Hermon
Hermon (Tafel 12), die höchste, südl. Erhebung des Antilibanus, 2760 m hoch, ein gewaltiger, als Grenzmarke der israelitischen Eroberungen im Ostjordanland oft genannter Gebirgsstock, von dem Antilibanus durch eine tiefe Einsenkung getrennt; bei den Sidoniern Sirion, bei den Amoritern Senir genannt, 5 Mo. 3,8(5 Mo. 4,48 Sion), heute Dschebel esch-Schech, das heißt Berg des (weißhaarigen) Greises. Er hat eine Länge von 7-10 Stunden und drei Gipfel, die eine wunderbare Aussicht über einen großen Teil von Syrien, Samaria und Galiläa, vom Mittelländischen Meere bis zu der Haurankette darbieten. Der Hermon ist den größten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt, der Jordan und der Awadsch verdanken ihm ihre Wasserfülle; daher wird Ps. 133,3 in dichterischem Bilde der Tau der Zionsberge von seiner befeuchtenden Einwirkung abgeleitet. Noch heute gibt es Füchse, Wölfe, Bären und Leoparden dort, (vgl. Hohel. 4,8). Kein anderer Berg ist auch Ps. 89,13 gemeint. Weil man es unwahrscheinlich fand, daß er hier mit dem sechsmal niedrigeren Tabor zusammengestellt werde, suchte man einen „kleinen Hermon“ in der Nähe des Tabor und legte diesen Name i dem kleinen Gebirgszug Dschebel ed Dahi (515 m) bei, in dessen Nähe Sunem, Nain, Endor lagen. Mit Unrecht! Ps. 42,7 findet sich die Mehrzahl Hermonim: sie wird auf die mehreren Gipfel des Hermon oder auf die ganze Gebirgsgegend um ihn her gedeutet.