Einführung in das Thema Glaube und seine Herausforderungen
Glaube an Gott – ein zentrales Thema, das fünffach beleuchtet wird. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Mutlose und Zweifler. Auf unserer Reise durch das Thema Glaube wissen wir inzwischen ziemlich gut, was Glaube ist, wie er sich von verdienstlichen Werken unterscheidet und welche minderwertigen Formen von Glauben es gibt: den Glauben ohne tiefe Bindung an Gott, den, der nur ein Lippenbekenntnis ist, und den, der einer falschen Theologie nachläuft.
Heute möchte ich zwei Menschentypen betrachten, die eines verbindet: ein Mangel an Glauben. Lassen Sie uns deshalb über den Mutlosen und den Zweifler sprechen.
Menschentypen im Glauben: Mutlose und Zweifler
Vorbemerkung zur Einteilung von Menschentypen
Eine Vorbemerkung
Es ist mir bewusst, dass man Menschen mit ihren Macken nicht einfach in Schubladen stecken kann. Der Mensch ist vielschichtig und komplex.
Dennoch halte ich ihn nicht für unendlich kompliziert oder unendlich unterschiedlich. Deshalb studiere ich gern die Menschentypen, die in der Bibel beschrieben werden. Anschließend frage ich mich persönlich, welche Facetten ihres Verhaltens auf mich zutreffen.
Was kann ich von ihnen lernen? Diese Herangehensweise hat mir schon oft geholfen, mich selbst besser zu erkennen.
Der Mutlose: Merkmale und biblisches Beispiel
Also kommen wir zu Nummer eins: der Mutlose oder der Kleinmütige. Der Mutlose zeichnet sich dadurch aus, dass er sich leicht fürchtet und ihm das Leben mit seinen Herausforderungen schnell zu viel wird. Diese Furcht vor dem Leben kann den Glauben beeinflussen.
Erinnern wir uns an die Jünger auf dem See, als der Sturm kam. Jesus ist bei ihnen. Er liegt hinten im Boot und schläft. Er ist da, und doch bekommen die Jünger Angst. Plötzlich denken sie, dass irgendein Sturm das Recht hat, die Mission des Messias zu beenden. Ein völlig unsinniger Gedanke, aber ausreichend, um ihnen Angst zu machen.
Also wecken sie ihren Meister und machen ihm ein paar Vorwürfe, wie er bei so einem Sturm einfach schlafen kann. Dann erleben sie, dass Jesus den Wind mit einem kurzen Befehl ausschaltet und es ganz still wird.
Und was sagt Jesus in die Stille hinein? Markus 4,40: „Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Hier spüren wir, wie Furcht den Glauben beeinflusst und umgekehrt.
Umgang mit Mutlosigkeit: Ermutigung durch Gemeinschaft
Aber was rate ich einem Mutlosen? Ich rate ihm: Lass dich von den Starken prägen, so wie Jesus es bei seinen Jüngern tut. Oder wie Paulus in 1. Thessalonicher 5,14 schreibt: „Wir ermahnen euch aber, Brüder, weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle.“
Das ist ein Wort an die Starken, an diejenigen, denen das Glauben leichtfällt. Sie sollen die Kleinmütigen – das sind die Mutlosen, die Ängstlichen – trösten. Man könnte auch sagen, sie sollen ermutigen oder ermahnen. Das Wort, das hier steht, hat viele Bedeutungen, die alle in eine Richtung gehen: Die Starken sollen den Mutlosen Mut geben.
Wenn du merkst, dass du zu Mutlosigkeit und Ängstlichkeit neigst, dann lass das zu. Zieh dich nicht zurück. Suche die Gemeinschaft mit Geschwistern, vor allem mit denen, die zuversichtlich und glaubensfroh sind, damit sie dich prägen können.
Der Mutlose braucht Ermutigung. Natürlich könnte man auch sagen, wir alle brauchen Ermutigung – das stimmt. Aber der Mutlose braucht sie besonders. Deshalb ist es für den, der merkt, dass er zur Mutlosigkeit neigt und dem etwas an innerer Sicherheit und Stärke fehlt, besonders wichtig, dafür zu sorgen, dass er genug Ermutigung bekommt.
Und dafür ist die Gemeinde da.
