Erech
Erech, sumerisch Unug, babylonisch Uruk, eine der vier Städte des Reiches Nimrods im Lande Sinear (s. d.), 1 Mo. 10,10, heute die gewaltigen Ruinen von Warka in Südbabylonien, östlich vom Euphrat, im Altertum aber wahrscheinlich dicht an diesem Strome, der bekanntlich öfter seinen Lauf geändert hat, gelegen. Erech war eine der ältesten babyl. Städte und von alters her Sitz des Himmelsgottes Anu und vor allem seiner Tochter Istar oder Nanai, welch letzteren Namen sie speziell hier als Göttin der Liebe und des Abendsterns führte. Ihr Tempel hieß E-anna (Haus des Himmels, bezw. des Anu), gelegentlich auch E-ul-masch wie aber eigentlich der Tempel der Kriegsgöttin Istar oder Anunit (Venus als Morgenstern) in Akkad (gegenüber von Sippar, s. d. Art. Akkad) hieß. Noch die Griechen kannten die Stadt unter dem Namen Orchoe als Sitz einer berühmten Gelehrtenschule oder Sternwarte, und bis in die Partherzeit hinein diente sie als heilige Totenstadt, wie die zahlreichen dort gefundenen Särge beweisen. Die Esra 4,9 genannten Arkeväer (Luther: Arach) sind Bewohner Erechs, die Assurbanipal (s. d. Art. Asnaphar) gefangen wegführte