
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.
Lasst uns noch einmal beten. Wir danken dir, Herr Jesus Christus, dass du vom Tod erstanden bist. Du hast die Macht des Todes zerstört und uns das Leben zurückgebracht. Halleluja, Amen.
Liebe Ostergemeinde,
was wäre, wenn? Was wäre, wenn Ostern ausgefallen wäre? Haben Sie diesen Gedanken schon einmal gedacht? Was wäre, wenn es eine Welt ohne Ostern gäbe? Das ist unser Thema heute Morgen.
Für Christen ist das zugegeben ein ungewöhnliches Gedankenexperiment. Es ist ganz ungewöhnlich, weil Christen sich eine Welt ohne Ostern nicht vorstellen können und auch nicht vorstellen wollen. Dann könnten wir plötzlich nicht mehr zu Jesus beten, weil das ja nur Sinn macht, wenn er lebt.
Aber was wäre, wenn? In unserem Predigttext zwingt Paulus uns gerade dazu, uns auf dieses Gedankenexperiment einzulassen. Ich lese das noch einmal, damit sich Ihnen diese Formulierungen auch einprägen:
„Wenn aber Christus gepredigt wird, wie in 1. Korinther 15,12, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch, es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, ist euer Glaube vergeblich. Wir würden dann noch als falsche Zeugen befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte. Wenn doch die Toten nicht auferstehen, denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. So ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden. So sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die Elendsten unter allen Menschen.“
Diese Worte von Paulus zeigen uns eindrücklich, wie zentral die Auferstehung für den christlichen Glauben ist. Ohne Ostern verliert der Glaube seine Grundlage und seine Hoffnung. Ostern ist nicht nur ein Fest, sondern die Grundlage unseres Glaubenslebens und unserer Beziehung zu Jesus Christus.
Für viele säkulare Zeitgenossen ist dieser Gedanke ganz normal, ja selbstverständlich. Sie glauben, in einer Welt zu leben, in der der Tod das letzte Wort hat – ein Abschied für immer, eine Welt ohne Ostern. Das ist für sie der Normalfall. Auch im Lebensgefühl der Menschen.
In den östlichen Religionen geht man ohnehin davon aus, dass die Persönlichkeit als Individuum erlischt und sich im Nirwana auflöst. Der Moslem hofft auf das Paradies, weiß aber nicht, ob Allah den Daumen heben oder senken wird. Von Mohammed gibt es ein Grab; er starb im Jahr 632 nach Christus. Auch der Islam ist eine Welt ohne Ostern.
Doch nicht alle Menschen können sich damit abfinden – und ich meine damit nicht nur die Christen. Immer wieder muss ich an den provokativen französischen Schriftsteller Michel Houellebecq denken, der durch seine Veröffentlichungen oft für Skandale sorgt. In einem Interview mit dem Spiegel 2016 forderte Houellebecq die Kirchen auf, sich gefälligst auf die Ewigkeit zu konzentrieren, anstatt auf ihr humanitäres Engagement.
Houellebecq sagte wörtlich: „Die letzte Konfrontation mit der Ewigkeit bleibt einem nicht erspart, jeder Schriftsteller muss etwas zum Tod zu sagen haben.“
Ein noch berühmterer Kollege Houellebecqs schrieb vor etwa zweihundert Jahren: „Die Sicherheit des unausweichlichen Todes und die Unsicherheit darüber, was danach folgt, ist der schrecklichste Angstfaktor der Welt.“ Das war Fjodor Dostojewski.
Diese Worte wurden in einem Vortrag an der Universität Tübingen 1984 zitiert. Damals habe ich dort studiert. Der Vortragende war Walter Jens, ein berühmter Geisteswissenschaftler. Zum Schluss seines Vortrags zitierte Jens einen ebenfalls berühmten Kollegen. Ich glaube, es war Ernst Bloch. Leider habe ich meine Mitschrift nicht mehr gefunden, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es Bloch war.
Bloch, der eine gewisse Nähe zum Marxismus hatte, antwortete auf die Frage, ob er eine Hoffnung über den Tod hinaus für sich habe, mit einem leisen „peut-être“ – also ganz vornehm französisch „vielleicht“. Selbst er wollte diesen letzten Strohhalm der Hoffnung nicht ganz aus der Hand geben.
Andere machen dagegen massiv Front gegen die Auferstehung. Zu den lautesten Stimmen aktuell zählt etwa Yuval Harari, einer der ideologischen Stichwortgeber des World Economic Forums und ein Vordenker der Bewegung des Transhumanismus.
Harari träumt bekanntermaßen von einem globalen Imperium, das einmal von einer kleinen Elite beherrscht werden wird. Zu dieser Elite zählt er sich natürlich selbst. Er setzt sich für die Überwindung der Nationalstaaten und für Globalität ein. Mit Hilfe des technischen Fortschritts will diese Elite den Tod besiegen und einen neuen Menschen schaffen.
Dieser neue Mensch soll durch die Verschmelzung mit der Technik – Stichwort Cybergisierung – die Begrenztheit des natürlichen Menschen hinter sich lassen. Der Mensch wird so zu einem Algorithmus. Harari schreibt, dass nach dem Tod kein Paradies auf uns wartet. Aber wir könnten ein Paradies hier auf Erden schaffen und darin ewig leben, wenn wir nur einige technische Schwierigkeiten überwinden.
Eines Tages, so Harari, wird unser Wissen so umfassend sein, dass wir das Elixier ewiger Jugend zusammenmixen können. Kein Gott wird uns dann aufhalten. Hararis Rechtfertigung, warum eine Elite über die Masse der Menschen verfügen darf, gründet auf folgendem Dogma, das er immer wieder formuliert.
Ich zitiere aus einem seiner Sätze: „Das heilige Wort Freiheit“, sagt Harari, „erweist sich genauso wie die Seele als ein leerer Begriff, der keine erkennbare Bedeutung hat.“ Nach Harari und seinen Konsorten gibt es also keine echte Freiheit und der Mensch hat auch keine echte Seele.
Damit kann man natürlich die vielen als Masse behandeln und mit ihnen machen, was einem recht erscheint. Diese Utopie vom neuen Menschen ist gepaart mit einem Hass auf die Auferstehung. Wörtlich sagt Harari: „All this story with Jesus rising from the death and being the son of God, this is fake news.“ Also: Diese ganze Story, dass Jesus vom Tod auferstanden ist und der Sohn Gottes sei, das ist Fake News, das ist Betrug.
Diese Ablehnung der Auferstehung hat tiefgreifende Gründe, denn die Auferstehung verleiht jedem einzelnen Menschen eine ewige Würde – jedem einzelnen.
Allerdings ist diese Ablehnung keineswegs neu. Bereits die klassische griechische Philosophie, also lange vor Jesus, verwarf leidenschaftlich die Möglichkeit einer realen Auferstehung wirklicher Menschen. Dabei handelte es sich nicht um eine beiläufige Bemerkung, sondern um eine leidenschaftliche Ablehnung.
