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Nathan

Nathan. Der Name bedeutet dasselbe wie Jonathan.

1) Der Prophet, der in Jerusalem den Beruf hatte, neben Davids neuem und starkem Königtum die regierende Hoheit Gottes zu bezeugen und die Unverletzlichkeit seines Rechts zu vertreten. Dem Plan des Königs, seine Stadt durch einen Tempel als Gottes Stadt zu kennzeichnen, war er persönlich günstig gestimmt; dann bekam er aber durch ein prophetisches Erlebnis die Weisung, ihm den Tempelbau zu untersagen, wodurch in einem wichtigen Moment mit unvergeßlicher Deutlichkeit festgestellt wurde, daß der Gottesdienst nicht nach der Meinung des Menschen, auch nicht nach der des Königs, sondern allein nach Gottes Weisung zu geschehen hat. Zugleich brachte der Prophet dem König die Verheißung, daß Gott seinem Geschlecht für immer die Herrschaft verleihe. Das ist die Weise, wie Gott sich verherrlicht, nicht daß der König für Gott ein Haus baut, sondern daß Gott das Haus des Königs baut, 2 Sa. 7; 1 Chr. 17. Dadurch war für immer die Hoffnung Israels mit dem Davidshaus verbunden und die Vollendung der Gemeinde an den Davidssohn geknüpft. Als hernach der König nach der bei den Königen üblichen Weise die Frau eines seiner Krieger für sich in Anspruch nahm, hat Nathan das göttliche Recht, das die Ehe heiligt, auch vor dem König vertreten und ihn zur Buße gebracht, 2 Sa. 12. Als in den letzten Tagen Davids Adonija sich das Königtum verschaffen wollte, stand Nathan auf der Seite Salomos und hat seine Einsetzung ins Königtum mitbewirkt, 1 Kö. 1. Vielleicht ist Salomo in seiner Nähe aufgewachsen, 2 Sa. 12,25. Zwei Söhne Nathans, Asarja und Sabud, besaßen später unter Salomo hohe Ämter, 1 Kö. 4,5. Für die nachexilische Zeit, in der die Ordnungen für die Musik und den Gesang im Tempel auf David zurückgeführt wurden, war es selbstverständlich, daß der König diese Ordnungen im Einverständnis mit dem Propheten getroffen habe, 2 Chr. 29,25. Die „Geschichten Nathans“ 1 Chr. 29,29 sind die Erzählungen aus der Geschichte Davids, in denen Nathan als mitbeteiligt vorkommt. —

2) Nathan hieß auch ein Sohn Davids von der Bathseba, Ahnherr eines Nebenzweiges des königlichen Hauses, Sach. 12,12, der nach der von Lukas aufgenommenen Geschlechtstafel Jesu bis in die neutestamentl. Zeit bestand. Nach Luk. 3,31 stammte Joseph durch Nathan von David ab.

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