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Pharao

Pharao, genauer Par‛ôh, griech. Pharao (Sept.), koptisch (wo pa irrtümlich für den Artikel gehalten wurde, vgl. ähnlich Alexandria, arab. el-Iskenderîja, Iskenderîja) erro „König“, ist seit ältester Zeit der einheimische Titel der ägypt. Könige gewesen; die Bedeutung des ägypt. Wortes par-‛ô war „Haus, großes“, also großes Haus, Großhaus, Palast (vgl. ähnlich die hohe Pforte).

Während in der Bibel die Pharaonen der Zeit Abrams (wo aber in 1 Mo. 12,10 ff., wie die Dublette 20,1 ff. lehrt, wahrscheinlich statt Mizrajim „Ägypten“, ursprünglich Muzur = Midian als Umdeutung des älteren Gerar gestanden hatte), Josephs und Moses (vgl. dazu d. Art. Zeitrechnung) und ebenso der Schwiegervater Salomos nicht mit Namen genannt werden, so begegnen dafür dort folgende nicht bloß allgemein durch den Titel Pharao bezeichnete:

1) Sisak (ägypt. Scheschonk, griech. Sesonchis), der erste König der 22. Dynastie (Residenz Bubastis), der übrigens in der Bibel 1 Kö. 11,40 und 14,25 nicht Pharao, sondern, König von Ägypten“ genannt wird; s. d. Art. Sisak.

2) Thirhaka (s. d.), der dritte König der 25. oder äthiopisch. Dynastie (der erste war Sabako, Schabakû in den InschriftenAssurbanipals, der zweite Sebichos, ägypt. Schabataka, vgl. 1 Mo. 10,7 Sabtecha, Sohn des Kusch), weshalb er auch im Alten Testament „König von Kusch“ genannt wird.

3) Necho (s. d. Art.), der 2. König der 26. Dynastie, Sohn und Nachfolger des Psammetich I., der Zeitgenosse des Josia; vgl. 2 Kö. 23,29 „Pharao Necho, König von Ägypten“, und wohl auch mit dem ungenannten „Pharao“ Jer. 46,25 und 47,1 gemeint.

4) Hophra (s. d., hebr. Chophra‛) nur Jer. 44,30 („Pharao H., König von Ägypten“), der 4. König der 26. Dynastie (der dritte ist Psammetich II., und der fünfte der in den Artt. Nebukadnezar und Put erwähnte Amasis).

— Ganz auszuscheiden ist der Araberfürst Serach 2 Chr. 14,8 ff. (s. d. Art. Kusch), der dort einfach „Serach der Kuschite“ heißt und nichts mit Sisaks Sohn Osorkon zu tun hat, und höchst wahrscheinlich auch So (richtiger Siv’i, hebr. Sw’) 2 Kö. 17,4, der, trotzdem er dort (als Zeitgenosse des letzten Königs von Israel, Hosea) „König von Ägypten“ genannt wird, doch wohl nur einer Verwechslung von Mizrajim mit Muzur (= Midian) diesen Titel verdankt; es ist das der von Sargon (s. d.) erwähnte turtânu (Feldherr) des Landes Muzur, Sib’i, dessen Oberherr Pir’u (nicht = Pharao!), König von Muzur, unmittelbar darauf genannt wird.

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