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Rotte

Rotte.

1) In unschuldigem Sinn = ein Haufe Menschen, so vom Heerlager der Philister (2 Sa. 23,11. 13) und ihren streifenden Rotte (1 Sa. 14,15). Die Rotte der Ochsen (Könige) mit den Kälbern (Völker) werfen sich als tributpflichtig nieder mit Silberbarren vor dem Volk Gottes (Ps. 68,31). —

2) Versammlung der Bösen. Dieselbe mißhandelt den Gerechten, den Typus des Messias (Ps. 22,17, vgl. Ps. 119,61; 35,15). Wider Paulus rottet sich der Marktpöbel in Thessalonich, Apg. 17,5. Die Rotte der Gottlosen ist wie ein Haufen Werg, das mit Feuer verzehrt wird (Sir. 21,10). Wer sich wider Jerusalem rottet (vgl. Offb. 19,19; 20,8), der tut es wider Gottes Willen, es ist ein erfolgloses, verderbliches Unterfangen, indem die sich Zusammenrottenden an Jerusalem scheitern werden (Jes. 54,15). —

3) In kirchlichem Sinn. Typus ist die Rotte Korah (4 Mo. 16,3. 5 ff.; 26,9 f.; 27,3Ps. 106,17. 18), da unter mißbräuchlichem Vorwand des allgemeinen Priestertums das gottgestiftete Amt angegriffen wird. Die Antinomisten des Briefs Judä, die mit Korah verglichen werden, machen Rotte, richten Trennungen an, und es wird dies als ein Ausfluß einer ganz fleischlichen, geistlosen Gesinnung genommen (Vers 11. 19). Zwietracht und Rotte sind Werke des Fleisches (Gal. 5,20; 1 Kor. 3,3). In Korinth sind Spaltungen, Schismen, äußere Trennungen; aber es müssen sogar Rotte, Häresen unter ihnen sein, damit die Rechtschaffenen offenbar werden (1 Kor. 11,18. 19). Rotte, Härese (sonst wohl auch Sekte oder ketzerisch übersetzt; vgl. d. Artt.), drückt eine tiefergehende, auf Selbstsucht beruhende Trennung von der Gemeinde aus. So verssteht Luther auch Hos. 9,7 unter Rottengeister falsche Lehrer, die sich einen Anhang machen (Apg. 20,30; 2 Petr. 2,1).

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