So, es geht weiter mit dem Reich Gottes, Teil 2. Nochmals herzlichen Dank, dass ich das mit euch machen darf. Ich finde das total großartig.
Ja, wir werden dieses Jahr und nächstes Jahr dafür brauchen. Wenn dann alles gut läuft, können wir die Reihe im Jahr 2024 auslaufen lassen. Schauen wir mal.
Zum Reich Gottes: Wir haben schon eine Predigt dazu gehabt. Letztes Mal ging es mir darum, euch überhaupt erst einmal die ganze Zentralität des Begriffes etwas nahezubringen. Reich oder Königreich Gottes – ich wollte euch zeigen, dass das ein Thema ist, das eigentlich mit Johannes dem Täufer beginnt. Er sagt: Das Reich Gottes ist nahe gekommen. Dann kommt der Herr Jesus und greift genau diesen Gedanken auf. Danach kommen die Apostel und führen dieses Reden vom Reich Gottes immer weiter.
Das war ein Punkt vom letzten Mal, weil es total erstaunlich ist, dass dieser Begriff tatsächlich im Zentrum der Verkündigung steht und doch so wenig darüber nachgedacht wird.
Ein zweiter Punkt vom letzten Mal war, euch zu zeigen, dass es keinen Unterschied gibt zwischen den Begriffen Reich Gottes und Reich der Himmel. Es ist einfach dasselbe Reich.
Außerdem war es mir wichtig, euch zu zeigen, dass im Blick auf dieses Königreich, auf das Königreich des Messias, im Judentum eine Erwartungshaltung herrschte – und zwar völlig zu Recht. Die Leute erwarteten, dass Gott etwas tut.
Ich möchte uns am Anfang einfach noch einmal eine Stelle vorlesen, die aus dem Propheten Daniel stammt. Dort kommt für mich ganz deutlich heraus, dass Gott seinen König ins Rennen schickt, um sein Reich aufzurichten.
Daniel Kapitel 7, Verse 13 und 14 sagen: „Ich schaute in Visionen der Nacht, und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.“
Jesus hat sich oft als den Menschensohn bezeichnet. Diese Stelle greift genau darauf zurück: Da kommt einer wie der Sohn eines Menschen, der zum Alten an Tagen kommt und vor ihn gebracht wird. Ihm wird Herrschaft, Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienen ihm. Seine Herrschaft ist ewig und unzerstörbar.
Der König Gottes, der Menschensohn, sollte kommen. Den Menschen war das klar, und es wurde ihnen mit der Zeit immer deutlicher. Je mehr die Prophezeiungen aus dem Buch Daniel sich erfüllten, desto mehr wuchs die Erwartung: „Das muss doch bald geschehen!“
Dann erscheint Johannes der Täufer. Man kann sich vorstellen, was passiert: Da ist diese große Erwartungshaltung, und plötzlich steht Johannes der Täufer auf seine etwas skurrile, schräge Weise in der Wüste und predigt.
Matthäus 3,1-2: In jenen Tagen kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa. Er spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahegekommen.
Alle warten gespannt, und dann erscheint dieser Mann, bei dem man sofort merkt: Er ist wirklich ein besonderer Mensch. Schon seine Art ist ungewöhnlich. Auch der Herr Jesus betont später, dass Johannes der größte der Propheten des alten Bundes war. Seine Botschaft lautet: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahegekommen.
Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, welchen Eindruck diese Botschaft auf das Volk machte. Ein Volk, das von den Römern beherrscht wurde. Das Reich der Himmel, das Reich Gottes, ist nahegekommen. Es geht bald los! Jahrhunderte des Wartens sind zu Ende, und jetzt möchte Gott sein Reich aufrichten.
Ich möchte heute mit euch die Frage beantworten: Was ist eigentlich das Reich Gottes? Was ist damit gemeint? Diese Frage steht im Zentrum dieser Predigt, weil sie der logische nächste Schritt ist. Wir wissen, dass das Reich Gottes im Zentrum der Verkündigung steht.
Heute geht es also vor allem um die Frage: Was ist das eigentlich? Ich möchte damit anfangen festzustellen, dass Jesus, wenn er vom Reich Gottes redet und darüber predigt, dies meistens in Form von Gleichnissen tut. Das ist ganz spannend.
Wenn Jesus über das Reich Gottes predigt, vergleicht er es ganz häufig mit ganz alltäglichen Dingen. Da ist ein Bauer, der auf dem Feld arbeitet, eine Frau beim Brotbacken, ein kleiner Same, der groß wird und zu einer mächtigen Pflanze heranwächst, ein Kaufmann, der Perlen sucht, oder ein König, der eine Hochzeitsfeier veranstaltet – alles ganz alltägliche Dinge.
