Gott senkt die Preise nicht

Theo Lehmann
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Alles hat seinen Preis

Wer ein Mädchen heiraten will, der ist bereit, jeden Preis zu bezahlen, um sie zu bekommen. Du opferst deine Bequemlichkeit und findest das noch schön. Du gibst für sie dein Geld und deine Zeit. Neulich kam ein ganz besorgter Vaters zu mir. Ihm war aufgefallen, dass sein 14-jähriger Sohn anfing sich freiwillig die Schuhe zu putzen. Als er dann anfing sich abends auch noch die Zähne zu putzen, war das Alarmstufe Nummer 1. Um diesen einen Menschen zur Frau zu bekommen, machst du alles. Dafür zahlst du jeden Preis.

Und genau so ist es auch mit Gott und Gottes Reich. Das hat auch seinen Preis. Und über genau diesen Preis möchte ich heute mit dir verhandeln. Um alle Missverständnisse auszuschließen, möchte ich dir zunächst einmal sagen, dass du zu Gott so kommen kannst wie du bist. Ob du ein Flittchen bist oder ein bürgerliches Mädchen, ob du ein Versager bist oder ein Aufsteiger, ein Zweifler oder ein Atheist, ein alter oder ein junger Mensch, das spielt überhaupt keine Rolle. Gott hat dich lieb, Er will dich und Er ruft dich. Wenn du seiner Einladung aber schon folgst, dann musst du wissen: Gott will dich ganz! Das ist der Preis. Ohne eine Lebensübergabe an Jesus kommst du nicht über die Schwelle zu Gottes Reich.

Die schöne Perle - der Sack Kartoffeln – die Mottenkiste des Atheismus

Und auch heute lädt dich Jesus wieder ein, wenn Er sagt: “mit Gottes Reich verhält es sich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Wenn er eine entdeckt, die besonders wertvoll ist, verkauft er alles, was er hat, und kauft diese Perle.” (Matthäus 13) Das Reich Gottes ist also wie eine Perle, die man suchen muss. Das bedeutet, Gott liegt nicht einfach so auf der Straße, so dass Ihn jeder mitkriegen kann; Gottes Reich ist nicht schon für jeden, der Verstand im Kopf hat, einsehbar und verstehbar und zu begreifen.

Einen Sack Kartoffeln, den kannst du sehen. Das ist etwas greifbares, daran kann man sich halten. Aber Gott kann man nicht sehen, und deswegen halten Ihn ja viele für einen Traum. Heutzutage denkt doch jeder Dreikäsehoch, wenn er in der Kunst des Lesens schon so weit fortgeschritten ist, dass er die Überschriften der Bild-Zeitung entziffern kann, er hätte die Weisheit mit Löffel gefressen und könnte sich nun ein Urteil über Gott erlauben, nach dem Motto: noch nie hat ein Mensch Gott gesehen, folglich gibt es Gott gar nicht. Dieser Ladenhüter aus der Mottenkiste der atheistischen Propaganda kann doch einen Christenmenschen gar nicht erschüttern. Denn der Satz: “Noch nie hat jemand Gott gesehen”, steht ja sogar in der Bibel drin (Johannes 1, 18). Du kannst Gott nicht sehen wie so einen Sack Kartoffeln. Darum verwendet Jesus dauernd, wenn er von Gott und vom Reich Gottes redet, Gleichnisse und Bilder. Gottes Reich ist wie eine Perle, die man suchen muss.

Gott mit der richtigen Methode an der richtigen Stelle suchen

Wenn du also Gott erkennen willst, musst du Ihn suchen, erstens mit der richtigen Methode und zweitens an der richtigen Stelle. Es hat zum Beispiel keinen Zweck, Gott mit dem Verstand suchen zu wollen. Nichts gegen den Verstand, der ist ja eine Gabe Gottes. Aber er ist nicht das Mittel, um Gott zu erkennen. Dafür gibt es ein anderes Mittel. Gott hat uns dafür ein Herz gegeben. Gott sagt uns, wir sollen Ihn mit ganzem Herzen suchen. Und auf diese Weise können wir Ihn finden. Ich möchte das am Beispiel der Schwimmflossen verdeutlichen. Sie sind im Schwimmbad eine gute Sache, taugen aber nicht zu einer Bergbesteigung. Und so ist es auch wenn wir zu Gott kommen wollen. Einstein sagt: “Durch die Mathematik weiß ich, dass es Gott gibt. Aber mit der Mathematik kann ich Gott nicht finden.

