u-pharsin
Mene, mene, tekel, u-pharsin, hieß nach Dan 5,25 die rätselhafte Inschrift, die beim Gastmahl Belsazars (s. d.) an der Wand von unsichtbarem Finger geschrieben (vgl. 5,5) erschien, und als deren freie Deutung 5,26-28 „gezählet, gewogen und zerteilet“ gegeben wird. Der ursprüngliche Sinn dieser aramäischen Worte ist jedoch höchst wahrscheinlich: eine Mine (siehe Art. Maß und Gewicht) [und noch] eine Mine und ein Shekel (d. i. 1/60 Mine) und noch zwei halbe (Minen), wobei die zweimalige Setzung der Mine auf Nebukadrezar (bezw. auf Nabonid, s. oben S. 65), der Sekel auf Belsazar, den Vertreter Nabonids, und endlich die zwei halben Minen auf die sich nun in das Reich teilenden, in des Kyros Person vereinigten Perser und Meder (vgl. auch den wohl beabsichtigten Anklang von pharsin auf Perser) bezogen sein werden; im Talmud, der ja auf babylonischem Boden erwachsen ist, findet sich der Vergleich eines vollwertigen Mannes mit einer ganzen Mine (beziehungsweise auch „Mina, Sohn einer Mine“), eines geringwertigen aber mit einer halben Mine („Mine, Sohn einer halben Mine“) oder dem Bruchteil einer Mine sehr häufig.