Merodach-Baladan
Merodach-Baladan (babylon. Marduk-baliddin, das heißt Marduk gab einen Erbsohn), ein babyl. König, von dessen Gesandtschaft an Hiskia Jes. 39,1-8 = 2 Kö. 20,12-19 die Rede ist. An beiden Stellen heißt er noch Sohn des Bal-adan (was wohl besser Bel-iddin zu vokalisieren ist), an der letzteren steht irrtümlich Berodach-B. statt Merodach-Baladan Dieser aus Chaldäa stammende König regierte 721-710 und dann noch einmal kurz 703 über Babylonien; s. schon den Art. Hiskia, wo auch zur Chronologie das nötige bemerkt ist. Merodach-Baladan war ein Zeitgenosse des Assyrerkönigs Sargon und hatte sich mit Hilfe Elams des babyl. Thrones bemächtigt; er wurde denn auch von Sargon 710 entthront, und erst nach dessen Tode gelang es ihm noch einmal, sich 9 Monate hindurch wiederum in Babel festzusetzen. Ein berühmterer älterer König gleichen Namens (s. d. Art. Babylonien, S. 65) regierte um 1200 v. Chr.