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Gottlos

Gottlos nennt die Bibel Menschen, die sich von Gott, den sie wohl kennen, losgesagt haben und in frevlerischem Treiben sein Gesetz verachten. Auch wo dies Wort von Heiden gebraucht wird, wie zum Beispiel 5 Mo. 9,4; Jes. 14,5, bezeichnet es nicht bloß ihre Unbekanntschaft mit dem wahren Gott, sondern zugleich ihre sittliche Entartung, die Gottes Strafe herausfordert. Der Gottlos bestreitet auch nicht sowohl das Dasein Gottes aus innerer Überzeugung, sondern er sucht den Gedanken an Gott loszuwerden, um sich die Strafe, die ihm droht, aus dem Sinn zu schlagen, Ps. 10,4. 5. 11. 13. Weil er sich von der Quelle alles Lebens losgesagt hat, ist er innerlich unglücklich, er hat keinen Frieden, Jes. 48,22; 57,21, er bebt sein Leben lang, Hi. 15,20, sein Gewissen spiegelt ihm allezeit Gefahren vor, Spr. 28,1. Sein g. Treiben mißfällt Gott, Ps. 5,5; 45,8, dessen Zorn über alles g. Wesen endlich offenbar werden wird, Röm. 1,18. Und doch hat Gott nicht Gefallen am Tod des Gottlos, Hes. 18,23, sondern wenn er sich bekehrt, so soll er leben, V. 21. Ist doch Christus für Gottlos gestorben, Röm. 5,6, um ihnen die Rechtfertigung zu erwerben, Röm. 4,5.

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