Kir
Kir.
1) Eine Landschaft in Asien, aus der die Aramäer stammten, Am. 9,7, wohin Tiglathpilesar auch die Bewohner von Damaskus verpflanzte, 2 Kö. 16,9, Jes. 22,6 neben Elam genannt. Man hat sie am Flusse Kur, Cyrus, in Armenien gesucht, was unmöglich ist; andere verglichen die spätere Landschaft Cyrrhestica zwischen Orontes und Euphrat; oder sucht man sie im Osten bei Elam, wo ein Volk der Karer erwähnt wird; alles unsicher. —
2) Kir Moab, Jes. 15,1, auch Kir Heres, Jes. 16,11; Jer. 48,31, und Kir Hareseth, Jes. 16,7; 2 Kö. 3,25, genannt, die feste Stadt Moabs. Als Joram, mit Josaphat verbündet, durch Edom in das Land Moab eindrang, leistete diese Festung ihnen allein noch Widerstand (2 Kö. 3,25). Später wurde die Stadt der Sitz eines Erzbischofs und in den Kreuzzügen eine vielumstrittene Festung. Noch heute ist die Umgebung des 1026 m hoch gelegenen Kerak
— so heißt es jetzt — sehr fruchtbar; es zählt etwa 20-22 000 Einw., darunter 2500 Griechen, 200 Lateiner, 25 Evangelische. Die Aussicht von der Höhe des im Südwesten der Stadt gelegenen Kastells erstreckt sich über das Tote Meer, das Jordantal bis zum Ötberg. Das mächtige Kastell an der Südseite und die noch vielfach erhaltenen dicken Mauern mit mächtigen Türmen geben der Stadt immer noch das Ansehen einer Festung (Abb. 190). Die Einwohner treiben Handel nach Jerusalem mit den Beduinen und mit den Mekkapilgern. Übrigens hält Bühl die Gleichsetzung von Kir Moab mit Kir Hareseth und Kir Heres für unsicher. Kir Hareseth hält auch er für Kerak, Kir Moab sei = Kirioth Am. 2,2 und vielleicht = der Ruinenstätte Rabba 3 Stunden nördlich von Kerak.