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Glaube wächst aus Gottes Wort

25.09.1983Römer 10,1-21

Tatmenschen und ihre Grenzen im Glaubensauftrag

Liebe Schwestern und Brüder,

mir gefallen Tatmenschen – Leute, die nicht lange reden, sondern schnell und entschlossen mit beiden Händen anpacken, wenn etwas zu tun ist, und die Dinge zu einer Lösung führen. Solche Menschen erreichen in der Welt oft viel und bringen manches zu Ende. Vielleicht werden wir heute an diesem Vormittag auch von solchen Einsätzen hören.

Doch gerade solche Menschen stoßen oft an Grenzen, an denen sie mit ihrer ganzen Kraft und ihrem Können am Ende sind. Sie kommen nicht weiter. Wenn sie drücken und schieben, bewegt sich nichts mehr.

Wir wissen, dass der Apostel Paulus selbst mit seiner großen Aufgabe, die ihm Jesus so wichtig gemacht hat – als Missionar und Apostel zu wirken – an eine Grenze gekommen war. Es muss ihm schwer gefallen sein, dass er am Volk Israel kein Stück weit vorankam. Er hätte so gern noch viele Menschen zu Jesus geführt, doch er erreichte nichts.

In jeder Stadt, in die er kam, begann er mit hingebungsvoller Treue, die Synagoge aufzusuchen. Er bemühte sich während der Woche und am Sonntag, persönliche Kontakte herzustellen und in seinem Zeugnis Menschen von Jesus zu überzeugen und zum Glauben zu führen.

Wie ging das aus? Es sind erregende Geschichten, wie sie ihn hinauswarfen – das war noch das Mildeste –, wie sie ihn umbringen wollten und Mordpläne schmiedeten. Paulus musste wohl denken, dass er ein ungeeignetes Werkzeug für diese Mission sei.

Hat er nicht entdeckt, dass Gott vielleicht andere Pläne mit dem Volk Israel hat, dass sie eben doch nicht hören können?

Das Gebet als Kraftquelle und Hoffnungsträger

Hier stoßen wir auf etwas, das uns heute Morgen zunächst als Ermutigung dienen soll: Wie Paulus betet. Tatmenschen kennen das Gebet, denn ohne Gebet fallen sie leicht in Frustration und Resignation. Reichsgottesarbeiter und Missionare brauchen das Gebet erst recht.

Paulus spricht davon, dass er niemals, wirklich niemals von seiner Aufgabe lässt, auch wenn er nur Misserfolg sieht. Meines Herzens Wunsch ist es, und mein Gebet zu Gott für Sie, für Israel, dass sie gerettet werden.

Wenn Sie in Ihrem Leben vor verschlossenen Türen stehen und Mauern zugesperrt sind, dann wissen Sie, dass das Gebet eine unsagbare Möglichkeit ist. Wir dürfen Gott bitten: Herr, bei Dir ist nichts umsonst, auch wenn ich nichts sehe und nichts spüre. Ich will treu bleiben im Dienst und von der Aufgabe niemals lassen. Und wenn ich darüber sterbe, es bleibt dabei, dass Menschen gerettet werden.

Dort steht dieses Wort vom Retten von Menschen. Es geht nicht darum, Mitgliederwerbung für die Kirche zu betreiben, so aktuell uns das heute auch erscheinen mag. Nein, es ist viel, viel wichtiger. Nicht nur, dass Menschen in den großen Nöten unserer Zeit untergehen, von denen die Welt voll ist und von denen sie spricht. Sondern dass Menschen verloren sind, wenn sie die Gnade Jesu wegwerfen und darüber sterben. Sie kommen dann ins Gericht Gottes ohne Vergebung, mit ihrer Schuld und ohne den Namen ihres Erlösers zu kennen.

Ich wünsche mir, dass sie nicht mehr schlafen können in der Sorge um ihre Verwandten und Bekannten. Herr, ich möchte das, und darüber bete ich. Das ist meines Herzens Wunsch: dass sie gerettet werden.

Darum sind wir heute Morgen zusammen. Darüber sind wir zusammengekommen und haben gebetet, dass wir heute in diesem Gottesdienst etliche retten dürfen, die das verstehen und annehmen.

Die Herausforderung des Volkes Israel und das Verständnis von Gerechtigkeit

Nun sagt Paulus in diesem Abschnitt viel über das Volk Israel. Er bezeichnet dies als einen Hindernisgrund, warum sie Jesus nicht annehmen, weil sie blindwütig Gerechtigkeit verfolgen.

