Die Lehre der Apostel – der Epheserbrief Vers für Vers
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und wir betrachten gemeinsam den Epheserbrief.
Einleitung und Briefanfang
Epheser Kapitel 1, Vers 1: Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, an die Heiligen und an die in Christus Jesus Gläubigen, die in Ephesus sind.
Das ist ein typischer Briefanfang. Zuerst wird der Name des Autors genannt, dann die Empfänger, gefolgt von Grüßen.
Man hört manchmal die Aussage: „Vom Saulus zum Paulus“ – das ist jedoch etwas irreführend. Saulus hieß immer auch Paulus. Sein vollständiger Name war Saulus Paulus. Das hängt damit zusammen, dass Juden in der römisch-hellenistischen Welt oft zwei Namen hatten: einen jüdischen und einen römischen. Der römische Name war für die Nachbarn verständlicher.
Ich gebe ein Beispiel: Ich heiße Jürgen. Wenn ich in Amerika unterwegs bin, bringt es nichts, einem Amerikaner meinen Namen Jürgen beizubringen. Das funktioniert einfach nicht. Meine Frau heißt Bärbel, also Jürgen und Bärbel – das funktioniert nicht in Amerika. Deshalb sagen wir dort: Wir heißen Jürgen und Bärbel, aber nennt uns bitte George und Barbara. George ist die englische Form von Georg, und Barbara bleibt Barbara. So funktioniert es. Jürgen und Bärbel hingegen nicht.
Genauso ist es mit Saulus und Paulus. Saulus hatte den Namen Paulus, weil Paulus besser funktionierte. Und dieser Paulus nennt sich hier so, weil wir uns jetzt außerhalb des jüdischen Kontexts befinden. Wir schreiben an Heidenchristen, nicht mehr an Juden in Jerusalem oder Judäa. Deshalb tritt er hier als Paulus auf.
Paulus ist also Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen.
Bedeutung des Apostelbegriffs und Paulus’ Berufung
Wenn ihr das Wort Apostel lest, dann solltet ihr im Blick haben, dass der Begriff, der für uns heute ein Fachbegriff ist, in der damaligen Zeit zunächst einfach „Bote“ bedeutete.
Deshalb kann das Wort Apostel ganz allgemein für Boten stehen. Wenn eine Gemeinde jemanden mit einer Sachspende irgendwohin schickt, dann war diese Person ein Apostel, also ein Gesandter.
Auf der anderen Seite bezeichnet der Begriff aber auch die zwölf plus einen Apostel, die Jesus einsetzt. Diese Apostel sind speziell damit beauftragt, Gemeinden zu gründen, das Evangelium zu predigen und ganz am Anfang ein Fundament zu legen für das, was wir heute Gemeinde oder Kirche nennen.
Zwischen diesen Bedeutungen wird der Begriff auch für Leute verwendet, die mit den „richtigen“ Aposteln zusammenarbeiten. Paulus verwendet den Begriff in dem Sinne, dass er sagt: „Ich bin Apostel Jesu Christi.“ Er zählt sich also zu diesen Zwölfen, obwohl er eigentlich der Dreizehnte ist.
Er bezeichnet sich selbst als eine Art Spätgeburt, gehört aber trotzdem zum Original, zu den Offiziellen, zu den richtigen Aposteln, die dazu berufen sind, Gemeinde zu bauen. Wenn Paulus sagt „Apostel Christi Jesu“, will er damit Autorität zum Ausdruck bringen. Er ist jemand, der im Auftrag des Herrn Jesus hinausgeht, das Evangelium predigt und als Botschafter des Messias Gemeinden gründet.
Paulus betont jedoch noch eine wichtige Sache: Er sagt, das geschieht durch Gottes Willen. Das bedeutet, Paulus besteht darauf, dass er das Apostelamt nicht selbst gewählt hat. Paulus hat nicht überlegt: „Hey, ich bin Pharisäer, wie könnte ich Karriere machen? Vielleicht ist bei den Aposteln noch eine Stelle frei, und da braucht man jemanden für die Heidenmission – das könnte ich ja machen.“
Sondern es ist ganz anders: Jesus kommt vor Damaskus, nimmt den größten Feind des Christentums an diesem Ort und sagt zu ihm: „Freund, gib dir eine Chance.“ Paulus ergreift diese Chance und ist wahrscheinlich bis zum Rest seines Lebens hemmungslos begeistert von einem Gott, der ihn nicht einfach in ein Häuflein Asche verwandelt, sondern ihn, wie gesagt, den größten Feind des Christentums zu seiner Zeit, zu seinem Missionar macht.
Empfänger des Briefes und Bedeutung von „Heiligen“
Und dann steht hier in Ephesus – ich hatte das ja schon gesagt – in wichtigen frühen Texten fehlt dieser Teil. In Ephesus, das einzige kleine Problem ist, da steht nichts dafür. Also, ihr müsst euch vorstellen, dass dort eigentlich etwas stehen müsste, nämlich „in Ephesus“, aber es steht einfach nichts.
Das heißt, wir haben Texte, in denen nichts über den Empfänger steht, wohin der Brief geht. Wenn aber etwas eingefügt ist, dann ist es in Ephesus. Und jetzt könnt ihr damit machen, was ihr wollt. Ich persönlich glaube, dass, weil die größte und wichtigste Gemeinde Ephesus in dem gesamten Bereich war, die meisten Manuskripte, die wir haben, auf den Originalbrief an diese Gemeinde zurückgehen. Deshalb haben wir diesen Zusatz. Aber wir wissen es eigentlich nicht ganz genau.
Empfänger sind jedenfalls die Heiligen und an Christus Jesus Gläubigen. Was ist ein Heiliger? Ein Heiliger ist jemand, der durchaus noch Fehler hat. Er ist heilig, weil er in einer besonderen Beziehung zu Gott steht. Wer in einer besonderen Beziehung zu dem Heiligen steht, nämlich zu Gott selbst, der wird heilig genannt.
Also Gott ist derjenige, der uns heilig macht, und das tut er durch den Glauben an Jesus.
Grussworte und ihre Bedeutung
Epheser 1,2: „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“
Das sind jetzt die Grüße. Der Apostel wünscht der Gemeinde Gnade und Frieden. Warum?
Mit „Warum“ meine ich: Die Gemeinde ist doch bereits begnadigt. Das wäre so, als würdet ihr sagen: „Jürgen, ich wünschte mir eine Frau.“ Und ich antworte: „Eine ist genug, mehr brauche ich nicht.“
Aber hier wird einer Gemeinde, die begnadigt ist und Frieden mit Gott gefunden hat – das sind ja bekehrte Leute – Gnade und Frieden gewünscht. Warum?
