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Melite

Melite. Diese Insel, auf der Paulus schiffbrüchig ankam, Apg. 28,1 ff., ist ohne Zweisel das bekannte Malta. Früher hat man auch wohl an eine Insel Meleda unweit Ragusa an der dalmatischen Küste gedacht, deren Lage aber nicht paßt. Malta, ca. 323 qkm groß, 12 Meilen von Sizilien, 26 von Afrika entfernt, ist ein 360 m hohes Kalkplateau, dessen verwitterte Oberfläche nur dünne Ackerkrume trägt, dem aber durch großen Fleiß Wein, Baumwolle, Südfrüchte, zum Beispiel die besten Orangen Europas abgewonnen werden. Die Einwohner waren von phönikischer Herkunft, daher sie Lukas V. 4 Barbaren (Luther: Leutlein) nennt. Die Stelle, wo Paulus ans Land kam, wird von der Tradition als „St. Pauls Bucht“ bezeichnet, wahrscheinlich mit Recht: sie liegt im Nordwesten der Insel. Malta hat oft seinen Herrn gewechselt: es herrschten hier nacheinander Phöniker, Karthager, Römer, Araber, Griechen, Normannen, Neapel, Johanniter 1530 bis 1798: seit 1800 ist es englisch.

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