Der Zweifler: Merkmale und geistliche Herausforderungen
Beschreibung des Zweiflers und biblische Einordnung
Nummer zwei: Der Zweifler oder der Wankelmütige.
Jakobus schreibt über den effektiven Beter in Jakobus 1,6-8: „Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin und her geworfen wird.“ Gemeint ist hier der Zweifler, ein wankelmütiger, wörtlich ein doppelherziger Mann, der in all seinen Wegen unbeständig ist.
Der Mutlose trägt zu wenig Überzeugung in sich, während der Wankelmütige zu viel davon hat. In seiner Brust schlagen zwei Herzen, und es zieht ihn in zwei Richtungen. Mal folgt er dem Glauben, stellt sich auf Gottes Seite, kann glaubensstark beten und baut Gottes Reich. Dann wieder benimmt er sich wie ein Heide, vertraut dem Zeitgeist und folgt seinen eigenen törichten Ideen.
So ist er eben wankelmütig, doppelherzig, mal hierhin, mal dorthin. Er ist jemand, der zwischen zwei Stühlen sitzt – mal auf dem einen, dann wieder auf dem anderen.
Zweifel als geistlicher Kampf und Umgang damit
Der Zweifler
Problem: Glaube und Zweifel passen nicht zusammen. Was kann ich tun, wenn ich merke, dass ich ein Zweifler bin?
Zuerst muss ich verstehen, dass Zweifel zum Leben mit Gott dazugehören. Sie sind zunächst Ausdruck des geistlichen Kampfes, in dem wir stehen. Der Teufel wird uns immer wieder, wie bei Eva, einzureden versuchen, dass Gott es nicht gut mit uns meint.
Gedanken des Zweifelns sind also normal. Sie sind kein Zeichen eines tieferliegenden Problems, sondern Ausdruck geistlicher Anfechtung – mehr nicht. Deshalb gilt es, diesen Lügengedanken zu widerstehen.
Wie macht man das? Ich gehe dabei so vor wie bei jeder Lüge, die in meinem Kopf auftaucht: Ich zitiere den Vers, der diese Lüge widerlegt, und gebiete dem bösen Geist, der sich in meinen Kopf schleichen will, damit aufzuhören und mir diese Lügen nicht weiter einzuflüstern.
So ist der Zweifel ein geistlicher Kampf, der völlig normal ist.
Zweifel als Zeichen für tiefere Probleme und biblische Mahnung
Aber Zweifel können Ausdruck eines tieferliegenden Problems sein. Jakobus 4,8 sagt: „Naht euch zu Gott, so wird er sich zu euch nahen. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen.“
Hier wird der Wankelmütige auf eine Stufe mit dem Sünder gestellt. Ausgeprägte Wankelmütigkeit kann ein Hinweis darauf sein, dass mein Herz noch nicht gereinigt ist. „Reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen.“
Damit meine ich Folgendes: Sehr starke Zweifel, die mein Verhalten prägen, mich mal wie einen Gläubigen und dann wieder wie einen Heiden dastehen lassen. Es handelt sich also nicht um Zweifel in Form von Lügengedanken, die mich kurzfristig beeinflussen wollen, sondern um echte Wankelmütigkeit, die mein Verhalten bestimmt.
Solche Wankelmütigkeit kann ein Hinweis darauf sein, dass ich noch nicht bekehrt bin, noch kein gereinigtes Herz habe und der Heilige Geist mich noch nicht von neuem geboren hat.
Zusammenfassung und praktische Impulse
Fassen wir zusammen: Die Bibel kennt den Mutlosen und den Zweifler.
Der Mutlose braucht Ermutigung. Diese muss er sich suchen, und er findet sie auch in der Gemeinde.
Der Zweifler muss entweder lernen, den Lügengedanken zu wehren, oder er muss seine Wankelmütigkeit als Zeichen für eine noch ausstehende Bekehrung sehen und von ganzem Herzen Buße tun.
Was könnte man jetzt tun? Man könnte sich überlegen, wen man heute ermutigen könnte. Das kann sogar der mutloseste Mensch und der größte Zweifler tun.
Das war's für heute. Den Podcast gibt es jetzt übrigens auch auf meinem YouTube-Kanal.
Der Herr segne dich! Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.