Zum Inhalt

Sisak

Sisak, ägypt. König (vgl. Pharao), zu dem Jerobeam floh, 1 Kö. 11,40, der unter Rehabeam Jerusalem einnahm und plünderte, 1 Kö. 14,25 ff.; 2 Chr. 12,1 ff.; es ist Scheschonk (Sesonchis bei Manetho), ein libyscher Söldnerführer, der ursprünglich ein Fürstentum in Herakleopolis regierte, welches bis Siut im Süden und wahrscheinlich bis Memphis im Norden sich erstreckte, der dann seine Residenz nach Bubastis im östlichen Delta verlegte, dort um 945 sich zum König erklärte und die 22. Dynastie begründete (945-745). Eine Urkunde über jenen Krieg hat sich in einem Relief an der äußeren Südmauer des Tempels von Karnak mit 136 Namen offenbar bei jenem Feldzug eingenommener Orte erhalten (vgl. ). Da mehrere der aufgeführten Orte dem nördlichen Reich angehören, ist der Feldzug wohl nicht auf Veranlassung oder zu Gunsten Jerobeams, sondern gegen beide Reiche zur Gewinnung von Beute unternommen worden. Der Zug ging bis zum Galiläischen Meer und bis nach Mahanaim. Nach 1 Kö. 14 wurde auch Jerusalem eingenommen und gebrandschatzt. So wurde für kurze Zeit die ägyptische Herrschaft von Nordpalästina bis zum Oberlauf des Nils ausgedehnt. Ein eigentliches Vasallenverhältnis Judas, wie man aus 2 Chr. 12,8 schließen könnte, ist durch den Heereszug nicht begründet worden. Von sonstigen Taten ist nichts bekannt. Bubastis schmückte Sisak mit herrlichen Bauten; auch in Karnak hat er sich verewigt.

Zur Übersicht