Ja, Hoffnung im Zentrum von Leiden. Ja, das ist das Thema aus der fortlaufenden Schriftauslegung, aus dem ersten Petrusbrief: Hoffnung im Zentrum von Leiden. Oder man könnte es auch so sagen: Leiden um der Gerechtigkeit willen. So formuliert es unser Bibeltext. Das bedeutet eigentlich nichts anderes als Leiden wegen deinem Glauben und Leiden wegen deiner persönlichen Nachfolge von Jesus.
Ich weiß nicht, wie es euch da geht, aber wenn wir an dieses Leiden denken, das wirklich im unmittelbaren Zusammenhang mit unserem Glauben steht, als Folge unseres Glaubens, dann ist es im Grunde etwas, das wir nur vom Hörensagen kennen. Da wollen wir schon ein Stück weit ehrlich sein. Klar, man kennt es schon, dass man im Kleinen leidet. Aber wenn wir an dieses Leiden denken, worüber Petrus schreibt, dann ist es etwas, was wir hauptsächlich vom Hörensagen kennen.
Wir kennen es aus der Bibel, aus der Apostelgeschichte beispielsweise. Wir kennen es aus Geschichten der Vergangenheit, also aus dem Mittelalter usw. Wir kennen Leiden um Jesu Willen durch Open Doors, die uns einen Einblick geben, wie es woanders auf der Welt vor sich geht. Und ich habe mir schon manchmal gedacht: Wird es nicht irgendwann langweilig? Weil im ersten Petrusbrief einfach ständig immer wieder vom Leiden die Rede ist. Dadurch drehen sich meine Predigten automatisch immer um dieses Leiden aus verschiedenen Perspektiven: Leiden unter dem Staat, Leiden unter ungläubigem Ehemann, Leiden unter dies, Leiden unter das.
Es zieht sich ständig durch. Der gesamte Brief, jedes Kapitel redet von Leiden, an Christen, die entweder schon leiden oder vermutlich leiden werden. Das ist so ein bisschen, worum es hier geht. Was Petrus macht, ist, dass er in jedem Kapitel auf das Leiden eingeht, an Christen, die merken: Es wird schwieriger für uns. Er will ihnen auf der einen Seite große Hoffnung geben – das sehen wir heute. Gleichzeitig will er ihnen Anweisungen geben, wie wir unter Leiden leben sollen.
Was wir auch heute ein bisschen anschneiden werden, und worauf wir in den nächsten Predigten dann tiefer eingehen, ist, dass er den Sinn hinter dem Leiden erklärt, also Gottes Hand hinter dem Leiden. Wenn wir an dieses Leiden um der Gerechtigkeit willen denken, dann scheint das Ganze für uns sehr weit weg zu sein, richtig? Aber ich glaube – und mittlerweile habt ihr alle mitbekommen, was da mit Charlie Kirk in den USA passiert ist – dass dieses Leiden um der Gerechtigkeit willen gar nicht mehr so weit weg von uns ist.
Nicht in einem schwarzmalerischen Sinne und wahrscheinlich auch nicht so, dass irgendwann in der nächsten Zeit die Kirchen brennen. Aber ich glaube, dass dieses Leiden um Jesu Willen gar nicht mehr so weit weg ist, wenn wir beginnen, mutig zu Themen die Wahrheit zu sagen, die vielleicht in unserer Gesellschaft nicht modern klingen.
Nun, wer für mich da wirklich ein großes Vorbild war bei diesem ganzen Thema um Charlie Kirk, ist natürlich einmal er selbst. Er hatte wirklich den Mut, über Themen zu sprechen, die ihn von anderen Denkenden als intolerant und menschenfeindlich dastehen ließen. Für mich ist es ein Vorbild, diese biblische Positionierung zu Themen, so wie es unser Bibeltext heute nennt, die ihn letztendlich als Übeltäter bezeichneten, wo er trotzdem mutig weitergesprochen hat. Genau das lesen wir heute in unserem Bibeltext: „Dass sie euch als Übeltäter bezeichnen.“
Das zweite große Vorbild in dem Ganzen war nicht Donald Trump, sondern die Frau von Charlie Kirk. Ich weiß nicht, wie weit ihr das mitbekommen habt: Diese Frau, deren Mann erschossen wurde, weil er letztendlich viel biblische Meinung weitergegeben hat. Diese Frau, die als Witwe mit zwei Kindern zurückbleibt – sie ist, glaube ich, 36, 37 Jahre alt – bleibt als Witwe zurück und vergibt öffentlich auf der Trauerfeier dem Mörder ihres Mannes.
