Seraphim
Seraphim, nach Jes. 6,2-7 die bekannten geflügelten Engel (die sechs Flügel werden Offb. 4,8 vier verschiedenen Engelgestalten, vgl. auch die nahe verwandten stiergestaltigen Cherubim, beigelegt). Das Wort ist einfach der Plural des Singulars saraph Schlange (wie das Zeitwort saraph brennen, babyl. scharâpu, nahelegt, mythologischen Ursprungs, worauf auch Jes. 14,29 u. 30,6 saraph me‘opheph der feurige fliegende Drache hinweist). Mit dem ägypt. Gott Serapis (aus Osiris und Apis) hat das Wort nichts zu tun, eher noch mit dem babyl. Scharrapu (oder Scharrabu, beide Lesungen sind möglich)=Sin (Mondgott), und zwar speziell als Gott des Westlands, welchem cin Birdu (Kälte) als Bezeichnung des abnehmenden Mondes (Nergal) gegenübersteht; andre allerdings stellen diesen Scharrabu mit dem Jes. 35,7 u. 49,10 vorkommenden Wort scharab Wüstenglutwind zusammen, der aber keinen mythologischen Charakter an sich trägt, während die Schlange als Mondsymbol mehrfache Analogien besitzt.