Weil diese beiden Begriffe viel dynamischer sind, als wir uns das manchmal vorstellen. Ja, wir sind Begnadigte, aber gleichzeitig sind wir dazu aufgefordert, jeden Tag neu Gnade zu erfahren.
Das geht sogar so weit, dass, wenn der Herr Jesus wiederkommt, er Gnade mitbringt. Warum? Weil du sie brauchst.
Beim Frieden ist es genauso. Ja, ich habe Frieden mit Gott. Aber dieser Friede, den ich mit Gott habe, ist eine Erfahrung, die alle Bereiche meines Lebens durchdringen darf.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir, wenn wir über das Christsein nachdenken, nicht einfach sagen: „Ich bin Christ, weil es diesen Tag X irgendwo in der Vergangenheit gab, an dem ich mich bekehrt habe.“ So wichtig das ist, aber das wäre eine viel zu statische Beschreibung.
Ich bin nicht Christ, weil ich irgendwann mal – was weiß ich – auf einem Sommerlager mein kleines rotes Herzchen an dieses Kreuz genagelt habe. So echt und wertvoll das ist: Wir müssen lernen, darüber nachzudenken, was es bedeutet, Christ zu sein – im Heute zu leben.
Heute darf ich vor den Thron der Gnade treten, um Barmherzigkeit und Hilfe zu erfahren. Heute darf meine Seele vor Gott zur Ruhe kommen. Heute darf ich Frieden erfahren im Umgang mit meinen Feinden, meinen Problemen und mit mir selbst. Das darf heute Realität sein.
Ich bin heute Christ, weil ich heute mit Gott lebe, weil ich ihn heute liebe, weil ich heute zu ihm bete und weil ich mich heute von ihm beschenken lasse.
Versteht ihr? Beziehung findet eigentlich immer im Heute statt.
Deshalb kann ich euch Gnade und Frieden wünschen, weil ihr heute etwas davon braucht. Diese Gnade Gottes und sein Friede sollen immer mehr in eurem Leben sichtbar werden und euch prägen.
Lobpreis und geistliche Segnungen
Epheser 1, Vers 3: „Gepriesen sei“ – man könnte auch übersetzen „Gepriesen ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus.“
An dieser Stelle würde in einem normalen Brief jetzt der Dank kommen. Der kommt aber nicht. Er kommt erst ab Vers 15. Hier ist noch nichts, hier kommt erst einmal Lobpreis. Im Neuen Testament wird, wenn es um Lobpreis geht, immer Gott gepriesen.
Dabei ist dieser Wunsch „Gepriesen sei Gott“ weniger ein Wunsch im Sinne von „Ich müsse hier Gott irgendwas geben“. Es ist vielmehr eine Anerkennung von Tatsachen. Wir dürfen natürlich trotzdem Gott preisen – bitte jetzt nicht falsch verstehen! Gott ist so groß, wenn wir ihn feiern, feiern wir das, was er ist. Er wird nicht mehr dadurch, dass wir ihn feiern. Wenn wir ihn feiern, bringen wir nur zum Ausdruck, was wir verstanden haben von seinem großen Wirken.
Wofür lobpreise ich Gott? Dafür, dass Gott uns gesegnet hat. Und jetzt heißt es hier: „mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus.“ Achtung: Eine geistliche Segnung ist nicht das Gegenstück zu einer materiellen Segnung, sondern eine Segnung, die zum Leben mit dem Geist gehört. Verstanden? Also nicht zu sagen: „Haha, wir haben zwar nichts, aber wir haben wenigstens geistlich was.“ Darum geht es nicht.
Es sind geistliche Segnungen, also Dinge, die zu einem Leben mit dem Heiligen Geist gehören. Dinge wie Heiligkeit, Adoption, Rechtfertigung, Vergebung, dass wir Gott erkennen dürfen, dass wir den Heiligen Geist haben, dass wir eine Hoffnung darauf haben, dass Gott uns verherrlichen wird. Diese Dinge, die zu einem Leben mit dem Heiligen Geist dazugehören, das sind die geistlichen Segnungen, die wir bekommen haben in der Himmelswelt, in Christus.
Also „in Christus“ heißt als Christen. Weil wir Christen sind, haben wir diese Segnungen, aber wir haben sie in der Himmelswelt. Und Achtung, Himmelswelt – ich hoffe, ihr begreift, dass dieser Begriff bildhaft zu verstehen ist. Es gibt die Himmelswelt, das ist der unsichtbare Teil der Schöpfung. Das ist der Teil der Schöpfung, wo Gott wirkt, aber witzigerweise auch, wo noch die Dämonen aktiv sind. In diesem unsichtbaren Teil der Schöpfung hat Gott uns gesegnet, weil wir zu diesem unsichtbaren Teil gehören.
Wir werden noch genauer sehen, dass wir sogar Mitsitzende in der Himmelswelt sind. Wir sind mit unserer Bekehrung Teil dieser unsichtbaren Welt geworden. Und deswegen, weil wir da in diese Welt Gottes hineingehren, in die Sphäre, wo Christus herrscht, sind wir auch beschenkt mit diesen geistlichen Segnungen, die in letzter Konsequenz die Dinge sind, auf die es im Leben wirklich ankommt.
Ob du Geld hast, um dir einen Mercedes zu kaufen – das bringt dich nicht weiter. Aber ob du gerechtfertigt bist, ob deine Sünden vergeben sind, ob du die Hoffnung hast, ein Leben in Ewigkeit mit Gott zu verbringen – das sind die wirklich wichtigen und demzufolge eben auch geistlichen Segnungen.
Vers 4: Wir bleiben bei Christus. Wir hatten das eben: In Christus sind wir gesegnet als Christen. Das heißt, wir bilden eine Einheit mit Jesus. Und jetzt sagt er, wie er uns in ihm, also in Christus, auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm sind in Liebe.
Wir gehören zu Jesus, also sofern wir gläubig sind, wir gehören zu dem Christus, wir sind Leib Christi. Und wenn wir anschauen, wie die Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn ist, dann werden wir feststellen: Jesus ist der Auserwählte Gottes. Er ist der, der in den Augen Gottes eine ganz besondere Stellung hat. Er ist der geliebte Sohn, er ist der, an dem der Vater mit ganz viel Liebe hängt und sagt: „Wow, das ist mein Geliebter, das ist mein auserwählter Sohn.“ Da kommt mehrfach die Stimme aus dem Himmel, damit Leute das verstehen.
