Gütergemeinschaft
Gütergemeinschaft. Mit dem Wort wird das Apg. 2,42 ff.; 4,32 ff. geschilderte Verhalten der ersten Gemeinde in Jerusalem bezeichnet. Daß von irgend welcher gesetzlichen Ordnung (Sozialismus, Kommunismus) dabei keine Rede war, zeigt der ganze Zusammenhang, insbesondere 4,32; 5,4; 12,12. Vielmehr entsprang das Verhalten dem Enthusiasmus der Bruderliebe, wohl auch der Furcht vor den Gefahren des Reichtums; die Veranlassung lag in der Menge der Bedürftigen in der Gemeinde, deren Bedürftigkeit durch den Enthusiasmus in der Pflege des Gottesdiensts (2,42: „täglich“ und „stets“) wohl noch gesteigert wurde. Dieser doppelte Enthusiasmus zeigt deutlich den Charakter der Anfangszeit, ihre Stärke wie ihre Schwäche, und es wird nicht nur die Unzweckmäßigkeit desselben durch die später notwendige Kollekte des Paulus für Jerusalem (Röm. 15,26; 1 Kor. 16,1; 2 Kor. 8 u. 9) erwiesen, sondern es bedeutet der Grundsatz des Paulus, 1 Kor. 9,12; 1 Th. 4,11; 2 Th. 3,8-12, einen entschiedenen Fortschritt.
(Gütergemeinschaft der Spitzbuben s. Spr. 1,14.