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Geld

Geld. Eine Geldwährung unter staatlicher Kontrolle und Garantie und dementsprechend staatlich geprägte Münzen hatten die Juden vor dem Exil nicht. Die Wertmesser, Silber und Gold, jedenfalls auch, wenn gleich im Alten Testament nicht erwähnt, Kupfer, wurden deshalb gewogen (1 Mo. 23,16; 2 Sa. 18,12 u. ö.). Natürlich gab es schon früh den Gewichtseinheiten (s. Maß u. Gewicht) entsprechende Geldstücke, Scheiben, Ringe, Barren (Jos. 7,21); bei größeren Summen aber, und wenn man sicher gehen wollte, wurde jedesmal gewogen. Somit wurde die Gewichtseinheit des Sekel (revid. Übers. Lot) von selbst auch zur Münzeinheit. Jedoch waren schon die Babylonier für den Geldverkehr auf eine bequemere Teilung der Einheiten gekommen. Das Talent (Luther: Zentner oder Pfund) wurde zwar zu 60 Minen (Luther: Pfund), die Mine aber nur zu 50 Sekeln berechnet, so daß von der gleichbleibenden Grundlage des Sekels = 16,37 g aus das Gewichtstalent (zu 3600 S.) 58 932 g, das Geldtalent (zu 3000 S.) 49 110 g wog. Der Sekel teilte sich in 2 Beka oder 20 Gera (Hes. 45,12), letzteres jedenfalls eine Kupfermünze, wobei bei dem Wertverhältnis von Silber: Kupfer = 60:1 die Gewichtsberechnung einfach war: 1 Silbersekel = 60 Kupfersekel. Anders bei dem Verhältnis von Gold: Silber, das in ganz Vorderasien stehend 13⅓: 1 war (neuere Forscher erklären das aus der babhlonischen Weltanschauung: Silber ist das Mond-, Gold das Sonnenmetall — daher auch die Ring- und Scheibenform der Münzen —, ihr Wertverhältnis ergibt sich aus dem der Umlaufzeit von Sonne und Mond, 360:27). Es wurde im Unterschied vom Goldsekel ein Silbersekel berechnet im Wert von 1/15 oder von 1/10 des Goldsekels; erstere Berechnung, die der Phönizier, herrschte in Israel bis auf Jesus, später wurde die babylonische 1/10-Berechnung üblich. Als aber der Makkabäer Simon zum Zeichen der staatlichen Selbständigkeit 143 v. Chr, eigene Münzen () schlagen ließ, kehrte er zum alten, als national geltenden 1/15. Fuß zurück, so daß der Silbersekel 14,55 g wog. Dies entspricht, da in einer deutschen Reichsmark 5 g Silber enthalten sind, 2,91 Mk.; weil aber in der deutschen Reichswährung das Verhältnis von Gold: Silber 151/2: 1 ist, so wäre der Münzwert nur 2,5 Mk., der wirkliche Silberwert nach den heutigen Silberpreisen noch geringer. Der Goldsekel mit 16,37 g berechnet sich, da aus einem Pfund Feingold 1395 Mk. geprägt werden, auf ca. 45 Mk., die Goldmine also auf 2250 Mk., das Goldtalent auf 135 000 Mk. Da aber der Feingehalt der damaligen Münzen nicht bekannt ist, so sind diese Angaben nicht ganz sicher und über die Kaufkraft des Geldes, die selbstredend viel höher war als heute, gibt es noch weniger sichere Anhaltspunkte.

Die ersten staatlich geprägten Münzen in Israel waren die persischen Dariken, die verbreitetsten die Halbdariken (Abb. 130), Goldmünzen mit 8,38 g = 22,5 Mk. (Neh. 7,70; vorausdatiert 1 Chr. 29,7; Esra 2,69, Luther: Gülden), daneben Silberdariken, auch Silberfekel genannt im Wert von 1 Mk. (Neh. 5,15. Luther: Silberlinge). Dann wechselt das Geld mit den Herren des Landes: es kursieren griechische, ptolemäische, seleukidische Münzen, bis der genannte Simon das Recht zur Silberprägung erlangte. Die späteren Makkabäer fügen der hebräischen eine griechische Aufschrist, die Herodianen prägen nur noch Kupfermünzen, im übrigen herrscht römisches, daneben griechisches Geld. So werden im Neuen Testament erwähnt an Silbermünzen:der Denar () Mt. 18,28 (Luther:Groschen), Mt. 22,19 (Zinsmünze), Mk. 6,37 (Pfennig), die attische Drachme, annähernd gleichwertig. (Luk. 15,8 f. Groschen) = ca. 70 Pfg., die Doppeldrachme Mt. 17,24 und der Stater (Mt. 17,27, ) = 4 Drachmen haben als Münzen thrischer Währung zu gelten, welche als der althebräischen entsprechend für die Tempelsteuer maßgebend war (ein Stater also = ein Silbersekel zu 2,5 Mk., s. o.). Von Kupfermünzen werden genannt: das Zwei-As-Stück (Luk. 12,6: 2 Pfennige) u. der As (Mt. 10,29. ) = 4,5 Pfg., der ¼ As, Quadrans (Mt. 5,26) und das Scherflein ($$Mk,12,42::Mk 12,42$$), ein griechisches Leptón = ⅛ As.

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