Heute haben wir uns ein Thema vorgenommen, über das man eigentlich, ich muss sagen, sehr selten oder vielleicht gar nicht etwas hört: die Geburt von der Jungfrau Maria. Das soll heute unser Thema sein.
Die frühere hannoverische Bischöfin Margot Käßmann hat dazu einmal Folgendes gesagt: Viele unserer Zeitgenossen reagieren mit Unverständnis, Achselzucken und Ablehnung auf das Ereignis der Jungfrauengeburt. Warum ist das so? Warum wird das abgelehnt? Warum will man das nicht glauben? Warum will man da nichts mit zu tun haben?
Ich habe darüber nachgedacht und festgestellt, dass es ein äußerst wichtiges Thema ist, weil es nämlich unmittelbar zusammenhängt mit unserer Errettung, die unbedingt nötig ist für uns.
Das erste Wunder, das Jesus getan hat, war auf der Hochzeit zu Kana. Damit begann seine Wirkungszeit hier auf dieser Erde. Aber wenn wir danach fragen, welches das allererste Wunder ist, das uns im Neuen Testament bezeugt wird, dann ist es die Jungfrauengeburt Jesu – also das allererste Wunder, von dem berichtet wird.
Wir wollen zunächst den Text hören, den die Bibel uns berichtet, und dann werden wir uns weiter mit dieser Frage beschäftigen. In Lukas 1,26-38 lesen wir Folgendes:
Die Ankündigung der Jungfrauengeburt
Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt, die Nazareth heißt, zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Joseph vom Hause David versprochen war. Die Jungfrau hieß Maria.
Der Engel kam zu ihr hinein und sprach: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“
Maria aber erschrak über diese Worte und dachte: „Welch ein Gruß ist das?“
Der Engel sprach zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“
Da sprach Maria zu dem Engel: „Wie soll das geschehen, da ich von keinem Mann weiß?“
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.
Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn in ihrem Alter. Sie ist jetzt im sechsten Monat, obwohl man sagt, sie sei unfruchtbar.
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“
Maria aber sprach: „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“
Und der Engel schied von ihr.
Die Bedeutung der Jungfrauengeburt für die Menschwerdung Jesu
Dieser Text, den wir jetzt gehört haben, beschreibt die Situation, wie der Sohn Gottes in diese Welt kam. Jesus, der Sohn Gottes, war von Ewigkeit her und lebte im Himmel.
Nun gab es das Problem, dass er in diese Welt kommen sollte. Das wird uns hier beschrieben. Eine Jungfrau wird erwähnt, also eine Frau, die nie zuvor mit einem Mann zusammengekommen war. Sie wird schwanger durch den Heiligen Geist.
Wir können es auch so ausdrücken: Die Eizelle der Maria wurde durch den Heiligen Geist befruchtet. Das ist etwas ganz Merkwürdiges, das es in der gesamten Weltgeschichte noch nie gegeben hat.
Es war das erste und zugleich das letzte Mal. Ein einziges Mal ist so etwas geschehen – etwas ganz Merkwürdiges, etwas Einmaliges. Wir würden sagen, es ist für uns überhaupt nicht zu verstehen.
Darum müssen wir sehr intensiv über diese Frage nachdenken, damit wir sie gut verstehen. Ich glaube, es ist äußerst wichtig, diese Situation verstanden zu haben, um wirklich grundlegende Dinge der Bibel überhaupt verstehen zu können.
Die Ursünde und ihre Folgen für die Menschheit
Um das alles zu verstehen, dieses Geschehen ebenfalls, müssen wir in der Geschichte der Menschheit sehr weit zurückgehen. Wir gehen zurück bis in den Garten Eden, wo Gott den Menschen geschaffen und ihn in diesen Garten hineingesetzt hatte.
Dort entfernte sich der Mensch in eigener Verantwortung von Gott. Er fiel in Sünde, und der Fluch der Sünde traf die beiden ersten Menschen. Sie mussten den schönen Garten verlassen und waren nun einer Welt voller Not, Angst und auch des Todes ausgesetzt. Denn durch die Sünde hatten sie den Tod über sich gebracht.
Wenn wir heute die Zeitung aufschlagen und die Todesanzeigen sehen, stellt sich die Frage: Warum sterben die Menschen eigentlich? Jeden Tag erscheinen neue Namen von Menschen, die gestorben sind. Warum ist das so?
Die Bibel gibt uns die Antwort: Der Grund dafür liegt im Ereignis im Garten Eden, als der Mensch in Sünde fiel. Deshalb herrscht der Tod. In Römer 5,12 wird dies noch einmal deutlich beschrieben. Dort heißt es: „Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“
Die universelle Schuld aller Menschen
Das ist die Situation in dieser Welt: Sie haben alle gesündigt. Wir sind alle infiziert, könnte man sagen, durch das, was Adam getan hat. Nicht so wie bei einer Grippe infiziert, sondern es ist etwas ganz anderes. Wir haben die Anlage zur Sünde in uns und sündigen einfach.
Ich kann mich erinnern: Als kleiner Junge bin ich auf einem Bauernhof aufgewachsen, wo die Welt völlig in Ordnung schien. Es gab keinen Grund zu lügen, und trotzdem konnte ich lügen. Meine Mutter hat mir das nie beigebracht. Wie kommt das eigentlich? Wir haben diese Anlage in uns, dass wir das tun, was Gott nicht will.
Wie schlimm das ist, zeigt Gott uns deutlich. Er sagt, Sünde ist so schlimm und so gefährlich, dass es kein Zurück zum Himmel gibt. Das ist unmöglich. Das müssen wir erst einmal lernen: Sünde ist etwas Schreckliches, etwas Abgrundtiefes, das von Gott trennt.
Damit wir das verstehen, wird uns das in der Bibel an sehr vielen Stellen klar gemacht. Ich nenne einfach einige Zitate – und das ist noch lange nicht alles. Es gibt Hunderte von Aussagen in der Bibel, die uns immer wieder deutlich machen, dass wir Sünder sind, auf verlorenen Posten stehen und für alle Ewigkeit totgeweiht sind. Das ist der Grundzustand, den wir zunächst alle erkennen müssen.
In 1. Könige 8,46 steht: „Denn es ist kein Mensch, der nicht sündigt, keiner.“ Nicht der, der oben steht, nicht der, der im Chor singt, nicht der, der irgendwo sitzt. Keiner auf der ganzen Erde – es gibt keine Ausnahme. Sie haben alle gesündigt. So grundlegend und massiv sagt es uns die Bibel.
