sorgen
Sorge, sorgen, versorgen.
1) Bei Menschen, und zwar
a. hinsichtlich des äußeren Lebens finden sich Sorge, sorgen, versorgen von beiderlei Art. Von Kindheit an begleitet die Sorge, sorgen, versorgen sein Leben, Wsh.7,4, und sie geht mit bis zum Tod, Sir.40,2; 41,4, ob es wohl manchen leichtlebigen Menschen gibt, der ohne ernstliche Sorge dahingeht, Sir. 41,1. Da sind Nahrungs- und Kleidungssorgen, Jer. 42,16; Hes. 12,18. 19; Mt. 6,25 ff.; Haussorgen, 1 Mo. 30,30; 1 Tim. 5,8, vgl. die Schilderung der Sorge, sorgen, versorgen der Hausfrau, Spr. 31,13-22. 24. 27; Ehesorgen, 1 Kor. 7,32-34; Kindersorgen zum Beispiel 1 Sa. 9,5; 10,2; Sorge, sorgen, versorgen für Verlassene u. Elende, 1 Tim. 5,16, und sonstige Sorge, sorgen, versorgen Hi. 3,25; Ps. 13,3; Jer.38,19. In all diesen Fällen muß ein Christ beides zugleich beherzigen, das Sorget! und das Sorget nicht! Er soll Fürsorge an den Tag legen, aber sich nicht mit Sorge, sorgen, versorgen beschweren. Treues Besorgen des Berufs und Fürsorge für das eigene Wohl, Phi. 4,10, ist gut und von Sott gewollt und ein Beweis des Glaubens, 1 Tim. 5,8. Ebendeshalb muß es aber im Glauben, im Vertrauen auf Gott mit Zufriedenheit und Dank geschehen; durch die irdische Sorge, sorgen, versorgen soll die himmlische gemeckt und gefördert werden, Luk. 10,41. 42, vgl. auch Mt. 6,33. Sonst ist das Sorge, sorgen, versorgen ungöttlich und wider Jesu Gebot, Mt.6,25; 6,34, eines Christen unwürdig u. heidnisch, Mt.6,31.32, unnötig, 6,26. 28. 30; 10,19; Luk. 12,24; 21,14, — denn Gott weiß, was wir bedürsen, Mt. 6,32, und sorgt für alle seine Geschöpfe, vergeblich, Ps. 127,2; Mt. 6,27; Luk. 10,26, schädlich und gefährlich für den Leib, der durch Sorge, sorgen, versorgen entkräftet wird, Spr. 12,25 (wörtl.: Sorge, sorgen, versorgen drückt das Herz nieder), Pr. 5,2; Sir. 30,26, und für die Seele, in welcher dadurch der Same des Wortes Gottes erstickt, Mt. 13,22, und welche selber in das Wesen dieser Welt so sehr verstrickt wird, daß sie einmal plötzlich und unvorbereitet von der Zukunft Christi überfallen wird, Luk. 21,34. —
b. Umso eifriger soll jeder für seine Seele s., damit sie nicht verloren gehe (Mt. 16,26). Das Wort Seelsorge kommt in der Bibel nicht vor, leitet sich aber her aus Stellen wie Phi.2,20, vgl. Hbr. 13,17: sie wachen über eure Seelen. Seelsorge im heutigen Sinn s. Kirchenlex. II, 686 ff.
—
2) Gegenstand von Gottes Fürsorge sind alle seine Werte, Ps. 145,9; 147,9, bes. die Menschen, Wsh. 6,8; 12,13; 1 Kor. 9,9, wo der Sinn nicht ist, daß Gott für die Ochsen gar nicht s., sondern daß er, wenn um sie, so noch vielmehr um die Menschen sich kümmere, 1 Pe. 5,7, in hervorragendem Maß die Gerechten, Ps. 40,18; Wsh. 5,16.
— Gleichnisweise Jer. 17,8 von einem Baum: er sorge nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, ein Bild dessen, der sich auf den Herrn verläßt.