Ich zitiere: Sie steht auf der Bühne bei der Trauerfeier, ihr Ehemann wurde vor kurzem erschossen, und sie sagt: „Dieser junge Mann, am Kreuz sagte unser Erlöser: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Und diesem Mann, diesem jungen Mann, vergebe ich.“ Dann bricht sie dort auf der Bühne – und das ist ein Millionenpublikum über Fernsehen und alles – in Tränen und Schluchzen aus. Sie ist da nicht einfach nur cool und sagt irgendwelche Worte, sondern sie fängt an zu weinen.
Sie macht weiter und sagt: „Ich vergebe ihm, denn das ist, was Christus tat, und das ist auch das, was Charlie getan hätte. Die Antwort auf Hass kann niemals Hass sein. Die Antwort, die wir aus dem Evangelium kennen, ist Liebe und immer wieder Liebe – Liebe für unsere Feinde und Liebe für die, die uns verfolgen.“
Ich poste selten irgendwas auf WhatsApp, auch weil es mir manchmal unangenehm ist, da christliche Sachen in die Welt zu posaunen. Aber das ist etwas, eine Videoaufnahme davon, die ich tatsächlich öffentlich geteilt habe, weil es mich so beeindruckt hat. Es ist genau das, was Petrus uns im Petrusbrief beibringt: Nicht Schmähungen mit Schmähungen zu beantworten, sondern den Fußstapfen Jesus zu folgen.
Und sie steht dort, sie vergibt und sagt: „Ich tue es, weil es auch Christus getan hätte.“ Ich habe mir gedacht: Was für ein Vorbild! Könntest du das? Könnte ich das? Wir fragen uns: Wie schafft man es, so zu reagieren? Ganz klar ist das Fundament von allem natürlich Gottes Gnade und seine Kraft, die das Ganze bewirken.
Im ganzen Petrusbrief gibt Petrus Anweisungen und Ermutigungen, wie wir es schaffen können, wenn Druck kommt, Christus zu folgen, seinen Fußstapfen zu folgen, also seinem Vorbild zu folgen und so zu handeln im Leiden, wie er gehandelt hat.
Ihr merkt, die heutige Predigt und auch der Bibeltext knüpfen direkt an die letzte Predigt an, in der wir uns mit diesem Vorbild beschäftigt haben, mit seinen Fußstapfen: Nicht Schmähung mit Schmähungen, sondern „Wir wollen gute Tage sehen, indem wir nicht Böses mit Bösem vergelten.“
Wir steigen heute in den Bibeltext ein, der letztendlich mit dem anderen zusammengehört. Es gab irgendwann diesen Cut, damit der Text nicht zu lang wird. Er behandelt weiter, wie wir im Konflikt um unseres Glaubens willen handeln sollen, so dass Christus in unserem Leiden verherrlicht wird. Denn darum geht es: Dass Christus in unserem Leiden verherrlicht wird, so steht es ein Kapitel später – wir lesen den Vers dann noch:
1. Petrus 3,13-17: „Und wer will euch Schaden zufügen, wenn ihr Nachahmer des Guten seid?“
Also so nach dem Motto: Wer will euch schaden, wenn ihr mit Gutem antwortet? Doch wenn ihr auch anders als erwartet leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr. Ihr drohen, aber fürchtet nicht und lasst euch nicht beunruhigen, sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in eurem Herzen. Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und zwar mit Sanftmut und Ehrerbietung. Und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zu Schanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen. Denn es ist besser, dass ihr für gutes Tun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für böses Tun.“
Wenn ihr in Vers 13 schaut, dann seht ihr, wie ich es eben schon angeschnitten habe, wie Petrus mit einer Frage einsteigt. Wenn ihr euch die Form anschaut, wie er diese Frage stellt, ist es eine rhetorische Frage, und er beginnt mit einer Frage, auf die es eigentlich nur eine vernünftige, logische Antwort geben sollte. Und zwar sollte die Antwort „Niemand“ sein.
Also die Frage von Petrus ist: Wer möchte euch Schlechtes tun, wenn ihr anderen Gutes tut? Wer möchte euch Schlechtes tun, wenn ihr den Fußstapfen von Jesus folgt? Die eigentliche Antwort sollte ja eigentlich niemand sein. Denn eigentlich sollte jeder glücklich sein über Menschen, die Jesus folgen, über Menschen, die für andere beten, über Menschen, die sich um die Witwen der Gesellschaft kümmern, über Menschen, die in Nächstenliebe handeln, die freundlich sind, die für den Staat beten, die ihr Leben für andere öffnen, die ihr eigenes Leben und Komfort opfern, um Jesus am anderen Ende der Welt zu erzählen.