Es ist wichtig, dass wir das zur Kenntnis nehmen. In Hiob 14,4 steht: „Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen, auch nicht einer.“ Wir merken, wie massiv und deutlich das ausgesagt wird.
In Jesaja 64,5 heißt es: „Aber wir sind alle wie die Unreinen, und alle unsere Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid.“ Und in Nahum 1,3: „Vor dem Herrn ist niemand unschuldig.“
Wenn wir das heute Abend verstanden haben – dieses eine –, dass wir alle vor Gott schuldig sind, egal wer wir sind, dann haben wir schon sehr, sehr viel verstanden. Dann wissen wir: Wenn wir in den Himmel wollen, brauchen wir einen Retter, einen, der uns aus der Patsche herauszieht. Das haben wir dann erkannt.
Und das gilt für alle: für alle, die hier sind, für Kinder schon, für Jugendliche, für alle. Wir brauchen alle einen Retter.
Gottes Plan zur Rettung der Menschheit
Und diese Sache schauen wir uns einmal etwas genauer an. Gott hat die Situation des Menschen genau erkannt. Was tut Gott? Er ist sehr traurig, dass der Mensch sich abgewandt hat. Er überlegt, was er tun kann, um die Menschen doch noch zu retten. Er möchte verhindern, dass alle auf dem breiten Weg wandeln, der in die Verlorenheit führt, der zur Hölle führt.
Wie kann Gott die Menschen gewinnen? Schon im Garten Eden fängt er damit an. Er gibt die erste Verheißung auf einen Retter, den er senden wird. Das klingt zunächst sehr verschlüsselt. Für mich als Informatiker ist das noch sehr unklar, und wir können noch nicht verstehen, was genau damit gemeint ist.
Ich lese den Text aus 1. Mose 3,15: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen, die das zum ersten Mal hörten, überhaupt nichts verstanden haben. Was soll das eigentlich bedeuten? Aber wir verstehen es erst später im Laufe der Geschichte.
Die Voraussetzungen für die Errettung des Menschen
Wir wollen uns nun Schritt für Schritt die Bedingungen ansehen, die für die Errettung des Menschen nötig sind. Das ist für uns grundlegend, deshalb müssen wir diesen Gedanken auch sehr gründlich verstehen.
Wir haben bereits festgestellt, dass wir alle ganz tief im Dreck stecken. Wir kommen nicht heraus, sondern sind festgefahren, wie in einem Moor. Was passiert, wenn man im Moor steckt? Man sinkt immer tiefer, mehr und mehr, bis man ganz im Moor verschwindet. Dann ist der Tod ganz gewiss.
Wer kann uns in einer solchen Situation helfen, wenn wir im Moor stecken? Es kann nur jemand sein, der von außen kommt und uns dort herauszieht. Es muss also jemand sein, der nicht selbst im Moor steckt, denn nur so kann er uns retten. Das ist sehr wichtig für das Verständnis, wie man herauskommen kann.
Ein anderes Beispiel: Stellen wir uns vor, jemand ist in einen Brunnen gefallen und kann sich nicht selbst daraus befreien. Das geht nur, wenn ein anderer, der sich außerhalb des Brunnens befindet, kommt. Er könnte zum Beispiel einen Korb an einem Seil herunterlassen und die Person herausziehen. Dieser andere ist dann der Retter. Anders geht es nicht. Niemand kann sich selbst aus einer solchen Situation befreien.
Beispiele für Rettung aus ausweglosen Situationen
Ich denke an das Grubenunglück von Lengede, das am 24. Oktober 1963 im niedersächsischen Ort Lengede stattfand. Dort ereignete sich ein Unglück, bei dem 129 Bergleute ums Leben kamen. Es ist wohl das bekannteste, weltbekannteste Grubenunglück geworden – und das aus einem besonderen Grund.
Nach 14 Tagen konnten elf Bergleute gerettet werden. Sie hatten sich an eine bestimmte Stelle zurückgezogen, an einen sogenannten „alten Mann“, wo es noch eine Luftblase gab und das Wasser nicht eindringen konnte. Dort verharrten sie.
Von oben wurde eine Bohrung hergestellt. Das Besondere an diesem Unglück war, dass man genau die Stelle traf, an der sich die Bergleute in der Luftblase aufhielten. Man hätte auch drei Meter daneben bohren können – dann wäre keine Rettung möglich gewesen. Doch man traf genau diese Stelle.
Anschließend wurde ein spezielles Gerät, die sogenannte Dahlbusch-Bombe, hinuntergelassen. Mit ihrer Hilfe wurden die Bergleute einer nach dem anderen nach oben gezogen. Auch hier sehen wir: Diese Menschen waren rettungslos verloren. Nur durch das Eingreifen von außen und mit diesem Rettungsgerät konnten sie gerettet werden.
Wir erinnern uns vielleicht auch an das Unglück in der Barentssee am 12. August 2000, als das U-Boot Kursk sank. Dieses atomgetriebene U-Boot versank im nördlichen Meer. Alle Seeleute starben, denn es gab niemanden, der sie von außen retten konnte. Deshalb waren sie dem Tod geweiht.
So geht es uns auch. Wegen der Sünde sind wir alle dem Tod – sogar dem ewigen Tod – geweiht, wenn nicht jemand kommt, der uns aus dieser verlorenen Situation herauszieht. Es ist sehr wichtig, dass wir das zuerst erkennen.
Die drei Bedingungen für den Retter
Wir können es also jetzt so formulieren: Das ist die erste Bedingung. Es kann uns nur jemand aus der Sünde herausziehen, der selbst sündlos ist. Er darf niemals eine Sünde begangen haben. Nur so jemand kann uns retten. Damit haben wir schon die erste Bedingung für die Rettung.
Kommen wir nun zur zweiten Bedingung. Die Sünde geschah in Adams Fleisch, und deshalb musste der Erlöser auch das Fleisch Adams annehmen. Genau das berichtet uns die Bibel. In Galater 4 steht, dass er unter das Gesetz getan wurde, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste. Der Erlöser musste also Mensch werden und genau wie wir der Macht der Sünde ausgesetzt sein. Gleichzeitig durfte er selbst nicht sündigen. Das war eine weitere Bedingung: Er darf nicht sündigen.
