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Entschlafen

Entschlafen.

1) Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen soll das Entschlafen derselben (Mt. 25,5) nicht einen Mangel an Wachsamkeit bei der ganzen Christenheit vor der Wiederkunft Christi abbilden, sondern nur das Unvermutete seines Erscheinens anschaulich machen, wobei ja dann die klugen Jungfrauen nicht unvorbereitet sich zeigen. —

2) Als bildlicher Ausdruck für das Sterben kommt Entschlafen schon im Alten Testament vor, Ps. 13,4; 76,6 (wie auch bei den alten Griechen); das Bild lehnt sich namentlich an das Grab, das wie ein Schlafkämmerlein erscheint; so in dem Ausdruck „mit seinen Vätern entschlafen“ (1 Kö. 2,10; 11,43; 2 Kö. 20,21; 21,18; wörtlich: sich zur Seite seiner Väter niederlegen). Im Neuen Testament hat e. durch das Wort Jesu von Jairus’ Töchterlein (Mk. 5,39) und von Lazarus (Joh. 11,11) eine tiefere Bedeutung gewonnen: es schließt für Christen die Hoffnung in sich, daß es auch aus diesem Schlaf wieder ein Erwachen gibt (1 Kor. 15,20). In Christo oder durch Christum e. wird eigentlich der stehende Ausdruck für das Sterben der Christen (1 Kor. 15,18; 1 Th. 4,14, vgl. 1 Kor. 7,39; Apg. 7,59). Dagegen liegt in demselben keine Aussage über den Zustand der Seelen nach dem Tode (Seelenschlaf, vgl. Auferstehung).

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