Der Gottesdienst bringt mir nichts – fünf Anmerkungen zur Theologie, die dich im Glauben wachsen lassen. Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um mein Mitbringsel.
Die Bedeutung des Gottesdienstes in der Gemeinschaft
Der Gottesdienst bringt mir nichts – das ist das Thema dieser Woche. Im Hintergrund steht für mich die Erfahrung, dass es Christen anscheinend immer leichter fällt, auf den Gottesdienst zu verzichten.
Aus meiner Sicht nimmt das Verständnis für die Wichtigkeit des gemeindlichen Zusammenkommens immer weiter ab. Fast so, als wäre der Gottesdienst eine lästige Pflicht, der man nicht jeden Sonntag nachkommen muss. Das ist nicht nur schade, sondern auch schädlich.
Schädlich deshalb, weil es eine zutiefst dämonische Strategie ist, Christen zu vereinzeln und sie von der Hilfe abzuschneiden, die andere Christen für sie darstellen. Das ist wie bei den Gnus in der Serengeti: Eine Herde ist unangreifbar, da hat kein Löwe eine Chance. Ein einzelnes, schwaches Gnu, das zurückfällt, ist ein leichtes Ziel. Und bei Christen ist das nicht anders.
Manch einer mag denken, dass es reicht, zuhause allein einen Gottesdienst auf YouTube zu verfolgen. Aber das ist nicht dasselbe wie ein Besuch in der Gemeinde. Das kann nicht dasselbe sein, weil es viel zu wenig ist.
Vom Konsumenten zum Mitbringer: Eine neue Perspektive auf den Gottesdienst
Und so kommen wir zu meiner zweiten Anmerkung. Heute geht es nicht um vorbereitendes Gebet, sondern um die Frage: Was bringst du denn mit?
Ich ahne schon, dass diese Frage für manche Hörer überraschend sein könnte. Viel zu viele Christen sehen den Gottesdienst nämlich als Show, als eine Veranstaltung, in die man geht, um – salopp gesprochen – bespaßt zu werden.
Der Gottesdienst wird als Konsument besucht. Anspruchshaltung trifft auf Performance. Schließlich spendet man ja, also kann man doch auch erwarten, dass einem etwas geboten wird.
Und genau diese Haltung ist in meinen Augen total unbiblisch und falsch. Sie ist total unbiblisch, weil Gott sich wünscht, dass wir nicht mit leeren Händen vor ihm erscheinen.
In 2. Mose 34,20 heißt es: „Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen.“
Die biblische Grundlage für aktives Mitbringen im Gottesdienst
Für die jungen Gemeinden in der Kirchengeschichte war das irgendwie normal. Von den Korinthern heißt es in 1. Korinther 14,26: „Was ist nun, Geschwister, wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Also bringt jeder etwas mit, und alle erbauen einander. Ich weiß schon, dass das heute irgendwie nicht mehr so möglich ist. Aber ich habe solche Gottesdienste Ende der 1980er Jahre erleben dürfen. Gottesdienste, bei denen nicht klar war, wer welchen geistlichen Impuls gibt, welche Lieder man singt oder wer Zeugnis gibt.
Ich habe die Treffen von damals sehr gut in Erinnerung. Vielleicht habe ich nie wieder ehrlichere Gottesdienste erlebt, in denen für mich die Leitung des Geistes greifbarer gewesen wäre. Jedenfalls waren es Gottesdienste, die mich persönlich mit der Frage konfrontiert haben: Was bringe ich mit?
Praktische Impulse: Was kann ich zum Gottesdienst beitragen?
Und das ist eine tolle Frage. Eine Frage, die mich eine ganze Woche begleiten kann, weil ich wissen und entdecken möchte, womit der Heilige Geist die Gemeinschaft der Heiligen durch mich beschenken will.
Wenn du dich auf diesen biblischen Gedanken einlassen magst – ein Gedanke, der total richtig ist – dann hier ein paar Ideen, was man zum Gottesdienst mitbringen kann, auch wenn man nicht der Prediger oder der Musiker ist.
Also, was könntest du mitbringen? Sieben Ideen:
Erstens, ein Lächeln. Das klingt vielleicht merkwürdig, macht aber für alle einen großen Unterschied. Ob du freundlich, herzlich und mit guter Laune kommst oder ob du den Muffel raushängen lässt, das spürt jeder.
Zweitens, etwas Süßes – ein Kuchen, eine Packung Kekse oder Gummibärchen. Das ist etwas, worüber sich immer jemand freut. Gerne auch belegte Brötchen.
Drittens, eine helfende Hand. Die Bereitschaft, mit anzupacken, ist etwas total Schönes. Mal schnell ein paar Stühle stellen oder die Kaffeekanne raustragen. Mitmachen ist Trumpf. Dienen statt sich bedienen lassen.
