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Rahab

Rahab. 1) (die Offene) eine Buhlerin in Jericho, welche die beiden Kundschafter Josuas, die bei ihr einkehrten, verbarg und ihnen die Mutlosigkeit ihres Volkes und den eigenen Glauben an den Gott Israels (Hbr. 11,31, vgl. Jak. 2,25) offenbarte. Sie rettete dieselben an einem Seil über die Stadtmauer, auf welcher ihre Wohnung stehen mußte, Jos. 2,1 ff. Der Eid, wonach sie verschont werden sollte, wurde gehalten, 6,17. 25, und die Kanaaniterin ist als Weib des Fürsten Salma, Mt. 1,5, Stammutter Christi geworden, zum Vorbilde dafür, daß auch die Heiden und Sünder am Heile teilhaben.

2) Bezeichnung für Ägypten, welche Jes. 30,7; Ps. 87,4; 89,11; Hi. 9,13; 26,12 vorkommt, während Jes. 51,9, wo es im Urtext auch steht, Luthers: „die Stolzen“ belassen ist. Das Wort heißt eigentlich Ungestüm, Brausen, Toben; wenn in poetischer Sprache Ägypten, das für Israel so vielfach gefährliche Ungetüm, damit bezeichnet wird, so ist das ein Seitenstück zu der Bezeichnung Drache, zum Beispiel Jes. 27,1, vgl. Art. Leviathan. In Jes. 30,7 wird das Wort zu einem spöttischen Wortspiel verwendet: Rahab (= ungestümes Toben) wird stille dazu sitzen, das heißt sein ungestümes Toben ist eitel Prahlerei, welcher keine Tat folgt.

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