast du einen guten Fang gemacht.“
Oh, dann dachte sie: „Oh mei.“ Aber sie selbst hat schon gemerkt, es war Gottes Gnade, dass sie überhaupt zu ihm kommen durfte.
Von wegen „guter Fang gemacht“. Es ist eher so, dass Gott lauter schlechte Fänge macht. Das sind alles faule, stinkende Fische und so weiter. Aber er verändert sie, und dann werden sie gut. Er kommt hinein, und dann werden sie wertvoll.
Der Mensch ist in sich selbst wertvoll, weil er von Gott geschaffen wurde, das sowieso. Aber auch im Charakter wird der Mensch wertvoll, wenn Jesus Christus in ihn hineinkommt.
Er ist auf nichts angewiesen, er existiert aus sich selbst, er ist völlig unabhängig. Er hat nicht einmal unsere Anbetung nötig. Das hat er nicht nötig.
Es ist nicht nötig, dass Christen ihn anbeten. Von ihm aus gesehen ist das nicht nötig. Aber jetzt kommt das Schöne: Er hat sich entschieden, Freude daran zu haben.
Wenn seine Geschöpfe erkennen, wie herrlich er ist, dann werden sie anbeten. Wenn seine Geschöpfe niederfallen vor ihm und erkennen, wer er ist – das ist Anbetung.
Heute gibt es ein furchtbares, großes Missverständnis über das Thema Anbetung. Da meint man, man müsse irgendwie ein Lied singen, bei dem man halb in den Wolken schwebt und die Seele sich in schöne Stimmung schwingt. Und da meint man, das sei jetzt Anbetung gewesen.
Weit gefehlt. Wer das meint, sollte mal die Bibel studieren über das Thema Anbetung.
Das Wort „anbeten“ heißt nämlich „niederfallen“ im Hebräischen und auch im Griechischen: niederfallen.
Es kann sein, dass jemand anbetet, ohne ein einziges Wort zu sagen.
Hiob erkennt, dass Gott alle Rechte hat und dass er selbst kein Recht hat, irgendetwas zu besitzen. Dann fällt er nieder und sagt: Der Herr hat es gegeben, alles kommt vom Herrn, und wenn er es nimmt, hat er das Recht dazu.
Dann fällt er nieder und betet an, weil er erfahren hat, dass Gott das Recht hat über seine Gesundheit, über seinen Besitz, über alles.
Manchmal nimmt uns der Herr etwas weg, damit wir etwas von seinem Wesen kennenlernen – dass er das Recht hat.
Die wahre Bedeutung von Anbetung und Gottes Würde
Anbetung
Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Lobpreis und über allen Ruhm. Gottes Name ist höher, als es jeglicher Lobpreis ausdrücken könnte. Das steht in Nehemia 9,5.
Nehemia hat Gewaltiges erkannt. In Nehemia 9,5 heißt es: "Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Lobpreis." Das bedeutet, du bist größer, als wir dich preisen können. Wir können mit unseren Worten nicht ausdrücken, wie du bist. Du bist immer noch mehr.
Manchmal knie ich mich einfach hin und sage: Herr, du bist einfach würdig, dass man dich anbetet, dass man vor dir niederfällt, dass man dich achtet und dir sagt, du bist einzigartig – ganz egal, wie ich mich fühle. Gott ist immer anbetungswürdig, unabhängig von meinem Gefühl.
Wenn ich dann meine Anbetung bringe, weiß ich, dass ich sie gar nicht ermessen kann. Ich kann ihm nicht gebührend anbeten. Gehorsam braucht er auch nicht. Gott hat es nicht nötig, und mein Gehorsam nützt ihm nichts.
Wenn ich als Sklave ihm diene und alle meine schuldigen Pflichten erfülle, muss ich am Ende sagen: Herr, ich bin ein unnützer Knecht. Er bräuchte mich nicht. Aber er hat sich entschieden – und das ist das Wunderschöne, das die Muslime nicht verstehen –, uns brauchen zu wollen.
Er hat sich entschieden, Freude an meinem Dienst zu haben. Er bräuchte meinen Dienst nicht. Niemandes Dienst braucht er, auch die Engel nicht. Aber er hat sich entschieden, Freude zu haben, wenn seine Geschöpfe ihm dienen.
Persönliche Anbetung und Gottes Freude an uns
Ah, ja, eine Minute noch. Okay, was sagt man in einer Minute, wenn man über Gott reden soll? Nun, ich möchte es nur ganz kurz erzählen.
Man kommt nach Hause, und der kleine Dreijährige sagt, er möchte mir helfen. Was weiß ich, ich putze das Fahrrad oder mache irgendetwas, und er möchte mir helfen. Also lasse ich ihn helfen. Ich freue mich, wenn er mir hilft.
Er macht alles schlimmer und schmutziger, als es vorher war, aber ich freue mich trotzdem, weil er mir helfen will. So ist es mit Gott. Er freut sich, wenn wir ihm dienen, auch wenn wir es manchmal ganz falsch machen.
Er freut sich, weil wir es aus gutem Willen getan haben, weil wir ihm gedient haben. Und er belohnt uns sogar dafür. Das ist Gott, das ist die Art Gottes. Das verstehen die Muslime nicht. Gott hat sich entschieden, so zu sein.
Ja, wir müssen schließen. Wollen wir noch kurz danken? Vater, wir danken dir, dass du so bist. Es macht uns Freude, darüber nachzudenken. Es macht uns Freude, darüber zu reden. Es macht uns Freude, zu sehen, was du da gemacht hast, indem du uns Menschen geschaffen hast, die du gar nicht brauchst.
Aber wir wollen dir Lob und Ehre bringen, Herr. Wir wollen dir sagen, dass wir sehr glücklich sind über dich. Amen.