Viertens, den Blick für die Neuen. Die Neuen sind die, die nicht wissen, wo die Toiletten sind. Sie an ihrem suchenden Blick erkennen, auf sie zugehen, sie freundlich begrüßen und fragen, ob man ihnen helfen kann. Das ist für alte Hasen alles ganz einfach.
Fünftens, das offene Ohr. Zuhören, nachfragen, jedenfalls die Bereitschaft dafür, dass ich wissen will, wie es den Geschwistern geht. Das gehört zum Besten geistlicher Gemeinschaft. Wissen, dass Menschen kommen, wiedergehen und keine tiefen Gespräche geführt haben, ist einfach, aber auch billig – und einer geistlichen Gemeinschaft, die der Heilige Geist zusammengestellt hat, eigentlich unwürdig.
Sechstens, eine ermutigende Erfahrung mit dem Herrn Jesus. Was hast du letzte Woche mit dem Herrn Jesus erlebt? Womit hat er dich beschenkt? Bring es mit und erzähl es weiter. Als Christen brauchen wir uns nicht übers Wetter unterhalten. Wir haben viel besseren Stoff.
Siebtens, ein toller Gedanke aus der Bibel. Was hast du letzte Woche in der Bibel gelesen? Was hat dich herausgefordert oder besonders erfüllt? Kannst du dir vorstellen, dass deine Begeisterung auch für andere ansteckend sein könnte?
Ich könnte jetzt weitermachen. Je nach Gottesdienstordnung können wir ein Zeugnis mitbringen, ein Gebet, ein Lied, ein Gedicht und so weiter.
Was ich mit dieser Episode bezwecke, ist etwas ganz Simples: Gestern ging es darum, dich im Blick auf das Gebet für den Gottesdienst zu sensibilisieren. Du bekommst den Gottesdienst, für den du betest.
Heute geht es mir darum, dich für deinen Beitrag zum Gottesdienst zu sensibilisieren. Bist du noch Konsument, jemand, der vorbeikommt, um etwas Spiritualität, einen Kaffee und ein paar belanglose Gespräche abzugreifen? Oder ist der Gottesdienst schon dein Gottesdienst?
Noch einmal: 2. Mose 34,20 – „Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen.“ Kommst du sonntags, bildlich gesprochen, mit leeren Händen? Oder hast du dir in der Woche Gedanken gemacht, was du der Gemeinschaft der Heiligen geben willst? Womit willst du Gott am nächsten Sonntag erfreuen? Wie willst du ihm zeigen, dass dir seine Gemeinde wichtig ist und Anbetung ein Herzensanliegen?
Das sind in unserer Zeit vielleicht komische Ideen, weil wir uns so sehr daran gewöhnt haben, den Gottesdienst als Event zu begreifen. Aber es sind zutiefst biblische Gedanken, die das Herz Gottes erfreuen.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest deine Haltung zum Gottesdienst überdenken. Und wenn du ein Konsumdenken hast, was könntest du ändern?
Das war’s für heute. Morgen geht es weiter. Kleiner Tipp: Von Frogwords gibt es auch eine App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die Einladung zur aktiven Teilnahme und Reflexion der eigenen Haltung
Was ich mit dieser Episode bezwecke, ist etwas ganz Simples. Gestern ging es darum, dich im Blick auf das Gebet für den Gottesdienst zu sensibilisieren. Du bekommst den Gottesdienst, für den du betest.
Heute möchte ich dich für deinen Beitrag zum Gottesdienst sensibilisieren. Bist du noch Konsument, jemand, der vorbeikommt, um etwas Spiritualität, einen Kaffee und ein paar belanglose Gespräche abzuholen? Oder ist der Gottesdienst schon dein Gottesdienst?
Noch einmal: 2. Mose 34,20 – Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen. Kommst du sonntags, bildlich gesprochen, mit leeren Händen? Oder hast du dir in der Woche Gedanken gemacht, was du der Gemeinschaft der Heiligen geben willst?
Womit willst du Gott am nächsten Sonntag erfreuen? Wie willst du ihm zeigen, dass dir seine Gemeinde wichtig ist und Anbetung ein Herzensanliegen für dich ist?
Das sind in unserer Zeit vielleicht ungewöhnliche Gedanken, weil wir uns so sehr daran gewöhnt haben, den Gottesdienst als Event zu begreifen. Aber es sind zutiefst biblische Gedanken, die das Herz Gottes erfreuen.
Abschluss und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Du könntest deine Haltung zum Gottesdienst überdenken. Wenn du ein Konsumdenken hast, was könntest du daran ändern?
Das war's für heute. Morgen geht es weiter. Ein kleiner Tipp: Von Frogwords gibt es auch eine App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.