Es ist etwas Schönes, wenn es in unserer Welt noch Menschen gibt, die für Gerechtigkeit eintreten. Frieden und Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen. Im Reich Gottes liebt man das Recht mit einer besonderen Feinfühligkeit. Die Juden haben das mit einem Eifer ohnegleichen getan.

Gehen Sie einmal durch Mea Shearim, und sehen Sie, wie diese Gesetzestreuen sich bemühen, nur zu dulden, dass eine Frau einen entblößten Arm trägt. Lachen Sie nicht darüber, denn ihnen ist die Reinheit unserer Gedanken und Sinne heilig und kostbar. Haben Sie nicht etwas Richtiges verstanden?

Wie sie die Gebote Gottes halten, gerade heute, wo bei uns doch der Sonntag entheiligt wird! Wir lieben sie doch für ihre Treue. Wie sie stundenlang im Wort Gottes verbringen können, im Gebet verweilen und so treu an den Verheißungen Gottes hängen – sie sind uns doch so nah.

Und Paulus sagt: Mit Eifer, mit blinder Wut erreicht man nichts. Merkwürdig. Auch wenn es mit bester Absicht geschieht, auch wenn die Leute nur das Reinste und Edelste dabei wollen, es hilft dir nichts. Du gehst doch am Heil vorbei. Du musst die Gerechtigkeit finden, die Gott meint.

Diese Gerechtigkeit ist nie die, die wir selbst uns meinen und vorstellen. Auch nicht die, die wir uns in einem heiligen Eifer als gute Werkgerechtigkeit unseres Lebens aufbauen. Und dennoch meinen wir oft, vielleicht könnten wir es doch noch mit eigener Kraft schaffen.

Dass blinde Wut nichts erreicht, weiß jeder, der einmal versucht hat, andere für Jesus zu gewinnen, indem er ihnen die Bibel auf den Kopf geschlagen hat oder Druck auf sie ausüben wollte. Aber auch in deinem eigenen Glaubensleben gilt: Du musst die Gerechtigkeit Gottes bekommen.

Das ist das Thema.

Der Weg zur Gerechtigkeit Gottes durch Glauben und Bekenntnis

Wie erlangen wir die Gerechtigkeit Gottes? Heute nur zwei Punkte: Indem wir das Wort von Jesus glauben.

Paulus sagt, Israel habe das Ganze verloren, weil es ihnen viel zu einfach serviert wird. Sie haben immer noch geglaubt, es sei alles viel komplizierter. Doch nun will ich von uns sprechen.

Ich habe immer wieder ein wenig Angst, dass viele einfach abschalten und sagen: „Wenn ich das alles höre, was heute als Text verlesen wird, verstehe ich so viel nicht. Dann lasse ich es lieber gleich und blättere bei den Liederdichtern im Gesangbuch und lese dort etwas Schönes.“

Jetzt müssen Sie noch einmal aufpassen, wenn Sie heute Gespräche mit anderen Menschen führen. Wie machen Sie das? Sie versuchen doch auch, einen Zugang zu finden, um bei diesem Menschen etwas von Gott zu sagen. Dann reden wir eine Stunde, zwei Stunden und suchen einen Einstieg. Wenn wir einen kleinen Einstieg haben – vielleicht gibt es einen Gott –, argumentieren wir weiter. Wir versuchen, auf dieser Hypothese noch ein weiteres Zeugnis anzubringen und immer tiefer in die Wahrheit Gottes einzusteigen.

Haben Sie es auch schon so probiert? Das ist ein Holzweg. Denn das ist der Weg, den Menschen überall versuchen: zu Gott hochzusteigen, indem sie mit Menschen argumentieren, beweisen und aus ihren Erfahrungen heraus etwas von Gott erklären. Doch sie merken immer wieder, dass dieser Weg noch nie zu Gott geführt hat.

Daraus entsteht auch die große Hilflosigkeit, dass man heute selbst im Raum der Kirche fragt, ob wir überhaupt noch von Gott reden dürfen. Der moderne Mensch tut sich sehr schwer damit. Alle Menschen hatten es schwer, von Gott zu reden, weil sie gottlos sind. Das ist der Grund. Wir sind weit von Gott entfernt, und es hat keinen Wert, so zu tun, als sei es anders.