Die Frage ist: Warum verwendet der Herr Jesus, wenn er über das Reich Gottes predigt, Gleichnisse? Das ist eine Frage, die sich auch die Jünger gestellt haben. Denn das war damals nicht üblich. Alle Rabbis der damaligen Zeit haben nicht nur Gleichnisse verwendet. Jesus ist hier eine Ausnahme.
Und das fällt natürlich den Jüngern auf, die ihn begleiten. Sie bekommen das ja jeden Tag mit. In Matthäus 13, das ziemlich im Zentrum des Matthäusevangeliums steht, heißt es dazu. Der Höhepunkt des Evangeliums dreht sich um das Thema Reich Gottes. In Matthäus 13, Vers 10, treten die Jünger hinzu und fragen ihn: „Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?“
Sie haben natürlich mitbekommen, dass die Leute das nicht verstehen. Sie hören ein Gleichnis, denken sich „oh ja, gut“, und gehen dann wieder weg, ohne wirklich etwas verstanden zu haben. Das ist für die Jünger total unbefriedigend.
Die Antwort von Jesus in Vers 11 lautet: „Er aber antwortete und sprach zu ihnen: ‚Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben.‘“ Wenn ich das lese, denke ich ein bisschen: Autsch, wie fies ist das denn? Da predigt jemand und sagt: „Ja, das ist bewusst so, ich sorge dafür, dass nicht alle Zuhörer verstehen, was ich predige.“
Das ist genau das Gegenteil von dem, wie man normalerweise eine Predigt halten sollte. Normalerweise würde man jedem, der vorne steht, sagen: „Bitte predige so, dass auch Leute, die vielleicht noch am Anfang stehen, etwas mitnehmen können. Erklär die schwierigen Begriffe, geh nicht auf Dinge ein, von denen deine Zuhörer noch nie etwas gehört haben.“
Und jetzt sagt Jesus noch: „Denen ist es nicht gegeben, euch ist es gegeben.“
Frage: Was unterscheidet die Jünger, also die Gruppe, denen das Verständnis gegeben ist, von der Gruppe, denen das Verständnis nicht gegeben war?
Antwort: Nun, sie sind nicht schlauer, das kann ich schon einmal sagen. Aber sie tun etwas, nämlich sie verbringen Zeit mit Jesus. Und sie tun noch etwas, was wahrscheinlich das Wesentliche ist, was sie von den anderen unterscheidet: Sie stellen Fragen.
Etwas zu hören, ist immer eine Sache. Dann kommt der Punkt, an dem die Frage im Raum steht: Was mache ich mit dem Gehörten? Vor allem, was mache ich, wenn ich etwas nicht verstehe? Das unterscheidet die wirklich Interessierten von denen, die nur aus Neugierde zuhören wollen.
In Markus 4,34 lesen wir: „Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; seinen Jüngern erklärte er aber alles besonders.“ Hier merken wir, dass es einen Unterschied macht, ob ich eine Predigt höre oder ob ich eine Predigt höre und viel Zeit mit Jesus verbringe.
In Matthäus 13,36 lesen wir: „Da entliess er die Volksmengen und kam in das Haus, und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: ‚Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers.‘“ Die Jünger kommen also und stellen diese Frage: „Herr, kannst du uns noch einmal erklären, was das soll? Wir haben es gehört, aber ehrlich gesagt nicht verstanden.“
Es ist wichtig, dass wir diesen Unterschied verstehen, weil er in unserem Leben eine riesige Rolle spielt. Es reicht nicht, so viele Predigten wie möglich zu hören. Du musst hören, darüber nachdenken und vor allem überlegen: Was habe ich noch nicht verstanden? Das, was du nicht verstanden hast, musst du nacharbeiten. Das ist Nachsinnen – nicht einfach nur viel hören, sondern lieber weniger hören und mehr darüber nachdenken.
Jünger sind solche, die eine besondere Beziehung zum Herrn Jesus haben, die wirklich verstehen wollen, was er sagt, und die dazu dann Fragen stellen. Und das ist der Grund, warum sie Antworten bekommen. Deshalb sind die Gleichnisse für sie nicht einfach nur schöne Geschichten, sondern sie laden sich plötzlich mit Tiefgang und Bedeutung auf.
Warum also die Geheimniskrämerei? Warum wird gerade dieses so zentrale Thema vom Reich Gottes nicht großzügig über das Volk verteilt?
Ich glaube, es gibt mindestens zwei Gründe.