So, jetzt in ihm, das heißt in dem Auserwählten, sind wir vor Grundlegung der Welt auserwählt worden. Das heißt, bevor die Schöpfung beginnt, steht Jesus da in dieser besonderen Beziehung zum Vater. Und wir teilen seine Ausserwählung als die, die an ihn glauben, die Teil seines Leibes sind, schon von Anfang an.
Also vor Grundlegung der Welt wird entschieden, wer diese Welt retten wird. Das wird Jesus sein, der Ausserwählte. Und weil wir durch den Glauben zum Ausserwählten, zum Teil des Ausserwählten werden – wir sind Leib Christi, wir gehören zu ihm, wir teilen seine Ausserwählung –, wenn du sagst, ich bin Ausserwählter, Gott sieht mich als sein kostbares Kind an, ja, warum? Ganz einfach, weil du zu dem Ausserwählten gehörst.
Und weil Jesus in den Augen Gottes so groß ist und du Teil von Leib Christi bist, deswegen bist du in den Augen Gottes so groß. Wir werden das durch und durch auch noch in Kapitel 2 sehen. Das, was der Vater am Sohn tut, das tut er am Leib Christi.
Und so sind wir in ihm auserwählt, vor Grundlegung der Welt, wozu? Dass wir heilig und tadellos vor ihm sind in Liebe. Das heißt, wir sind von Anfang an – war die Idee: Okay, was ist mit den Leuten, die gläubig werden, was ist mit den Leuten, die Leib Christi sein werden, was machen wir mit denen?
Ich stelle es mir so vor: Vater und Sohn stehen da und überlegen: „Hey, jetzt machen wir Erde 1.0. Und jetzt schauen wir mal, da werden Leute an dich glauben. Ja, was geben wir denen denn? Was schenken wir denen denn, wenn die an dich glauben? Einen blauen Punkt auf der Stirn? Leben die tausend Jahre länger?“
Und dann kommt dieser Punkt: „Nee, nee, wir schenken denen was ganz anderes. Wir schenken denen einen neuen Charakter. Wir wollen, dass sie heilig und tadellos in Liebe leben. Wir wollen, dass der Christus nicht alleine bleibt.“
Im Römerbrief heißt es mal: „Damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“ Das ist ja der Hammer! Da kommt einer vom Himmel, wird Mensch, stirbt, steht wieder auf und sagt: „Hey, ich habe den Weg freigemacht. Wenn du an mich glaubst, kannst du Teil einer ganz neuen Schöpfung werden. Und ich schenke dir was: Ich schenke dir, dass du an der Stelle auserwählt bist, meinen Charakter zu teilen. Du darfst werden, wie ich bin.“
Das ist das Besondere, was Gott uns schenkt, wo Paulus sagt: „Wahnsinn, was wir da geschenkt bekommen haben, das ist einfach irre!“
Vers 5: Jetzt geht es noch einen Schritt weiter. Es ist nämlich nicht nur so, dass du auserwählt bist, dass du dazu berufen bist, den Charakter Christi zu teilen – und das war, wie gesagt, von Anfang an der Plan Gottes –, das ist nicht so ein Plan B, so nach dem Motto: „Hm, was machen wir jetzt, irgendwie ist da was schiefgelaufen mit dem Sündenfall?“ Quatsch!
Von Anfang an war die Idee, dass da eine neue Menschheit entsteht, die mit einem Erstgeborenen startet und alle anderen werden dem immer ähnlicher.
Und dann heißt es hier, Vers 5: „Und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft.“ Achtung, vorherbestimmt – wen? Uns, die Gläubigen. Wozu? Dazu, dass wir Sohnschaft haben. Das ist das Wort Adoption, das hier steht.
Das heißt, Gott sagt nicht nur: „Hey, was machen wir mit denen? Wir schenken denen deinen Charakter.“ Ja, okay, jetzt haben wir den Christus-Charakter. Wir könnten noch einen Schritt weitergehen. Wollen wir die nicht gleich adoptieren? Wollen wir nicht eine große neue Family schaffen, so eine Gott-Family? Und die werden…
Ja, du bist der Erstgeborene unter vielen Brüdern. Ja, wir machen eine neue Familie auf. Wäre das nicht was?
Also du bist quasi der, du bist die Nummer eins! Der Erstgeborene aus den Toten und die anderen kommen alle hinterher. Dein Leben wird ihr Leben und es wird ein großes Ganzes und wir feiern einfach Familie in alle Ewigkeit. Wäre das nicht cool?
Überlegt euch: Das ist, bevor die Welt erschaffen wird, plant Gott, eine Familie zu erschaffen, wo alle dazugehören, die ihm vertrauen und die seinen Sohn lieben.
Das Ziel der Schöpfung war von Anfang an Familie Gottes – aus einem Erstgeborenen, auserwählten, geliebten Sohn und vielen adoptierten Söhnen und Töchtern, die deshalb durch die Adoption den Status und den Charakter von dem Herrn Jesus teilen.
Vers 6: Warum macht Gott das? Zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten.
In Vers 5 haben wir gelesen: „Für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens.“ Also Gott wünscht sich für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens. Gott wünscht sich für sich selber eine Familie aus Menschen, die seinen Sohn lieben.
Und das Ganze ist jetzt, Vers 6, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade. Also, ich hoffe, dass ihr die Gnade Gottes herrlich findet. Ich hoffe es einfach, weil es wäre schade, ich kann euch sonst nicht helfen.
Gnade ist tatsächlich das Gegenteil von Werken. Niemand kann sich Vergebung oder Sohnschaft verdienen, aber jeder kann durch den Glauben Gnade finden.
Und diese Idee, dass wir gerettet werden durch Glauben aus Gnade, das ist eine Idee, die zieht sich durch das Alte Testament hinein ins Neue Testament. Überall in der Bibel wird auf diese Weise Rettung gefunden.
Gott schenkt uns seine Gnade. Wozu? Zum Preise. Er schenkt uns seine Gnade, damit du ihn dafür feierst.
Du darfst jeden Morgen aufstehen und sagen: „Ja, ja, bin dabei!“ Ja, das ist für die Jungen noch nicht so, also im Alter kannst du sagen: „Der Herzschlag kann kommen, ja, kann heute vorbei sein, ja, Game over, ja, kein Problem, ich bin dabei! Hey, ich gehöre zu Gott, ich bin Family Gottes, mir ist vergeben, Gnade, Hammer!“
Und das muss man so ein bisschen, glaube ich, üben, dass man sich traut, an der Stelle das, was hier steht, „Zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“ zu sein.