Aus einer ganz anderen Perspektive als die Transhumanisten ist das Zitat von Platon, der 347 v. Chr. in Athen starb, sehr bekannt. In seinem Werk Phaidon sagt er, dass die Seele an ihren Körper gefesselt und mit ihm verwachsen sei. Dadurch sei sie gezwungen, die Wirklichkeit durch den Körper zu sehen, als durch Gitterstäbe. Der Körper sei somit ein Gefängnis für die Seele. Hier wird die Seele plötzlich wichtig, doch der Körper steht ihr im Weg.
Etwa 270 v. Chr., also im dritten Jahrhundert vor Christus, schrieb Epikur in einem Brief an Meneukeos: „Der Tod geht uns nichts an, denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.“ Das bedeutet, wenn der Tod eintritt, ist das Leben bereits vorbei und wir existieren nicht mehr. Eine interessante Formulierung.
Plinius der Ältere, ein römischer Gelehrter des ersten Jahrhunderts, formulierte es so: „Nach dem Begräbnis herrscht leere Dunkelheit der Totengeister. Alle haben vom letzten Tag an dasselbe wie vor dem ersten Tag.“ Das heißt, wie vor der Geburt sind sie nach dem Tod einfach nicht existent. Vom Tod an gibt es keine Wahrnehmung für Leib oder Seele – genauso wenig wie vor der Geburt. Alles ist vorbei.
Schließlich darf Seneca der Jüngere nicht fehlen, der berühmte Stoiker. Die Stoiker hatten eine ausgefeilte Lehre vom Tod. Sie vertraten die Ansicht, man müsse dem Tod heroisch entgegentreten, da er eigentlich keine Bedeutung habe. Seneca sagte: „Die Asche macht alle gleich.“ Damit meinte er, dass der Tod alle Menschen gleichmacht.
Der Mensch solle sich auch gegen den Tod nicht wehren, sondern sich gedanklich mit ihm arrangieren. Wörtlich sagte Seneca: „Mach den Tod dir durch häufiges Nachdenken vertraut, damit du ihm, wenn die Umstände es erfordern, sogar entgegengehen kannst.“
In diesem Zusammenhang verharmlosten die Stoiker auch den Selbstmord. Im Gegenteil, sie sahen darin die wahre Souveränität über den Tod – dass man ihm sich gewissermaßen sogar selbst zufügt.
Seneca war bekanntlich Hauslehrer von Nero. In dessen Jugend und später, während Neros Verfolgungen, wurde Seneca von Nero dazu gezwungen, Selbstmord zu begehen. Wenn man also schon Stoiker ist, sollte man diese Lehre auch umsetzen.
Und dagegen kämpften die Christen zu allen Zeiten für das Leben – in jeder Phase, vor der Geburt und im letzten Stadium des Siechtums.
Warum? Weil sie sagen, das Leben ist von Gott geschenkt. Es steht nicht in unserer Verfügung, und es ist uns von Gott verboten, unser Leben selbst zu beenden. Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes. Jeder Mensch hat eine ewige Würde und eine unvergängliche Existenz.
Die Christen wussten, dass es schrecklich ist, unvorbereitet in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Wir gehen nicht einfach so.
Im Hebräerbrief, Kapitel 9, Vers 27, steht: „Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht Gottes.“
Jesus hat das ganz ähnlich formuliert. Er sagte in Matthäus 10, Vers 28: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können. Fürchtet aber vielmehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle, nämlich Gott.“
Das wussten die Christen.
So unterschiedlich die philosophischen Schulen der Griechen auch waren – Epikureer, Stoiker, Platoniker – eines verband sie: die massive Ablehnung der Auferstehungshoffnung. Deshalb ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass ihre Anhänger zum Teil aggressiv wurden, wenn die Apostel und ihre Mitarbeiter das Evangelium verkündigten.
Der Kampf gegen die Auferstehung ist von den Ideologen des WEF bis hin zur griechischen Philosophie niemals zur Ruhe gekommen. Er reicht weit zurück. Aischylos, der große griechische Dramatiker um 500 v. Chr., sagte bereits: Ja, Zeus kann Fesseln lösen – also solange jemand lebt. Aber hat erst einmal der Staub des Mannes Blut geschlürft, der gestorben ist, gibt es kein Auferstehen mehr. Tod ist tot. Das war der weitgehende Konsens, auch zur Zeit des Neuen Testaments.
Dieser Gedanke hatte sich sogar in Teile der jüdischen Führungsschicht eingeschlichen. Die Sadduzäer, eine jüdische Religionspartei, waren vehemente Vertreter der Lehre, dass es keine Auferstehung gebe. Deshalb ist der Zweifel an der Auferstehung, dem Paulus hier in der Hafenstadt Korinth begegnet, weder überraschend noch originell. Er schreibt diesen Brief wahrscheinlich um 55 nach Christus.
Paulus benennt das Problem klar. In 1. Korinther 15,12 schreibt er: „Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch, es gibt keine Auferstehung der Toten?“ Das ist die alte Leier – nichts Neues. Dieses Dogma ist Jahrhunderte alt.
Dabei lag das Problem nicht an der Evidenz, also an nachvollziehbaren, plausiblen Belegen für die Auferstehung. Die Faktenlage war nicht das Problem. Das hatte Paulus in den Versen 3 bis 11 schlüssig nachgewiesen – diese Belege sollte man sich zu Hause noch einmal genau ansehen.
Er sagt zum Beispiel in Vers 4, Christus ist am dritten Tag nach der Schrift auferstanden. Das bedeutet, die Auferstehung war im Alten Testament angekündigt. Im Buch Hiob heißt es zum Beispiel: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Hiob hatte bereits eine Ahnung von Leiblichkeit, denn er sagt: „Nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, werde ich in meinem Fleisch Gott schauen.“ (Hiob 19) Hiob ist eines der ältesten Bücher des Alten Testaments.
Auch Psalm 16 sagt: „Du wirst mich nicht dem Tod überlassen und nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sieht.“ Und in Daniel 12,2 heißt es: „Und viele, die unter der Erde liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande.“ Das war im Alten Testament klar.
Jesus hatte unter Berufung auf das Alte Testament seine eigene Auferstehung mehrfach angekündigt. Er sagte, die Propheten hätten es gesagt, und er werde auferstehen (vgl. Lukas 18).
Ganz entscheidend für die Evidenz ist zudem der eindeutige Befund der Augenzeugen von Ostersonntag, auf den Paulus sich stützen konnte. Es handelt sich um solide, vertrauenswürdige Augenzeugen. Das führt er im ersten Teil von 1. Korinther 15 an, ab Vers 5: „Und Christus ist gesehen worden von Kephas, danach von den Zwölfen“, also als Auferstandener von der Gesamtheit der Jünger. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber entschlafen sind. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach noch einmal von allen Aposteln – eine Zeugenliste!
