Ephraim
Ephraim.
1) Jüngerer Sohn Josephs, sollte nach Jakobs Segen (1 Mo. 49) wie Manasse, sein älterer Bruder, ein Stammhaupt unter den zwölf Söhnen Jakobs werden (Vers 5), und zwar sollte er Manasse überflügeln (Vers 19). —
2) Der Stamm Ephraim ist in der Tat neben Juda der bedeutendste geworden. In älterer Zeit wird er etwa noch mit Manasse unter dem Namen Haus Josephs zusammengefaßt, 1 Mo. 49,22 ff.; 5 Mo. 33,13 ff.; Ri. 1,22 ff., vgl. Jos. 17,14 ff. In der Zeit des Wüstenzuges war auch Ephraim nach den Listen noch nicht besonders zahlreich (4 Mo. 1,33: 40 500 Mann; 26,37: 32 500). Doch gehörte schon damals Josua, der hervorragende Führer, ihm an. In Kanaan erhielt Ephraim (Jos. 16) ein überaus wichtiges Erbland, in der Mitte gelegen, vom Jordan bis zum Meere die ganze Breite einnehmend, mit Städten wie Sichem u. a. Die Fruchtbarkeit, welche im Segen Jakobs und Moses dem Stamme zugesprochen ist, wie sie denn schon im Namen Ephraim liegt, war sowohl des Landes Eigenschaft, das sich heute noch vor Judäa durch Wasserreichtum und Vegetation vorteilhaft auszeichnet, als des Stammes Vorzug, der überaus zahlreich wurde, die in seinem Gebiet wohnenden Kanaaniter (außer in der weit südwestlich gelegenen Stadt Geser, Ri. 1,29) kräftig vertrieb und fortan die Führerrolle übernahm, bis das Königtum Sauls und vollends Davids seine Obmacht für einmal beseitigte. Wie aber schon die Richter Gideon und Jephthah nur mit Mühe, zum Teil mit Gewalt den Ehrgeiz Ephraims in Schranken halten konnten, so brach derselbe nach Salomos Tod neu hervor und führte zur Teilung des Reiches. Der Ephraemit Jerobeam wußte die meisten Stämme für sein Königtum zu gewinnen und dieses nördl. Reich führt daher sowohl den Namen Israel als Ephraim oder auch Joseph (s. d.). —
3) Ortsname, 2 Sam. 13,23, wahrscheinlich = Ophra 1), das jetzige et Taijibe im Nordosten von Bethel. Gebirge Ephraim s. bei Gebirge.