Der erste Grund ist, dass es grundsätzlich nicht weise ist. Der Herr Jesus sagt einmal, dass man seine Perlen nicht vor die Schweine werfen soll. Er geht uns hier mit gutem Beispiel voran. Die wirklich wichtigen Dinge, die das Herz berühren, darf man gerne nur denen mitteilen, die damit richtig umgehen können.
Dann gibt es einen zweiten Grund, der vielleicht noch wichtiger ist. Dieser Grund hängt damit zusammen, was der Herr Jesus über das Reich Gottes sagt. Ich habe vorhin erwähnt, dass es eine Erwartungshaltung gab, die im Raum stand. Diese war sehr nationalistisch und politisch geprägt.
Was der Herr Jesus über das Reich Gottes sagt, passt jedoch nicht zu dem, was die jüdische Bevölkerung damals erwartete. Deshalb braucht es Glauben – Glauben an den Herrn Jesus und an sein vom Himmel herabgekommenes Sein. Es braucht Glauben, um das annehmen zu können, was er so völlig außerhalb der üblichen Vorstellungen über das Reich Gottes sagt. Das war nicht das, was die Leute damals erwarteten.
Ich möchte euch kurz die Spannung verdeutlichen, die in der Luft liegt. Das jüdische Volk erwartete einen zweiten David. Das war nicht unbegründet, denn David hatte eine Verheißung erhalten.
Beim letzten Mal haben wir den Engel Gabriel betrachtet, der zu Maria kommt. Er kündigt an, dass Jesus den Thron seines Vaters David besteigen wird. Das war richtig. Doch die Vorstellung eines zweiten David war sehr irdisch geprägt. Man erwartete einen General, einen König, der vor allem Israel als politische Größe wiederherstellt und eine nationale Identität schafft.
Diese Erwartung war so tief im Denken des jüdischen Volkes verankert, dass selbst Johannes der Täufer, der eigentlich genau verstehen müsste, was da kommt, gedankliche Probleme bekommt, als er mit dem realen Messias konfrontiert wird. Das ist wirklich erstaunlich.
Lasst mich euch das an Matthäus 11 zeigen.
In Matthäus Kapitel elf sitzt Johannes der Täufer im Gefängnis. Er bekommt nur aus der Entfernung mit, wie Jesus seinen Dienst vor allem in Galiläa beginnt und was dort geschieht. Ganz nüchtern ist Johannes dabei komplett enttäuscht.
Johannes sitzt im Gefängnis. Ich lese euch das mal vor: Matthäus 11,2-3: „Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?“
Jetzt stellt sich die Situation so dar: Da ist jemand, der an einem Punkt angekommen ist, an dem er sagt: Warte mal, ich dachte, du bist es. Ich habe die Taube, also den Heiligen Geist, wie eine Taube auf dich niederfahren sehen. Ich habe meinen Jüngern gesagt, du bist der Messias. Ich habe sie dazu gebracht, dir zu folgen. Ich habe anderen gesagt, ich muss abnehmen, er muss zunehmen.
Und jetzt schaue ich mir an, was du tust. Deine Werke passen überhaupt nicht zu meiner persönlichen Erwartungshaltung, wenn es um den Messias geht. Du machst mit meinen Worten die falschen Sachen. Du bist nicht die Art von Befreier, die ich erwartet habe.
Was hatte er erwartet? Das wissen wir natürlich nicht genau. Aber wenn wir an David denken, dann denken wir an die Zeit, in der David seinen Thron besteigt. Wir wissen, wie er vorher eigentlich Anführer einer Art Guerilla-Gruppe war. Ich denke, so etwas stand im Raum: Da kommt jemand, der die Massen hinter sich sammelt und als großer Befreier die römische Armee aus dem Land vertreibt – mindestens so, wie die Makkabäer knapp hundertfünfzig Jahre zuvor die griechischen Herrscher aus dem Land getrieben haben.
So etwas stand im Raum. Und jetzt merkt ihr: Das ist ja Wahnsinn, wenn selbst Johannes der Täufer das nicht verstanden hat.
Und Jesus antwortete dann Johannes dem Täufer. Das sind die Verse 4 bis 6:
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündigt Johannes, was ihr hört und seht. Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird die gute Botschaft verkündigt.
Dann folgt ein ganz wichtiger Satz:
Und glückselig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.
Achtet noch einmal darauf: Glückselig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Das heißt, der Herr Jesus geht davon aus, dass die Regel in der damaligen Zeit so war, dass Juden ihn sahen, seinen Anspruch, Messias zu sein, hörten und dann dachten: „Nein, das ist nicht die Art von König, mit der ich etwas anfangen kann.“
Und umgekehrt gilt das übrigens auch. Nicht nur die Zuhörer hatten ein Problem mit Jesus, so wie er sich das dachte, sondern auch Jesus hatte ein Problem mit den Zuhörern.