Darum lesen wir in Römer 8,3: Gott sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und verdammte die Sünde im Fleisch. Damit ist gemeint, dass die Sünde, die in das Fleisch Adams hineinkam, auch aus dem Fleisch Adams beseitigt werden muss. Damit haben wir die zweite Bedingung gefunden: Der Retter muss Mensch sein, sonst geht es nicht. Er muss sündlos sein – das hatten wir schon – und er muss Mensch sein. Das können wir gut verstehen, das ist auch recht logisch, und so sagt es uns auch die Bibel. Das ist verständlich.
Jetzt kommen wir zur dritten Bedingung, und die ist für uns schwer verständlich, vielleicht sogar überhaupt nicht verständlich. Darum müssen wir heute Abend sehr genau mitdenken, wenn wir zum Ziel kommen wollen.
Wir betrachten nun unsere juristischen Konzepte, wie wir in unserer Welt leben. Wenn jemand mit dem Auto falsch parkt, zahlt er beispielsweise zehn Euro. Das ist von Stadt zu Stadt etwas unterschiedlich, aber ungefähr in dieser Größenordnung. Wenn jemand bei Rot über eine Ampel fährt, zahlt er hundert Euro und bekommt drei Punkte in Flensburg.
Wir sehen also, das Strafmaß ist schon höher, wenn jemand bei Rot über die Ampel fährt. Wer einen Schaden im Straßenverkehr verursacht und vielleicht sogar Fahrerflucht begeht, dem wird der Führerschein entzogen und er bekommt eine ziemlich hohe Strafe. Das Strafmaß wird also höher, je schwerer die Tat ist.
Wenn jemand eine viel schlimmere Tat begeht, nämlich Mord, dann bekommt er nach deutschem Recht eine lebenslange Freiheitsstrafe. In den USA oder anderen Ländern kann man dafür sogar die Todesstrafe erhalten. Wir sehen also: Je nach Tat, die wir begangen haben, fällt das Strafmaß unterschiedlich aus.
Das kennen wir aus unserem alltäglichen Leben und aus der Rechtsprechung. Das ist uns allen geläufig. Es ist ein Prinzip, das wir Menschen erfunden haben und das in unseren Gesetzbüchern verankert ist.
Gottes Rechtsprechung und das Strafmass der Sünde
Und jetzt kommen wir zu der Strafe, wie Gott das handhabt. Ich fasse noch einmal zusammen: Das Strafmaß richtet sich nach dem Ausmaß des Vergehens. Die Rechtsprechung ist auch von Land zu Land unterschiedlich, und die Strafen – abgesehen von der Todesstrafe – haben immer eine begrenzte Wirkung. Egal, was man getan hat, man bekommt fünf Jahre Gefängnis, zehn Jahre, vielleicht dreißig Jahre. Aber irgendwann ist die Zeit abgelaufen, und dann ist die Strafe erledigt. So kennen wir das auch. Oder wenn man Geld bezahlt, dann ist die Strafe mit der Zahlung abgegolten.
Jetzt schauen wir, wie Gott Übertretungen beurteilt. Hier müssen wir etwas ganz Neues lernen, denn Gott hat ganz andere Prinzipien. Diese müssen wir verstanden haben, sonst verstehen wir grundlegende Dinge der Bibel überhaupt nicht.
Die göttlichen Prinzipien sehen so aus: Bei Gott ist das Strafmaß nicht abhängig vom Ausmaß des Vergehens. Das ist merkwürdig, aber so lesen wir es im Jakobusbrief: „Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist an allen Geboten schuldig.“ (Jakobus 2,10) Ein einziges Gebot übertreten und damit das gesamte Gesetz verletzt – das ist sehr heftig. So müssen wir das zunächst einmal empfinden.
Diese Textstelle zeigt uns, ob wir gerettet sind oder verloren. Es geht um diesen Punkt. Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest: Auch in der Hölle, wo die Verlorenen sind, ist das Strafmaß differenziert, nicht ganz gleich. Denn in Offenbarung 20,13 steht: „Und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.“ Dort wird also auch das Strafmaß behandelt, je nachdem, wie der Betreffende gelebt hat.
Verloren sind sie alle, in der Hölle sind sie alle, und schlecht haben sie es alle. Alle sitzen sie in Flammen und in der Finsternis. Also schlimm ist es für alle. Aber vielleicht ist es bei dem einen etwas heißer, etwas schrecklicher – es wird Unterschiede geben.
Ein weiterer Gesichtspunkt bei Gott ist: Wir haben gesehen, dass in unserer Welt die Rechtsprechung vom jeweiligen Land abhängt. Bei Gott ist die Rechtsprechung unabhängig vom Land, nämlich für alle Menschen gleich. Für jeden gilt die gleiche Beurteilung, die Gott vornimmt.
In Römer 2 lesen wir: „Denn es ist hier kein Ansehen der Person bei Gott. Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen, und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz verloren gehen.“ (Römer 2,11-12) Also alle haben die gleiche Regel, nach der sie beurteilt werden.
Jetzt kommt der dritte Punkt, den wir vielleicht gar nicht verstehen, aber Gott teilt es uns mit. Es steht so in seinem Gesetzbuch, so macht er das – ganz unabhängig davon, ob uns das gefällt oder nicht. Das ist die Methode Gottes. Sie heißt: Die Sünde zieht ewige Verdammnis nach sich.
Das ist für uns schwer zu verstehen. Wir würden vielleicht so argumentieren: Wir haben in der Zeit gesündigt, vielleicht 20 Jahre, 50 Jahre oder 70 Jahre. Aber das Strafmaß zieht sich über eine ganze Ewigkeit hinweg, also nicht tausend Jahre, nicht Millionen Jahre, sondern in alle Ewigkeit ohne Ende. Das hat Gott so festgelegt. Das können wir nicht beeinflussen – so ist das.
Uns Menschen fällt dieses letzte Prinzip in der Rechtsprechung Gottes schwer. Es geht uns massiv gegen den Strich. Und was tun wir Menschen dann? Wir erfinden eine andere Rechtsprechung. So gibt es Leute, die haben die Allversöhnung erfunden. Sie sagen: „Gott wird das doch nicht so machen, am Ende werden doch alle gerettet, sie kommen alle in den Himmel. Sie müssen zwar durch gewisse Gerichte hindurch, aber Gott wird das schon regeln.“ Damit haben sie das Gesetz Gottes ganz grundlegend verändert.