“Durch die Mathematik weiß ich, dass es Gott gibt.
Aber durch die Mathematik kann ich Gott nicht finden.
(Albert Einstein)

Finden kannst du Ihn, wenn du Ihn mit ganzem Herzen suchst. Ich leugne ja nicht, dass Gott überall ist. In jeder Erbse und in jedem Strauch. Aber Gott hat ja nicht gesagt: sucht Mich in jeder Erbse und in jedem Strauch, sondern sucht Mich in Christus. Das ist die einzige Stelle, wo du Gott finden kannst, dort aber unter Garantie.

Jesus selbst hat ja von sich gesagt: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Und niemand kommt zum Gott, dem Vater, außer durch Mich.” (Johannes 14, 6) Das heißt praktisch, wenn du Gott suchst, musst du die Bibel lesen, die von Gott spricht. Es gibt Leute, die lesen die Bibel so: Sie klappen das Buch auf, lesen ein paar Verse, haben verstanden – oder meistens haben sie nicht verstanden – klappen dann das Buch wieder zu und fertig. Das ist natürlich sinnlos. Wenn du die Bibel gelesen hast, vielleicht sogar mehrmals, dann klappst du das Buch nicht zu, sondern dann hältst du erst einmal deine Klappe. Und stellst dir ein paar Fragen. Zum Beispiel: Will ich das, was hier steht? Habe ich das, was hier steht? Tue ich das, was hier steht? Wir wollen das gleich einmal ausprobieren, beim Lesen der kleinen beiden Sätze, über die ich heute hier rede.

Die drei entscheidenden Fragen

“Wer Gottes Einladung versteht, der handelt wie ein Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Wenn er eine entdeckt, die besonders schön ist, verkauft er alles, was er hat und kauft sie.” Wenn du beim Lesen und Bedenken dieser zwei Verse die drei Fragen: Will ich? - Habe ich? - Tue ich das was hier steht? - mit einem Ja beantworten kannst, dann steigst du heute in ein neues Leben ein.

Erste Frage: Willst du, das was hier steht? – Er suchte. Ich frage dich: Suchst du Jesus, suchst du Ihn um jeden Preis? Oder bist du damit zufrieden, dass du seit deiner Taufe im großen Sack der Taufscheinbesitzer drin steckst? Der übliche Kirchenbetrieb, wo dir der liebe Gott zu gesenkten Preisen nachgeschmissen wird, wo du offiziell als Christ giltst, weil du einen Taufschein hast und Kirchensteuer zahlst - das hat mit dem Reich Gottes überhaupt nichts zu tun. Wenn Jesus von dem Reich Gottes spricht, dann spricht er von einer kostbaren Perle. Mit einer kostbaren Perle, da spielt man nicht! Und dafür, dass du diese Perle haben kannst, hat Jesus schwer geblutet. Er hat sein Leben dafür gegeben. Dafür ist Er am Kreuz gestorben. Und Er ist nicht halb am Kreuz gestorben, sondern Er ist dort ganz gestorben. Und deswegen möchte Er von dir auch nicht ein halbes Ja, sondern Er möchte eine eindeutige Entscheidung, dein ganzes Herz! Das Massenchristentum ohne eine persönliche Entscheidung, das hat Jesus nicht gewollt. Und das funktioniert auch nicht. Er will, dass dir nichts auf dieser Welt wichtiger ist als Er. Und was ist dir das wichtigste?

Zweite Frage: Hast du das, was hier steht? - Er fand. Hast du Jesus gefunden? Hast du Ihn in dein Leben aufgenommen? Redest du mit ihm? Lebst du mit ihm? Manchmal frage ich die Leute: Wie sieht es denn bei dir aus, weißt du, ob du ein Christ bist? Bist du wirklich einer? Sie antworten dann: Ja, ich bin auf dem Wege. Ich möchte schon. Was sind denn das für nebelhafte Auskünfte? Wenn mich früher einer gefragt hätte: Bist du verheiratet? Und ich hätte gesagt: Ich weiß nicht recht. Ich möchte schon. Ich bin auf dem Wege. Also wenn meine Frau dieses Gestotter mitgekriegt hätte, die hätte mich ganz schön in die Seite geknufft, dass ich nie wieder vergessen hätte, dass ich mit ihr verheiratet bin. Das ist doch eine Tatsache, die wir in aller Öffentlichkeit auf dem Standesamt vor allen Leuten gesagt und festschreiben haben lassen. Und ob du mit dem Chef dieser Welt auf “Du” lebst und ob er dein bester Freund ist, das musst du doch wissen! Man kann es auch wissen. Deshalb eben die Frage: Hast du Ihn denn gefunden? Weißt du denn, wie schön das ist, mit Jesus zu leben? Ich vermute, viele von euch werden jetzt sagen: Nein.

