Zum Inhalt

Einfalt

Einfalt, einfältig, Einfältigkeit. Die Worte vereinigen zwei versch. Bedeutungen.

1) bezeichnet Einfalt, einfältig, Einfältigkeit eine unausgebildete Verstandeskraft, wie sie bei Unmündigen nicht anders erwartet wird, Ps. 119,130; 116,6; Röm. 2,20; ja Paulus wünscht seinen Lesern Einfältigkeit aufs Böse, das heißt daß sie sich recht wenig auf schlechte Dinge verstehen möchten (Röm. 16,19). —

2) bezeichnet es eine von Neben- und Hintergedanken freie Gesinnung, die allerdings listiger Schlauheit gegenüber oft auch als Torheit erscheint, aber gleich der Ehrlichkeit doch am längsten währt (2 Sa. 15,11; 1 Mo. 20,5. 6). Die Einfalt, einfältig, Einfältigkeit zeigt sich beim Geben, wenn man keinen Lohn dafür erwartet (Röm. 12,8; 2 Kor. 8,2; auch von Gott, Jak. 1,5). beim Gehorchen, wenn man nicht auf Lob rechnet (Eph. 6,5), beim Beten, wenn man nicht auf Menschen damit einen Eindruck machen will (Apg. 2,47), überhaupt im ganzen Wandel, der nur von der Rücksicht auf das gewissen sich leiten läßt (2 Kor. 1,12). und in der ganzen Herzensstellung, die unverrückt auf Christum geht (2 Kor. 11,3). Letzteres drückt Chr. bildlich aus durch das Wort von dem einfältigen Auge, das unverdorben das Licht in den Leib eindringen läßt (Mt. 6,22).

Zur Übersicht