Und wo finde ich diese Gnade? In dem Geliebten. Also Gott, der Vater liebt den Sohn, und im Geliebten, in der Begegnung mit dem Herrn Jesus, da steckt alles Gute für mich.
Und es geht noch weiter:
Vers 7: Man weiß gar nicht, wo man da noch hinschauen soll, was noch alles fehlt. In ihm, also wieder dieses „in Christus“, in ihm haben wir die Erlösung.
Und Erlösung, Befreiung gemeint, ist Befreiung aus Bindungen. Wir waren Sünder, wir waren Sklaven der Sünde, wir waren Sklaven von sehr finsteren Mächten, wir waren verloren – und jetzt sind wir frei.
Achtung, hier steht: „In ihm haben wir die Erlösung.“ Und so sehr wir auf der einen Seite noch hoffen darauf, dass Erlösung ganz umfangreich mal passiert, also wir warten noch auf die Erlösung des Leibes, von daher wir warten noch auf Auferstehung – das wird noch mal besser –, aber bis dahin gilt trotzdem: Wir haben Erlösung.
Das heißt, das Thema Sünde ist in meinem Leben tatsächlich geklärt.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut. Und Blut steht hier für das Sterben.
Jesus stirbt am Kreuz, und man kann diesen gesamten Vorgang – Jesus stirbt am Kreuz – zusammenfassen mit einem Begriff: durch sein Blut.
Man nennt das Metonymie, diese Figur, das heißt, man nimmt aus einem Gesamtpaket ein Stück raus und sagt, das steht für alles. Ich spreche von Blut, ich meine aber das Sterben Jesu am Kreuz, stellvertretend für meine Sünde.
Und das wird hier so gemacht: „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut“, weil er für mich gestorben ist.
Die Vergebung der Vergehungen nach dem Reichtum seiner Gnade.
Wir brauchen das. Wir brauchen Vergebung. Unsere Vergehungen müssen irgendwie, unsere Sünden müssen irgendwie getilgt werden, damit wir eine Beziehung zu Gott bekommen.
Aber wir kriegen das.
Ja, ich habe so viel gesündigt, das kann nie wieder gut gemacht werden.
Ah, keine Sorge, keine Sorge! Reichtum seiner Gnade, da ist genug für dich.
„Nee, Jürgen, wenn du wüsstest, was ich alles angestellt habe.“
Soll ich dir was sagen? 1. Timotheus 1,15 sagt Paulus: „Ich bin der Erste aller Sünder.“
Die Poleposition ist schon besetzt, du kannst bestenfalls Nummer zwei sein.
Und Paulus feiert hier an der Stelle, dass der Reichtum der Gnade Gottes für ihn gereicht hat.
Also macht euch keinen Kopf, jeder kann zu Gott kommen, egal was er in seinem Leben ausgefressen und angestellt hat.
Reichtum seiner Gnade.
Vers 8: Die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht.
Und ich kann das nur feiern, wie Paulus hier die Größe göttlicher Gnade betont.
Gott überschüttet uns reichlich. Gott ist ein verschwenderischer Gott, wenn es um Gnade geht.
Wenn es um Gnade geht, dann hat Gott einfach so viel und möchte so viel abgeben.
Du musst dir keinen Kopf machen, dass das nicht für dich reichen könnte.
Ist das nicht schön?
Und er macht das hier in aller Weisheit und Einsicht.
Könnte auch übersetzen mit: „Zusammen mit Weisheit und Einsicht.“
Das heißt, wir bekommen nicht nur Gnade im Überfluss, sondern Gott beschenkt uns auch mit dem Know-how, das wir brauchen, um ein kluges Leben zu führen.
Ist das schön?
Also Gott befreit dich nicht nur und dann sagt: „Ja, den Rest hast du, hast du, das läuft jetzt auch nicht weiter, ja, lass gut sein, ja, wir warten jetzt bis zum Himmel, wird schon irgendwie werden.“
Nein, Gott sagt: „Hey, ich beschenke dich mit Gnade und weißt du was? Jetzt fangen wir ein neues Leben an. Ich nehme dich in meine Familie auf, du kriegst den Charakter Christi und weißt du, so Weisheit und Einsicht, da kriegst du auch noch on top, damit du auch wirklich weißt, wie man es richtig macht.“
Vers 9: Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben.
Jetzt weißt du, wozu du Weisheit und Einsicht brauchst, weil Gott sagt: „Hey, ich möchte, dass ihr versteht, was ich will.“
Und wenn du leben möchtest, wie es Gott gefällt, dann brauchst du halt mal Weisheit, dann brauchst du halt mal Einsicht.
Du brauchst sie, um einerseits diese tiefen Gedanken Gottes zu durchdenken und auf der anderen Seite, um dann zu überlegen: „Okay, wie mache ich das, dass ich aufbauend auf dem, was ich da durchdacht habe, ein Leben führe?“
So, er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben.
Das Wort „Geheimnis“ wird uns noch öfter im Epheserbrief begegnen.
Normalerweise bedeutet der Begriff selbst einen Sachverhalt, der so lange verborgen ist, bis Gott ihn offenbart.
Das heißt, immer dann, wenn Paulus von einem Geheimnis spricht, ist es eigentlich kein Geheimnis mehr.
Weil wir Geheimnis als etwas verstehen, als etwas, was man nicht wissen kann.
Paulus sagt: „Wenn ich davon reden kann, dann weiß man es schon. Dann ist es eigentlich kein Geheimnis mehr. Dann kannst du darüber nachdenken.“
Und hier ist das so: Er hat uns das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben.
Wir wissen jetzt, was Gott will, wir kennen die Pläne hinter der Heilsgeschichte, wir haben verstanden, worauf es Gott ankommt, was ihm wirklich wichtig ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm.
Also nach seinem Wohlgefallen.
Es ist Gott, der sich überlegt: Was will ich, woran habe ich Freude? Und dann nimmt er es sich vor.
Und jetzt kommt wieder „in ihm“. Also Gott hat da so eine Idee, wo es hingehen soll.
Und dann schickt er den einen, der diese Idee wie so einen Felsbrocken kennt ihr diese Bilder, wo dann einer oben am Berg steht mit so einer Schneekugel, ja und dann will er die runterrollen gerade, da unten kommt eine Lawine an.