Ich höre ja immer in den christlichen Versammlungen von Freude, von erfüllt sein und von Kraft. Aber in mir ist keine Kraft, in mir sind nur lauter Zweifel. Ich will dir sagen, woran das liegt.

Das hängt mit der wichtigsten, mit der dritten Frage zusammen. Die Frage lautet: Tust du das, was hier steht? Hier steht: Er ging hin und verkaufte Alles! Hier hängt alles an den kleinen Wörtchen “Alles”. So ein bisschen fromm sein, so ein bisschen Gott, so ein bisschen Religion, darüber lassen wir schon mit uns reden. Aber alles tun, was Jesus uns sagt, jeden Schritt von ihm abhängig machen, alles ihm unterordnen, in allen Dingen ihm gehorchen - das wollen wir meistens nicht.

Die besiegten Generäle

Wir machen alle immer den gleichen Fehler. Wir wollen uns ihm nicht ganz ausliefern. Am Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges stand der Präsident Lincoln, der Sieger, mit den Generälen der besiegten Armeen vor einem Tisch und auf diesem Tisch lag die Landkarte von Amerika. Und ein General nach dem anderen trat nach vorne und machte einen Vorschlag und sagte, wir sind bereit, diesen Teil unseres Landes abzugeben. Aber hier, diesen kleinen Teil wollen wir doch für uns behalten. Und nachdem alle mit ihren Vorschlägen fertig waren, da legte der Präsident seine Hand auf die Landkarte und sagte: Meine Herren, meine Regierung beansprucht das alles.

Wir handeln oft genau wie diese besiegten Generäle. Wir sind von Jesus überwunden. Wir sind schon willig, mit ihm zu leben. Wir wollen ihm schon unser Leben ausliefern. Und dann haben wir irgendwo noch ein “Aber” und fangen an zu feilschen. - Dies und das, das bleibt aber unter meiner Regie. Das und das will ich für mich behalten. Mein Herr, in dessen Dienst ich stehe, der Herr Jesus Christus, der legt heute Morgen seine Hand auf dein Leben und sagt: “Das will Ich ganz”.

Die Lebensübergabe und der Besitz

Deswegen beten wir auch mit jenen, die ihm sein Leben übergeben wollen: Ich gebe dir mein Leben mit allem was dazugehört. Mit Leib, Seele und Geist. Mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit Haut und Haaren, mit allem drum und dran. Totale Lebenshingabe, das ist der Preis! Unter dem tut es Jesus nicht! Er ging hin und verkaufte alles. Bist du schon bereit, das zu tun?

Es geht jetzt nicht darum, dass du am nächsten Dienstag in den nächsten Secondhandshop läufst und alle deine Klamotten und Möbel verhökerst. Und am Dienstagabend dann in deiner leeren Bude sitzt. Sondern es geht darum, dass du sagst: Herr Jesus, alles was ich bin und habe - das ist dein Eigentum. Und ich übergebe es jetzt dir. Mit allem drum und dran. Mach damit was du willst. Ich will dir in allem gehorchen. Und wenn du Jesus so dein Leben übergibst, so bedeutet das ja nicht, dass du keinen Besitz mehr haben darfst. Du kannst doch deine Klamotten und deine CDs und deinen Recorder und deinen üblichen übrigen Krempel ruhig behalten. Du kannst es weiter benutzen, aber du darfst nicht vergessen, dass alles Jesus gehört, genau wie du selbst. Du bist nur der Verwalter, der Eigentümer ist Jesus. Und wenn er irgendetwas braucht, von den Dingen, die du jetzt benutzt, dann musst du sie ihm geben.