Also die eigentliche Frage ist: Wer sollte euch Schaden zufügen, wenn ihr so vorbildliche Menschen und Christen seid? Die eigentliche Antwort sollte sein: Eigentlich niemand. Aber eben nur eigentlich.
Denn dann schreibt Petrus: Doch wenn ihr entgegen der Erwartung – man könnte einfügen – leiden solltet. Also wenn es doch passiert. Wer sollte euch Schaden zufügen? Und wir denken uns heutzutage: Ja eigentlich niemand. Wir sind ja anerkannt in der Firma, wir sind doch anerkannt in Hersbruck, wir sind ja nicht verkehrt. Aber was, wenn wider Erwarten, gegen die Erwartung, ihr leiden solltet? Was sagt Petrus? Glückselig seid ihr.
Mit diesen einleitenden Versen, mit denen Petrus hier in diesem Text startet, kommen wir zu Weisungen, die er uns gibt, und auch Ermutigungen. Ich habe aus diesem Text vier knackige Punkte herausgenommen, die uns Anleitung geben auf folgende Frage: Was, wenn du doch?
Hier in Deutschland leiden solltest, was, wenn du doch leiden solltest, entgegen der Erwartung? Was ist, wenn sich in deinem Umfeld die Frage von „Wer sollte?“ zu „Doch wenn du leiden solltest“ wendet?
Vier Punkte:
Erster Punkt: Also, was ist, wenn es sich in deinem Leben doch ändert und du beginnst, für Jesus zu leiden, weil du irgendwo etwas gesagt hast, was so nicht anerkannt wird?
Vier Punkte: Erstens: Du hast eine Hoffnung im Zentrum. Das ist ein ganz starker Punkt, also die biblische Wahrheit hier. Du hast eine Hoffnung im Zentrum, eine Hoffnung inmitten von Leiden.
Nun schaut zuallererst in Vers 14. Petrus redet in Vers 14 von dieser Glückseligkeit im Leiden. Und er redet in Vers 15 von einer Hoffnung, die in dir ist, während du leidest, also eine Hoffnung, die dich im Leiden trägt. Und auch wenn Vers 15 eigentlich erst einmal die Aussage hat, dass der Christ einem anderen von dieser Hoffnung inmitten von Leid erzählen soll, also Rechenschaft ablegen soll, erzählen soll: „Was ist denn meine Hoffnung? Was trägt mich hier denn durch?“
Das ist ja eigentlich erst einmal die Aussage. Da kommt jemand und möchte von dir wissen: Wie kannst du so stark sein? Wie kannst du so getrost sein, dass du dann mutig bist und erklärst, woher dein Trost kommt? Aber auch wenn das erst einmal die Aussage ist, ist diese Hoffnung in diesem Textzusammenhang noch viel tiefer, als wenn wir hier einfach über diese Hoffnung hinwegfliegen.
Denn Petrus hat in diesem Petrusbrief bis hierhin, einschließlich dieser Stelle, viermal über die Hoffnung gesprochen, viermal die Hoffnung im Kontext von Leid gestellt, um den Christen dort Mut zu machen, dies zu sehen, wie alles dunkler wird um sie herum. Bis hierhin arbeitet Petrus daran, eine Hoffnung aufzubauen und kommt zu ihnen hin und sagt: Diese Hoffnung wird euch so tragen, dass Leute von euch eine Rechenschaft haben wollen.
Deswegen gehen wir hier einfach mal durch, um zu sehen, was der Inhalt dieser Hoffnung aus dem ersten Petrusbrief ist.
Nun, Petrus hat direkt begonnen in Kapitel 1, Vers 3, wo er direkt einsteigt mit dieser Hoffnung. Also das Erste, was er diesen Christen schreibt, die vermutlich leiden oder leiden werden – also das alles ist noch in der Entwicklung – das Erste, was er ihnen schreibt, ist, dass er diesen Menschen, die Trost brauchen, die vielleicht entmutigt sind, die mit Schwierigkeiten und Konflikten zu tun haben, das Allererste gibt: eine Hoffnung.
Kapitel 1, Vers 3: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns wiedergeboren hat durch Jesus Christus zu einer lebendigen Hoffnung.“
Aha, okay, wir haben eine Hoffnung. Aber was ist denn die Hoffnung? Vers 4: Die Hoffnung, dass, wenn hier alles den Bach runtergeht, wir im Himmel ein Erbe haben, die Hoffnung, dass Gott uns eine Belohnung und ein Erbe dort aufbewahrt, dass selbst wenn Christen alles verlieren – Haus und Gut und Familie – sie wissen: Es liegt nicht nur an diesem Leben, sondern dort wartet etwas auf mich.