Wie dicht dieses Argument ist, zeigt ein Dialog zwischen einem Althistoriker, einem Experten für alte Geschichte, und seinem Professor. Der Student bat seinen Professor, die historische Substanz der folgenden Aussage zu bewerten: „A schreibt einen Brief an B, in dem er ein Ereignis C schildert, für das er D Zeugen benennt, von denen E noch leben.“ Der Professor antwortete sofort: „Sie meinen den 1. Korintherbrief, Kapitel 15.“ Genau das meinte er.
Der Professor sagte weiter: „Unter historischen Gesichtspunkten betrachtet, muss man sagen, die historische Zuverlässigkeit dieser Aussage ist sehr, sehr, sehr solide.“ Doch er fügte sinngemäß hinzu: „Aber ich will das nicht glauben, weil ich sonst zu viel ändern müsste.“
Die Evidenz ist also nicht das Problem – auch nicht in Korinth. Doch diese säkularen Selbstverständlichkeiten wiegen schwer. Der Zeitgeist weht seit Jahrhunderten auch bei uns aus einer völlig anderen Richtung.
Und es ist immer dasselbe Spiel: Die Ideologie, die die Menschen in Bann hält, verstellt ihnen den Blick auf die Fakten. Die Ideologie verhindert eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Fakten – die alte Leier!
Und das hatte Paulus schon fünf Jahre zuvor in Athen erlebt, also gut hundert Kilometer östlich von Korinth in dieser Kulturmetropole. Lukas berichtet darüber in Apostelgeschichte 17. Dort hatte Paulus die einmalige Gelegenheit bekommen, auf dem großen Diskussionsforum der akademischen Debatten in Athen, dem Areopag, eine Rede zu halten.
Paulus nutzte diese Chance. Er begann bei der Schöpfungslehre, und die Bildungsbürger Athens hörten ihm geduldig und offenbar interessiert zu. Paulus erklärte, dass wir keine Zufallsprodukte sind, sondern Geschöpfe des lebendigen Gottes. Er entfaltet den Athenern, dass wir Menschen im Ebenbild Gottes geschaffen sind, wie es im Schöpfungsbericht heißt: Gott schuf den Menschen zu seinem Bild, in einer Entsprechung zu ihm.
Paulus sagte weiter, wenn das so ist – und das fanden die Zuhörer natürlich interessant – dann ist es doch absurd, wenn wir als lebendige Menschen unsere Hoffnung auf tote Götzen setzen. Diese Götzen haben wir selbst erst hergestellt, müssen sie dann irgendwie stabil hinstellen und beugen uns schließlich davor. Das sei doch Irrsinn, denn diese Götzen sind viel weniger als wir und können uns auch nicht helfen.
Doch Paulus fügt hinzu, es sei Zeit zur Umkehr, weil Gott sich der Menschheit gnädig zugewandt hat. Jetzt sei der Punkt gekommen, auf Jesus hinzuweisen. Dann holt Paulus gewissermaßen seine entscheidende Trumpfkarte heraus. Er sagt in Apostelgeschichte 17, Vers 30: Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen, nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun, denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat.
Gott gebietet also allen Menschen, umzukehren. Er wird den Erdkreis richten durch einen Menschen, den er dadurch beglaubigt hat, dass er ihn von den Toten auferweckte. Paulus weiß natürlich, was er sagt. Er lässt jetzt die philosophische Bombe auf dem Areopag platzen.
Die Reaktion kam umgehend. Als die Zuhörer von der Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten. Da brach Gelächter aus. Andere sagten, sie wollten nicht noch einmal darüber hören. Ihnen wurde der Boden zu heiß, und sie wollten nicht in der Nähe von jemandem gesehen werden, der an die Auferstehung glaubte. Schließlich ging Paulus von ihnen.
Wir kennen die Quellen dieser Leute, die so reagierten: Plato, Epikur, Seneca, Aischylos – all das haben wir gehört. Es ist immer die gleiche Leier. Man muss wissen, was in Athen philosophisch diskutiert wurde. Das prägte indirekt auch den Hafenarbeiter in Korinth, hundert Kilometer entfernt, über den Zeitgeist. So läuft das immer.
In unserer Kultur ist es ganz ähnlich. Denken Sie an die postmodernen Denker, die sagen, alles sei total relativ, es gebe keine Wahrheit. Dieses Gedankengut sickert durch, bis zu Lieschen Müller – nichts gegen den Namen Lieschen und nichts gegen den Namen Müller, aber man kann auch sagen: bis zu Otto Normalverbraucher. Das Gedankengut der Philosophen sickert immer durch, durch Kunst, Spielfilme und Popkultur.
Noch einmal: Das Problem waren nicht die Fakten, das Problem war nicht die Evidenz. Das Problem war die erdrückende Wucht des Zeitgeistes und der Mehrheit, damals wie heute. Das ist ganz ähnlich, egal ob man über Schöpfung und Evolution diskutiert, ob Gott die Welt in sechs Tagen erschuf, oder über Sexualethik, Corona, Gentherapie und viele weitere Themen – eben auch über die Auferstehung.
Der Zeitgeist und – wie Paulus merkt – diese Themen scheinen in die Gemeinde der Christen einzudringen. Das war es, was ihn umtrieb. In Vers 12 heißt es: Wie sagen denn einige unter euch, es gibt keine Auferstehung der Toten? Da nehmen Leute für sich in Anspruch, Christen zu sein, und leugnen gleichzeitig die Auferstehung der Toten.
Das gibt es bis heute. Manche definieren ihr Christsein über Ethik und sagen: Ich bemühe mich, mich an die Gebote zu halten und den Menschen Gutes zu tun, also will ich wohl Christ sein. Paulus sagt ganz deutlich: Ein Christ, der nicht an die Auferstehung glaubt, ist ein Widerspruch in sich selbst. Er ist wie ein schwarzer Schimmel oder, höflicher ausgedrückt, ein Oxymoron.
Paulus hat das zum Beispiel im Römerbrief geschrieben. Dort heißt es in Römer 10, Vers 9: Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Du kannst also kein Christ sein und nicht an die Auferstehung glauben. Ohne den Glauben an die Auferstehung gibt es keine Rettung.
Wie kann es sein, dass innerhalb der christlichen Gemeinde die Auferstehung geleugnet wird?
Es gibt sogar eine höfliche Variante, die Auferstehung zu leugnen: Man hält zwar den Begriff fest, beraubt ihn aber seiner konkreten, realen Bedeutung. Man sagt zum Beispiel, das Grab war natürlich nicht leer, aber Jesus lebt in den Gedanken seiner Jünger weiter oder in seinen Worten. Das sieht man oft in Traueranzeigen: "Du bist nicht wirklich gegangen, denn in unseren Gedanken bleibst du für immer da." Das ist zwar lieb gemeint, aber davon hat der Verstorbene auch nichts mehr.
