Fenster
Fenster in unserem Sinn, das heißt mit Glasscheiben versehene Lichtöffnungen, kannte das Altertum überhaupt nicht, dazu war schon das Glas zu kostbar; auch heutzutage sind sie im Morgenlande noch selten. Die kleinen, einstöckigen Häuser der ärmeren Volksklassen haben sogar und hatten wohl auch einst die Türe als einzige Öffnung, durch welche Lust und Licht eingehen und der Rauch abziehen kann, weshalb die Frau in Lk 15,8 auch bei Tage ein Licht braucht, um den Groschen zu suchen.
Dagegen haben und hatten die besseren Häuser Fenster, teils gegen die Straße, (Ri 5,28; 2Sam 6,16; 2Kön 9,30.32), teils, sofern die Häuser im Viereck gebaut waren und einen Hof umschlossen, gegen diesen; die ersteren kleiner zum Schutz gegen die Hitze und höher angebracht, die letzteren größer und tiefer nach unten reichend (so wahrscheinlich 1Kön 7,2-5). Gegen Kälte und Regen verschloss man die Fenster mit Brettern oder Läden, sonst durch Gitter (Ri 5,28; Hld 2,9; Spr 7,6). Die Fenster am salomonischen Tempel waren hoch angebracht und nach 1Kön 6,4 vergittert.
Bildlich wird in 1Mo 7,11; 8,2; 2Kön 7,2.19; Jes 24,18; Mal 3,10 von Fenster des Himmels geredet, durch welche der Regen der Sintflut oder die Segensfülle vom Herrn herabströmt. Pred 12,3 werden die Augen mit Fenster verglichen.