Das ist Gott, der sagt: „In Christus habe ich eine Lawine losgetreten.“
Und du darfst wissen, worum es geht.
Du darfst verstehen, dass Gott eine Lawine losgetreten hat, um eine ganze Welt mit dem Evangelium zu erreichen, und du bist Teil davon.
Du brauchst Weisheit, du brauchst Einsicht, um in deinem Umfeld Teil dieser Geschichte zu werden, und Gott beschenkt dich damit.
Dass du begreifst: „Wow, ich mit meinen Gaben, ich darf ein sinnerfülltes Leben haben, weil ich teilnehme an der größten Rettungsaktion, die es jemals auf diesem Planeten gab und geben wird.“
Ich bin Teil des besten Projektes, ich darf mich da voll mit reinhängen.
Weisheit und Einsicht.
Vers 10: Für die Verwaltung.
An der Stelle hätte ich es lieber übersetzt mit: „Zur Verwirklichung bei der Erfüllung der Zeiten.“
Und das ist wirklich schwer zu verstehen.
Ich mache es mal mit einfachen eigenen Worten: Gott schenkt uns Einsicht in seinen Plan mit der Welt und worauf alles, wenn die Zeit dafür reif ist, hinausläuft.
Frage: Was ist das? Was ist der schöpferische Höhepunkt der Schöpfung?
Also was war von Anfang an, was war von Anfang an noch vor Grundlegung der Welt das Ziel für Erde 1.0?
Das ist die Frage.
Und Paulus beantwortet sie, indem er sagt: Alles zusammenzufassen in dem Christus. Das, was in den Himmeln und das, was auf der Erde ist, in ihm.
So, das muss ich jetzt übersetzen, weil das ist wirklich schwierig.
Gott erschafft die Welt mit dem Ziel, die ganze Schöpfung in Christus zusammenzufassen.
Er möchte die ganze Schöpfung vereinigt sehen in und unter dem Christus.
Das heißt, er möchte von Anfang an im Ergebnis der Schöpfung darauf hin, dass der Herr Jesus in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt die unangefochtene Nummer eins ist.
Jesus ist nicht nur das Mittel, um uns zu retten, er ist das Ziel der Schöpfung.
Er ist der, der das, was im Himmel…
Nee, ich fasse anders: Wenn es heißt, dass er all das, was im Himmel ist, zusammenfasst, dann bedeutet das, dass er jegliche Rebellion himmlischer Mächte am Kreuz ein Ende bereitet.
Er besiegt den Teufel.
Und wenn das heißt, dass er alles, was auf der Erde ist, zusammenfasst, dann bedeutet das, dass er auf dieser Welt sein Reich aufrichtet, und zwar gegen jeden Widerstand.
Jesus ist nicht der, der mit Armeen durch die Welt zieht, das ist mir klar, weil er Liebhaber sucht und nicht Leute sucht, die er einfach mit Gewalt unterwirft.
Aber trotzdem ist er derjenige, der jetzt in dieser Welt wirkt.
Der Teufel ist besiegt.
In der himmlischen Welt ist völlig klar, wer die Nummer eins ist, und hier auf dem Planeten ist es übrigens auch klar.
Denn wenn Jesus wiederkommt, welchen Titel hat er? König der Könige.
Okay, ja, also das ist eigentlich auch schon klar.
Und wenn wir das ganze Ding durchspielen ganz zum Schluss, also wenn wir überlegen, was wird sein, wenn das jüngste Gericht einmal vorbei ist, was wird sein, wenn Gott diese Geschichte, die er jetzt angefangen hat, wirklich zu einem Ende gebracht hat, wer steht dann vorne, wer wird dann gefeiert?
Na ja, dann wird völlig klar sein, dass Jesus wirklich derjenige ist, der unser Herr ist, mit dem wir in Ewigkeit leben, der uns in Ewigkeit vorangeht, der einen neuen Himmel und eine neue Erde gewonnen hat, uns geschenkt hat und der dort mit seiner Person als das Ziel der Schöpfung regiert.
Er ist die Nummer eins, er trägt den Namen, der über allen Namen ist, jedes Knie beugt sich vor ihm, entweder jetzt oder wenn die Zeiten sich endgültig erfüllen und alle sichtbare Rebellion in einem abschließenden Gericht tatsächlich weggetan sein wird.
Das Skript zum Vortrag findest du in der App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die Vorherbestimmung zur Sohnschaft
Vers 5 geht noch einen Schritt weiter. Es ist nämlich nicht nur so, dass du auserwählt bist und dazu berufen wurdest, den Charakter Christi zu teilen. Das war, wie gesagt, von Anfang an der Plan Gottes. Es ist kein Plan B, nach dem Motto: „Hm, was machen wir jetzt? Irgendwie ist da was schiefgelaufen mit dem Sündenfall.“ Nein, von Anfang an war die Idee, dass eine neue Menschheit entsteht, die mit einem Erstgeborenen beginnt. Alle anderen werden diesem immer ähnlicher.
Dann heißt es hier in Vers 5: „Und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft.“ Achtung, vorherbestimmt – wen? Uns, die Gläubigen. Wozu? Dazu, dass wir Sohnschaft empfangen. Das ist das Wort Adoption, das hier steht. Gott sagt also nicht nur: „Hey, was machen wir mit denen? Wir schenken ihnen deinen Charakter.“ Ja, okay, jetzt haben wir den Christus-Charakter. Wir könnten noch einen Schritt weitergehen. Wollen wir sie nicht gleich adoptieren? Wollen wir nicht eine große neue Familie schaffen, so eine Gott-Familie?
Und die werden: „Ja, du bist der Erstgeborene unter vielen Brüdern.“ Ja, wir machen eine neue Familie auf. Wäre das nicht etwas? Du bist quasi die Nummer eins, der Erstgeborene aus den Toten, und die anderen kommen alle hinterher. Dein Leben wird ihr Leben, und es wird ein großes Ganzes. Wir feiern einfach Familie in alle Ewigkeit. Wäre das nicht cool?
Überlegt euch: Bevor die Welt erschaffen wurde, plante Gott, eine Familie zu erschaffen, in der alle dazugehören, die ihm vertrauen und seinen Sohn lieben. Das Ziel der Schöpfung war von Anfang an die Familie Gottes – aus einem Erstgeborenen, auserwählten, geliebten Sohn und vielen adoptierten Söhnen und Töchtern, die durch die Adoption den Status und den Charakter von dem Herrn Jesus teilen.
