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Schande

Schande, schänden, schändlich. Schande = Unehre, die man erleidet, 1 Sa. 17,10. 26. 43. 44. Verdientermaßen tragen diejenigen Schande, schänden, schändlich, die etwas Schandbares getan haben, so das Volk Gottes wegen seines Abfalls von Gott, Jos. 5,9 (die von Ägypten ausgehende Schande, schänden, schändlich u. Verhöhnung, daß es ein von Gott verstoßenes und verlassenes Volk sei); Hes. 16,54; Hos. 10,6; Mi. 1,11, — die unreinen Priester und falschen Propheten, Jer. 23,40, — die Feinde Gottes und seines Volkes, 2 Chr. 32,21; Mi. 7,10; Hab. 2,16, — die Ehebrecher, Spr. 6,33, — ungezogene Leute, 13,18, — Verächter der Mutter, Sir. 3,13. Darum der Rat Offb. 3,18 und die Seligpreisung Offb. 16,15. Viele aber werden nach dem Tod aufwachen zu ewiger Schmach u. Schande, schänden, schändlich, Dan. 12,2. Unverdiente Schande, schänden, schändlich hat willig auf sich genommen Jesus, den Seinen zum Vorbild. Durch solche Schande, schänden, schändlich ist auch Paulus gegangen, 2 Kor. 6,8, wiewohl er in seinem Apostelamt auch heimliche Schande, schänden, schändlich (wörtl.: schändl. Heimlichkeit) gemieden hat, 2 Kor. 4,2. Jonathan mußte um seiner Freundschaft mit David willen von seinem Vater sich Schande, schänden, schändlich gefallen lassen, 1 Sa. 20,30. Wer den Spötter züchtigt, muß Schande, schänden, schändlich auf sich nehmen, Spr. 9,7. Narren halten des Gerechten Ende für eine Schande, schänden, schändlich, Wsh. 5,4.

Schande, schänden, schändlich ist aber auch so viel als Gegenstand der Schande, schänden, schändlich, 1 Mo. 34,14, etwas, dessen man sich schämen muß (so auch Jud. 13: wie wilde Wogen schäumen sie aus, geben kund, was Schändliches in ihnen ist), eine Schande, schänden, schändlich, die sich einer selbst auflegt, durch allerlei Schandbares, insbesondere durch unnatürliche Lustsünden, 3 Mo. 20,12; Röm. 1,27, durch Unanständigkeit, 5 Mo. 23,14 (auch in äußeren Dingen soll Israel, als dem Herrn geheiligt, alles Unanständige meiden), durch den Götzendienst, Jes. 45,16; Jer. 3,24 f. (wörtlich: die Schande, schänden, schändlich oder die schändlichen Götzen fraßen den Erwerb unserer Väter von unserer Jugend an), 11,13. Dem Volk Gottes gereicht besonders auch zur Schande, schänden, schändlich das Sichverlassen auf Menschen, Fürsten, Heeresmacht, vergl. Jes. 31,1-3.