Ein anderes Beispiel für diese höfliche Leugnung der Auferstehung ist die Homepage der EKD, also der evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Dort bieten sie an, was sie "Basiswissen Glauben" nennen. Ich habe mir angesehen, was sie zum Thema Auferstehung empfehlen. Dort heißt es: "Gott hat den zu Unrecht Gekreuzigten ins Recht gesetzt, das ist die Kernbotschaft der Auferstehung." Weiter heißt es: "Die Auferstehung der Toten gehört zur christlichen Vorstellungswelt." Haben Sie es bemerkt? Es ist also nur eine "christliche Vorstellungswelt", Gedanken, die Christen sich machen, und dazu gehört die Auferstehung.
Und dann wird es noch deutlicher: Diese "mythische Vorstellung", also die Auferstehung, wird im offiziellen Glaubensstatement der EKD als eine mythische Vorstellung dargestellt. Dabei wird zweierlei verknüpft: Einerseits das Wissen, dass auf dieser Erde keine Gerechtigkeit zu erwarten ist, und andererseits die Hoffnung, dass denen, die Gott und ihren Nächsten selbstlos zum Besten dienen, doch noch Gerechtigkeit widerfährt. Das ist jetzt die totale Werkgerechtigkeit. Wenn du also selbstlos bist und deinem Nächsten zum Besten dienst, dann könnte dir möglicherweise doch noch Gerechtigkeit zuteilwerden.
Im Nebensatz wird dabei auch gleich die Rechtfertigungslehre mit abgeräumt. Das ist die EKD – Leugnung der Auferstehung auf der Seite "Auferstehung, Basiswissen Glauben".
Da kann man sich fast noch fragen, ob man das überhaupt noch als höfliche Leugnung der Auferstehung bezeichnen kann.
Die Bibel macht sehr deutlich: Auferstehung ist immer ganzheitlich gemeint, immer eine leibliche, reale Auferstehung. Das zeigt sich schon im Alten Testament. Paulus macht das besonders in 1. Korinther 15 deutlich. Wir haben jetzt nicht die Zeit, die Stellen im Einzelnen zu lesen, aber lesen Sie bitte ab Vers 35, wo er sagt: "Na klar, es ist eine leibliche Auferstehung, was denn sonst?"
In Philipper 3 wird Paulus den Christen sagen, dass Christus unseren vergänglichen Leib verwandeln wird in denselben herrlichen, unsterblichen Leib, wie er ihn hatte.
Und genau das wird geleugnet.
Darum besteht in Korinth jetzt dringender Handlungsbedarf, wenn einige unter euch sagen, es gebe keine Auferstehung der Toten. Paulus sagt: Ihr müsst das ernst nehmen, Leute! Wenn nur ein einziges Gemeindeglied auf dieses schmale Brett kommt, ist sein ganzer Glaube in Gefahr – und damit seine Ewigkeit.
Und nun wischt Paulus diesen Einwand nicht einfach weg, so nach dem Motto: „Das ist doch Quatsch, brauchen wir nicht mehr länger darüber zu reden“, sondern – und das ist so vorbildlich – er lotet das jetzt aus. Er geht dem Zweifel nach und untersucht, welche Folgen es hätte, wenn Jesus wirklich nicht von den Toten auferstanden wäre.
Verstehen Sie, das ist im Grunde der Clou dieses Textes. Paulus sagt: Lasst uns mal so tun, als wäre er wirklich nicht auferstanden. Lasst uns diesen Gedanken ein paar Minuten aushalten. Dann wären wir nämlich einer tödlichen Logik ausgeliefert.
Und das ist unser zweiter Punkt: Erstens die alte Leier, zweitens die tödliche Logik. Diese tödliche Logik entfaltet Paulus in den Versen 13 bis 19. Dort benennt er sieben Konsequenzen, die in einer tödlichen Art und Weise miteinander verwoben sind. Alle sieben Konsequenzen folgen aus einer Annahme, die er vorwegschickt – wir würden sagen: aus einer Prämisse. Und die Prämisse lautet: Es gibt keine Auferstehung der Toten. Das ist die Voraussetzung.
Daraus folgt dann:
a) Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Das ist das Erste. Christus ist dann auch nicht auferstanden, und das ist so wichtig, dass Paulus das im Vers 16 nochmal wiederholt: „Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden.“
Offensichtlich vertraten einige in Korinth folgende Variante: Sie machten einen Unterschied zwischen Christus und den anderen Menschen. Sie sagten, ja, bei Christus gab es wohl eine gewisse Ausnahmesituation, aber eine normale Auferstehung der Toten für sonstige Menschen gibt es nicht. Sie haben Christus eine kleine Sonderstellung gegeben.
Und was macht Paulus? Paulus deckt die Schwammigkeit und Inkonsequenz dieser Behauptung auf, indem er sagt: Pass auf, die Art der Auferstehung von Christus ist genau die gleiche, die er seinen Nachfolgern versprochen hat. Das ist jetzt ganz wichtig.
Wenn die Apostel von Auferstehung reden, dann machen sie keinen Unterschied zwischen Christus und denen, die als Folge seiner Auferstehung ebenfalls auferstehen werden, also uns. Ihr bekommt so einen Auferstehungsleib wie Christus.
Es geht hier in Vers 13 also zunächst um eine Definition der Auferstehung. Was meint Auferstehung eigentlich? Natürlich gibt es einen Unterschied zu den toten Auferweckungen zu Jesu Lebzeiten. Denken Sie an Lazarus in Bethanien, an den Sohn der Witwe in Nain, an die Tochter des Jairus. Das war eine Situation, in der Jesus Menschen, die tot waren, ins Leben zurückholte. Aber später sind die alle irgendwann wieder auf natürliche Weise gestorben, klar.
Auferstehung bedeutet viel mehr. Auferstehung bedeutet: nie mehr sterben, nachdem man vorher als Mensch eines natürlichen oder gewaltsamen Todes gestorben ist. Das ist Auferstehung. Ich sage es nochmal: Nie mehr sterben, sondern ewig leben, nachdem man vorher als Mensch eines natürlichen oder gewaltsamen Todes gestorben ist. Und das, sagt Paulus, gilt für die Christen genauso wie für Christus.
Damit macht Paulus klar: Leute, ihr könnt hier nicht mit eurer Sonderregelung für Jesus kommen. Die hatten das wohl nicht so genau definiert, vielleicht haben sie gesagt, er sei vielleicht irgendwie entrückt worden. So ähnliche Aussagen gibt es ja auch im Koran über einen vermeintlichen Isa, der Jesus ähnlich sei – so entrückt, aber nicht auferstanden.
Und Paulus sagt: Leute, hier auf der Erde – das haben wir im Philipperbrief auch gesehen, Philipper 2 – war Jesus zu allen Zeiten beides: bis in den Tod und bis in die Auferstehung hinein. Und er wird das auch im Himmel sein. Er war wahrer Mensch und wahrer Gott, ganz Mensch und ganz Gott.
So, und wie menschlich sein Sterben war, haben wir ja vorgestern am Karfreitag gesehen. Er hatte Durst, er litt Schmerzen, er hatte die Nägelmale, die auch später noch zu sehen waren. Er hat dort am Kreuz geschrien: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Darum, das macht Paulus hier deutlich, gehören Jesu Auferstehung und unsere Auferstehung ganz eng zusammen.