Andere haben die Fegefeuerlehre erfunden. Sie sagen: „Nein, Gott ist nicht so, wie er es in seinem Wort gesagt hat. Es wird noch etwas eingeführt, sodass Leute, die noch nicht ganz hundertprozentig rein sind, in das Fegefeuer kommen. Dort bleiben sie eine bestimmte Zeit – vielleicht zehn Jahre, hundert Jahre, tausend Jahre, keiner weiß es genau – und kommen dann doch in den Himmel.“ Welch ein Irrtum! Das ist fatal, wenn man so etwas lehrt. Das widerspricht Gottes Gesetz ganz massiv.
Wir wollen nicht akzeptieren, was Gott uns sagt – das ist das Problem. Aber ich will ermutigen: Wir nehmen das Gesetz so ernst, wie die Wirklichkeit ist, wie Gott es tun wird. Wir glauben ihm in allem. Denn seine Absicht ist es, uns freizusprechen, uns zu retten. Er will uns ja gar nicht verdammen.
Wenn wir das allerdings nicht annehmen, müssen wir wissen, dass wir das Gerichtsurteil dann empfangen werden. Wichtig ist: Die Sünde zieht ewige Verdammnis nach sich.
Wir könnten alle Sekten durchgehen, und jede hat für sich etwas erfunden, um das Urteil Gottes abzumildern. Immer gibt es einen anderen Mechanismus. Man kann von Sekte zu Sekte gehen und sieht, dass jede einen anderen Mechanismus erfunden hat, um Gott nicht Recht zu geben.
Wir aber bleiben dabei, was Gott gesagt hat. Wir nehmen die Bibel ernst, wir nehmen Gott ernst und folgen seinem Wort.
Im Judasbrief, Kapitel 1, Verse 11 und 13, steht Folgendes, und hier sehen wir, dass das Strafmaß ewig ist: „Wehe ihnen, denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum Bileams. Sie sind wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen. Umherirrende Sterne, deren Los die dunkelste Finsternis in Ewigkeit ist.“
Wem das nicht gefällt, der hat keine Chance, dagegen anzukämpfen. So ist das. Das Strafmaß Gottes müssen wir zur Kenntnis nehmen – so ist es.
Die dritte Bedingung für den Erlöser: Ewigkeit
Jetzt folgt die dritte Bedingung für den Erlöser, denn Gott will uns ja daraus erlösen. Weil das Strafmaß ewig ist, muss der Erlöser selbst auch ewig sein.
Es gibt nur einen, der ewig ist, und das ist Gott. Somit haben wir bereits herausgefunden: Die dritte Bedingung für den Retter ist, dass es nur jemand sein kann, der ewig ist, also Gott.
Nun haben wir die Bedingungen für die Rettung zusammengetragen. Die Engel sind zwar sündlos, aber warum kommen sie nicht für die Rettung in Frage? Weil sie geschaffene Wesen sind und nicht von Ewigkeit her existieren. Deshalb scheiden sie aus, denn sie sind nicht Gott, sondern Geschöpfe.
Also bleibt nur einer übrig, der Gott selbst ist.
Ich wiederhole noch einmal die Bedingungen, damit wir sie ganz klar vor Augen haben:
Erste Bedingung: Der Erretter muss sündlos sein.
Zweite Bedingung: Der Retter muss Mensch sein.
Dritte Bedingung: Er muss auch Gott sein und damit ewig sein.
Die Herausforderung der Menschwerdung Gottes
Jetzt stellt sich die Frage: Wie erfüllt man diese drei Bedingungen, die wir inzwischen erkannt haben, die ein Retter erfüllen muss? Wie ist das möglich?
Durch Ausschluss können wir bereits Folgendes sagen: Keiner von uns Menschen kann es sein. Kein Mensch kann uns erretten. Zwar wird die zweite Bedingung erfüllt, nämlich Mensch zu sein – das erfüllen wir –, doch wir sind sündig. Deshalb scheiden wir als Erretter aus.
Auch ein Engel kommt nicht in Frage. Wie schon erwähnt, sind Engel zwar sündlos, aber sie erfüllen nicht die dritte Bedingung: Sie sind nicht Gott.
Nun steht Gott vor der Aufgabe, dieses Problem zu lösen. Das ist gar nicht so einfach, wie wir gleich sehen werden. Es ist ziemlich schwierig. Doch wie wir im vorhin gehörten Text erfahren haben, sagt Gott: Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Er wird also auch mit dem Schwierigsten fertig. Und genau hier haben wir eine sehr, sehr schwierige Aufgabe.
Jetzt sind wir sehr gespannt, wie Gott dieses Problem gelöst hat. Ich betrachte die Sache jetzt in einer etwas anderen Reihenfolge: Zunächst muss der Erlöser ein Mensch sein, dann muss der Erlöser Gott sein, und schließlich muss der Erlöser ohne Sünde sein. Diese drei Punkte gehen wir jetzt durch.
Die Menschwerdung durch Maria
Der Erlöser muss Mensch sein. Wie wird man aber Mensch? Nun, wir sind alle von einer Frau geboren worden, alle, die heute hier sind. Jeder von uns hat eine Mutter. Das bedeutet, wenn der Retter auch Mensch sein soll, dann muss er ebenfalls von einer Frau geboren werden. Gott muss also in diese Rolle hineinschlüpfen und sich von einer Frau zur Welt bringen lassen.
Das ist alles sehr logisch aufgebaut und eigentlich leicht zu verstehen. Genau das sagt uns auch die Bibel in Galater 4,4: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau.“ Hier haben wir es. Wenn das geschieht, dann ist er Mensch.
Dazu brauchte Gott natürlich eine Frau, die diese Aufgabe übernimmt. Er schaute sich in dieser Welt um und fand eine Frau, die Gnade bei ihm fand. Ihr gab er die Aufgabe, den Sohn des lebendigen Gottes in die Welt zu bringen, damit er als Mensch geboren wird.
Wir haben die Geschichte vorhin gehört, wie der Engel zu Maria kommt und ihr verkündet, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen wird. Sie soll ihm den Namen Jesus geben. Maria war eine gehorsame Frau, die in völliger Hingabe zu Gott stand. Ihre Antwort lautet: „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“
Sie ließ es über sich ergehen. In Lukas 1,46 sagt sie: „Meine Seele erhebt den Herrn.“ Und auf der Hochzeit zu Kana sagte sie: „Was er euch sagt, das tut.“ Wir sehen also, dass sie eine Frau war, die im Gehorsam zu Gott lebte.