Der Preis der Herrlichkeit der Gnade
Vers 6: Warum macht Gott das zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten? In Vers 5 haben wir gelesen: Für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens. Das bedeutet, Gott wünscht sich für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens eine Familie aus Menschen, die seinen Sohn lieben. Und das Ganze ist jetzt in Vers 6 zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade.
Ich hoffe, dass ihr die Gnade Gottes herrlich findet. Ich hoffe es einfach, denn es wäre schade, wenn nicht. Gnade ist tatsächlich das Gegenteil von Werken. Niemand kann sich Vergebung oder Sohnschaft verdienen, aber jeder kann durch den Glauben Gnade finden. Diese Idee, dass wir gerettet werden durch Glauben aus Gnade, zieht sich durch das Alte Testament hinein ins Neue Testament. Überall in der Bibel wird auf diese Weise Rettung gefunden.
Gott schenkt uns seine Gnade. Wozu? Zum Preise. Er schenkt uns seine Gnade, damit du ihn dafür feierst. Du darfst jeden Morgen aufstehen und sagen: Ja, ja, bin dabei. Für die Jungen ist das vielleicht noch nicht so, aber im Alter kannst du sagen: Der Herzschlag kann kommen, heute kann es vorbei sein, game over, kein Problem, ich bin dabei. Hey, ich gehöre zu Gott, ich bin Familie Gottes, mir ist vergeben – Gnade, Hammer!
Und das muss man ein bisschen üben, dass man sich traut, an der Stelle das, was hier steht, „zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“ zu sein. Wo finde ich diese Gnade? In dem Geliebten. Also Gott, der Vater, liebt den Sohn, und in dem Geliebten, in der Begegnung mit dem Herrn Jesus, da steckt alles Gute für mich.
Es geht noch weiter, Vers 7: Man weiß gar nicht, wo man da noch hinschauen soll, was noch alles fehlt. In ihm, also wieder dieses „in Christus“, in ihm haben wir die Erlösung. Erlösung bedeutet Befreiung aus Bindungen. Wir waren Sünde, wir waren Sklaven der Sünde, wir waren Sklaven von sehr finsteren Mächten, wir waren verloren – und jetzt sind wir frei.
Achtung: Hier steht „In ihm haben wir die Erlösung“. So sehr wir auf der einen Seite noch hoffen darauf, dass Erlösung ganz umfassend passiert – wir warten noch auf die Erlösung des Leibes, auf die Auferstehung –, so gilt bis dahin trotzdem: Wir haben Erlösung. Das heißt, das Thema Sünde ist in meinem Leben tatsächlich geklärt.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut. Blut steht hier für das Sterben. Jesus stirbt am Kreuz, und man kann diesen gesamten Vorgang – Jesus stirbt am Kreuz – mit einem Begriff zusammenfassen: durch sein Blut. Man nennt das Metonymie, eine sprachliche Figur. Das heißt, man nimmt aus einem Gesamtpaket ein Stück heraus und sagt, das steht für alles. Ich spreche von Blut, meine aber das Sterben Jesu am Kreuz, stellvertretend für meine Sünde. Und das wird hier so gemacht: In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, weil er für mich gestorben ist.
Die Vergebung der Vergehungen nach dem Reichtum seiner Gnade – wir brauchen das. Wir brauchen Vergebung. Unsere Vergehungen, unsere Sünden müssen irgendwie getilgt werden, damit wir eine Beziehung zu Gott bekommen. Aber wir kriegen das. Vielleicht denkst du: „Ich habe so viel gesündigt, das kann nie wieder gut gemacht werden.“ Keine Sorge, keine Sorge! Reichtum seiner Gnade – da ist genug für dich.
Vielleicht sagst du: „Nee, Jürgen, wenn du wüsstest, was ich alles angestellt habe.“ Soll ich dir was sagen? 1. Timotheus 1,15 sagt Paulus: „Ich bin der Erste aller Sünder.“ Die Poleposition ist schon besetzt, du kannst bestenfalls Nummer zwei sein. Und Paulus feiert hier an der Stelle, dass der Reichtum der Gnade Gottes für ihn gereicht hat. Also macht euch keinen Kopf, jeder kann zu Gott kommen, egal was er in seinem Leben ausgefressen und angestellt hat.
Reichtum seiner Gnade, Vers 8: die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. Ich kann das nur feiern, wie Paulus hier die Größe göttlicher Gnade betont. Gott überschüttet uns reichlich. Gott ist ein verschwenderischer Gott, wenn es um Gnade geht. Wenn es um Gnade geht, dann hat Gott einfach so viel und möchte so viel abgeben. Du musst dir keinen Kopf machen, dass das nicht für dich reichen könnte. Ist das nicht schön?
Und er macht das hier in aller Weisheit und Einsicht. Man könnte auch übersetzen mit „zusammen mit Weisheit und Einsicht“. Das heißt, wir bekommen nicht nur Gnade im Überfluss, sondern Gott beschenkt uns auch mit dem Know-how, das wir brauchen, um ein kluges Leben zu führen. Ist das schön?
Gott befreit dich nicht nur und sagt dann: „Ja, den Rest hast du, läuft jetzt auch nicht weiter, lass gut sein, wir warten jetzt bis zum Himmel, wird schon irgendwie werden.“ Nein, Gott sagt: „Hey, ich beschenke dich mit Gnade und weißt du was? Jetzt fangen wir ein neues Leben an. Ich nehme dich in meine Familie auf, du bekommst den Charakter Christi, und weißt du, so Weisheit und Einsicht, die kriegst du auch noch on top, damit du auch wirklich weißt, wie man es richtig macht.“
Vers 9: Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben. Jetzt weißt du, wozu du Weisheit und Einsicht brauchst. Gott sagt: „Hey, ich möchte, dass ihr versteht, was ich will.“ Und wenn du leben möchtest, wie es Gott gefällt, dann brauchst du halt mal Weisheit, dann brauchst du Einsicht. Du brauchst sie, um einerseits diese tiefen Gedanken Gottes zu durchdenken und andererseits, um dann zu überlegen: „Okay, wie mache ich das, dass ich aufbauend auf dem, was ich da durchdacht habe, ein Leben führe?“
Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben. Das Wort „Geheimnis“ wird uns noch öfter im Epheserbrief begegnen. Normalerweise bedeutet dieser Begriff einen Sachverhalt, der so lange verborgen ist, bis Gott ihn offenbart. Das heißt, immer dann, wenn Paulus von einem Geheimnis spricht, ist es eigentlich kein Geheimnis mehr. Wir verstehen „Geheimnis“ als etwas, das man nicht wissen kann. Paulus sagt: „Wenn ich davon reden kann, dann weiß man es schon, dann ist es eigentlich kein Geheimnis mehr, dann kannst du darüber nachdenken.“
Hier ist das so: Er hat uns das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben. Wir wissen jetzt, was Gott will. Wir kennen die Pläne hinter der Heilsgeschichte. Wir haben verstanden, worauf es Gott ankommt, was ihm wirklich wichtig ist – nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat – in ihm. Also nach seinem Wohlgefallen. Es ist Gott, der sich überlegt: Was will ich, woran habe ich Freude? Und dann nimmt er es sich vor.
