Isebel
Isebel, Tochter des Königs Ethbaal von Thrus-Sydon und vormaligen Priesters der Astarte, 1 Kö. 16,31, von Ahab zum Weide genommen, erweist sich über drei Jahrzehnte als grundsätzliche Feindin der geoffenbarten Religion. Sie rottet die Propheten Jahvehs aus, 1 Kö 18,14, und gewährt 400 Propheten der Aschera Unterhalt. Nur Elia tritt ihr erfolgreich entgegen; ihm schmört sie vergeblich den Tod, 1 Kö. 19,2. Zum Hass gegen den Jahvehglauben gesellt sich in ihrem Charakter echt heidnische Gewalttätigkeit gegen die Untertanen, bekundet durch den Justizmord an Naboth, 1 Kö. 21,5 ff. Ein Weib von dämonischer Energie, beeinflusste sie den Ahab in schlimmster Weise und erscheint in der Schrift als geistige Urheberin von dessen bösem Tun. Die Untat an Naboth machte J.s Mass voll, wenn schon noch geraume Zeit vergeht, bis Jehu die göttliche Drohung zur Vollstreckung bringt, das Hunde J. an den Mauern von Jesreel, der Heimat Naboths, fressen sollten, 1 Kö. 21,23. J. überlebte zwar ihren Gemahl um 13 Jahre und damit dessen nacheinander regierende Söhne Ahasja und Joram — dieser wird ihr eigener Sohn genannt, 2 Kö. 9,22 —, aber ihr Lebenswerk, die Einführung des Baaldienstes an Stelle des Jabvehlultus in Israel, überdauerte sie nicht, 2 Kö. 10,18-28.
Den Namen J. erhält, weil sie der nikolaitischen Irrlehre Vorschub leistet, symbolisch die falsche Prophetin zu Thyatira, Offb. 2,20.