Kalk
Kalk. Obgleich ganz Palästina, mit Ausnahme vereinzelt zum Ausbruch gekommener Silikatgesteine, aus Kalkstein besteht (der zur Kreideperiode gehört), so ist doch in der ganzen Schrift von diesem „geognostischen“ Kalk nirgends die Rede. Vielmehr begreift das Wort Kalk in Hes. 13,10. 11. 14. 15 und 22,28, ebenso 5 Mo. 27,2 nur das, was die wissenschaftliche Sprache Calciumoxid nennt, das heißt durch Brennen seiner Kohlensäure beraubten Kalk, der dann durch Ablöschen mit Wasser in einem Kalkbrei dargestellt und mit Sand gemengt als Mörtel benützt werden kann. In ähnlicher Weise wird aus schwefelsaurem Kalk oder Gips durch Brennen das innewohnende Hydratwasser entzogen und dann durch Anrühren mit Wasser ein Brei (Speise genannt) erstellt, mit welchem getüncht wird. Den Begriff „Mörtel“ meint entschieden auch 1 Mo. 11,3, wo beim Bau des babylonischen Turmes „Asphalt“ als Mörtel benützt wird. Als „Mörtel“ oder Tünche ist wohl auch 3 Mo. 14,41 zu fassen, wo Luther „Leimen“ übersetzt.