Und jetzt kommt wieder „in ihm“. Gott hat da so eine Idee, wo es hingehen soll. Dann schickt er den Einen, der diese Idee wie so einen Felsbrocken kennt. Kennt ihr diese Bilder, wo einer oben am Berg steht mit einer Schneekugel, und dann will er sie runterrollen? Gerade da unten kommt eine Lawine an.
Das ist Gott, der sagt: In Christus habe ich eine Lawine losgetreten. Und du darfst wissen, worum es geht. Du darfst verstehen, dass Gott eine Lawine losgetreten hat, um eine ganze Welt mit dem Evangelium zu erreichen. Und du bist Teil davon.
Du brauchst Weisheit, du brauchst Einsicht, um in deinem Umfeld Teil dieser Geschichte zu werden. Gott beschenkt dich damit, dass du begreifst: Wow, ich mit meinen Gaben darf ein sinnerfülltes Leben haben, weil ich teilnehme an der größten Rettungsaktion, die es jemals auf diesem Planeten gab und geben wird. Ich bin Teil des besten Projektes. Ich darf mich da voll mit reinhängen. Weisheit und Einsicht.
Vers 10: Für die Verwaltung. An dieser Stelle hätte ich es lieber übersetzt mit „Zur Verwirklichung bei der Erfüllung der Zeiten“. Und das ist wirklich schwer zu verstehen. Ich mache es mal mit einfachen eigenen Worten: Gott schenkt uns Einsicht in seinen Plan mit der Welt und worauf alles, wenn die Zeit dafür reif ist, hinausläuft.
Frage: Was ist das? Was ist der schöpferische Höhepunkt der Schöpfung? Also, was war von Anfang an, was war von Anfang an noch vor Grundlegung der Welt das Ziel für Erde 1.0? Das ist die Frage.
Paulus beantwortet sie, indem er sagt: Alles zusammenzufassen in dem Christus. Das, was in den Himmeln und das, was auf der Erde ist, in ihm.
Das muss ich jetzt übersetzen, weil das wirklich schwierig ist: Gott erschafft die Welt mit dem Ziel, die ganze Schöpfung in Christus zusammenzufassen. Er möchte die ganze Schöpfung vereinigt sehen in und unter dem Christus.
Das heißt, er möchte von Anfang an im Ergebnis der Schöpfung darauf hin, dass der Herr Jesus in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt die unangefochtene Nummer eins ist.
Jesus ist nicht nur das Mittel, um uns zu retten, er ist das Ziel der Schöpfung. Er ist der, der das, was im Himmel ist – nee, ich fasse anders: Wenn es heißt, dass er all das, was im Himmel ist, zusammenfasst, dann bedeutet das, dass er jegliche Rebellion himmlischer Mächte am Kreuz ein Ende bereitet. Er besiegt den Teufel.
Und wenn das heißt, dass er alles, was auf der Erde ist, zusammenfasst, dann bedeutet das, dass er auf dieser Welt sein Reich aufrichtet – und zwar gegen jeden Widerstand.
Jesus ist nicht der, der mit Armeen durch die Welt zieht, das ist mir klar, weil er Liebhaber sucht und nicht Leute, die er einfach mit Gewalt unterwirft. Aber trotzdem ist er derjenige, der jetzt in dieser Welt wirkt.
Der Teufel ist besiegt, in der himmlischen Welt ist völlig klar, wer die Nummer eins ist, und hier auf dem Planeten ist es übrigens auch klar. Denn wenn Jesus wiederkommt, welchen Titel hat er? König der Könige.
Also das ist eigentlich auch schon klar. Und wenn wir das ganze Ding durchspielen ganz zum Schluss – also wenn wir überlegen, was wird sein, wenn das Jüngste Gericht einmal vorbei ist, was wird sein, wenn Gott diese Geschichte, die er jetzt angefangen hat, wirklich zu einem Ende gebracht hat – wer steht dann vorne, wer wird dann gefeiert?
Dann wird völlig klar sein, dass Jesus wirklich derjenige ist, der unser Herr ist, mit dem wir in Ewigkeit leben, der uns in Ewigkeit vorangeht, der einen neuen Himmel und eine neue Erde gewonnen hat und uns geschenkt hat, und der dort mit seiner Person als das Ziel der Schöpfung regiert.
Er ist die Nummer eins, er trägt den Namen, der über allen Namen ist. Jedes Knie beugt sich vor ihm – entweder jetzt oder wenn die Zeiten sich endgültig erfüllen und alle sichtbare Rebellion in einem abschließenden Gericht tatsächlich weggetan sein wird.
Das Skript zum Vortrag findest du in der App. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Gnade in Weisheit und Einsicht
Vers 8, die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. Ich kann das nur feiern, wie Paulus hier die Größe göttlicher Gnade betont. Gott überschüttet uns reichlich. Gott ist ein verschwenderischer Gott, wenn es um Gnade geht.
Wenn es um Gnade geht, dann hat Gott einfach so viel und möchte so viel abgeben. Du musst dir keinen Kopf machen, dass das nicht für dich reichen könnte. Ist das nicht schön? Und er macht das hier in aller Weisheit und Einsicht. Man könnte es auch übersetzen mit „zusammen mit Weisheit und Einsicht“.