Im Johannesevangelium gibt es nach der Speisung der Fünftausend einen Moment, in dem die Massen ihn zum König machen wollen. Da ergreifen sie ihn. Er hätte die Chance gehabt, König zu werden. Und was macht er?
Johannes 6, Vers 15: Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.
Ja, sie kommen und sagen: „Hey, wir machen dich zum König.“ Das ist genau das, was Jesus nicht will. Er sagt: „Stopp, stopp, stopp!“ Und zieht sich zurück, um wieder allein zu sein und sich nicht diesem Trubel auszusetzen.
Und wenn ihr jetzt versteht, wie die Spannung besteht zwischen der Botschaft vom Reich Gottes und gleichzeitig der Erwartung im Blick auf dieses Reich, dann erkennt ihr, wie das überhaupt nicht zusammenpasste. Wir wissen ja, wie sich das Reich Gottes dann entfaltet hat. Wir wissen, wie auf Golgatha die entscheidende Schlacht geschlagen wurde und der Herr Jesus sein Reich aufrichtete. Es ist ein Reich, das nicht von dieser Welt ist – zwar in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt, überhaupt nicht vergleichbar.
Dann merken wir, dass es ganz schön schlau ist, wie der Herr Jesus mit diesem Problem umgeht. Er verkündet das Evangelium, dessen Zentrum ein Königreich ist, ein Reich, das er errichten will und dessen König er sein will. Gleichzeitig predigt er es auf eine Weise, dass all diesen falschen Erwartungen nicht in die Hände gespielt wird. Dass nicht irgendjemand dachte: „Aha, ja, jetzt kommt so ein zweites römisches Reich mit unserem David an der Spitze.“ Nein, genau das sollte nicht kommen.
Dieses Reich war ganz anders als jedes Reich der Antike, als jedes Reich, das sich die Leute damals vorstellen konnten. Es war in der Welt, aber nicht von der Welt. Damit wir uns jetzt nicht falsch verstehen: Das Reich Gottes ist nicht die Ewigkeit. Es ist auch keine rein geistliche Erfahrung, die wir machen. Das Reich Gottes ist ein Reich, in das man eintreten muss. Es ist ein Reich, das ich betreten muss, aber es verwirklicht sich eben nicht so, dass man es auf einer Landkarte irgendwie einzeichnen könnte.
Das war es, was die Leute damals über Königreiche dachten. Ein Königreich ist etwas, das man auf der Landkarte als Fläche schraffieren und sagen kann: „Das ist das Reich.“ Aber genau so war es nicht gemeint. Es ist eine andere Qualität von Reich. Und das ist vielleicht sogar für uns, wenn wir das so hören, schon gar nicht so leicht nachzuvollziehen.
Jetzt überlegt mal, wie viel schwieriger das für Leute gewesen sein muss, die ganz anders darüber dachten und ganz anders geprägt waren. Deswegen ist es für mich so, wenn ich Jesus zuhöre, wie er über das Reich Gottes predigt, dass dieser Eiertanz entsteht. Dieses „Ich predige es, ja, aber so, dass ich trotzdem nicht dieser falschen Erwartungshaltung, vor allem nicht dieser Goliath-Rips, die es ja gab, nicht in die Hände spiele.“
Es gab die Zeloten, Leute, die andere umgebracht haben und dafür waren, die Römer zu massakrieren. Jesus wollte ihnen nicht in die Hände spielen. Er wollte nicht dafür sorgen, dass Leute angestachelt werden und plötzlich zu den Waffen greifen, eine Rebellion gegen Rom anzetteln.
Auf der anderen Seite wollte er aber auch etwas sagen, sodass die, die zuhören, am Ende rausgehen und, wenn dieses Reich am Kreuz errichtet wird, tatsächlich sagen: „Okay, super, wir haben es verstanden, jetzt geht es los.“ Ganz schwieriges Ding, ganz schwieriges Ding.
Deshalb predigte Jesus Gleichnisse und Bilder über das Reich Gottes. So konnten nur die wirklich Interessierten nachfragen. Und ich sage mal, unsere ganzen Hitzköpfe und Krawallmacher gingen wieder weg und dachten sich nur: „Was will der denn?“ Genau deswegen die Gleichnisse.
Jesus predigt in Markus 1,15: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“
Wenn wir das lesen, sind wir oft daran gewöhnt, dass das Wort „Evangelium“ schon eine bestimmte Bedeutung hat. Man kann fragen: Was ist das Evangelium? Hoffentlich kommt dann eine Antwort, die etwa so lautet: Jesus ist für unsere Sünden gestorben, ein Mensch kann durch Glauben gerettet werden, und man darf das, was Jesus am Kreuz getan hat, für sich annehmen. Dadurch erhält man Vergebung der Sünden und wird Kind Gottes.