In diesem Zusammenhang ist noch etwas Wichtiges zu erwähnen: Wenn der Herr Jesus als Mensch in diese Welt kommt, steht in Johannes 1,11 ein interessanter Satz: „Er kam in sein Eigentum.“ Vielleicht ist uns diese Formulierung schon einmal aufgefallen.
Was bedeutet „sein Eigentum“? Jesus ist der Schöpfer. Er hat die ganze Welt erschaffen – alles, was wir um uns herum sehen: die Planeten, den Andromedanebel, das ganze Weltall. Diese Welt ist sein Eigentum, er hat sie gemacht. Nun kommt er vom Himmel in diese Welt hinein, in sein Eigentum.
Doch dieser Satz „sein Eigentum“ bedeutet noch mehr: Er kam auch in sein Volk hinein, nämlich das Volk Israel zu jener Zeit. Jesus wurde in diesem Volk geboren, in einem von Gott speziell ausgesuchten Volk.
Dazu kommt noch etwas Drittes: Jesus kam in den Mutterleib der Maria. Was für ein Mutterleib ist das? Es ist der Mutterleib, den er selbst erfunden hatte. Stellen wir uns das einmal vor: Es war die Idee von Jesus, den Mutterleib so zu gestalten, dass ein Kind darin entstehen kann. Er hatte das erfunden.
Und jetzt kommt er in seine eigene Erfindung hinein. Wenn man das bedenkt, ist das kaum zu fassen. Menschen haben im Laufe der Jahrtausende Tausende von Geschichten erfunden, oft den größten Unsinn. Aber diese Geschichte, die wir in der Bibel finden, ist außergewöhnlich.
Mir wird dabei deutlich: Das kann nur göttlich sein. Noch kein Mensch ist darauf gekommen, dass der Schöpfer selbst in den Mutterleib hineinkommt, den er selbst sich ausgedacht hat. Unglaublich!
Wir sehen also, hier stecken ganz tiefe Gedanken, die wir in diesem Wort finden können.
Die Gottheit Jesu Christi
Und jetzt kommen wir zur nächsten Bedingung: Der Erlöser muss auch Gott sein, sonst funktioniert es nicht. Er muss gleichzeitig Mensch und Gott sein. Das Neue Testament berichtet uns, wie das geschieht und wie Gott dieses Problem gelöst hat.
Der Heilige Geist, so heißt es in Lukas 1,35, wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Hier ist kein Mann beteiligt, sondern das Göttliche tritt ein. Dadurch ist das, was geboren wird, etwas Einmaliges in der ganzen Weltgeschichte.
Jesus ist der Einzige, der von einer menschlichen Mutter geboren wurde, aber keinen menschlichen Vater hat. Er wurde durch den Heiligen Geist gezeugt. In Philipper 2,6-7 heißt es: Er, der in göttlicher Gestalt war, gab sich nicht selbst etwas vor, sondern nahm Knechtsgestalt an, wurde dem Menschen gleich und in Erscheinung wie ein Mensch erkannt.
Also kam er als Gott zu uns und gleichzeitig als Mensch. Wie haben die Menschen um ihn herum ihn erkannt? Zunächst einmal als Mensch. Er ging den Weg entlang, wurde müde, musste essen und trinken. Er schüttelte den Staub von den Füßen ab – all das tat er als Mensch. Er war zunächst nicht von den anderen Menschen in Israel zu unterscheiden.
Aber jetzt kommt das Aber: Er war auch gleichzeitig Gott, und das hat er gezeigt. Er kam nicht mit einem Personalausweis in der Tasche und sagte: „Hier, ich komme vom Himmel, ich bin der Sohn Gottes.“ Stattdessen wies er sich dadurch aus, dass er wirklich der Sohn Gottes ist und gleichzeitig Gott selbst.
Darum sagte er in der Verkündigung: „Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wer mich sieht, der sieht Gott. Ich bin Gott.“ Darüber haben wir gestern Abend ausführlich gesprochen, weil mir der Gedanke sehr wichtig ist, dass wir das ganz fest wissen: Dieser Jesus ist Gott.
Dieser Gott kam zu uns und zeigte, dass er alles beherrscht. Als sie mit dem Boot auf dem See Genezareth unterwegs waren, brach plötzlich ein mächtiger Sturm auf. Die Jünger hatten Todesangst, sie dachten: „Jetzt gehen wir unter!“ Ich selbst war in einem Orkan und kenne solche Wellen. In dieser Situation weckten sie Jesus auf. Er schrie: „Seid alle still!“ Dann stand er auf und gebot dem Sturm, und sofort war Ruhe.
In einem Augenblick war Schluss mit dem Sturm. Hier war Vollmacht, göttliche Vollmacht am Werk, die sofort wirkte. Ein Physiker würde sagen: „Moment mal, was ist hier passiert? Wo ist die Energie im Wind und in den Wellen geblieben?“ Energie wird berechnet mit der Formel ½ mv², nicht dass das hier wichtig wäre, aber was ist jetzt passiert?
Der, der den Befehl gab, ist der Urheber dieser Formel. Wenn der Erfinder der Formel sie nicht anwenden muss, kann er sie auch außer Kraft setzen. So wird deutlich: Das kann nur Gott sein, der das hier bewirkt.
Wir sehen solche Wunder und können sie nur so erklären, dass wir nicht anfangen zu spekulieren, sondern wirklich sagen: Hier ist der Schöpfer selbst am Werk. Er greift in das ein, was er geschaffen hat, und macht es schöpfungsvoll lebendig. Er zeigt, dass er wirklich der Sohn des lebendigen Gottes ist.
Darum konnte er auch auf dem See Genezareth spazieren gehen – ich sage das mal so locker. Es war keine Frage, dass die Gravitation nicht wirkte. Es war nicht so, dass Petrus sagte: „Oh, das möchte ich auch mal machen.“ Jesus sagte einfach: „Komm!“ Und als Petrus dann auf dem Wasser ging und zweifelte, wollte er die Naturgesetze untersuchen. Aber Jesus sagte: „Schau nur auf mich, dann geht das.“ Weil er Gott ist und es vermag.
