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Freundlich

Freundlich, Freundlichkeit. Freundlichkeit ist der natürliche Ausdruck der Liebe in Worten und Gebärden und die unzertrennliche Begleiterin ihres Tuns. Die Freundlich, Freundlichkeit ist Zeuge davon, daß es der Liebe nicht sauer wird, sich ans Licht zu wagen, sondern daß der Liebe Übende selbst davon beglückt, ja beseligt wird. Daher ist denn auch die Wirkung der Freundlich, Freundlichkeit „wie Honigseim“ (Spr. 16,24); und im Verzeichnis der guten Eigenschaften der Liebe steht sie mit obenan, 1 Kor. 13,4. Wie oft wird dem entsprechend der Gott, der die Liebe ist, selbst gepriesen als der freundliche. Eine Reihe von Psalmen beginnt oder schließt mit dem Aufruf: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich! (Ps. 100,5; 106,1; 107,1; 118,1. 29; 136,1). In der ganzen Art, wie Gott uns seine Wohltaten zukommen läßt, können wir „schmecken und sehen, wie freundlich er ist“, Ps. 34,9, vgl. 1 Pe. 2,3. Und wie gerne läßt er durch seine Boten freundliche Worte verkündigen, Jes. 40,2; Hos. 2,16 — Worte, deren freilich nur die Frommen sich getrösten dürfen (Mi. 2,7). Wie freundlich ist er beim Verzeihen, Zef. 3,17 — ganz so wie ihn der Heiland im Gleichnis vom verlorenen Sohn abgebildet hat. All diese Freundlich, Freundlichkeit Gottes hat sich gesammelt und ist erschienen in seinem Sohne, Tit. 3,4, und strahlt wieder aus dessen Worten und Taten, sein Joch ist „freundlich“, wie das Wort im Grundtext lautet, Mt. 11,30. Darum sollen auch seine Diener vor allem Freundlich, Freundlichkeit beweisen, 2 Kor. 6,6; 2 Tim. 2,24. Ja es ist eine allgemeine Christenregel: seid untereinander f., Eph. 4,32; 1 Pe. 3,8 — ein Wort, das noch ergänzt wird durch die Erinnerung des Herrn, daß es nicht genüge, gegen seine Brüder f. zu sein (Mt. 5,47). Bei der Neigung des natürlichen Herzens zur Unfreundlichkeit ist es nötig, die Freundlich, Freundlichkeit immer aufs neue anzuziehen (Kol. 3,12). Übrigens ist Unfreundlichkeit immer noch besser, als erheuchelte Freundlich, Freundlichkeit! (Ps. 28,3; Jer. 9,7; 12,6.)

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