Ja, das können wir so sagen. Aber wenn Jesus sagt: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium“, was haben die Menschen damals eigentlich gehört? Denn sie wussten ja noch nichts von Kreuz, Kind Gottes und Glauben in diesem Sinne. Was hörten sie?
Die Antwort ist: Sie hörten eine messianische Prophetie aus Jesaja. Das Wort „Evangelium“, das für uns heute ein Fachbegriff ist und sich erst später entwickelt hat, war für die Menschen damals ein Begriff, den sie in ihrer Bibel fanden. Im Alten Testament gibt es eine Stelle, die vom Evangelium spricht.
Diese Stelle findet sich in Jesaja 52,7. Auf diese Stelle muss man Bezug nehmen, wenn man das Evangelium und das Reich Gottes als Konzept miteinander verbindet.
Jesaja 52,7: Wie schön sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt!
Das ist jetzt ein bisschen interessant, denn in eurer Bibel steht „frohe Botschaft“. In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der sogenannten Septuaginta, steht an dieser Stelle „Euangelion“. Das kennt ihr unter dem Begriff „Evangelium“. Also steht in der Bibel: Wie schön sind auf den Bergen die Füße dessen, der Evangelium bringt, der Frieden verkündigt, der gute Botschaft bringt, also nochmal Evangelium, der Rettung verkündigt, der zu Zion spricht: „Dein Gott herrscht als König.“ Ein großartiger Vers!
Wenn ihr ein oder zwei Verse aus einer Predigt auswendig lernen wollt, ist Jesaja 52,7 ein toller Vers. Er ist besonders, weil er zeigt, worum es beim Evangelium eigentlich geht und was der Kern des Evangeliums ist, das wir predigen. Die Antwort lautet: Dein Gott herrscht als König. Das ist das Zentrum unseres Evangeliums und überhaupt das Zentrum der guten Botschaft, die Gott für die Menschen hat.
Wenn der Herr Jesus predigt „Tut Buße und glaubt an das Evangelium“, dann haben seine Zuhörer, wenn sie einen Text vor Augen haben, genau diesen Text vor Augen. Er spricht davon, dass das Reich Gottes nahegekommen ist. Aber was heißt das genau? Es bedeutet, dass Gott kurz davorsteht, das zu erfüllen, was hier in Jesaja 52,7 beschrieben wird: Seine Herrschaft anzutreten.
Aus dem Text heraus wird außerdem deutlich, dass es die Verkündigung des Friedens ist: „Wie schön sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt.“ Deshalb sprechen wir auch von einem Evangelium des Friedens. Es ist die Verkündigung der Rettung – der Text fährt fort mit „der gute Botschaft bringt, der Rettung verkündigt“. Deshalb können wir auch von einem Evangelium der Rettung sprechen.
Dann heißt es hier: „Der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König.“ Damit wird im Alten Testament die Aufrichtung von Gottes Reich verkündet. Deshalb sprechen wir auch von einem Evangelium des Reiches Gottes. Gott herrscht.
Es ist spannend zu beobachten, wie die Gegner des Christentums sich an den Christen abarbeiten. Einer der ersten Vorwürfe, die man den Christen macht, klingt folgendermaßen: Ich lese euch das einfach vor. Da kommen also Juden und klagen die Christen an mit den Worten: „Und diese alle handeln gegen die Verordnungen des Kaisers, da sie sagen, dass ein anderer König sei, Jesus.“
Man merkt, dass wir das Evangelium vom Reich Gottes verkünden, davon, dass Gott herrscht. Gleichzeitig gibt es die Anklage, weil Menschen sich hinstellen und sagen: „Ich habe einen neuen König, Jesus.“ Das nehmen die Feinde des Christentums wahr und versuchen daraus eine Anklage abzuleiten, idealerweise vor dem römischen Statthalter. Denn sie behaupten, dass ein anderer König sei, nämlich Jesus.
Es ist ganz wichtig, dass wir das verstehen: Es gehört zum Selbstverständnis der Jünger Jesu, dass Jesus in ihrem Leben König war. Deshalb möchte ich den Begriff Königreich noch etwas genauer betrachten.
Der Begriff Basileia ist das ganz normale Wort, das in der Antike verwendet wurde, um ein Volk zu beschreiben, das von einem König beherrscht wurde. Heute würden wir für das Wort Königreich vielleicht eher den Begriff Monarchie verwenden. Eine Monarchie ist ein Königreich.