Und wenn unsere Auferstehung kippt, sagt Paulus, wenn generell die Auferstehung der Toten in einem realen, normalen Sinne kippt, dann ist Jesus auch nicht in der Weise auferstanden, wie die Evangelien das sagen. Dann hat Jesus den Tod nicht in seiner ganzen Brutalität wirklich erfahren und überwunden.
Darum sagt Paulus: Leute, wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferstanden. Es gibt da keine Zwischenabstufung, es gibt nur ein knallhartes Entweder-oder: Gibt es keine Auferstehung der Toten, ist Christus auch nicht auferstanden.
Das ist die erste Folge.
Die zweite Folge lautet:
b) Wenn Christus nicht auferstanden ist, sagt Paulus, dann ist auch unsere Verkündigung vergeblich. Hätten Sie heute länger ausschlafen können, dann hat die Predigt keine Kraft mehr. Verstehen Sie, wenn die Auferstehung fällt, wird die Predigt kraftlos.
Warum? Weil wir dann auf die Fragen von Ulbeck und Dostojewski keine Antwort mehr geben können: Was kommt denn? Was wird denn? Und hier steht das Wort: „kennaus“, dann ist die Predigt leer.
Ohne Auferstehung muss die Verkündigung an der schwierigsten Stelle – nämlich am Sterbebett, am Grab und bei dem Verzweifelten – flüchten und schweigen. Sie muss herumdrucksen: „Ja, irgendeine seltsame weitere Gegenwart von Jesus wird es vielleicht geben“ oder so. Sie muss sich in müde Ausflüchte und Fluchtsuche hineinstürzen.
Verstehen Sie, in der Corona-Zeit sind Seelsorger vor Sterbebetten geflüchtet. Warum? Weil ihre Botschaft keine Kraft hatte.
Dann ist unsere Verkündigung vergeblich. Ohne Auferstehung ist die Glaubwürdigkeit der Predigt auch zerstört, denn Jesus hatte wiederholt versprochen, dass er auferstehen würde. Wäre er nicht auferstanden, wäre Jesus ein Lügner.
Ohne Auferstehung ist die Tragfähigkeit und die Gewissheit der Predigt zerstört, denn die Auferstehung besiegelt und autorisiert – wir werden das gleich noch deutlicher sehen –, erst dass Gott den Sühnetod von Jesus angenommen hat, dass das wirklich gilt, dass unsere Schuld wirklich vergeben ist.
Ohne die Auferstehung Jesu wäre sein Heilswerk nicht zum Ziel gekommen, sondern auf halber Strecke stecken geblieben.
Paulus sagt in Römer 1, Vers 4: Jesus wurde erwiesen als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung. Er wurde autorisiert durch die Auferstehung. Er war Sohn Gottes in Kraft von Ewigkeit her, aber durch die Auferstehung wurde es öffentlich erwiesen und beglaubigt.
In der Auferstehung hat Jesus endgültig seine Autorität erwiesen.
Deswegen sagt Paulus in Römer 14, Vers 9 – ich nenne mal diese ganzen Stellen, weil sie immer wieder dieses Thema entfalten: „Dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.“
Nur einer kann über Tote und Lebende Herr sein, der über beides souverän erhaben ist.
Wir haben diese Stelle aus Apostelgeschichte 17 gehört, wo Paulus auf dem Areopag sagt, Jesus ist als Richter autorisiert über alle Welt, dadurch, dass er auferstanden ist von den Toten.
Und Jesus selbst hat das noch mal von sich gesagt in Offenbarung 1, Vers 18: „Siehe, ich war tot und bin lebendig und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ Er hat den ganzen Prozess durchlaufen. Er ist souverän über allem.
Darum ist ganz klar: In einer Welt ohne Ostern – kommen Sie bitte nicht noch mal – lohnt es sich nicht. Dann schlafen Sie länger aus, oder gehen schon vormittags auf den Fußballplatz, oder trinken irgendwo einen Kaffee, aber bleiben Sie zu Hause. Es lohnt sich nicht.
Dann ist die Predigt nämlich amputiert, dann ist sie ihres Herzstücks beraubt. Dann können wir auf die letzten Fragen keine Antwort mehr geben, und dann lohnt es sich auch nicht, uns weiter zuzuhören.
Woran soll sich denn dann bitteschön der Glaube klammern?
Und das ist die nächste Folge:
c) Gibt es keine Auferstehung der Toten, dann ist auch euer Glaube vergeblich.
Paulus sagt: Es ist unsere Predigt vergeblich und leer, und euer Glaube ist vergeblich. Da steht dasselbe Wort „kennaus“ – leer.
Verstehen Sie, in einer Welt ohne Ostern muss aller Glaube letztlich hilflos bleiben, lahm. Da sind sie ausgeliefert ihrer Einbildung, ihrer schönen Farberei, ihrem Selbstbetrug, dass sie sich so ein bisschen gut zureden können, um irgendwie durch den nächsten Tag zu kommen.
Neulich sagte jemand zu meiner Frau: „Wissen Sie doch, Hauptsache ist doch, die Menschen sind gut zueinander.“ Das ist auch gut gemeint, und das kann bis zu einem gewissen Grad helfen. Es ist ja schön, wenn wir versuchen, gut zueinander zu sein, und wir bemühen uns ja auch.
Aber wissen Sie, an den entscheidenden Punkten bleibt alles humane Bemühen saft- und kraftlos und hilflos.
Sagen Sie mal einem Krebskranken, der weiß, er hat nur noch fünf Tage zu leben: „Jetzt sind wir alle gut zueinander.“
Und was unseren Glauben so froh macht und so erfüllend, ist doch, dass der Glaube uns in eine persönliche Beziehung zu Jesus bringt. Und dass wir dadurch, dass wir zu Jesus, dem wahren Gott, dem Sohn Gottes, Beziehung haben, auch Gott dem Vater noch mal viel näher sind.
Aber wenn Jesus nicht auferstanden wäre, könnten wir niemals in einer persönlichen Beziehung zu Jesus stehen. Dann könnte er uns gar nicht nahe sein, so wie er das etwa am Ostertag der Maria versprochen hat.
Aber das ist noch nicht alles.
Paulus sagt: Wenn die Toten nicht auferstehen, ist Christus nicht auferstanden, ist unsere Verkündigung vergeblich, ist euer Glaube leer.
d) Dann wären aber auch die Apostel als falsche Zeugen entlarvt. Vers 15: „Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen.“
Verstehen Sie, wenn die Apostel als falsche Zeugen entlarvt wären, dann hätten wir die Evangelien gleich mit abgeräumt, dann hätten wir die Paulusbriefe gleich mit abgeräumt.
Weil alle größten Wert darauf legen, dass Jesus real auferstanden ist und weil immer die Apostel als Augenzeugen dafür garantieren.
Und wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, klappen Sie das Buch zu, lesen Sie was anderes, räumen Sie das ab – es lohnt sich nicht.