Außerdem konnte er Tote auferwecken. Das war für ihn gar keine Frage. Es gab nichts, worüber er keine Vollmacht hatte. So rief er Lazarus aus dem Grab: „Komm heraus!“ Und es gab keine Sekunde, in der Lazarus noch drinbleiben konnte. Sofort kam er heraus.
Genauso werden auch wir einmal auferstehen, ob wir wollen oder nicht. Alle Atheisten, die sagen, es gibt keinen Gott, müssen auf seinen Befehl hin auferstehen. Er wird sagen: „Jetzt ist die Stunde gekommen, raus aus den Gräbern!“ Und in diesem Moment werden sie alle da sein. Das ist Vollmacht.
Hier sehen wir: Er ist Mensch, aber gleichzeitig ist Gott am Werk. Deshalb konnte er als Einziger, der auf der Erde wandelte, sagen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Alles liegt in seinen Händen.
Er konnte sagen: „Ich bin der Anfang und das Ende, der da ist, der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ Er ist der Allmächtige. Er sagte auch: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Ich bin das Leben in Person, nicht irgendwer, sondern ich, Jesus, bin das Leben.“
Und er sagte: „Ich bin die Tür zum Himmel. Keine andere Tür führt wirklich zum Himmel, nur diese Tür.“ Das sind klare Aussagen.
Ich bin froh, dass die Bibel so klar und deutlich ist. So haben wir wirklich etwas davon. Wir hören nicht auf das ganze Getöse dieser Welt, aller Sekten und aller, die uns irgendwas erzählen wollen. Wir messen alles an der Bibel und sagen: Leute, was ihr euch da ausgedacht habt, könnt ihr alles in den Müll werfen. Es ist wertlos. Glaubt allein der Schrift, was sie sagt. Das glauben wir und dem folgen wir.
Diese Vollmacht, die Jesus hatte, nutzte er jedoch nie für sich selbst aus. Als er am Kreuz war, hätte er doch herabsteigen können, so wie die Leute dort riefen. Die grölende Volksmenge forderte das. Aber er tat es nicht.
Er nutzte seine Vollmacht nicht für sich, sondern ging durch den Tod. Denn nur durch seinen Tod können wir Erlösung finden.
Die Ewigkeit Jesu Christi
Der Ritter musste ewig sein. Dieser Jesus, der als Mensch in unsere Welt kam, war von Ewigkeit her und wird in alle Ewigkeit sein.
Das lesen wir bereits im Alten Testament. Im Buch Micha heißt es: „Und du, Bethlehem Ephrata, obwohl du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ursprung von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“
Dieser Jesus ist von Ewigkeit her. Er hat sich herabgelassen und ist zu uns Menschen gekommen.
Die Herausforderung der Sündenlosigkeit Jesu
Jetzt haben wir das alles schon zusammen. Es fehlt nur noch eine Bedingung: Der Erlöser muss ohne Sünde sein. Das ist ein großes Problem. Warum ist das ein Problem? Wenn er von einer Frau geboren wird, dann wird er ja von einer sündigen Frau geboren. Wie kann es dann sein, dass er ohne Sünde ist? Das muss aber so sein, denn er muss ohne Sünde sein, sonst funktioniert die Erlösung nicht.
Auch hier gibt es wieder Erfindungen, die die Menschen gemacht haben. Im Bereich des Katholizismus sagt man: Nun gut, dann lösen wir das Ganze so, dass Maria eben ohne Sünde war. Wenn Maria ohne Sünde war und der Heilige Geist sowieso, dann ist auch das, was geboren wird, ohne Sünde. Das funktioniert aber nicht. Das ist nicht biblisch, das ist von Menschen ausgedacht.
Wir müssen eine klare Linie ziehen zwischen dem, was Menschen uns sagen – egal von welcher Kirche und wer das behauptet – und dem, was die Bibel ganz präzise sagt. War Maria sündlos? Auf keinen Fall. Sie war auch Mensch. Im katholischen Katechismus steht geschrieben, Maria sei von ihrer Empfängnis an vor der Erbsünde bewahrt worden. Weiter lesen wir dort: Maria sei während ihres ganzen Lebens frei von jeder persönlichen Sünde geblieben.
Hier ist ein ganz gewaltiger Denkfehler in diesem System, und das müssen wir zeigen. Die Bibel sagt eindeutig: Es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt. Keiner, auch nicht Maria. Auch Maria ist ein Mensch. Kann wohl ein Reiner von den Unreinen kommen? Auch nicht, sagt die Bibel. Das heißt, die Annahme der sündlosen Maria ist eine falsche Lehre und geht gar nicht.
Das sieht man auch daran: Das Problem ist damit nicht gelöst. Wenn Maria sündlos ist, müssten auch ihre Eltern sündlos sein, denn sonst geht das gar nicht. Aber das stimmt gar nicht, das zeigt uns die Bibel. Wir sehen die Heilslinie, die uns in der Bibel offenbart wird, und dort kommen ganz merkwürdige Gestalten vor.
In der Heilslinie, in der auch Jesus vorkommt, gibt es eine Hure, die Hure Raab. Und eine Hure ist zweifelsohne eine Sünderin. Da ist von David die Rede, und David war ein Ehebrecher. Er war sogar ein Mörder, denn er hat den Mann von Batseba in den Krieg geschickt. Und Salomo, dieser weise Mann, war später auch ein Götzendiener.
Wir sehen also, und wenn wir noch weiter hinschauen: Judah ließ sich von seiner Schwiegertochter Thamar verführen. Thamar stellte sich am Wegesrand auf und verkleidete sich als Hure. Stellen wir uns das mal vor – das ist die Heilslinie, die auf Jesus hinführt. Da ist keiner ohne Sünde. Sie alle haben gesündigt und brauchen die Erlösung.
Das heißt also: Die Annahme, dass Maria ohne Sünde war, funktioniert nicht und ist biblisch nicht haltbar, weil uns der Stammbaum das so deutlich sagt. In der Bibel lesen wir ganz klar: Es gibt hier keinen Unterschied. Sie sind allesamt Sünder, alle. Das ist ganz wichtig zu betonen.
Auch nach katholischer Auffassung ist Maria gestorben. Wenn sie ohne Sünde gewesen wäre, dann ist das nicht logisch zu Ende gedacht. Denn wenn sie ohne Sünde gewesen wäre, hätte sie auch nicht sterben müssen. Aufgrund der Sünde sterben wir. Aber da sie gestorben ist, hat sie auch gesündigt. Hier beißt sich das logisch, das passt nicht zusammen.