Die erste Hoffnung, mit der Petrus hier in diesem Brief geht, ist diese Hoffnung im Leiden, diese Hoffnung, wenn wir alles verlieren, unser Erbe im Himmel geht nicht verloren. Warum? 1. Vers 4: Weil es von Gott aufbewahrt ist, aufbewahrt im besten Safe, nicht dieser Welt, im besten Safe, den es gibt. Da kann keine Motte und kein Rost kommen und auch kein Kaiser Nero euch alles wegnehmen, was ihr hier habt.
Ja, dieses Leiden um Jesu Willen kann uns alles rauben, das ist so. Und es raubt auch vielen Christen alles. Aber hier wird etwas aufbewahrt. Das ist die Hoffnung, das ist der Blick, den Petrus diesen Menschen gibt. Nicht den Blick: Hier wird es vielleicht besser, haltet durch, bis Kaiser Nero nicht mehr an der Macht ist, sondern der Blick: Schaut auf zu Christus, schaut auf zu ihm! Denn einmal wird alles besser, das ist eure Hoffnung.
Kapitel 1, Vers 13: Er geht weiter mit dieser Hoffnung, er arbeitet an der Hoffnung im Kontext von Leiden. Und in 1, Vers 13 ist der Hinweis darauf, dass wir unsere Hoffnung aktiv setzen sollen. Ein Aufruf an dich, ganz auf diese Gnade zu setzen, die wir erleben, wenn Christus wiederkommt und uns zu sich holt, wenn er kommt, um uns zu retten aus Leid und uns zu belohnen.
Und Petrus schreibt es hier mit so einem Nachdruck, dass du und ich eine Entscheidung treffen müssen in unserem Leiden. Und zwar die Entscheidung, unsere Hoffnung ganz darauf zu setzen. Setz deine Hoffnung ganz, völlig auf diese Gnade, während alles wie Sand durch deine Finger rinnt. Setze deine Hoffnung ganz auf diese Gnade, auf diese Hoffnung, die im Himmel ist.
Wenn man merkt, die Verfolgung beginnt, es gibt nur eine Hoffnung, die trägt, und zwar Gott, der uns ins ewige Leben retten wird bei seiner Wiederkunft. Das ist unsere Hoffnung.
Kapitel 3, Vers 5: Hier werden die Frauen beschrieben, die ihre Hoffnung ganz auf Gott setzten. Das ist ein alttestamentliches Zitat, und es ist geschrieben im Kontext einer Frau, die unter einem ungläubigen Mann lebt. Und wir sehen, bis hierhin ist der Bezug, unsere Hoffnung auf die Ewigkeit zu setzen, immer wieder da.
Petrus kommt in unserem Bibeltext, Kapitel 3, Vers 14, und bringt wieder Hoffnung. Er schreibt in diese Umstände, wo die Menschen leiden oder damit zu rechnen haben. Petrus schreibt die nächste Hoffnung, um das Ganze einfach noch mal aufzuflammen, und er sagt: „Glückselig seid ihr.“
Dieses „Glückselig seid ihr“ zitiert Petrus hier Jesus Christus in den Seligpreisungen. Und ich glaube, was Petrus hier macht: Er führt das nicht weiter aus, aber indem er das sagt, dieses „Glückselig seid ihr“, stößt er unser Gehirn an, weiterzudenken.
Ja, was war denn noch mal „Glückselig seid ihr“? Wir erinnern uns und denken weiter. Petrus will hier nicht diese ganzen Seligpreisungen von Jesus aufschreiben, sondern er redet hier im Kontext von Verfolgung und sagt: „Glückselig seid ihr, wenn ihr doch leiden solltet“ (Kapitel 3, Vers 14).
Und wir denken weiter an die Worte von Jesus in Matthäus 5: „Glückselig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden.“ Und es ist dasselbe, was Petrus schreibt in Kapitel 3, Vers 14. Dasselbe, was Petrus schreibt in Vers 14, ist: Wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leidet, glückselig seid ihr.
Hier sagt „glückselig“, wenn ihr um der Gerechtigkeit willen verfolgt werdet. Jesus sagt weiter: „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen“ – und Petrus erwähnt dieselben Schmähungen in Kapitel 3, Vers 9: „Glückselig, wenn sie euch verfolgen und alles Lügnerisch gegen euch reden“, sagte Jesus. Und Petrus schreibt darüber in Kapitel 3, Vers 16.