Im Alten Testament, und zwar in der griechischen Version der Septuaginta, taucht das Wort tatsächlich in diesem Zusammenhang auf. Das erste Erscheinen des Begriffs Königreich findet sich ganz vorne in der Bibel, in 1. Mose 10. Dort heißt es über Nimrod: Er war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, darum sagt man von Nimrod, er sei ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn. Und der Anfang seines Königreiches – hier haben wir das erste Mal den Begriff Basileia.
Dieser Begriff „Königreich“ zieht sich durchs Alte Testament hindurch. Es wird euch nicht sonderlich überraschen, wenn ich sage, dass der Begriff auch für die Philister, die Israeliten, die Babylonier, die Medoper, die Griechen und die Römer verwendet wird. Es ist immer dasselbe ganz normale Wort „Königreich“. In der Antike war dies einfach die am weitesten verbreitete Staatsform. Man kann sagen, so gut wie jedes Volk hatte einen König.
Heute ist das jedoch ganz anders. Die Frage ist, ob es dadurch heute viel besser ist. Diese Frage muss uns glücklicherweise nicht beschäftigen. Uns muss nur klar sein, dass wir aufgrund der heutigen Unterschiede mit diesem Begriff ein grundsätzliches Verständnisproblem haben. Wenn wir über das Reich Gottes reden, sind wir fast nicht in der Lage, diesen Begriff richtig zu verstehen.
Ein kleines bisschen helfen können uns Filme, historische Filme oder Romane, in denen es um Könige geht. Sie können uns ein wenig unterstützen. Aber wenn heute jemand sagt, Jesus sei König, frage ich mich tatsächlich, ob derjenige weiß, was er da sagt. Weiß er, dass ein König qua Amt, also aufgrund seines Königtums, Recht auf absolute Loyalität und Verehrung hat?
Das ist es, was ein König ist: Ein König macht die Gesetze, setzt sie durch und kann absoluten Gehorsam erwarten. Ein König muss für die Verteidigung seines Landes sorgen und sich um das Wohlergehen seiner Bürger kümmern. Aber ein König wird nicht gewählt. Du wirst ihn also nicht wieder los. Er wird König, entweder aufgrund seiner Abstammung oder weil er das Land erobert hat und sich selbst zum König macht.
Ein König ist im absoluten Sinn – und da muss man sich wirklich darauf einlassen, um diesen Begriff zu verstehen – der absolute Souverän eines Landes. Er konnte weitgehend tun und lassen, was er wollte. Das ist der Begriff König, aus dem der Begriff Königreich hervorgeht.
Ich weiß schon Folgendes: Ich kann euch das so sagen, aber es wird euch nicht berühren. Warum nicht? Weil ihr keinen inneren Bezug zu einem König oder Königtum habt.
Das Dichteste, was wir vielleicht gerade noch an das Thema Königtum heranreichen, ist vielleicht die Erfahrung mit einem sehr strengen Lehrer. Das geht ein bisschen in die Richtung, wenn du emotional erfahren willst, was ein König ist.
Oder vielleicht hast du mal eine sehr strenge Chefin erlebt, und du dachtest: „Oh ja, das ist nicht gut Kirschen essen.“ Das wäre auch emotional dicht an einem König dran.
Aber ganz ehrlich: Selbst wenn wir solche Erfahrungen gemacht haben, wo wir auf Menschen treffen, die uns ihre Macht spüren lassen, sind wir wahrscheinlich noch meilenweit davon entfernt, einem wirklichen König begegnet zu sein.
Ich habe euch vier Verse aus den Sprüchen mitgebracht, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, was ein König ist. Ich möchte euch bitten, über diese Verse zu meditieren und darüber nachzudenken, damit ihr das Konzept versteht. Es ist ein sehr wichtiges Konzept für unseren Umgang mit unserem König.
Versteht ihr, wenn wir denken, unser König hätte in Bezug auf uns ungefähr so viel zu sagen wie Herr Scholz, dann liegt ihr wahrscheinlich falsch. Hier sind vier Verse, die einfach zeigen, was einen König in der Antike ausmachte.
Sprüche 16,14:
„Der Zorn des Königs ist ein Todesbote. Aber ein weiser Mann wendet ihn ab.“
Ein Todesbote – das ist mehr als nur eine Person in unserer heutigen Gesellschaft. Niemand in der Gesellschaft, in der du jetzt lebst, ist für dich ein Todesbote. Niemand. In der damaligen Zeit, wenn der König dich auf dem Kicker hatte, warst du verloren.
Sprüche 20,2:
„Wie das Knurren eines Junglöwen ist der Schrecken des Königs; wer sich seinen Zorn zuzieht, verwirkt sein Leben.“
Da konntest du nicht einfach sagen: „Dann gehe ich halt zum Staatsanwalt oder zu einem Richter oder besorge mir irgendeinen Verteidiger.“ Es war vorbei.