Und wenn sie an einem Punkt gelogen haben oder sich an dem einen Punkt mit der Auferstehung haben täuschen lassen, was wollen Sie denen sonst noch glauben? Wer einmal lügt, den glaubt man nicht – und an so einem wichtigen Punkt.
In einer Welt ohne Ostern wäre das Christentum der größte und erfolgreichste Schwindel der Geschichte.
Und darum hatte der radikale Bibelkritiker Lüdemann Recht, der zu der Zeit in Göttingen lehrte, als ich noch da war, als er schließlich aus der Kirche austrat. Er sagte: „Wenn die Evangelien nicht die Wahrheit sagen und Jesus nicht für unsere Schuld gestorben ist, was wollen wir weiter heucheln? Welchen Sinn hat es dann, in der Kirche zu bleiben und einfach so zu tun, als ob?“
Lüdemann hat zu Recht viele seiner Kollegen der Heuchelei und der Inkonsequenz bezichtigt, weil er sagte: „Ihr schreibt eure Bücher, ihr kommt zu ganz ähnlichen Ergebnissen wie ich, dass das historisch alles nach eurer Ideologie nicht so ganz tough sei“, was übrigens falsch und theologisch widersinnig ist. Aber viele haben das so behauptet.
Und er sagt: „Leute, warum seid ihr dann überhaupt noch Lehrer der Kirche? Dann folgt meinem Beispiel und tretet aus.“ Und das war konsequent.
Denn gäbe es keine Auferstehung der Toten, wären die Apostel als falsche Zeugen entlarvt. Entweder oder.
Also: Keine Auferstehung – Christus nicht auferstanden – Verkündigung leer – Glaube hilflos – Apostel als falsche Zeugen überführt.
Sie müssen sich vorstellen: lauter Dominosteine. Sie kennen dieses Bild: Da wird eine Reihe von Dominosteinen in einer bestimmten Ordnung aufgestellt, und dann kommt es darauf an, wenn der erste Dominostein angestoßen wird, dann kracht einer nach dem anderen um.
Und so ist das hier: Der erste Dominostein fällt – das ist die Auferstehung der Toten.
Paulus sagt: Wenn das kippt, dann kippt alles andere hinterher.
Und er ist noch nicht fertig mit seiner tödlichen, göttlichen Logik.
Das ist eigentümlich, da stutzt man erst, denn in Vers 15 holt er noch mal Luft und wiederholt die Ausgangsprämisse, fast wortgleich.
Also, was er in Vers 12 und 13 gesagt hat, sagt er in Vers 15 nochmal: „Weil wir gegen Gott bezeugten, er habe Christus auferweckt, den er doch nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden.“
Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden.
Haben Sie es gemerkt?
Und ich habe gefragt: Warum, Paulus, warum sagst du das Ganze nochmal? Warum diese sperrige Konstruktion, die du am Anfang schon hattest? Warum wiederholst du sie hier nochmal ganz?
Ich denke, er hat es deswegen gemacht, weil er noch einmal bekräftigen will, was an diesem ersten Dominostein hängt, an der wahren Auferstehung Jesu.
Deshalb sagt er den ganzen komplexen Satz nochmal.
Und damit sagt er: Leute, wenn das steht, dann ist alles gut, dann müssen wir keine Angst haben.
Aber wenn das nicht steht, dann ist nichts mehr gut.
Und deshalb schont Paulus weder sich noch uns und führt diese Chronik skandalös einer tödlichen Logik konsequent bis zum bitteren Ende.
Also holen Sie noch einmal Luft, dann haben Sie es gleich geschafft.
Er sagt nämlich dann in Vers 16: „Wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus nicht auferstanden. Ist Christus nicht auferstanden, so ist der Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden.“
Das ist die schlimmste Not eines leeren Glaubens.
Also: „Eh, dann seid ihr noch in euren Sünden.“ Dann seid ihr noch in euren Sünden.
Ja, aber warum? Christus ist doch am Karfreitag für uns gestorben.
Ja, aber der Opfertod am Kreuz war auch für Jesus untrennbar mit seiner Auferstehung verbunden. Er hat gesagt: „Ich werde sterben und am dritten Tage auferstehen.“
Und was wäre ohne Auferstehung? Ohne Auferstehung wäre Jesus des Irrtums überführt, ohne Auferstehung wäre die Glaubwürdigkeit Jesu grundlegend erschüttert.
Und darum hat Jesus selbst Kreuz und leeres Grab von Anfang an wie zwei Seiten einer Medaille behandelt. Das kann man nicht auseinandernehmen. Erst die Auferstehung besiegelt das Kreuz.
Und das hat für uns eine großartige Folge: Wenn nämlich unsere Sünde vergeben ist, wenn Sie wissen, ich habe Vergebung meiner Schuld, weil ich Jesus, den Retter, der das Lösegeld für mich bezahlt hat, dadurch, dass er die Schuld auf sich nahm, wenn ich zu ihm komme und sage: „Bitte vergib mir“ – wenn Sie Vergebung der Sünde haben, dann dürfen Sie der Auferstehung gewiss sein.
Sogar im Alten Testament wird das zusammengefasst.
Im Psalm 22 wird tausend Jahre vorher der Kreuzestod vorausgesagt, und es mündet dann in die Auferstehung.
Paulus hat das an einer Stelle ganz markant noch einmal gesagt, Römer 4, Vers 25: „Christus ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt.“
Also Rechtfertigung heißt, wir werden freigesprochen von unserer Schuld.
Und Paulus sagt: Christus ist um unserer Sünden willen ans Kreuz quasi dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt.
Das heißt, erst durch die Auferstehung können wir absolut sicher sein, dass der Vater Jesu Sühne für unsere Schuld angenommen hat.
Erst durch die Auferstehung, auferweckt um unserer Rechtfertigung willen.
Erst durch die Auferstehung können wir das ganz fest für uns verbuchen und uns daran klammern, dass Jesus wirklich am Kreuz für unsere Schuld starb.
Und das möchte ich denen sagen, die an ihrer Sündenvergebung Zweifel haben.
Immer wieder gibt es Menschen, die sagen: „Kann ich mich wirklich davon überzeugen? Kann ich mich wirklich darauf verlassen, dass meine Sünde wirklich vergeben ist?“
Schauen Sie auf den Auferstandenen.
Jesus wurde auferweckt um deiner Rechtfertigung willen.
Damit ist endgültig bestätigt: Es gilt, was er am Kreuz für dich getan hat.
Sein oder Nichtsein.
Darum geht es auch beim vorletzten Notstand, den Paulus in Vers 18 anführt. Er sagt: Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt und Christus nicht auferstanden ist, dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren.
Das bedeutet, dass auch diejenigen, die sich auf Christus verlassen haben und in ihm gestorben sind, verloren sind. Ich weiß nicht, an welchen Angehörigen Sie jetzt denken, von dem Sie wissen, dass er sich auf Christus verlassen hat. Dieser wusste, wenn er stirbt, fällt er nicht ins Bodenlose, er endet auch nicht in der Hölle, sondern er kommt zu Jesus. Paulus sagt: Wenn das nicht stimmt, wenn Christus nicht auferstanden ist, dann haben sie sich auch getäuscht und sind verloren. Dann gibt es für sie keine Hoffnung mehr.