Jesus schreibt genauso in diesen Seligpreisungen: „Glückselig seid ihr, freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“ Und es ist dieselbe Hoffnung, die Petrus ab Kapitel 1 diesen Christen gibt: diese Hoffnung auf das Erbe und die Belohnung.
Die Hoffnung auf das Zukünftige hat die Kraft, uns zu tragen, wenn wir leiden. Und schon Jesus sagte es: „Glückselig seid ihr, freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“ Schon Jesus hat diesen Blick und diesen Mut gegeben, diese Hoffnung im Leiden, indem er uns in die Zukunft, in das ewige Leben unsere Blicke lenkt.
„Glückselig, freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“ Petrus setzt die Hoffnung so in das Zentrum unseres Leidens.
Bei der Vorbereitung habe ich nicht nur eine starke Vermutung, ich glaube, dass Petrus im gesamten Schreiben dieses Briefes sehr stark motiviert und inspiriert war von den Seligpreisungen von Jesus. Denn es sind genau die gleichen Themen, die Petrus hier aufgreift, um diesen Leuten Mut zu machen. Natürlich angewandt, aber es geht um genau dieselben Aussagen, die Jesus schon gesprochen hat.
Petrus wendet sie an im Leben dieser Leute und kommt kurz mit diesem Zitat, das er von Jesus hier erwähnt: „Glückselig seid ihr.“ Petrus setzt die Hoffnung so in das Zentrum unseres Leidens. Er öffnet und versucht, unseren Blick so sehr auf das zu lenken, was Gott uns bereithält.
Es gibt nur ein Problem – und dieses Problem leitet uns über zum zweiten Punkt.
Der zweite Punkt: Christus im Leiden im Zentrum haben. Also Christus im Zentrum haben, wenn wir leiden. Und zwar ist das Problem, dass diese Hoffnung, die wir hier so ein bisschen von Jesus zitiert haben, die Petrus anwendet, dir gar nicht so viel Hoffnung gibt.
Wir wollen ehrlich sein: Du freust dich, dass du dieses Erbe bekommst, ganz klar, aber diese Hoffnung ist dir nicht groß genug, um dich zu tragen. Warum? Nicht jeder pauschal, aber es kann durchaus sein, dass unsere Hoffnung nicht Christus im Zentrum hat und auch nicht das Erbe, sondern dass die eigentliche Hoffnung auf das Hier und Jetzt gerichtet ist.
Dass unsere eigentliche Hoffnung auf ein erfülltes Hier und Jetzt gerichtet ist. Das kann deine Hoffnung sein: ein erfülltes Hier und Jetzt. Und wir haben Angst vor dem Verlust dieser Dinge.
Nun, wenn Petrus an diese Empfänger schreibt, und diese Leute gerade alles verlieren, aber ihre größte Hoffnung ist, alles behalten zu dürfen, dann wird diese Hoffnung mit der Ewigkeit ein Trostpflaster sein, aber sie wird sie nicht tragen. Und genauso wenig wird sie uns tragen.
Und genauso sehr wird sie uns feige machen, die Wahrheit zu sagen, wenn unsere Hoffnung auf einem entspannten und erfüllten Hier und Jetzt ist und nicht auf Lohn in der Ewigkeit. Wir haben Angst vor dem Verlust dieser Dinge, ich habe Angst vor dem Verlust dieser Dinge, die in unserem Herzen den ersten Platz eingenommen haben.
Und Petrus schreibt in Kapitel 3, Vers 14b: „Ihr drohen, fürchtet nicht und lasst euch nicht beunruhigen, sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in eurem Herzen.“
Nun, was ist hier mit diesem Drohen und Beunruhigen gemeint? Natürlich die Bedrohung der Verfolger, unterschiedlich. Es kann unterschiedlich sein, aber es kann sein, dass der Verlust und der Druck für das Christentum größer wird. Wir uns fürchten. Es kann sein, dass die Drohungen, die im Kontext stehen, dass wir leiden und sterben werden, uns dahin bringen, dass wir uns fürchten, dass wir uns beunruhigen, dass wir Angst bekommen, dass die Kinder weggenommen werden – all diese Dinge, vor denen wir Angst haben.
Aber es kann so sehr sein, dass diese Angst so ins Zentrum in unseren Herzen gelangt und dort so einen großen Platz einnimmt. Nicht, dass es nicht gerechtfertigt ist, sich um die Seinen zu sorgen und all diese Sachen und Angst vor Verlust zu haben, das meine ich gar nicht. Aber dass es so stark in unserem Herzen Raum einnimmt, dass Gott und unsere Hoffnung auf ihn hin und seine Belohnung, diese wahre Hoffnung, auf die uns hier die ganze Zeit der Blick gerichtet wird, in die zweite oder dritte Reihe gedrückt wird.
