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Ordnung

Ordnung, ordnen, ordentlich. Gott ist ein Gott der Ordnung, ordnen, ordentlich (1 Kor. 14,33). Er hat alles, Natur und Geschichte (Ps. 111,3) geordnet nach Maß, Zahl und Gewicht (Wsh. 11,21), mit Weisheit (Ps. 104,24; 136,5; Jer. 51,15). Auf dieser Satzung ruhen die Ordnung, ordnen, ordentlich des Himmels und der Erde, die sogen. Naturgesetze (Hi. 38,33; Jer. 31,36; 33,25; Ps. 148,6; Sir. 16,25-28). Ebenso ist die Obrigkeit eine göttliche (Röm. 13,2) und menschl. (1 Pe. 2,13) Ordnung, ordnen, ordentlich, die aus beiden Gründen Gehorsam ansprechen kann. Wo eine verständige Obrigkeit ist, da geht’s ordentlich zu (Sir. 10,1; Wsh. 6,5). Desgleichen ist im Haushalt die Weisheit das Prinzip der Ordnung, ordnen, ordentlich, Spr. 24,3. Ein Heer wird geordnet = gemustert, Jos. 8,10; 2 Sa. 18,1. Der König David teilte Priester u. Leviten (1 Chr. 24), ebenso Sänger (K. 25), Torhüter (26) und Heer (27) in Ordnung, ordnen, ordentlich, die abwechselnd Dienst hatten. Diese auch für die Zeit Salomos (2 Chr. 8,14), Joas’ (2 Kö. 11,5. 7), Hiskias (2 Chr. 31,2) und Josias (2 Chr. 35,4) bezeugten Priesterordnungen werden noch bei der Geburt des Täufers erwähnt (Luk. 1,5. 8). Christus ist kein Priester nach der Ordnung, ordnen, ordentlich Aarons (Hbr. 7,11), sondern Melchisedeks (Ps. 110,4; Hbr. 5,6. 10; 6,20; 7,17). Von den Ordnung, ordnen, ordentlich, in denen die Auferstehung erfolgt, bildet Christus die erste (1 Kor. 15,23). Auch in der Kirche Christi ist Ordnung, ordnen, ordentlich nötig: Christus hat die Apostel verordnet (Mk. 3,14) und die Apostel wieder Älteste in jeder Gemeinde geordnet (Apg. 14,23). Daß aber Frauen in der Gemeinde reden, ist Unordnung (1 Kor. 14,35). Überhaupt ist gemeinsames Handeln ohne Ordnung, ordnen, ordentlich nicht möglich. Wenn auch in der Zeit der ersten Liebe das Gemeindeleben frei und familiär sich bewegte, so zeigte sich doch bald die Notwendigkeit der Ordnung, ordnen, ordentlich, indem sonst auch ein Reichtum von Gaben (wie in Korinth) mehr schädlich als erbauend wirkt. Der Apostel sorgt 1 Kor. 12-14 dafür, daß die Gaben, Ämter und Kräste gedeihlich zusammenwirken im Geiste der Liebe und Demut, und dies sowohl in Verwaltung des Wortes, 1 Kor. 14,29-33. 40, als der Sakramente, 1 Kor. 11, und im Gebiet des Kirchenopfers, 1 Kor. 16,1. Der ganze erste Korintherbrief zielt auf Herstellung der Ordnung, ordnen, ordentlich in einer begabten, aber zerfahrenen Gemeinde in Beziehung auf Zucht, Leben, Adiaphora, Kultus. Wo seine schriftliche Anweisung nicht zureicht, behält er sich mündliche Anordnungen vor, 1 Kor. 11,34. Hieraus sieht man, daß die Kirchenordnung veränderlich ist, weil sie aus der Liebe fließt, die dem Nächsten dient, nicht glaubensnotwendig ist, wie denn auch der erste Ansatz einer Kirchenordnung, das Dekret des Apostelkonzils (Apg. 16,4), längst nicht mehr gültig ist. Besser als in Korinth fand der Apostel die Ordnung, ordnen, ordentlich in der kolossischen Gemeinde (Kol. 2,5).

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