Das heißt, wir bekommen nicht nur Gnade im Überfluss, sondern Gott beschenkt uns auch mit dem Know-how, das wir brauchen, um ein kluges Leben zu führen. Ist das schön? Gott befreit dich also nicht nur und sagt dann: „Ja, den Rest hast du, das läuft jetzt auch nicht weiter, ja, lass gut sein, wir warten jetzt bis zum Himmel, wird schon irgendwie werden.“
Nein, Gott sagt: „Hey, ich beschenke dich mit Gnade und weißt du was? Jetzt fangen wir ein neues Leben an. Ich nehme dich in meine Familie auf, du bekommst den Charakter Christi und weißt du, so Weisheit und Einsicht, die kriegst du auch noch obendrauf, damit du auch wirklich weißt, wie man es richtig macht.“
Das Geheimnis des göttlichen Willens
Vers 9: Er hat uns das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben. Jetzt weißt du, warum du Weisheit und Einsicht brauchst. Gott sagt: „Ich möchte, dass ihr versteht, was ich will.“ Wenn du so leben möchtest, wie es Gott gefällt, dann brauchst du Weisheit und Einsicht. Du benötigst sie, um einerseits die tiefen Gedanken Gottes zu durchdenken und andererseits zu überlegen: Wie setze ich das um? Wie führe ich ein Leben, das auf dem basiert, was ich verstanden habe?
Er hat uns das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben. Das Wort „Geheimnis“ begegnet uns noch öfter im Epheserbrief. Normalerweise bezeichnet dieser Begriff einen Sachverhalt, der solange verborgen bleibt, bis Gott ihn offenbart. Das heißt: Immer wenn Paulus von einem Geheimnis spricht, ist es eigentlich kein Geheimnis mehr. Denn wir verstehen ein Geheimnis als etwas, das man nicht wissen kann.
Paulus sagt: Wenn ich darüber reden kann, dann ist es schon bekannt. Dann ist es eigentlich kein Geheimnis mehr, und du kannst darüber nachdenken. Hier ist das so: Er hat uns das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben. Wir wissen jetzt, was Gott will. Wir kennen die Pläne hinter der Heilsgeschichte. Wir haben verstanden, worauf es Gott ankommt, was ihm wirklich wichtig ist – nach seinem Wohlgefallen, das er sich in Christus vorgenommen hat.
Also: Nach seinem Wohlgefallen – es ist Gott, der sich überlegt: Was will ich? Woran habe ich Freude? Dann nimmt er es sich vor, und jetzt kommt wieder „in ihm“ vor. Gott hat eine Idee, wo es hingehen soll. Dann schickt er den Einen, der diese Idee wie einen Felsbrocken kennt. Kennt ihr diese Bilder, wo jemand oben auf einem Berg steht mit einer Schneekugel? Und dann will er sie runterrollen lassen, und unten kommt eine Lawine an.
Das ist Gott, der sagt: In Christus habe ich eine Lawine losgetreten. Du darfst wissen, worum es geht. Du darfst verstehen, dass Gott eine Lawine losgetreten hat, um eine ganze Welt mit dem Evangelium zu erreichen – und du bist Teil davon.
Du brauchst Weisheit und Einsicht, um in deinem Umfeld Teil dieser Geschichte zu werden. Gott beschenkt dich damit, dass du begreifst: „Wow, ich mit meinen Gaben darf ein sinnerfülltes Leben führen, weil ich an der größten Rettungsaktion teilnehme, die es jemals auf diesem Planeten gab und geben wird.“ Ich bin Teil des besten Projekts. Ich darf mich voll mit reinhängen.
Weisheit und Einsicht.
Die Verwirklichung der Zeiten in Christus
Vers 10 Für die Verwaltung. An dieser Stelle würde ich es lieber übersetzen mit „Zur Verwirklichung bei der Erfüllung der Zeiten“. Das ist wirklich schwer zu verstehen.
Ich versuche es mal mit einfachen eigenen Worten: Gott schenkt uns Einsicht in seinen Plan mit der Welt und zeigt, worauf alles hinausläuft, wenn die Zeit dafür reif ist.
Die Frage lautet: Was ist das? Was ist der schöpferische Höhepunkt der Schöpfung? Was war von Anfang an, noch vor der Grundlegung der Welt, das Ziel für Erde 1.0? Das ist die Frage.
Paulus beantwortet sie, indem er sagt, dass alles in Christus zusammengefasst wird. Das, was in den Himmeln und das, was auf der Erde ist, wird in ihm vereint.
Das muss ich jetzt übersetzen, denn das ist wirklich schwierig. Gott erschafft die Welt mit dem Ziel, die ganze Schöpfung in Christus zusammenzufassen. Er möchte die ganze Schöpfung vereint sehen in und unter Christus.
Das heißt, er möchte von Anfang an, im Ergebnis der Schöpfung, darauf hinwirken, dass der Herr Jesus in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt die unangefochtene Nummer eins ist.
Jesus ist nicht nur das Mittel, um uns zu retten, er ist das Ziel der Schöpfung. Er ist derjenige, der das, was im Himmel ist – ich fasse es anders zusammen: Wenn es heißt, dass er all das, was im Himmel ist, zusammenfasst, dann bedeutet das, dass er jegliche Rebellion himmlischer Mächte am Kreuz ein Ende bereitet hat. Er besiegt den Teufel.
Und wenn es heißt, dass er alles, was auf der Erde ist, zusammenfasst, dann bedeutet das, dass er auf dieser Welt sein Reich aufrichtet – und zwar gegen jeden Widerstand.
Jesus ist nicht derjenige, der mit Armeen durch die Welt zieht. Das ist mir klar, denn er sucht Liebhaber und nicht Leute, die er einfach mit Gewalt unterwirft. Trotzdem ist er derjenige, der jetzt in dieser Welt wirkt.
Der Teufel ist besiegt. In der himmlischen Welt ist völlig klar, wer die Nummer eins ist. Und hier auf dem Planeten ist es übrigens auch klar, denn wenn Jesus wiederkommt, welchen Titel hat er? König der Könige.
Das ist eigentlich schon klar. Wenn wir das Ganze ganz zum Schluss durchspielen, also wenn wir überlegen, was sein wird, wenn das jüngste Gericht einmal vorbei ist, was wird dann sein? Wenn Gott diese Geschichte, die er jetzt angefangen hat, wirklich zu einem Ende gebracht hat, wer steht dann vorne? Wer wird dann gefeiert?
Dann wird völlig klar sein, dass Jesus wirklich derjenige ist, der unser Herr ist, mit dem wir in Ewigkeit leben, der uns in Ewigkeit vorangeht, der einen neuen Himmel und eine neue Erde gewonnen hat und uns geschenkt hat.
Dort regiert er mit seiner Person als das Ziel der Schöpfung. Er ist die Nummer eins. Er trägt den Namen, der über allen Namen ist. Jedes Knie beugt sich vor ihm – entweder jetzt oder wenn die Zeiten sich endgültig erfüllen und alle sichtbare Rebellion in einem abschließenden Gericht tatsächlich beseitigt sein wird.
Schlusswort
Das Skript zum Vortrag findest du in der App.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.
