Klug
Klug, Klugheit, klüglich. Klugheit ist die Fähigkeit, Menschen und Dinge richtig zu beurteilen und für seine Zwecke die richtigen Mittel zu wählen. Vgl. den Mann, der sein Haus auf den Fels baut, um ein dauerhaftes Haus zu haben (Mt. 7,24); die Jungfrauen, welche Öl mitnehmen, um für alle Fälle gerüftet zu sein (Mt. 25,4); ebenso den Haushalter, der das rechte Mittel ersinnt, um sich seinen Unterhalt zu sichern, wenn er vom Amt gesetzt wird (Luk. 16,8) u. dergl. Besonders gehört zur Klugheit ein zweckmäßiger, geschickter Gebrauch der Rede (2 Sa. 14,2; 1 Kor. 1,17). Der Unterschied der Klugheit von der Weisheit ist der, daß die Klug, Klugheit, klüglich die Mittel zu irgend welchem Zweck ersinnt, die Weisheit aber die rechten Zwecke selbst wählt; letztere steht also höher, erstere kann auch sehr schlimmen Zwecken dienen, wie schon das Beispiel der Schlange im Paradies zeigt (1 Mo. 3,1), oder das Beispiel des ungerechten Haushalters (s. o.) samt dem Wort des Herrn: die Kinder dieser Welt sind klüger denn die Kinder des Lichts in ihrem Geschlechte (Luk. 16,8). Aber eben dieses Wort zeigt, daß auch im Reiche Gottes Klugheit nötig ist, um den höchsten Zweck des Menschenlebens zu erreichen (s. die oben genannten Gleichnisse vom klugen Mann, von den 10 Jungfrauen, vgl. Luk. 1,17). Nur muß die Klugheit sich verbinden mit der Einfalt (Mt. 10,16) und darf nicht stolz und sicher werden (Röm. 12,17, vgl. Jes. 5,21). Die selbstgefällige Klug, Klugheit, klüglich wird vor Gott zu Schanden (Hi. 12,17; Mt. 11,25; 1 Kor. 3,19). Gottes Wort ist der beste Lehrmeister, um klug zu machen (Ps. 119,104. 130), dazu die Zucht eines treuen Vaters (Spr. 4,1). Kennzeichen einer rechten Klug, Klugheit, klüglich sind Geduld (Spr. 19,11) und Sanftmut (Jak. 3,13) und dazu „seine Lippen halten“ (Spr. 10,19).