Dann hat man 1950 das Dogma der Himmelfahrt Mariens erfunden. Das steht nirgendwo in der Bibel, es ist nicht bezeugt. Also glauben wir es nicht, es ist einfach eine menschliche Erfindung. Wir sehen also: Diese menschliche Erfindung, dass Maria sündlos war, funktioniert nicht.
Die göttliche Lösung für die Sündenlosigkeit Jesu
Jetzt schauen wir uns die göttliche Lösung an. Wie hat Gott das gemacht? Wie ist es Gott gelungen, dass Jesus ohne Sünde blieb?
Wir sehen, dass wir ganz intensiv mitdenken und nachdenken müssen, damit wir diese Gedanken gut zusammenbekommen. Die göttliche Lösung sieht so aus: Wir müssen weit zurückgehen ins Alte Testament, ins dritte Buch Mose, Kapitel 17, Vers 14. Dort steht: „Denn das Leibesleben ist in seinem Blut.“ Noch einmal: „Das Leibesleben ist in seinem Blut.“
Als Adam sündigte, geschah damit etwas Gravierendes mit seinem Blut. Der Sünderlohn ist der Tod. Als nun der Tod auf Adam kam, gelangte damit sein Blut – und damit auch sein Leben – unter den Einfluss des Todes. So geschah das. Das können wir deutlich aus dem Alten Testament entnehmen.
Dieses Blut haben nun alle Völker, alle Nationen. Egal, ob wir Indianer in Nordamerika, Schwarze in Afrika, Chinesen, Deutsche oder Russen sind – das gilt für alle Völker. Wir haben alle diese Infizierung durch die Sünde, ohne Ausnahme.
In Apostelgeschichte 17, Vers 26 steht: „Und er hat aus einem Blut jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen.“ Also sind in diesem Punkt alle Menschen gleich. Das Blut ist infiziert, das Leben ist infiziert von der Sünde.
Jetzt müssen wir uns etwas näher anschauen, nämlich die Frage der Jungfrauengeburt. Während der Embryonalentwicklung im Mutterleib findet keine Blutübertragung aus dem Kreislauf der Mutter in den Kreislauf des Kindes statt. Die Blutkreisläufe sind völlig getrennt voneinander.
Das heißt also, das Blut Marias kommt überhaupt nicht in Berührung mit dem Blut Jesu. Ist das nicht eine großartige Lösung? So hat der Herr das gemacht: Es kommt gar nicht in Berührung. Somit findet keine Infektion durch die Sünde statt. Das ist die göttliche Lösung.
Es gibt noch einige Gedanken, die man noch viel bedenken muss, das ist ganz klar. Aber wenn wir so viel verstanden haben, dass es so abläuft, dass Gott es so gemacht hat, dann verstehen wir auch, dass Gott uns durch das Blut Jesu erlöst. Dieses Blut war sündenrein, wirklich ohne Sünde.
Darum steht in 1. Johannes 1, Vers 7: „Das Blut Jesu macht uns rein von aller Sünde.“ Jetzt haben wir das Problem der Erlösung vollständig von der Bibel her erklärt. Nun verstehen wir das, nun wissen wir das.
Und jetzt sagte Jesus: „Geht hinaus in alle Welt und verkündigt diese Botschaft allen Menschen, dass sie kommen dürfen, dass sie Rettung finden.“ Alle dürfen kommen, egal wer wir sind, aus allen Völkern, aus allen Stämmen, allen Nationen. Das gilt jetzt nicht mehr nur für das Volk Israel – jetzt dürfen alle kommen.
Die Einladung zur Errettung und die Freiheit der Entscheidung
Und das ist die wunderbare Situation, genau die des heutigen Abends: Jetzt kann jeder kommen und diese Erlösung in Anspruch nehmen. Damit wird die ganze Sündenlast abgelegt, die Jesus am Kreuz getragen hat – als Gott, als Sündloser und als Ewiger.
Jetzt können wir frei ausgehen. Wer das ablehnt, darf das in aller Freiheit tun. Niemand wird hier gezwungen. Jeder muss wissen, dass er die ewige Strafe auf sich laden wird, wenn er ablehnt. Das weiß er jetzt schon. Wenn du morgen stirbst und dich nicht bekehrst, dann musst du wissen, dass du in diese Linie der ewigen Strafe kommst. Ob du das willst oder nicht, niemand wird gefragt. Es wird so sein, weil es im Gesetzbuch Gottes so steht.
Aber die Barmherzigkeit Gottes ruft dich und sagt: Komm doch! Lass dich doch locken und mach das heute wahr, dass du heute diese Errettung annimmst. So erhältst du heute das ewige Leben. Lass dich nicht aufhalten durch irgendetwas – durch irgendein Gedankensystem, was auch immer, oder vielleicht durch irgendeine Irrlehre. Sondern komm!
Ich weiß nicht, aus welchem Hintergrund du kommst. Vielleicht sind auch Leute hier von irgendwelchen Sekten, denen etwas Falsches gelehrt wurde. Kommt her und entladet das, was falsch gelehrt wurde. Schaut nur auf das, was Gott gesagt hat: wie er uns errettet und erlöst.
Jeder, der da kommt, wird angenommen. Eigentlich müssten jetzt scharenweise die Leute kommen. Das war schon zur Zeit Jesu so. Kamen sie scharenweise? Nein, sie kamen nicht. Jesus sitzt vor den Toren Jerusalems, weint und sagt: „Wie oft habe ich euch rufen wollen, wie eine Henne ihre Küken ruft – und ihr habt nicht gewollt, einfach nicht gewollt.“
Diese Menschen werden einmal ewig in der Hölle sitzen. Nicht, weil sie gesündigt haben und die Sünde nicht bezahlt worden ist – weil es keinen Retter gibt –, sondern weil sie nicht gewollt haben. Das ist der einzige Grund, warum viele Menschen einmal in der Hölle sitzen werden und dann nie wieder herauskommen. Sie haben nicht gewollt.
An diesem einen Wort hängt es: gewollt oder nicht gewollt. Wenn du das heute verstanden hast, dass es um diesen Willen geht, dann komme, dann bist du gerettet.
Zeugnisse der Annahme der Rettung
Der Erlöser hat alles getan, alles – du kannst kommen.