Du kannst nicht großzügig sagen, ich stelle Jesus meine Zeit zur Verfügung. Wir singen zu Hause ein Lied darin heißt es: Gott gab uns Leben und deswegen haben wir Zeit. Es ist dann nicht mehr deine Zeit, und dein Haus, und deine Gitarre sondern es ist alles Eigentum von Jesus. Genauso wie du. Und wenn du Jesus dein Leben so übergibst, dann ändert sich äußerlich vielleicht überhaupt nichts an deinem Besitz. Aber deine Einstellung zu materiellem Besitz, die ändert sich total. Nichts was du nicht weggegeben hast, wird dir wirklich gehören. Das einzige, was du behalten kannst, das sind die Dinge, die du Gott aus freien Stücken gibst. Was du für dich selber behalten willst, das wirst du auf alle Fälle verlieren. Und du kannst getauft und bekehrt sein so oft du willst, solange du dein Leben selber bestimmen willst, lebst du an Jesus vorbei und kriegst von ihm nichts mit.

Die Beziehung zu Jesus ist wie eine Ehe

Das ist mit Gottes Reich ungefähr so wie mit der Ehe. Wenn zwei heiraten, dann geben die sich ja dem anderen völlig hin. Beide behalten ihr Eigentum aber keiner sagt mir, das sind meine Tassen und meine Schränke, sondern jetzt heißt es nur noch: Das sind unsere Tassen und unsere Schränke. Was ihm gehört, gehört auch ihr und umgekehrt. Beide behalten ihr Eigentum, aber es gehört jetzt auch dem anderen. Beide behalten auch ihren Willen, aber jeder möchte jetzt den Willen des anderen tun. Beide bleiben die gleiche Persönlichkeit aber sie gehören nicht mehr sich selber. Das Mädchen gibt im Normalfall sogar ihren Namen auf, um dem Mann zu gehören. Nach wie vor bleibt Lieschen die gleiche Persönlichkeit. Trotzdem gibt es nach der Heirat kein Lieschen Müller mehr, sondern nur noch ein Lieschen Schulze. Und so ist das auch, wenn du dich mit Jesus einlässt. Wenn du Ihm dein Eigentum, deine Persönlichkeit, deinen Willen gibst, dann heißt das ja nicht, dass du keine Persönlichkeit mehr hast. Du hast nach wie vor deinen eigenen Willen, aber du bist bestrebt, seinen Willen zu tun. Herr, dein Wille geschehe in meinem Leben! Um ihm zu gehören gibst du alles auf. Das ist der Preis.

Bei Lauheit wird Jesus übel

Und was ist mit denen, die nicht bereit sind, den Preis zu zahlen? - Die nicht ihr Leben Jesus völlig ausliefern. Was ist denn mit der Unmasse von halben Christen und Unentschiedenen? Diese Christen kotzen Jesus an. Schärfer als mit diesem Ausdruck kann dir Jesus gar nicht sagen, wie sinnlos jede Halbheit ist. In der Offenbarung sagt er: “Ich weiß, dass ihr wieder warm noch kalt seid. Wenn ihr wenigstens eins von beiden wärt. Aber ihr seid wieder waren noch kalt, ihr seid lauwarm. Und darum werde Ich euch aus meinem Munde ausspucken.” Was sind denn die Dinge, die wir ausspucken, also rückwärts essen müssen? Wir müssen die Dinge erbrechen, die nicht ganz verdaut sind. Die Christen, die Jesus wieder ausspuckt, das sind diejenigen, die sich von ihm nicht verdauen lassen. Das sind die halben Christen. Mit “von Jesus verdauen lassen” meine ich, dass du dich ihm ganz zur Verfügung stellst . Du wirst verwandelt in Jesus. Du lebst mit ihm und in ihm. So wie Jesus einmal gesagt hat: “Bleibt in Mir und Ich bleibe in euch.”