Wissen Sie, das ist doch der größte Trost und der kostbarste Schatz, den wir als Christen haben dürfen. Christen sehen sich nie zum letzten Mal. Das dürfen wir an den Sterbebetten wissen, das dürfen wir an den Gräbern wissen.
Ich habe vor wenigen Tagen einen Brief von meinem Opa, meinem Großvater, gefunden. Er schrieb ihn im Oktober 1971, wenige Wochen nach dem Sterben meiner Großmutter. Durch diesen Brief zieht sich ein tiefer Schmerz. Er hat sie wirklich sehr, sehr geliebt, aber auch ein ganz tiefes Getrostsein.
An einer Stelle schreibt mein Großvater in diesem Brief: „Ja, ich musste sie abtreten an Gott, der sie mir damals als junges, gesundes, fröhliches Menschenkind auf meinen Lebensweg gegeben hat. Täglich danke ich Gott dafür, und ich bin so gewiss, so wie ich hier sitze und schreibe, dass ich sie wiedersehen werde.“
Dann zitiert er aus dem berühmten Lied von Hedwig Redern, das ich Ihnen auch noch einmal vorlesen möchte:
„Ach nein, es ist kein Sterben, wenn Christen heimwärts gehen,
es ist Hinüberschreiten, vom Glauben hin zum Sehen,
es ist ein Aufwärtsschwingen dorthin, wo sie zu Haus
aus Fremdlingsschaft zur Freiheit, zur Ruh vom Weltgebraus.
Sie gehen vom Erdendunkel ins helle, ewige Licht,
vertauschen Kreuz mit Krone vor Jesu Angesicht,
ach nein, das ist kein Sterben, es ist Triumph und Glück,
drum lasst sie uns nicht halten, drum sehnt sie nicht zurück.
Sie sind vorangegangen, wir bleiben hier noch stehen,
es ist nur um ein kleines, dann kommt das Wiedersehen.
Das Perlentor bleibt offen, bis Gott spricht, nun ist Zeit,
und alles, Harren und Hoffen, wird Schauen und Seligkeit.“
Die Sprache mag sentimental erscheinen, aber der Inhalt ist wahr. Darauf kommt es an: Der Inhalt ist wahr und faktengesättigt.
Paulus sagt: Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, ist alles Selbstbetrug. Dann kannst du das Lied von Hedwig Redern einstampfen, und dann hätte mein Großvater sich den Brief auch sparen können. Da könnte man höchstens noch sagen, wir haben ein bisschen Selbstberuhigung – was für eine Täuschung.
Darum führt diese tödliche Logik am Ende zu einem zwingenden Fazit in Vers 19. Paulus sagt: Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, dann sind wir Christen die Elendsten unter allen Menschen. Wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist Christus nicht auferstanden, die Verkündigung ist vergeblich, der Glaube leer, die Apostel sind als falsche Zeugen erwiesen, wir sind noch in unserer Sünde fest, die Entschlafenen, die auf Christus gehofft haben, sind verloren.
Und dann, als siebte Konsequenz, sind wir die Elendsten unter den Menschen. Warum? Weil wir dem größten Betrug aller Zeiten aufgesessen sind.
Für mich würde das heißen: Ich habe Jahrzehnte meines Lebens Menschen in die Irre geführt als Lügenprediger. Jede Schrift, die ich weitergegeben habe, jeder missionarische Einsatz, wie gestern in Hannover, wäre ein Täuschungsakt gewesen.
Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, wäre alles nur Selbstbetrug. Dann sind wir die Elendsten unter allen Menschen, weil wir unsere ganze Leidenschaft und Lebensplanung in eine Täuschung investiert haben. Weil wir andere Menschen dazu verleitet haben, sich an einen Anker zu hängen, mit dem sie untergehen.
Dann haben wir Woche für Woche die Bibel studiert, Kraft und Zeit investiert, gebetet und waren bereit, auch Leid um Christi willen in Kauf zu nehmen, uns beschimpfen und verspotten zu lassen. Alles umsonst, alles Täuschung. Dann sind wir wirklich die Erbärmlichsten unter allen Menschen.
Überlegen Sie mal: Fast alle Apostel waren bereit, sich für ihren Glauben umbringen zu lassen. Deswegen sind sie so zuverlässige Zeugen. Denn jemand lässt sich nicht umbringen für eine Lüge, die er selbst erfunden hat. Sie waren alle bereit, ihr Leben für Jesus zu riskieren. Und es wäre alles vergeblich gewesen, wenn die Toten nicht auferstehen.
Was muss das für Paulus bedeutet haben, diese tödliche Logik in ihrer finsteren Grausamkeit bis zum Ende durchzubuchstabieren? Aber er hat sich da durchgekämpft – aus Liebe zu den Korinthern und zu uns. Damit wir begreifen, was hier auf dem Spiel steht, und damit wir auch begreifen, wie glücklich und erleichtert wir sein dürfen. Denn die Tatsachen und die wirklichen Befunde sprechen eine ganz, ganz andere Sprache.
Paulus hat diese trüben Gedanken von Vers 12 bis 19 nur durchgehalten, weil er mit bestem intellektuellem Gewissen die ersten elf Verse dem voranstellen konnte. Er wusste, es ist wahr, weil die Zeugen uns nicht hinters Licht geführt haben. Gott hat uns in seiner Gnade so klare Beweise gegeben, dass die Auferstehung wirklich geschehen ist. Die Texte sind wasserdicht.
Paulus wusste, dass Lukas die Wahrheit schreibt in Apostelgeschichte 1,3, wo Lukas sagt: Jesus zeigte sich seinen Aposteln nach seinem Leiden durch viele Beweise. Im Griechischen steht dort wirklich der Begriff „tegmeriois“, und das heißt „Beweise“. Jesus zeigte sich durch Beweise als der Lebendige, ließ sich vierzig Tage lang unter ihnen sehen und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
Deshalb steht hier bei uns die Osterkerze vierzig Tage lang angezündet.
Und nun, mit der gleichen Gewissheit, mit der Lukas spricht, stoppt Paulus die tödliche Logik mit der göttlichen Logik. Es ist die Logik, die lebendig macht, und sie zeigt sich in dem machtvollen Vers 20:
Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
Das bedeutet, die alte Leier muss verstummen. Die tödliche Logik muss scheitern und sich ins Gegenteil verkehren, denn am Ende steht das ewige Leben. Keine alte Leier, keine bloße Theorie – am Ende steht das ewige Leben.
Hier wird die Auferstehung Jesu eng mit unserer eigenen verbunden. Christus ist auferstanden und der Erstling geworden. Jesus ist der Prototyp der Auferstehung, der Pionier des ewigen Lebens.
