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Ophir

Ophir, nach 1 Mo. 10,29 ein joktanitischer Araberstamm, aller Wahrscheinlichkeit nach in Ostarabien zu suchen, da die gegenüberliegende elamitische Küste (östlich vom Persergolf) keilschriftlich den Namen Apirführte und gegenseitige Beziehungen der beiden Uferländer, des arabischen und des elamitisch-persischen, seit alter Zeit natürlich waren und auch tatsächlich bezeugt sind. Damit stimmt auch die Erwähnung Ophirs in den Königsbüchern (1 Kö. 9,28 = 2 Chr. 8,18; 1 Kö. 10,11 = 2 Chr. 9,10; 1 Kö. 11,22 = 2 Chr. 9,21), wonach die phönikischen Schiffe Hirams für Salomos Tempelbau alle drei Jahre (so lang dauerte also die Fahrt vom Golf von Akaba um ganz Arabien herum, wobei natürlich verschiedene Häfen mit mehr oder weniger langem Aufenthalt angelaufen wurden) vor allem Gold (vgl. dazu die sprichwörtliche Erwähnung des Goldes von Ophir Ps. 45,10; Hi. 22,24; 28,16; Jes. 13,12; 1 Chr 29,4), dann auch almuggim-Holz (Luther: Sandelholz) und Edelsteine, nach der ausführlichsten Angabe 1 Kö. 11,22 Gold, Silber, Elfenbein, kophîm u. Tukkîjîm zurückbrachten. Die Übersetzung von almuggîm (Var. in 2 Chr. algummîm) durch Sandelholz ist sehr fraglich; abgesehen davon, daß nach 2 Chr. 2,7 eine Art davon auch vom Libanon gebracht worden sein soll, weist der wohl entsprechende bab.-ass. Holzname elammaku auf Elam (und dann wohl auch, s. oben, auf das gegenüberliegende Oftarabien), weshalb Glaser u. a. auf Styrax rieten. Noch fraglicher ist die Übersetzung von Kophim und Tukkijim (wohl nur dialektische Var. von Sukkîjîm, 2 Chr. 12,3, Troglodyten, also eine Art Sklaven) durch Affen und Pfauen; Ed. Glaser sah in kophîm den Namen eines Räucherwerks (vgl. südarabisch kaiph Weihrauchopfer und äg.-griech. kyphi Gemisch von Räucherwerk). Die griech. Übersetzung hat für Ophir Sofeira, Sofir u. ä. (vgl. 1 Mo. 10,30 den ostarab. Berg Sephar).

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