Theos Magen und die Rindsroulade

Neulich aß ich eine Rindsroulade. Und ihr wisst ja wie das so ist, wenn man sonntags nach dem Gottesdienst so seine Roulade gegessen hat, da wird man so etwas müde. Ich hing also auf meinem Sessel und der Kopf hing etwas nach unten und ich hörte ein Gespräch in meinem Magen. Das war hochinteressant! Was man da alles zu hören kriegt! Da kam nämlich gerade der Magensaft an, um die Roulade aufzulösen. “Hallo, Rolli”, sagte er. “Wie fühlst du dich hier in Theos Magen?” – “Ach!”, sagte die, “ist etwas eng hier, aber sonst ganz gemütlich. Ist irgendwas, möchtest du irgendetwas von mir?” – “Ich komme”, sagte der Magensaft, “um dich aufzulösen. Und dich in Theo Lehmann hinein zu verwandeln.” – “Nun Moment mal”, sagte die Roulade, “es reicht ja schon, dass der mich gegessen hat, aber völlig verschwinden, das mache ich nicht mit. Ich habe ja nichts dagegen, dass ich hier in Theos Magen bin, aber ich möchte bitte schön meine Identität bewahren und eine Roulade bleiben.” – “Tut mir leid”, sagte die Säure. “Entweder, du lässt dich jetzt auflösen und in Theo Lehmann hinein verwandeln – oder der Theo muss kotzen.” Ich musste nicht. Die Roulade ließ sich auflösen und wurde dadurch ein Teil von mir. Bevor ich die Roulade aß, war sie ein Teil von irgend einer Kuh, die auf irgend einem Lausitzer Berg auf der Wiese stand. Kein Mensch hat das Vieh beachtet, wenn es auf der Weide stand und blökte. Aber jetzt, nachdem sie sich hat auflösen lassen, da predigt sie hier in Aidlingen vor 5000 Menschen.

Jesus kann sehr einseitig werden

So ist das mit uns auch. Um bei Jesus “in” zu sein, musst du ihm dein Leben ausliefern. Und das meint Jesus, wenn er sagt: “Wer sein Leben verliert, der wird es behalten.” Das klingt natürlich ungeheuer einseitig, aber das soll es auch sein. Wenn es um dein ewiges Leben, deine ewige Erlösung, deine Gottesbeziehung geht, dann wird Jesus absolut einseitig. Entweder ganz oder gar nicht. Das ist der Preis. Es ist ja eigenartig. Solange es heißt: Jesus liebt dich! – Da lassen sich die Leute das zur Not noch gefallen. Aber wenn die Rede aufs Bezahlen kommt, auf die Konsequenzen, da werden sie ganz schnell sauer. Das ist schon immer so gewesen. Als Jesus damals den Leuten kostenlos Brot zu essen gab, da waren sie von ihm völlig begeistert. Da war Er der King. Da wollten sie ihn zum König wählen, zum Semmelkönig. Aber als sie merkten, dass Er etwas von ihnen verlangt, was heißt etwas, alles, die totale Lebenshingabe, da hauten viele wieder ab. “Jeder von euch”, hat Jesus einmal gesagt, “der Mir nachfolgt und nicht allem abgesagt was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.” (Lukas 14, 33) Diese Forderung war natürlich vielen Menschen zu hoch. Aber da hatte Jesus nicht, um die Maße zu halten, seine Forderungen heruntergeschraubt. Jesus hat nicht gesagt: Nun gut, ich bin ja schon zufrieden, wenn ihr mir nur ein bisschen was von eurem Leben gebt. Immer vielleicht nur einmal die Woche in die Jugendstunde gehen und früh mal ein paar Minuten in der Bibel lesen, das reicht eigentlich schon. Einmal ein kleiner Seitensprung und eine kleine Notlüge. - Da bin Ich nicht so kleinlich. - Hauptsache, ihr seid irgendwie christlich. Und meine Worte braucht ihr auch nicht so genau und wörtlich zu nehmen. Freunde, so billig hat sich Jesus nie verkauft! Wenn Jesus sagt: “Liebt eure Feinde!”, dann meinte Er auch, liebt eure Feinde. Wenn Jesus sagt: “Du sollst nicht die Ehe brechen!”, dann meint Er das auch so. Wenn Jesus sagt: “Du sollst Gott mit ganzem Herzen suchen”, dann meint Er es auch so. Er meint auch mit ganzem Herzen, und nicht mit halbem. Wie kommen wir denn dauernd dazu, Jesus zu unterstellen, Er hätte es nicht so gemeint wie Er es gesagt hat. Er hat gesagt, du sollst Gott mit ganzem Herzen suchen.

Nicht eines seiner steilen Worte hat Jesus zurückgenommen. Lieber hat Er die Massen, die vor seinen radikalen Forderungen zurückschraken, abwandern lassen. Dann gab es eine Situation, da stand Er plötzlich ganz alleine da. Nur noch seine zwölf Jünger waren bei ihm und liefen hinter ihm her. Und da hat Er seine Jünger nicht poussiert und gesagt: Ach meine lieben Freunde, bleibt doch wenigstens ihr bei Mir. Nein, in dem Augenblick, wo sie alle gegangen sind hat Jesus sich umgedreht und seinen zwölf Jüngeren in die Augen gesehen und gesagt: “Und ihr, wollt ihr auch gehen?”

