Pfeifen
Pfeife, Pfeifen, Pfeifer. Die Pfeife wird unter den Blasinstrumenten der Bibel am häufigsten genannt, vgl. Musik S. 502. Es gab zwei Hauptarten:
1) hebr. chalil, das Durchbohrte = Flöte, häufigneben Harfen oder Pauken genannt, meist ein langes, dünnes Rohr; es gab aber auch Schrägpfeifen und Doppelpfeifen, außerdem kurze, dicke, mehr trompetenartig geformte. Sie bestanden aus Rohr oder Holz, zuweilen auch aus Elfenbein oder Metall. In der Bibel ist sie zuerst erwähnt bei der Musik, durch welche sich der 1 Sa. 10,5 genannte Prophetenverein in gehobene Stimmung versetzte, bei den Festwallfahrten nach Jerusalem, Jes. 30,29; 1 Makk. 4,54. Auch im profanen Gebrauch wurde die Pfeife, Pfeifen, Pfeifer Geblasen, so beim Einzug des neugesalbten Königs in den Palast, 1 Kö. 1,40, bei der Tafelmusik, Jes. 5,12; Sir. 40,20 f., bei heiterem Tanz, Mt. 11,17; Luk. 7,32, bei Hochzeitsfesten, 1 Makk. 3,45; 9,41. vgl. Offb. 18,22, bei Leichenbegängnissen zu Christi Zeit ganz allgemein Mt. 9,23, vgl. 1 Kor. 14,7. —
2) Die Sackpfeife, ugab, ein uraltes, bes. der Volksbelustigung dienendes Instrument, 1 Mo. 4,21; Hi. 21,12; 30,31; aber auch zum Lobpreis Gottes gebraucht, Ps. 150,4. —
3) Pfeifen, scharak, das Luther Hi. 27,23 mit zischen, 1 Kö. 9,8 mit blasen widergibt, kommt als Ausdruck des Spottes vor Jer. 49,17; 50,13; 51,37; Klagel. 2,15 f. —
4) Das Wort Jesu Mt. 11,17 hat den Sinn: Wie man launischen Kindern nichts recht machen kann, so ist diesem Volk nichts angenehm, weder der Ernst des Gesetzes, noch die Süßigkeit des Evangeliums.