Einführung in das Thema Taufe
Zehn Dinge, die man vor der Taufe verstanden haben sollte: Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt; Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die Taufe.
Wir sind bei Lektion sieben unseres Taufkurses angekommen. Inzwischen haben wir die Verantwortung des Menschen, seine Verlorenheit, das Sühneopfer Jesu und unsere Reaktion darauf, also Glaube und Buße, kennengelernt. In dieser Episode beschäftige ich mich mit der Frage, welche Rolle die Taufe dabei spielt.
Aber fangen wir vorne an. Die Idee einer Taufe mit Wasser stammt von Jesus selbst. Kurz bevor er die Jünger verlässt und zurück zum Vater im Himmel geht, gibt er ihnen als Gemeinschaft einen Auftrag.
Matthäus 28,19-20: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Hier bekommen die Apostel den Auftrag, alle Menschen zu Jüngern Jesu zu machen. Dieser Auftrag ist mit der Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verbunden.
Ursprung und Bedeutung der Taufe
Frage: Was ist Taufe? Rein sprachlich bedeutet Taufe ein Untertauchen. Johannes der Täufer heißt so, weil er Menschen im Jordan getauft hat. Er hat sie also in dem Fluss untergetaucht.
So wie Johannes eine Taufe durchgeführt hat, sollen auch die Apostel alle zukünftigen Jünger Jesu auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen. Und natürlich tun sie das auch.
Im Anschluss an die Pfingstpredigt lesen wir in Apostelgeschichte 2,37-38:
„Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden. Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“
Wir haben uns in der letzten Episode mit Buße beschäftigt. Mir scheint, dass Petrus hier Buße und Taufe als eine Einheit denkt. Er sagt: „Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.“
Buße und Taufe führen also zur Vergebung der Sünden.
Die enge Verbindung von Busse und Taufe
Mir scheint, dass die enge Beziehung zwischen Buße, Taufe und Sündenvergebung damit zu tun hat, dass die Taufe Ausdruck der Buße ist. Ich hatte das ja in der letzten Episode erklärt: Buße findet im Menschen statt. Sie ist zunächst nur eine veränderte Haltung und damit unsichtbar.
Aber echte Buße fordert bussewürdige Werke. Aus der Haltung muss ein Lebensstil werden. Woran erkenne ich die Echtheit einer Umkehr zu Gott? An den Taten. Was ist die erste Tat, die ich vollbringe, um meinen neu gefundenen Glauben an Gott zu demonstrieren? Ich lasse mich taufen.
Insofern ist die Taufe heilslogisch. Sie ist der erste logische Schritt auf dem Glaubensweg. Wenn ich sage, dass Jesus Herr in meinem Leben geworden ist, dann sollte ich auch tun, was er sagt. Die Taufe ist heilslogisch, aber sie ist nicht heilsnotwendig, weil die Errettung eines Menschen immer aus Glauben geschieht und nicht auf ein Ritual zurückgeführt werden darf.
Trotzdem bilden Glaube und Taufe in der Bibel eine so enge Einheit, dass wir bei Markus lesen: Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet werden (Markus 16,16). Diese Nähe macht auch Sinn, denn welchen Wert hat meine Buße, wenn ich Jesus Herr nenne, dann aber nicht tue, was er von mir will? Genau: keinen.
Das ist den Hörern von Petrus auch klar. Deshalb lesen wir in Apostelgeschichte 2,41: Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.
Die Taufe als Eintritt in die Gemeinschaft
Hinzugetan zur Gemeinde Gottes – so ist die Taufe zu verstehen. Sie ist der öffentliche Schritt hinein in die Gemeinschaft der Heiligen. Die Taufe ist ein Zeichen des Gehorsams und der Herrschaft Christi in meinem Leben.
Sie trennt mich für jeden erkennbar von meinem alten Leben. Durch die Taufe stelle ich mich sichtbar auf die Seite Jesu. Jetzt weiß jeder, wohin ich gehöre.
Die Taufe selbst hat keine verändernde Kraft. Das Einzige, was sie tut, ist, dass sie mich nass macht. Durch die Taufe werde ich kein anderer Mensch. Trotzdem ist sie ein Bild für das, was in meinem Leben geschehen ist.
Die Taufe als Bild des Evangeliums
Was meine ich damit? Das, was Jesus getan hat, nennen wir das Evangelium. Paulus beschreibt es so in 1. Korinther 15,1-4: „Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe. Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften, und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften.“
Das ist das Evangelium: Jesus ist für meine Sünden gestorben, er wurde begraben und er ist auferweckt worden.
Wenn ich mich durch Untertauchen taufen lasse, verkündige ich auf bildhafte Weise genau dieses Evangelium. Ich werde im Wasser begraben, der alte Jürgen stirbt, und ich komme wieder aus dem Wasser heraus, um ein Auferstehungsleben zu führen – ganz wie Jesus.
Paulus verwendet diesen Bezug zur Taufe, wenn er erklärt, warum Christen nicht sündigen sollen. Sein Argument ist, dass Sünde nicht zu dem neuen Leben passt, das Christen nach ihrer Taufe führen sollen.
Die Taufe als Symbol für neues Leben
Römer 6,3-4: Oder wisst ihr nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Die Taufe der Gläubigen symbolisiert das Begräbnis ihres alten Lebens und den Beginn eines neuen Lebens in der Kraft des Heiligen Geistes. Sie ist eine anschauliche Lektion, mit der wir das Evangelium erklären können.
Darüber hinaus ist die Taufe ein Versprechen an Gott, den Rest unseres Lebens für ihn zu leben. Sie drückt aus, dass Gott unser moralischer Kompass sein soll.
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Halten wir kurz das Gesagte fest: Im Christentum gibt es die Taufe, ein Ritual, bei dem der Täufling in Wasser untergetaucht wird. Die Taufe symbolisiert das Sterben des Täuflings mit Jesus am Kreuz und seine Auferstehung zu einem neuen Leben, in dem Jesus Herr ist.
Der Taufe geht das Hören des Evangeliums, die Buße und der Glaube voraus. Sie ist der erste Schritt hinein in die Jüngerschaft und damit ein nach außen hin sichtbarer Ausdruck der Herrschaft Jesu in meinem Leben.
Die Taufe ist ein öffentliches Bekenntnis, durch das ich Teil der Gemeinde Gottes werde. Welche Aufgabe gibt es für die Täuflinge? Schreibe mit ein paar Sätzen auf, warum du dich taufen lassen willst. Bitte Gott darum, dass er dir dazu dein Herz offenbart.
Abschluss und Segenswunsch
Das war es für heute.
Tauftipp Nummer sieben: Bitte die Person, die dich taufen wird, darum, dich etwas länger unter Wasser zu halten. Du sollst das Begrabensein spüren.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.