Dabei leuchtet wieder auf, was Jesus seinen Jüngern und uns schon in Johannes 14 versprochen hat. Dort sagt er:
Euer Herz erschrecke nicht; glaubt an Gott, glaubt an mich! In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, werde ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. (Johannes 14,1-3)
Und in Vers 19 heißt es:
Ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Deshalb beendet Paulus diesen Abschnitt folgendermaßen:
Durch einen Menschen ist der Tod gekommen, und so kommt durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Der eine, der den Tod gebracht hat, ist Adam. Adam hat uns gemeinsam mit Eva in diese Schuld hineingezogen, die wir alle mitvollzogen haben. Durch ihn kam der Tod.
Aber durch einen anderen kommt auch die Auferstehung. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht.
Das müssen Sie zum Schluss verstehen: Diesen Vers schreibt Paulus nicht als wohlfeile Beruhigung für alle Menschen. Er schreibt ihn als Warnung. Wenn er sagt, so werden in Christus alle lebendig gemacht, meint er nicht nur die, die an Jesus glauben, sondern auch die anderen.
Das heißt, niemand kann sich einfach davonmachen. Sie tragen das Ebenbild Gottes, egal, was Sie glauben oder nicht glauben, egal, was in Ihrem Herzen ist. Sie können sich nicht einfach davonmachen und sagen: "Dann sterbe ich eben, dann bin ich weg." Alle werden lebendig gemacht, weil jeder Mensch das Ebenbild Gottes trägt.
So hat es der Herr Jesus schon in Johannes 5 gesagt:
Es wird eine doppelte Auferstehung geben. Die einen werden hervorgehen zur Auferstehung des Lebens, die anderen zur Auferstehung des Gerichts. Die letzteren werden ihre Ewigkeit leiblich auferstanden in der ewigen Gottesferne verbringen, weil sie Gott abgelehnt haben. Das ist das, was Jesus die Hölle genannt hat.
Schon der alte Prophet Daniel schrieb es so:
Viele, die unter der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande. (Daniel 12)
So werden sie alle, wirklich alle, lebendig gemacht. Darum ist Ostern zugleich ein Freudenschrei der Erleichterung. Ich hoffe, Sie gehören zu denen, die in diesen Freudenschrei des Paulus einstimmen können.
Aber Ostern ist auch eine ernste Warnung. Ostern sagt: Es wird diese doppelte Auferstehung geben. Niemand kann sich davonmachen. Jeder muss sich darauf vorbereiten, seinem Gott zu begegnen.
Dafür gibt es nur eine wirklich gute Lösung. Wenn ich so in meinem Normalzustand meinem Gott begegnen würde, hätte ich keine Chance. Das wissen Sie. Und wenn Sie ehrlich sind, bei Ihnen ist es auch nicht besser.
Schauen Sie in Gottes Wort, schauen Sie in die Gebote, dann wissen Sie, dass Sie nicht durchkommen. Aber Sie können eines tun: Sie können sich zu dem Auferstandenen flüchten.
Er hat gesagt: Ich will dir deine Schuld vergeben. Ich habe alles getan, um für dich zu bezahlen. Ich habe die Strafe, die dich in die Hölle hätte werfen müssen, auf mich genommen. Und ich bin auferstanden.
Jetzt bekommst du das ganze Paket von mir: Sündenvergebung und ewiges Leben. Im Himmel beim Herrn, in der Gemeinschaft mit all denen, die an mich geglaubt haben. Jesus sagt: Ganz nah bei mir – das ist die Lösung.
Auf dieser Basis treten wir nun, und damit schließlich, den Thesen der Transhumanisten entschieden und offen entgegen – ohne Furcht. Warum? Weil sie viel zu spät kommen.
John Lennox, der bekannte Mathematikprofessor aus Oxford, hat das erst 2022 in einem spannenden Interview gesagt. Dort setzt er sich mit dem krampfhaften Versuch der Transhumanisten auseinander, der Todesfalle zu entkommen.
Professor Lennox sagt mit der Coolness eines Mathematikers:
Ich lese gerade Harari und seine millionenfach verkauften Bücher. Er behauptet, wir würden das Problem des Todes mit moderner Technik überwinden.
Nun, ich sage: Ihr kommt zu spät. Das Problem des Todes wurde bereits vor zwanzig Jahrhunderten gelöst. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden.
Und nicht nur das: Angesichts des endemischen Problems menschlicher Bosheit und Sünde – also eines Problems, das die ganze Menschheit durchdrungen hat – wird Jesus uns neues Leben schenken, das den Tod überwindet.
So ist die Lösung des Todesproblems, sagt Professor Lennox, längst gegeben für den, der an Jesus glaubt.
Und so läuft das ganze Argument in unserem Text darauf hinaus: Glaubst du an Jesus?
Bestimmt hat Paulus die Korinther von Zeit zu Zeit noch einmal mitgenommen zu dieser Szene in Athen auf dem Areopag. Er wird es seinen Korinthern auch gesagt haben: Wisst ihr, es ist hier bei euch nicht anders als damals um das Jahr 49 in Athen, nachdem ich meine Rede auf dem Areopag gehalten hatte.
Und ich sage euch noch einmal, was passiert ist: Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten, andere aber sprachen: „Wir wollen nicht darüber ein andermal weiterhören.“ So ging Paulus von ihnen. Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig. Unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
Ich bitte Sie, seien Sie so ehrlich und stellen Sie sich persönlich die Frage – jetzt, das müssen Sie ja nur für sich beantworten: Zu welcher dieser drei Gruppen gehören Sie?
Gehören Sie zu denen, die innerlich spotten und sagen: „Der kann mir ja viel erzählen, so ein Quatsch, ich glaube das nicht. Ich weigere mich, auch diese Texte weiter zu studieren. Ich weigere mich, die Evidenz zu prüfen“?
Vielleicht gehören Sie zu denen, die sagen: „Ist ja erwägenswert, aber ich bin momentan so beschäftigt. Ich muss mein Business aufbauen, ich muss meinen Schulabschluss hinkriegen, ich muss mich um meine Familie kümmern. Gerade keine Zeit, wäre mal wichtig, irgendwann.“
Ich wünsche Ihnen so sehr, dass Sie zu den Dritten gehören – zu denen, die ernst machen mit Jesus, die ihr Leben dem wahrhaft Auferstandenen anvertrauen, die den Tag heute nicht verstreichen lassen, ohne sich vor Jesus zu beugen und zu sagen: „Herr, ich brauche Dich. Ich danke Dir, dass Du auferstanden bist. Lass mich dabei sein, lass auch mich auferstehen. Werde Du mein Herr, nimm mir meine Schuld. Ich brauche dich, Jesus, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.“
Ach, Herr Jesus Christus, danke, dass du lebst, dass wir hier keine Show machen, um religiöse Traditionen am Leben zu erhalten, sondern dass wir von dir, dem real Auferstandenen, leben dürfen und dass du uns beauftragt hast.
Und wir danken dir, dass du uns so klare Beweise gegeben hast dafür, dass du wirklich auferstanden bist.