Ewigkeit
Ewig, Ewigkeit. Wenn die h. Schrist Gott den Ewigen nennt, 1 Mo. 21,33; Jes. 40,28; Röm. 16,26, so bezeichnet sie damit nicht bloß die anfangsund endlose Dauer, sondern auch die über alles Verändertwerden erhabene, unendliche Fülle seines Seins und Lebens. Er ist vor aller Zeit, Ps. 90,2; während er alles Zeitliche schafft und trägt, ist er doch erhaben über die Zeit, Ps. 90,4, und hinausreichend über alle Zeit der Welt, Ps. 102,27 f. In seiner Ewigkeit ist Gott der rechte Halt für den Menschen, Ps. 90,2, dessen Leben in der Zeit vergeht, V. 5-10. Sein Name, Ps. 135,13, seine Ehre, 104,31, seine Gerechtigkeit, 119,142; 2 Kor. 9,9, sein Wort, Ps. 119,89; 1 Pe. 1,25, seine Güte, Ps. 100,5, und Gnade, Jes. 54,8; 55,3, sind ewig, weil von seinem ewigen Wesen und Willen getragen. Er schließt mit sterblichen und unbeständigen Menschen einen ewigen Bund, 1 Mo. 9,16; 17,7. 13. 19, stiftet eine ewige Erlösung, Jes. 45,17; Hbr. 9,12, durch Christum, den ewigen Priester, Hbr. 7,17. Ja er gibt denen, die durch Christum an ihn glauben und seinen Willen tun, teil an seiner Ewigkeit, Joh. 5,24; 6,51; 1 Joh. 2,17, in dem ewigen Leben, das schon auf Erden beginnt und welchem der Tod nichts anhaben kann, Joh. 5,24, wobei wir wiederum nicht bloß an die endlose Dauer, sondern zugleich an die über alle zeitliche Störung erhabene Kraft und Vollkommenheit dieses Lebens zu denken haben. Darum gebührt Gott auch Dank und Preis in Ewigkeit, $$Ps. 41,14::Ps 41,13$$; 113,2; 115,18 u. ö.; Röm. 11,36; 16,27; Gal. 1,5; Eph. 3,21 u. ö.
Der ewigen Seligkeit der Frommen, 2 Kor. 4,17; 2 Tim. 2,10, wird in zahlreichen Stellen die ewige Unseligkeit der Verdammten gegenüberstellt, so besonders $$Mt. 25; 41::Mt 25,41$$. 46; Mk. 9,43 ff.; 2 Th. 1,8. 9; Offb. 14,11; 20,10, und wir haben kein biblisches Recht, auf Grund von Stellen wie 1 Kor. 15,22-28; Eph. 1,10; Phi. 2,10. 11 die ewige Verdammnis etwa nur auf die Lästerer des h. Geistes, Mt. 12,32, zu beschränken und die endliche Beseligung aller andern als Glaubenssatz aufzustellen, wenngleich wir uns hier am wenigsten anmaßen werden zu wissen, was Gott seiner heiligen Weisheit und Liebe vorbehalten hat.
In vielen Stellen des Alten Testaments bezeichnen die Worte e. und Ewig, Ewigkeit nicht endlose Dauer im strengen Sinn, sondern einen längeren Zeitraum überhaupt, so besonders deutlich in Jes. 32,14, wo V. 15 sodann vom Ende des vorher e. genannten Zustandes redet, ferner Jer. 18,16; 20,11; Hes. 35,5; Pr. 1,4, oder in der Redensart: e. lebe der König, Neh. 2,3, vgl. Dan. 2,4; 3,9. In 2 Mo. 21,6; 5 Mo. 15, 17; 1 Sa. 1,22 heißt ewig offenbar so viel als: auf Lebenszeit.