Warum in die zweite und dritte Reihe? Ja, weil es trotzdem Hoffnung ist für uns, aber nicht die größte und tragende.
Und Petrus schreibt hier, dass eine Sache wichtig ist: dass wir Gott ins Zentrum stellen. Also dass Gott in unserem Herzen geheiligt wird. Das ist ein Aufruf, Gott wieder an die erste Stelle in deinem Herzen zu geben, Gott zu heiligen, ihn das Zentrum sein zu lassen.
Warum? Weil wir eben dann, wenn gedroht wird, wenn wir uns fürchten, andere Dinge ins Zentrum rücken, gerade dann, wenn die Luft dünner wird.
Aber Petrus schreibt genauso in mehreren Kapiteln – und das ist eine ewige Wahrheit –, dass das Leiden, das hier über diese Empfänger kommt, Gottes Hand ist, um diese Christen zu reinigen und ihren Glauben zu läutern, so wie im Feuerofen.
Wir sehen das im direkten Textzusammenhang, dass das Leiden hier im Kontext unter dem Willen Gottes geschieht. Wir lesen gleich noch andere Verse im ersten Petrusbrief, die uns da ein Bild geben, und zwar Kapitel 3, Vers 17: „Liebe Christen, es ist besser für euch, dass ihr für Gutes Tun leidet, wenn das der große, souveräne Wille Gottes sein sollte.“
Das Ganze aus Kapitel 1 und auch in Kapitel 4 – wir gehen gleich noch ein Stück weit darauf ein – hat das Ziel, den Glauben zu läutern, diese Christen enger an Christus zu binden. Das Ganze hat diesen Zweck – oder kann diesen Zweck haben –, dass Gott wieder Zentrum im Herzen wird, dass die Hoffnung wieder groß wird auf die Ewigkeit und alles dahin ausgerichtet wird.
Und jeder von euch, der irgendwie durch Leid gegangen ist, kann bestätigen, dass Leiden einen neu zu Christus zieht. Ich habe das selber erlebt, als mein ältester Bruder bei einem Autounfall gestorben ist. Es macht einen Unterschied, ob jemand mit 45 stirbt oder wenn da kleine Kinder im Haus sind, fünf Stück, und der älteste Bruder mit zwanzig wegstirbt. Das war so schlimm, aber es zieht zu Christus, es bindet an Christus.
Manchmal, Kapitel 3, Vers 17: „Kann es Gottes Wille sein, dass wir leiden?“ Und Petrus schreibt es hier diesen Christen, warum: Damit unser Glaube, der eine Zeit lang im Feuer erprobt wird, als echt und kostbar gefunden wird (Kapitel 1), damit der Glaube als echt erwiesen und gestärkt wird.
Dann kommt Petrus irgendwann in Kapitel 4, Vers 17, und er beschreibt in diesem selben Kontext, wo die dunklen Wolken aufziehen über die Christenheit. Er schreibt zu diesen Christen, und alles im Kontext der Hoffnung: Gott wieder im Herzen zu heiligen, auf ihn hin ausgerichtet zu sein und auch diese wahre Hoffnung zu haben, die uns trägt.
Petrus schreibt in Kapitel 4, Vers 17: „Es ist die Zeit gekommen.“ Die dunklen Wolken steigen auf, und er sagt: „Jetzt ist die Zeit gekommen, wo das Gericht Gottes anfängt an seinem Haus.“ Die Zeit ist gekommen, die Christenverfolgung beginnt, und er sagt, es ist die Zeit gekommen, wo Gottes Gericht anfängt an seinem Haus.
Im weiteren Zusammenhang: Wenn das schon so schlimm ist, wie wird es denen ergehen, die Christus nicht geglaubt haben? Der Kontext hier ist das Feuer, das zur Prüfung geschieht, das Feuer.
Kapitel 4, Vers 14: Diese Schmähungen. Er sagt sogar in Kapitel 4, Vers 14 wieder: „Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet.“
Die Zeit, Kapitel 4, Vers 17, ist gekommen, dass das Gericht zur Prüfung und Läuterung beginnt am Hause Gottes, um unseren Glauben und unsere Hoffnung neu auszurichten auf die Herrlichkeit im Himmel, neu unseren Blick hin zu ihm, um ihn zu erwarten, dass er wiederkommt!
Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die dann passiert, wenn er wiederkommt, unseren Glauben und unsere Hoffnung auszurichten auf die Herrlichkeit im Himmel, genauso wie es in Kapitel 1 steht.
Dann werdet ihr, Kapitel 1, Vers 6, euch jubelnd freuen, wenn – ja, dann, nicht jetzt – wenn ihr eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid, dem mancher Leid Anfechtung, mit welchem Zweck? Damit euer Glaube bewährt und gereinigt wird.
Und auch wenn diese Verfolgung natürlich irgendwie teuflischen Ursprung hat, der die Christen töten und unterdrücken will und hier so viel Leid und Sünde passiert, sehen wir gleichzeitig, wie ein souveräner Gott sagt, dass hier etwas passiert, um die Christenheit auf die Hoffnung hin auszurichten.
Das heißt, wenn du wegen deinem Glauben Nachteile erfährst, dann können wir darin übergeordnet Gottes souveräne Hand sehen, die in diesem Moment meinen Glauben reinigt und stärkt.
Bei all dem, wenn wir unter Gottes Hand leiden, spricht Petrus uns Hoffnung zu, die von Gott kommt. Bei all dem spricht er uns Hoffnung zu, die von Gott kommt.
Und damit kommen wir zum dritten Punkt: Petrus spricht uns Hoffnung zu, die von Gott kommt, die wir in Kapitel 3, Vers 15 dann, wenn wir leiden, kommunizieren müssen.
- Vers 15: „Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über diese Hoffnung, die in euch ist, und zwar tut es sanftmütig und in Ehrerbietung.“
Also nicht: „Ja, ich habe diese Hoffnung, und du fährst in die Hölle“, sondern tut es in Sanftmut und gewinnend.
Dieser Vers hier drückt aus, dass es Menschen geben wird, die Rechenschaft von euch fordern über eure Hoffnung. Das bedeutet, sie haben erkannt, dass in deinem Leben bei allen Leiden und Verlusten eine Hoffnung im Christen liegt. Da haben Leute erkannt, dass du eine Hoffnung hast.
Ich möchte euch einen prägnanten Satz mitgeben, und zwar: Hoffnung im Leiden kann man nur erkennen, wenn man hoffnungsvoll leidet.
Andere werden die Hoffnung in deinem Leiden nur erkennen, wenn du hoffnungsvoll leidest. Nur wenn die Hoffnung auf Gott und die Ewigkeit mir so eine Hoffnung gibt, mir so eine Hoffnung und einen Trost gibt, dass es einmal besser wird, kann mein hoffnungsvolles Leiden nur dann nach außen scheinen, wenn es eine echte Hoffnung ist, eine tragende Hoffnung von meinem geliebten Vater, der mich nach Hause führt und mich für alles belohnen wird.
Denn wir sind glückselig, wenn wir um Christi willen leiden, weil wir gesegnet sind. Denn unser Lohn ist groß im Himmel.
Also dann, wenn die Hoffnung auf Gott, auf die Ewigkeit, auf das Vereintsein mit ihm in meinem Leiden so nach außen scheint, dass andere kommen und fragen: „Was ist deine Hoffnung?“
Dann haben wir eine Aufgabe: Vers 15, bereit zu sein, diese Hoffnung zu kommunizieren.
Mit welchem Zweck sollen wir dann diese Hoffnung, die uns trägt, kommunizieren? Damit wir diesen Geber der Hoffnung verherrlichen im Leiden.
Kapitel 4, Vers 16: „Denn wer als Christ leidet, verherrliche Gott in diesem Namen.“
Kapitel 4, Vers 16: „Wer als Christ leidet, verherrliche Gott in diesem Namen.“
Wir wollen im Leiden, im persönlichen Leiden, unsere Hoffnung ganz auf Gott ausrichten, erkennen, Christus auf den ersten Platz stellen. Und wenn uns dann jemand nach dieser Hoffnung fragt, bekennen wir, dass Christus uns alles ist und diese Hoffnung unsere Hoffnung nicht auf der Erde liegt, sondern im Himmel.
Dadurch verherrlichen wir Gott im Leiden, Kapitel 4, Vers 16, weil wir plötzlich den Fokus nicht darauf stellen, wie stark wir durch die Krise gehen, sondern auf Gott hinweisen, der uns trägt durch die Krise.
Und damit kommen wir zum vierten und letzten kurzen Punkt, Kapitel 3, Vers 16: „Und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, euch als Übeltäter und so hinstellen, damit sie zu Schanden werden.“
Der Zweck, warum wir gerade, wenn Druck um unseres Glaubens willen kommt, wo man uns Menschenfeindlichkeit oder was auch immer unterstellt, warum wir ein gutes Gewissen in der Welt bewahren sollen, ist folgender: Damit diejenigen, die den Wandel von Christen verlästern, die Werte von Christen verlästern, am Ende zu Schanden werden.