Ich hielt irgendwo einen Vortrag. Hinterher kam ein junger Mann zu mir, und ich fragte ihn: „Wie heißt du denn?“ Er antwortete: „Ich heiße Jesus.“ Ich dachte: „Meine Güte, der heißt Jesus.“ Ich hatte heute Abend so viel über Jesus gesprochen, und jetzt weiß der Jesus selbst gar nicht mehr, wie er heißt, und sagt auch noch, er heiße Jesus.
Er merkte, wie erstaunt ich war, und erklärte dann: „Ich will Ihnen das erklären. Ich komme aus Spanien, und dort ist es manchmal üblich, jemandem den Vornamen Jesus zu geben.“ Ah, das habe ich verstanden.
Aber jetzt fragte ich ihn: „Hast du auch den Herrn Jesus in deinem Leben?“ Er sagte: „Nein, habe ich nicht, obwohl ich Jesus heiße.“ Ich fragte: „Möchtest du ihn denn annehmen?“ Er antwortete: „Na ja, deswegen bin ich gekommen. Ich habe Sie heute gehört, und heute will ich das annehmen.“
Ich fragte weiter: „Hast du schon mal früher davon gehört?“ Er verneinte. „Wie bist du denn hierher gekommen?“ Da erzählte er: „Ich wollte irgendwohin, zu einer Disco oder so. Unterwegs hielten junge Leute mit dem Auto an. Ich habe gewinkt, wollte mitfahren, und sie hielten an und nahmen mich mit. Sie sagten, sie wollten zu einer Veranstaltung gehen und meinten, ich müsse unbedingt hingehen, das sei ganz wichtig, was dort gesagt wird.“
Weil er kein festes Ziel hatte, ließ er sich einladen und ging mit. Er hörte die Botschaft der Rettung, nahm die Rettung an – den werden wir im Himmel wiedersehen.
Das ist prima, so einfach geht das. So unkompliziert kann es sein, jeder kann kommen. Wer hat, der hat; wer nicht hat, hat nicht. So einfach wird das am Ende aussehen.
Ich war in Namibia zu Vorträgen. Nach jeder Versammlung lade ich immer ein: „Kommt doch zur Aussprache und nehmt den Herrn Jesus an.“ Das habe ich auch dort gesagt.
Am Ende kamen zwei Frauen, etwa um die dreißig Jahre alt, Schwestern aus einer Familie mit sechs Kindern. Ich fragte sie: „Warum sind Sie gekommen?“ Wie aus einem Mund sagten sie: „Wir wollen in den Himmel.“
Oh, das ist eine schöne Antwort! Wer mit dem Anliegen kommt: „Ich will in den Himmel“, dem läuft Gott schon meilenweit entgegen.
Ich fragte weiter: „Warum haben Sie das so artikuliert?“ So eine Antwort höre ich selten.
Die beiden Frauen erzählten: „Vor einer Woche ist unser Vater gestorben. Auf der Beerdigung wurde viel über den Himmel gesprochen, dass er jetzt im Himmel ist.“
Oh, da haben sie das gehört.
Sie fuhren fort: „Wir sind in einer christlichen Familie aufgewachsen, unser Vater war gläubig. Aber als wir jung waren, sind wir ausgeflippt und weg waren wir. Wir wollten das alles nicht mehr mitmachen, was da zuhause so gemacht wurde – Bibel lesen und so weiter. Wir wollten unser eigenes Leben leben. So sind wir nach London gegangen und haben die Welt erobert.“
„Jetzt waren wir bei der Beerdigung, da mussten wir ja dabei sein. Nun haben wir uns auch einladen lassen zu diesem Abend. Sie haben so viel über den Himmel gesprochen. Da sagten wir: Jetzt wollen wir auch dorthin. Jetzt ist uns das klar, unser Leben soll sich grundlegend ändern – von nun an.“
Sie machten das an diesem Abend fest – so geht das.
So lade ich heute Abend auch ein: Kommt einfach dort oben in den Raum, wo ‚Seelsorge‘ steht. Dort kann man hingehen und dann zu dem Erlösungswerk Jesu „Ja“ sagen.
„Ich habe es verstanden, ich weiß, worum es geht. Ich sage jetzt: Ja, Herr Jesus, und ich bitte dich, nimm mich an, so wie ich bin.“
Die Zusage Jesu und der Aufruf zur Entscheidung
Was tut Jesus? Er wird sagen: Ja, ich bin gerade deswegen in diese Welt gekommen, damit die Menschen nicht in die Hölle kommen, sondern in den Himmel. Das ist mein Anliegen gewesen. Gut, dass du gekommen bist.
Du wirst mit offenen Armen empfangen, wenn du dich auf den Weg zu ihm machst. Ist das nicht wunderbar? So macht Jesus das. Er hat sich dieses Erlösungswerk zusammen mit seinem Vater, Gott dem Vater, ausgedacht. Jetzt ist es vollbracht, und wir können zu ihm kommen.
Das können auch Kinder verstehen und tun. Sie können kommen, denn Jesus liebt die Kinder. Jugendliche können das ebenfalls annehmen. Vielleicht haben viele Jugendliche das oft gehört und waren oft in den Stunden, aber sind nie bekehrt worden. Wenn du dich nicht bekehrst, hast du nichts, hast keinen Himmel – das musst du wissen.
Vielleicht sind auch manche hier, die schon über achtzig Jahre alt sind. Wir haben das oft gehört oder vielleicht heute zum ersten Mal. Es reicht, eine Botschaft reicht – das ist das Schöne am Evangelium. Eine Botschaft genügt, die Einladung, die Jesus uns gibt. Und dann dürfen wir kommen.
Komm doch, nimm es an, so wie es andere an den beiden vorangegangenen Tagen getan haben. Du bist genauso eingeladen. Komm und mach es fest! Du bist gewollt für den Himmel.
Überlege dir: Du bist viel zu schade für die Hölle, viel zu schade. Ich möchte das nicht ewig durchstehen müssen, ich möchte im Himmel sein – das gilt auch für dich.
Darum gehe ich auch so gerne hier und dort hin, sogar in viele Länder, um den wunderbaren Ruf den Menschen zu sagen: Komm doch in das Himmelreich! Das wird dich verändern für dein kommendes Leben.
Du wirst die Sünde lassen und ein neues Leben beginnen. Komm, lass dich einladen. Es lohnt sich, und es ist wichtig, dass wir das tun.
Gott segne uns in dieser Entscheidung, die eine klare Entscheidung sein soll.