Sprüche 16,15 betont auch das Gegenteil:
„Im Leuchten des Angesichts eines Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spätregens.“
So wie der König zum Todesboten werden kann, wird er, wenn er auf deiner Seite steht, zum Inbegriff von Leben, Fruchtbarkeit, Wachstum und Sicherheit. Deshalb ist es gut, dass Jesus unser König ist.
Sprüche 24,21:
„Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König; fürchte Gott und halte dich vom Aufruhr fern.“
Das sind vier Verse, die wir nicht im Detail durchgehen können. Nehmt euch zu Hause die Zeit dafür. Aber es wird deutlich: Der König ist Quelle von Leben und Tod. Ihm gilt es zu fürchten, so wie man Gott fürchtet. Und auf keinen Fall darf man gemeinsame Sache mit Rebellen machen.
Wenn wir jetzt auf einen König stoßen, wird uns klar, dass wir einem Konzept begegnen, das uns eigentlich fremd ist: dem Konzept der Unterwerfung. Ich sage es noch einmal: Wenn du einem König begegnest, musst du dich entscheiden, wie du reagierst. Du triffst auf jemanden, dem du nicht auf Augenhöhe entgegentreten kannst.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ich gehe auf die Knie und unterwerfe mich. Es gibt diese schönen Bilder, in denen jemand sein Schwert nimmt, es dem König entgegenhält und sagt: „Ich bin jetzt dein, ich bin dein loyaler Untertan, ich bin dir untertänig, ich habe mich unterworfen.“ Das ist es, was ein König will.
Wenn ich verstanden habe, dass ein König Unterwerfung erwarten darf, habe ich gleichzeitig begriffen, dass ich als Christ nicht mehr nur für mich selbst und nach meinen eigenen Vorstellungen leben darf. Wenn ich einen König habe und verstehe, was ein König ist, werde ich so leben, wie er es verlangt.
So, jetzt haben wir das Evangelium vom Königreich Gottes. Ein Königreich besteht immer aus zwei Bestandteilen: Auf der einen Seite steht der König, der herrscht, und auf der anderen Seite das Volk, das beherrscht wird. Das ist immer so, und beim Königreich Gottes ist es nicht anders.
Die einfachste Definition für das Reich Gottes lautet deshalb: Das Reich Gottes ist die Gemeinschaft derer, die von Gott regiert werden. Ich sage das noch einmal, weil es heute um eine Definition gehen soll – und hier ist sie: Das Reich Gottes ist die Gemeinschaft derer, die von Gott regiert werden.
Das Evangelium vom Reich Gottes ist also die frohe Botschaft, dass Gott regiert, und zwar durch den Herrn Jesus. Jeder Mensch hat durch den Glauben Zutritt zu diesem neuen Reich und kann Teil und Untertan dieses Königs werden.
Das steht im Zentrum des Evangeliums, das wir predigen. Wenn wir hinausgehen und den Menschen sagen, worum es beim Christentum geht, dürfen wir ihnen das nicht verschweigen.
Und die Idee, dass Gott ein Volk sucht, das er beherrscht, ist von Anfang an, beziehungsweise sehr früh in der Heilsgeschichte angelegt.
In 2. Mose 19, also im Kapitel vor der Übergabe der Zehn Gebote, finden wir eine Art Vision für das Volk Israel. Dort sagt Gott, dass er gerne mit dem Volk Israel einen Bund schließen möchte. Diese Vision wurde jedoch schnell durch das goldene Kalb unterbrochen, und die Idee war zunächst gescheitert.
Wenn man Gott fragen würde, welche Vision er für das Volk Israel hat, dann würde er sagen: „Wenn ihr willig auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein, denn mir gehört die ganze Erde.“ So heißt es ab 2. Mose 19, Vers 5.
Weiter sagt Gott dort: „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ Das war von Anfang an die Idee. Wenn sich das Volk auf Gott einlässt, dann wird es zum Volk Gottes. Gott hat etwas Besonderes für sie vorgesehen.
Das Volk Israel ist diesem Ziel jedoch davongelaufen. Beim ersten Versuch hat es leider nicht funktioniert. Doch diese Vision wird im Neuen Bund verwirklicht. Was der Alte Bund nicht leisten konnte, weil die Menschen nur äußerlich zusammengehalten wurden und nicht im Herzen, das kann der Neue Bund ermöglichen.
So heißt es dann in Offenbarung 1: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern, seinem Gott und Vater.“
Die Idee ist also: Gott macht uns zu einem Königtum, zu dem Volk, das ihm gehört und über das er König ist. Gleichzeitig macht er uns zu Priestern, sodass jeder ohne Mittler direkten Zugang zu seinem König haben kann.
