Zum Inhalt

Laban

Laban (ebräisch „der Weiße“), Sohn Bethuels (1 Mo. 28,5), Enkel Nahors (29,5, „Sohn“ im Sinne von Nachkomme), Bruder Rebekkas (24,29), Vater Rahels u. Leas, wohnte zu Haran (27,43) und heißt darum Aramäer (Luth. Syrer), 25,20 und sonst, redet auch einen andern Dialekt als der aus Kanaan gekommene Jakob (31,47). Da der Vater Bethuel bei der Verheiratung Rebekkas schon alt war, steht Laban schon damals (K. 24) im Vordergrund. Bei Jakobs Aufenthalt in Haran (K. 29 ff.) ist er das Haupt der Familie. Er benimmt sich Jakob gegenüber, der mit der Zeit sein Schwiegersohn wurde, bei aller äußeren Liebenswürdigkeit (vgl. schon 24,31; 29,14 f.) eigennützig, listig, wortbrüchig, 29,23ff.; 30,27; 31,7ff. 38ff., welch letzte Stellen zeigen, daß nicht alle seine unlautern Kunstgriffe erzählt sind. Auch die Zärtlichkeit gegen seine Töchter (31,28) schließt nicht aus, daß er sie seiner Habgier dienstbar macht (31,15). Er wird aber schließlich von dem noch gewandteren Jakob, dem sein Gott beisteht (31,9 ff.; 29,22), überlistet (30,31 ff.; 31,1. 16. 20), und seine Rechnungen bringen ihm am Ende nur Schaden. Jakobs Herden nehmen in dem Maße zu wie die Labans sich verringern, die erst durch Jakobs Sorgsalt gewachsen waren, und jener zieht endlich ohne Wissen seines Schwiegervaters von dannen samt dessen Töchtern. Laban jagt ihm zürnend nach, muß aber von Rache abstehen, da Gott sie ihm wehrt, und wird obendrein beschämt, da er seine gestohlenen Hausgötter (ebr. Teraphim) nicht entdecken kann, 31,30 ff. Darauf zieht er freundliche Saiten auf und schließt mit Jakob einen Freundschaftsbund am Berge Gilead, V. 44 ff. Dieser Bund hat seine nationale Bedeutung für das Verhältnis der Israeliten zu jenem aramäischen Stamm am Euphrat, der sich gleichfalls von Therach herleitete. Beide Stämme sollten sich als Brüder ansehen. Vgl. die Artt. Rebekka, Jakob, Rahel, Lea.

Zur Übersicht