Zu Schanden werden bedeutet zunächst: in einer Hoffnung getäuscht werden, Spr. 10,5; Jer. 2,36; 48,13; Hos. 4,19. Dies tritt oft ein, wenn der Mensch in seinen Erwartungen am sichersten ist, Hi. 6,20. Auffallend könnte es scheinen, wie von den Frommen namentlich in den Psalmen und Propheten solch ein zu Schande, schänden, schändlich werden andern teils angewünscht, Ps. 6,11; 40,15; 83,18; 109,28; 129,5 (und zwar in den allerstärksten Ausdrücken, 70,3; 109,29), teils geradezu von Gott erbeten wird, Ps. 83,17; Jer. 17,18. Allein es ist zu bedenken, daß die davon Betroffenen schamlose Feinde Gottes und seines Volkes waren, und zwar nicht nur als äußere Widersacher, sondern als gefährliche Feinde ihrer Seele, Hi. 8,22; Ps. 6,11; 31,18; 35,4. 26; 40,15; 70,3. 4; Jes. 41,11; Jer. 17,13; Sir. 10,23, daß sie Schmach u. Schande, schänden, schändlich auf das Angesicht der Freunde Gottes, namentlich Davids, Ps. 44,16, häuften, und daß Gott selbst verheißen hatte, er wolle solche Feinde mit Schande, schänden, schändlich kleiden, insbesondere die seines Gesalbten, Ps. 132,17. 18. Gott selbst macht diese Leute zu Schande, schänden, schändlich, Ps. 44,8; Hos. 4,7, vgl. Na. 3,6. Für sie erschien darum den Frommen des A. B. die tiefste Schmach und äußerste Schande, schänden, schändlich als die gerechteste Strafe. Zugleich lag in ihrem Wunsch, daß diese Strafe sie treffen möge, der Gedanke, die Strafe werde die Betroffenen zur Buße und Umkehr treiben, Ps. 129,5, vgl. Jer. 31,19. Um so mehr aber geht der Glaubigen Bitte und Hoffnung darauf, daß sie selber nicht zu Schande, schänden, schändlich werden, Ps. 25,2. 20; 31,2. 18; 44,10; 119,31. 116, um des Namens Gottes willen, Jer. 14,21, damit andere nicht an ihnen irre werden, Ps. 69,7, und die Heiden nicht triumphieren und über Gott spotten, Joel 2,17. Und die Frommen dürfen darum bitten, auf Grund ihrer Gottesfurcht, Sir. 24,30, und der göttlichen Verheißungen, Jes. 29,22; 41,11; 45,17; 49,23; 54,4; Joel 2,19. Auch zeigt die Erfahrung, daß solche Menschen nicht zu Schande, schänden, schändlich werden, Ps. 22,6; 25,3; 34,6; 37,19; Sir. 2,11. Noch fester freilich steht die Hoffnung der Glaubigen des Neuen Bundes, daß sie in Christo Jesu nicht zu Schande, schänden, schändlich werden, weder in dieser noch in der andern Welt, Röm. 9,33; 10,11; 1 Pe. 2,6; 1 Joh. 2,28. Besonders stark hält Paulus die Hoffnung, die nicht zu Schande, schänden, schändlich werden läßt, fest, Phi. 1,20; auch im Leiden, Röm. 5,5, und trotz der Anfechtung, 2 Kor. 10,8. Er bezeugt aber auch, daß der Gottlosen u. Jesusverächter Ehre zu Schande, schänden, schändlich wird, Phi. 3,19 (wörtlich: ihr Ruhm ist in der Scham), und daß Gott zu Schande, schänden, schändlich macht die Weisen und Starken, 1 Kor. 1,27.

Schänden.

1) = Entehrung einer Frau oder Jungfrau, 1 Mo. 34,5 u. a. St. —

2) = Schande, schänden, schändlich antun durch Verhöhnung, Beschimpfung und Mißhandlung, 1 Sa. 17,36; 2 Sa. 10,5. Am schimpflichsten, wenn es sich gegen Wehrlose richtet, Ps. 14,6, oder gegen den Nächsten, dessen man doch bedarf, Spr. 25,8, oder gegen die Eltern, Spr. 28,7; 29,15, oder gegen Gott durch Übertretung seines Gesetzes, Röm. 2,23. Gott aber schändet seine Feinde zur Strafe, Na. 3,5. 6.

— Schändlich, schandbar, daß man sich dran schämen muß, wird gebraucht von Personen, so von Elis Söhnen, 1 Sa. 3,13 (wörtlich: sie zogen sich Fluch zu), sonst von bösen Kindern, Spr. 19,26, vgl. Sir. 3,18; von schlechten Knechten, Spr. 14,35; von dem abgöttischen Israel, Hos. 10,6; von Dieben u. Verleumdern, Sir. 5,17; von Geizigen, 14,6; aber auch von Dingen: Jes. 33,9 der Libanon steht schändlich zerhauen, eigentlich beschämt, verdorrt. Von Gott abgefallene Menschen gibt er in s. Lüste dahin, Röm. 1,26. Ein Christ soll sich von allem Schande, schänden, schändlich fernhalten. Während von den Kindern der Finsternis Dinge geschehen, wovon auch nur zu sagen s. ist, Eph. 5,12, sollen Kinder des Lichts dafür sorgen, daß von ihnen nichts Schandbares gesagt werde, und selber alle schandbaren Worte ablegen, Eph. 5,4; Kol. 3,8. Die Ältesten und Hirten der Gemeinde sollen nicht wie die Verführer um schändl. Gewinns willen, Tit. 1,11, sondern von Herzensgrund die Herde Christi weiden, 1 Pe. 5,2.

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