Ich möchte noch einmal auf Charlie Kirk eingehen, den man Menschenfeindlichkeit vorgeworfen hat, obwohl er für Babys im Bauch gekämpft hat, der als Übeltäter verleumdet wurde, schließlich erschossen wurde und eine Witwe mit zwei Kindern hinterließ.
Spätestens als die Vergebung seiner Frau öffentlich im Fernsehen und in den Nachrichten und auf YouTube millionenfach gesehen wurde, sollte und muss bekannt werden, dass da, wo Christen als Übeltäter verleumdet werden, sie nicht mit Schmähung und Hass auf die reagieren, die ihnen den Ehemann genommen haben.
Nicht mit Hass auf Hass, sondern mit einem reinen Gewissen den Fußstapfen Jesus folgen. Diejenigen werden zu Schanden, wenn irgendwann offensichtlich wird, dass die Anschuldigungen falsch waren, die irgendwann merken, dass diese Anschuldigungen falsch waren.
Denn spätestens als Vergebung ausgesprochen wurde, hat man gemerkt: Diese Frau ist alles andere als ein Menschenfeind.
Deswegen ruft Petrus auf in diesem Druck, der kommt, und er sagt: Bewahrt ein gutes Gewissen, gebt den Anklägern des Christentums keine Angriffsfläche.
Und die Hoffnung – und ich will euch sagen – die Hoffnung und das Vorbild von Jesus motivieren dazu. Die Hoffnung und das Vorbild von Jesus motivieren dazu.
Letzte Bibelstelle: Geht mit mir in Apostelgeschichte 24. Diese Hoffnung motiviert, das ist der biblische Befund, diese Hoffnung motiviert, dieses reine Gewissen vor der Welt zu bewahren.
Apostelgeschichte 24, 15-16: Hier ist Paulus in seiner Verteidigungsrede. Also nicht nur Petrus erklärt uns, dass diese Hoffnung uns letztlich dahin bringt, dass wir ein reines Gewissen haben sollen, sondern auch Paulus ist motiviert durch die Hoffnung auf das ewige Leben zu einem reinen Gewissen.
Apostelgeschichte 24, Vers 15: „Ich habe die Hoffnung.“ Aha, hier trägt ihn Hoffnung gerade durchs Leid und durch die Anklage. Er hat die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten.
Und was ist die Hoffnung? Dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten.
Und jetzt Vers 16: „Was tut er, weil er diese Hoffnung hat, die ihn gerade trägt, die ihn schon länger trägt? Deswegen übe ich mich darin, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den Menschen.“
Nun, er übt sich darin. Das heißt nicht, er ist perfekt, aber er merkt, das ist etwas Wichtiges, um die Ankläger des Christentums der Lüge zu bestrafen.
Derselbe Paulus hatte auch hier eine Hoffnung in seiner Verteidigungsrede, eine Hoffnung auf die künftige Auferstehung.
Ich glaube, es ist so wichtig, dass unsere Hoffnung neu erweckt wird auf das Zukünftige, die uns motiviert, für Gott einzustehen.
Ich bin am Schluss und ich glaube, sagen zu dürfen, auf Grundlage dieses Textes – nicht aus mir und so weiter, sondern auf der Grundlage dieses Textes – dass die Hoffnung, die Gott uns gibt, die Hoffnung auf die Zukunft, ein Mittel ist und eine Kraft, die wirklich durchträgt.
Ja, vielleicht müssen wir ausrufen vor Gott – und das habe ich auch heute Morgen noch einmal gemacht bei den letzten Vorbereitungen: „Gott, öffne mir die Augen für diese Hoffnung, für dieses Erbe, für dieses Schöne, was kommen wird.“
Dass es auch wirklich eine Hoffnung ist, eine Hoffnung, die uns im Leiden Jesus wieder ins Zentrum rückt, Jesus wieder die Hauptsache sein lässt, eine Hoffnung, die wir kommunizieren, weil sie andere sehen konnten und sie von uns wissen wollen, wie wir dadurch Jesus im Leiden verherrlichen.
Diese Hoffnung, die uns bei Paulus motiviert, ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu bewahren, und Leid, worin wir im Großen und Ganzen Gottes souveräne Hand sehen, um seine Gemeinde zu reinigen.
Aber gleichzeitig warten wir auf so viel mehr – und das gibt Hoffnung.
Amen.