Der König und die Perle

Er hat es den Zwölfen damals freigestellt, Ihn zu verlassen. Und Er stellt es auch euch frei. Jesus ist ein König, Er ist ein Herr! Er rennt euch doch nicht nach wie ein Bettler! Er winselt doch nicht um eure Gunst, dass ihr doch bitte so lieb sein sollt, euch ein bisschen zu bekehren. Denke doch nicht, dass du Jesus einen Gefallen tust, wenn du dich bekehrst. Es ist doch genau umgedreht: Er tut dir einen Gefallen, indem Er dir diese kostbare Perle anbietet. Ein Leben aus der Vergebung. Leben mit Frieden im Herzen. Mit einer Hoffnung für die Zukunft. Ewiges Leben. Das ist die Perle. Die kriegst du in keiner Religion. Die kriegst du in keine Wissenschaft. Die kriegst du in keiner Philosophie. Das ist das königliche Angebot, dass Jesus jedem unter euch heute hier macht. Und ich bitte dich, überlege doch einmal deine Situation, wer du bist. Wer bist du denn? Du bist ein Geschöpf Gottes, welches versagt hat. Welches seiner Gebote hast du denn bisher in deinem Leben gehalten? Wer könnte denn hier nach vorne treten und sagen: Ich habe Gottes Gebote ein ganzes Leben lang gehalten? Wer ehrlich unter uns ist, der weiß doch ganz genau, dass wir den Anforderungen Gottes nicht genügen. Gott hätte das Recht, so hatte es Luther einmal gesagt, uns zu zerknicken wie eine Laus.

“Gott hätte das Recht uns zu zerknicken wie eine Laus.”
(Martin Luther)

Jesus macht keine – und will keine! - halben Sachen

Genau das hat Er nicht getan. Er hat eben genau nicht gesagt: Wenn die Menschheit ohne Mich ohnehin gegen Mich ist und nicht mit Mir leben will, dann soll doch passieren was will. Er hat uns nicht unserem Schicksal überlassen, sondern Er hat sich hinein gehängt in unser Leben. Er ist auf unserer Erde gekommen. Er hat unser Leben gelebt. Er ist unseren Tod gestorben, stellvertretend für uns. Er hat wie ein Blitzableiter die Strafe Gottes auf sich gezogen und jeder, der sich unter das Kreuz von Jesus stellt, der ist frei im Gericht. Jesus hat damals die Erlösung nicht bloß ein halb, ein Drittel oder nur ein bisschen zu Stande gebracht. Als Er gesagt hat: “Es ist vollbracht!” - da gab es und gibt es eben nichts mehr hinzuzufügen. - Eine vollständige Erlösung. Und deswegen bleibt es bei Ihm dabei: Ich gab dir mein ganzes Leben und Ich verlange auch von dir dein ganzes Leben. Das ist der Preis. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Heute stellt uns Jesus – während viele in unserem Land ihn schon wieder verlassen – vor die knallharte Entscheidung: Wollt ihr auch weg gehen? Wir sind in ungefähr 10 Minuten hier fertig. Du kannst von diesem Gelände weg gehen, genauso wie du hier her gekommen bist. Mit dem gleichen schlechten Gewissen. Mit der gleichen Schuldenlast auf dem Buckel. Mit der gleichen Wut im Bauch. Mit der gleichen Hoffnungslosigkeit und Angst vor morgen. Und es wird dich kein Mensch am Tor daran hindern so zu gehen, wie du gekommen bist. Kein Mensch, kein Engel, kein Jesus, keine Schwester und sonst niemand. Du kannst aber durch das Tor aus diesem Gelände rausgehen, als ein Mensch ohne Schuld, mit einer neuen Hoffnung für morgen, wenn du Jesus in dein Leben aufnimmst. Du musst Jesus nicht nachfolgen. Du bist dazu aufgefordert. Du bist dazu eingeladen. Die Entscheidung, die liegt bei dir. Aber ich sage dir: Wenn du dich schon für Jesus entscheidest, dann tue es ganz. Halbe Christen, Freunde, die sind ein Unding. Steige ganz ein – oder lass es ganz sein.