Paulus sagt hier, indem er das Zitat von Mose aufnimmt: Man kann nicht zu Gott hochklettern. Der Mensch kommt auf allen Wegen, die er sich selbst sucht, nie zu Gott vor. Er kommt vielleicht an den Gedanken eines höheren Wesens, aber weiter kommt er nie. Es gibt vielleicht irgendetwas wie eine göttliche Macht, aber mehr nicht.

Oder wenn er in die Tiefe hinabsteigt, um die Tiefen des Daseins, des Seins und seiner Existenz zu ergründen, und dort unten vielleicht noch etwas zu spüren glaubt von den Mächten, die unsere Seele bewegen – von der Gegenwart Gottes: Du kannst nicht in die Tiefe hinabfahren. Schon Mose hat das gesagt: Wo ist dann Gott?

Das war schon das Große bei Israel, dass Gott die Mauer der Trennung durchbricht und am Sinai redet. Gott erscheint in unserer Mitte, damals, als er das Gesetz gab. Das ist das Leben. „Ich habe es euch vorgelegt. Ihr könnt Gott finden, wenn ihr in seinen Ordnungen wandelt. Gott ist nahe, wenn ihr heilige Leute seid.“ War das nicht so ein Wort? Du brauchst nicht irgendwo suchen, da ist es. Schlag die Bibel auf, da hast du Gott.

Doch nun geht Paulus noch ein ganzes Stück weiter und sagt: Das Gesetz ist für uns gar kein Weg mehr, als ob wir so in einer Heiligkeit jemals das erreichen könnten. Christus ist das Ende und die Erfüllung des Gesetzes. Wer an ihn glaubt, der ist gerecht.

Wenn Sie ein Gespräch führen mit einem Kollegen, mit einem Bekannten oder mit einem Nachbarn, und Sie schleichen sich nicht lange an wie ein Jäger auf der Pirsch, sondern sagen: „Ich muss Ihnen heute etwas erzählen“, dann bewegen Sie sich ganz offen. Wissen Sie, dass Jesus Sie umgibt? Das hat heute Morgen schon unser Chor gesungen: „Von allen Seiten umgibst du mich.“

Und Sie dürfen mit Jesus reden im Gebet. Wer das glaubt, der hat es, und wer es nicht glaubt, der hat es nicht. Man muss nicht hinaufklettern in die tiefsten Tiefen des Denkens oder in die höchsten Höhen der Philosophie. Dort ist es, wo es verkündigt wird.

Das ist die Botschaft des Evangeliums: Jesus ist da, und in ihm ist die ganze Fülle der Gottheit spürbar. Er bringt die Fragen unserer ungerechten Existenz endlich zu einer Erklärung. Man braucht nicht so zu tun, als müsse man erst alles noch ergründen – für den Menschen heute geschieht das.

Die Verkündigung des Evangeliums als Botschaft der Nähe und Rettung

Und wenn wir diese Missionsveranstaltungen abhalten, dann möchte ich immer wieder, dass wir angesteckt und berührt werden, so wie es heute in der ganzen Welt geschieht. Dort sind Boten unterwegs. Was haben sie gemacht? Sie haben das Evangelium von Jesus verkündigt.

Jesus ist in der Menschengestalt Gottes Sohn in Bethlehem geboren. Er ist am Kreuz gestorben. Glaub es, fass es – er ist dir heute nah. Das ist das Evangelium. Und wer das glaubt, der hat es.

Das ist das Wort, das wir verkündigen. Man könnte auch sagen: das Wort, das wir herolden. Paulus sagt: Auf meinen ganzen Missionsreisen will ich nur ein Bote sein, der in ganzer Kürze in der Synagoge das sagt. Ich weiß, da gehen gleich die Protestrufe los, und die Leute sagen: „Schluss, Schluss, das wollen wir verkündigen.“ Und sie können gar nichts tun, damit Menschen das verstehen und annehmen.

Das ist ein Wunder Gottes. Sie können nur verkündigen. Wer das glaubt, wer an Jesus glaubt, der hat das. Und wir wollen nicht mehr so tun, als ob das nicht fassbar wäre. Es ist doch fassbar.

Wenn wir es erleben, wenn dann einer in unserer Mitte plötzlich merkt: „Ach, das war doch der Grund! Ich muss ja dazu sagen, ich muss es nehmen. Jesus ist mein Herr. Ich muss es für mich annehmen“, dann habe ich es. Darum sagt Paulus: Der Glaube kommt aus der Predigt. Also braucht man keinen Talar dafür. Das heißt: aus dem Weitererzählen des Evangeliums.