Diese Idee formuliert 2. Mose 19. Sie wurde im Alten Bund noch nicht verwirklicht, nicht weil Gott es nicht wollte, sondern weil das Volk sich dagegen stellte. Im Neuen Bund wird sie jedoch Wirklichkeit. Wir sind ein Königtum, wir sind eine Priesterschaft.
Und damit möchte ich heute zum Schluss kommen. Das Reich Gottes, so wie der Begriff sich darstellt, beschreibt eine Gegengesellschaft von Menschen, die die Herrschaft des Messias als König für sich angenommen haben.
Reich Gottes bedeutet, dass hier Gläubige sind, die ihrem König folgen, wohin er sie auch führt. Das Reich Gottes – und das werden wir noch genauer betrachten – ist in der Welt. Es findet als Erfahrung genau in diesem Moment statt. Es ist nichts, was irgendwann einmal kommt, sondern es ist jetzt schon da.
Das Reich Gottes ist hier, aber es ist nicht von dieser Welt. Das liegt einfach daran, dass die Herrschaft, die Gott uns anbietet, auf Freiwilligkeit beruht. Ich kann nur Teil dieses Reiches werden, wenn ich vorher glaube und Vertrauen zu dem König gefasst habe.
Diese beiden Konzepte – Freiwilligkeit und Glaube – sind eben anders als bei allen anderen Reichen dieser Welt. Ich kann nicht gegen meinen Willen ins Reich Gottes kommen, und ich kann auch nicht ins Reich Gottes kommen, ohne das Evangelium vom Reich Gottes angenommen zu haben.
Die Frage lautet: Ist der Begriff „Reich Gottes“ einfach ein anderes Wort für „Gemeinde“? Könnte man das so formulieren?
Die Antwort darauf ist: Wenn man sich die wahre Braut Christi anschaut, erkennt man den Zusammenhang. Und ihr merkt schon, es geht hier um die wahre Braut. Die wahre Braut Christi ist die Summe der Menschen, die wirklich gläubig und wirklich wiedergeboren sind. Es sind nicht nur diejenigen, die sich äußerlich zur Kirche halten, sondern jene, die sich mit ihrem Herzen zu Gott gewandt haben.
Diese Summe der Menschen könnte man als Reich Gottes bezeichnen. Mindestens ist sie das Volk Gottes, über das Gott herrscht. In diesem Sinne ist das Reich Gottes sehr ähnlich zur wahren Braut Christi.
Anders sieht es aus, wenn man die Kirche als Institution betrachtet und versucht, diese mit dem Reich Gottes gleichzusetzen. Das ist völliger Unsinn. Gerade hier in Deutschland muss uns klar sein, dass die institutionalisierte Kirche mit einer bloßen Kirchenmitgliedschaft nur sehr wenig zu tun hat mit der Braut Christi. Es würde mich überraschen, wenn von den geschätzten 44 Millionen Christen in Deutschland auch nur zehn Prozent wirklich gläubig wären.
Deshalb kann man nicht einfach sagen: Kirche ist gleich Reich Gottes. Ich würde eher sagen: Wenn du die wahre Braut nimmst, dann sind das dieselben Menschen. Aber wenn du die Institution, also das, was man nach außen hin als Kirche wahrnimmt, betrachtest, dann musst du sagen: Nein, das hat eigentlich nichts miteinander zu tun.
Das hat vor allem deshalb nichts miteinander zu tun, weil es viel leichter ist, sich einer Kirche anzuschließen, als sich einem König zu unterwerfen. Unterwerfung bedeutet, dass mein ganzes Leben und meine Ziele in dieser Welt von einem anderen bestimmt werden. Die Unterwerfung unter den König bedeutet, dass ich bereit bin, mich selbst zu verleugnen, alles aufzugeben und die Kosten vorher abzuschätzen. Sonst tauge ich nicht, um diesem König auch nur einen einzigen Tag nachzufolgen und ihm zu dienen.
Und genau das ist das Evangelium vom Reich Gottes: Wenn du sagst, ich bin dazu bereit, ich habe verstanden, dass ich jemanden brauche, der mich retten will und kann, und dass ich gerettet werden will. Wenn du das verstanden hast und weißt, dass es dich dein Leben kostet, dann ist das Evangelium vom Reich Gottes für dich. Dann bist du willkommen.
Denn der König, dem wir folgen, will zwar dein ganzes Leben, aber er will eben auch dich. Amen.
Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.
Jürgens aktuellste Gebets-Infos gibt's hier zum Lesen und Abonnieren.