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Lilie

Lilie, schuschan (vergl. dazu den Frauennamen Susanna), scheint keine besondere Blumenart bezeichnet zu haben, sondern im allgemeinen die Blütenpracht, die sich im Frühjahr auf den Feldern entfaltet. Es ist daher auch der Deutung des Namens reicher Spielraum gelassen. Die LXX übersetzen das hebr. Wort mit krinon, die Rabbinen mit Rose. Mit „Lilien und Rosen“ wird der Fremde in den syrischen Klöstern begrüßt, wobei die Schwertlilien, Iris susiana, die gar nicht zur Familie der Liliaceen gehören, als die biblischen „Lilien“ gelten. Andere verstehen unter den Lilien „auf dem Felde“ die eigentliche Pracht des syrischen Feldes, die Anemone coronaria, welche in allen Farben, bes. purpurrot, die Oberfläche bedeckt. Wer eigentliche Liliengewächse unter schuschan verstehen möchte, der hat die Wahl unter allen Lilienarten, welche sämtlich wild in Palästina wachsen, neben Tulpen, Hyazinthen, Zyklamen usw. Vgl. auch Dudaim (Jes. 35,1; Mt. 6,28; Luk. 12,27; Hohel. 7,14).

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