Wenn Sie heute Mittag am Krankenbett sagen: „Jesus ist bei dir, das Evangelium“, dann predigen Sie. Und dann sagt ein Kranker: „Ja, das weiß ich, das glaube ich.“ Da geschieht dies: Da werden Menschen gerecht, und sie empfangen von Gott das neue Leben. Da geschieht es, dass Jesus in ein Menschenherz einziehen kann, dort, wo Menschen dies aufnehmen und sich darunter stellen, indem wir dem Wort von Jesus glauben.

Das war das Erste: Dann haben wir die Gerechtigkeit. Und das Zweite: indem wir das laut bekennen.

Die Bedeutung des öffentlichen Bekenntnisses

Wenn Sie jetzt zuhause den Abschnitt nochmals durchlesen, wird Ihnen manches beim Lesen plötzlich wie Schuppen von den Augen fallen. So hoffe ich es zumindest. Genau das habe ich Ihnen gerade nacherzählt.

Jetzt kommt noch das andere. Paulus sagt, wir müssen das mit dem Mund laut bekennen. Das ist eigentlich doppelt gesagt: „bekennen mit dem Mund“ – das ist doch klar, das ist doch das Gleiche. Vielleicht hat Paulus schon gewusst, dass im Lauf des zwanzigsten Jahrhunderts viele Christen sagen werden: „Ich will Jesus bekennen, aber ohne Mund, leise.“

Ich freue mich, dass sie das tun. Aber hier steht, sie sollen auch ihren Mund dazu benutzen. Ich freue mich, wenn ihr Leben ein so durchsichtiges Reden von Jesus ist. Ich will das ihnen gar nicht absprechen. Aber ich will doch fragen, ob Sie sich auch richtig gründlich geprüft haben.

Es wäre schon wichtig, dass unser Leben Zeugnis gibt von Jesus und seiner neuen Gerechtigkeit – durch und durch in all unseren Verrichtungen. Aber den Mund brauchen wir auch noch dazu. Darum müssen wir es laut bekennen. Was denn? Jesus ist Herr.

Ach, jetzt würde ich es am liebsten noch einmal anstimmen lassen. Aber singen Sie es daheim oder wenn Sie zurückfahren: „Jesus Christus, König und Herr!“

Ich habe immer wieder in der Seelsorge mit Menschen zu tun, die spüren, wie ihr Leben unter die Herrschaft dunkler Mächte geraten ist. Es beschäftigt sie tief, wenn sie in ihrem Leben dunkle Dinge getan haben. Ich sage es ihnen immer wieder: Wenn sie aussprechen können „Jesus ist Herr“, haben alle Mächte ihren Einfluss verloren.

Aber sie müssen es laut sagen, nicht still. Sie müssen es laut sagen. Es muss durch dieses Bekenntnis hindurch. Denn in dem Augenblick, in dem wir es aussprechen, ist der Sieg Jesu proklamiert über unser Leben.

Das ist ja eine merkwürdige Sache. Das muss öffentlich werden. Sie müssen das mit ihrem ganzen Leben bezeugen. Dann werden sie auch erfahren, dass das stimmt, dass Jesus der Herr ist. In dem Augenblick, in dem sie es laut bekennen, ereignet sich dies.

Die Auferstehung als Sieg über Tod und Mächte

Und darum spricht Paulus hier davon: Wer es bloß in seinem Herzen glaubt, der ist zwar persönlich gerettet, aber noch nicht. Denn es ist noch nicht lebendig geworden, nämlich dass auch Jesus von den Toten auferweckt ist.

Warum spricht er denn hier von der Auferstehung der Toten? Der Tod bleibt die letzte dunkle Macht. Er steht hier für all diese grauenvollen Mächte, die unsere Welt prägen. Für die dunklen, dämonischen Dinge, für all das Grausige, was unser Leben zerstört.

Und wenn sie es mit ihrem Mund bekennen, haben sie sogar den Tod besiegt. Es ist schön, wenn wir noch an den Gräbern stehen und über dem Sarg sagen: Jesus ist Herr, er ist wahrhaftig auferstanden. Wir sagen: Es wird verweslich gesät und unverweslich auferstehen.

Wir glauben nicht dem Tod, sondern wir wissen, dass der, der Jesus gehört, zum Leben eingeht. Da geschieht etwas in dem Augenblick über unserem Bekennen und über diesem Aussprechen.

Wenn dann Menschen mit uns zusammenkommen, sollen sie wissen: Wir sind nicht mehr die Alten, die sie kannten. Wir sind nicht mehr die wankelmütigen Leute und diese komplex beladenen Persönlichkeiten, die wir manchmal auch noch unserem eigenen Eindruck nach sind. Wir stehen mit unserem Leben von nun an unter der Herrschaft Jesu.

Er soll uns regieren und bestimmen. Er gibt den Kurs unseres Lebens an. Unser Leben hat eine Basis: Jesus ist Herr. Er soll mich führen, er soll mich leiten, so schwach ich auch bin. Er steht in der Mitte meines Lebens und nicht mehr mein Ich.

Ich gehöre ihm, das will ich bekennen und aussprechen vor den Menschen und vor den Mächten. Wenn Sie das Geheimnis des sieghaften Lebens kennen wollen, da liegt es im lauten Bekennen und Aussprechen dieser Tatsache.

Die Sendung der Evangelisten und die Bedeutung des Evangeliums in der Welt

Paulus erwähnt dann, wie wunderbar es ist, dass die Boten des Evangeliums hinausgehen, hinein in die Welt. Dort wüten viele grauenvolle Mächte, die heute ihren Dienst tun – sei es im Kriegselend im Libanon, im Bürgerkrieg in Uganda oder unter den okkulten Mächten der Religionen.

Diese Boten haben keinen anderen Schutz als das Bewusstsein, dass Jesus Herr ist. Wenn die Kugeln um ihren Kopf pfeifen, sagen sie: „Jesus ist Herr. Ich sterbe heute oder morgen, aber er hat mein Leben in seiner Hand.“

Bekennen Sie es: Wie lieblich sind die Boten der Evangelisten, die über diese Berge hinweggehen! Sehen Sie den Evangelisationsdienst bitte niemals als bloße Mitgliederwerbung an. Wenn wir auf die Straßen gehen, glauben Sie nicht, dass wir nur ein paar Leute ködern wollen.

Vielmehr wollen wir das Evangelium in die Herzen der Menschen hineinrufen. Wir haben eine Freude gefunden, und diese Freude möchten wir mit Ihnen teilen. Sie sollen sie miterfahren.

Das Schicksal Israels und die Dringlichkeit des Glaubens

Aber was ist jetzt mit Israel? Darum geht es doch noch. Was wird aus Israel?

Eine unheimliche Sache. Wer den Namen des Herrn anruft – das ist nicht unheimlich –, der soll gerettet werden. Nur das Anrufen macht den Unterschied. Wer ihn nicht anruft, der geht verloren, sein Leben bleibt ohne Halt.

Es liegt am Anrufen. Ganz am Schluss, im Vers 21, heißt es: „Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach dem Volk, das sich nichts sagen lässt und widerspricht.“

Über diesem Abschnitt liegt ein furchterregender Ernst. Das Angebot des Evangeliums hat auch heute, hier in unserer Nähe und Umgebung, im Missions- und Evangelisationsdienst, im Zeugendienst, ein Jetzt, ein Heute, in dem man zugreifen muss – ja, dazu sagen muss.

Ich möchte an dieser Stelle einfach bitten, wo Paulus hier die Frage nach Israel behandelt, aus der großen Masse der Gleichgültigkeit herauszutreten. Heute, unter vielen Namenschristen, zu sagen: Mein Leben soll Jesus ganz gehören, ohne Abstriche.

Und das ist groß, wie mir das in Jesus so nahegebracht wird. Ich darf ja zu ihm Ja sagen, ihn anrufen, heute heraustreten aus dem, was mich bedrängt.

Selbst wenn ich umgeben bin von lauter Schwierigkeiten – Ulrich Parzani hat einmal gesagt: Ich darf ihnen die Zunge herausstrecken und sagen, ihr gebt mir nichts mehr an. Ich gehöre Jesus, er ist mein Herr.

Ich will nur noch von ihm bestimmt sein und ihm gehören.

Und dann wollen wir an diesem Morgen noch mehr hören von den Boten mit den lieblichen Füßen. Vielleicht sind es manchmal auch wunde Füße, kranke Füße und lahme Füße alter und schwacher Menschen, die sagen: Das soll mein Leben noch erfüllen, dass ich dies eine große Botschaft weitergebe.

Gott lässt sich heute in Jesus finden, und wer ihn anruft, wird gerettet werden. Amen.